Wandern im Sommer

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Simmentaler Höhlen- und Bäderpfad Nr. 1662
Oberwil i.S. — g • BE

Simmentaler Höhlen- und Bäderpfad

Vom Bahnhof Oberwil i. S. geht es der Beschilderung «Schnurreloch» folgend auf einem Schotterweg hinauf in eine Wiesenlandschaft. Auf der Weide entdeckt man bei genauerem Hinsehen unzählige kleine Löcher im Boden. Es sind Behausungen von Grillen. Wenn man ganz ruhig stehen bleibt, kommen sie wieder aus ihren Löchern hervor und sonnen sich an den Eingängen. Auf einem Forstweg geht es durch den Wald weiter aufwärts. Die Route überquert das Wyssebächli und führt dann dem Hang entlang an die Felsen des Ramsbergs. Wenig später erreicht man eine Abzweigung. Ein Weg, der sich links den Hang hinaufzieht, führt zu drei kleinen Höhlen. Am Zwärgliloch befindet sich eine Brätlistelle. Das Schnurre- und das Mamilchloch kann man über Leitern und durch einen natürlichen Tunnel, teilweise mit Seilen gesichert, erkunden. Alte Kleidung und eine Lampe sind von Vorteil. Weiter geht es auf dem Forstweg zur Hängebrücke und über Treppen hinab in die Schlucht des Buuschebachs. Dort taucht man ein in die Geschichte der alten Bäderkultur von Weissenburg. Nur noch ein paar Ruinen zeugen vom ehemals imposanten Grand Hotel. Über den ehemaligen Promenadenweg der Kurgäste geht es hinunter nach Weissenburg.
Goldenes Blütenmeer im Neuenburger Jura Nr. 1663
Les Hauts-Geneveys — t • NE

Goldenes Blütenmeer im Neuenburger Jura

Vom Start in Les Hauts-Geneveys bis zu den Wiesen von La Grognerie sind zuerst einige Höhenmeter zurückzulegen. Hier beginnt das gelbe Wunder, das nur dank nachhaltiger Landwirtschaft möglich ist. Im für den Jura typischen lichten Tannenwald breitet sich im Mai ein schier unendliches, gelbes Blütenmeer aus: Aprilglocken, auf Französisch «Jonquilles». Ihre Zwiebel gräbt sich mit Zugwurzeln in den Boden ein, wenn der Boden oberhalb erodiert oder die Wuchstiefe nicht mehr stimmt. Im Verlaufe des Monats Mai beginnt die bei kühlen Temperaturen lang anhaltende Blüte. Zuerst hier unten, später dann auf den obersten Hügelzügen. Die Route führt nun hinauf bis zum Pass. Der offizielle Wanderweg führt dann nordseitig hinunter nach Petite Corbatière. Wer jedoch die üppigsten Aprilglockenfelder bewundern will, verlässt diese Route und überschreitet den Hügel Derrière-Tête-de-Ran der Länge nach. Wer Mitte Mai, also vor der Hochblüte, unterwegs ist, erwischt vielleicht mit etwas Glück die Kombination von zweifarbigen Krokus und Aprilglocken. Von Tête-de-Ran führt der Weg dann via Côte de Travers durch den Wald hinunter bis zum Ausgangspunkt.
Aussichtsreiche Buchsi- und Wynigenberge Nr. 1664
Herzogenbuchsee — n • BE

Aussichtsreiche Buchsi- und Wynigenberge

Nachdem man die Aussenquartiere von Herzogenbuchsee hinter sich gelassen hat, gelangt man durch den Lööliwald zu den offenen Matten und Ackerlandschaften von Bollodingen. Der Anstieg des Humbergs ist teilweise mit Stufen versehen und führt parallel zum historischen Hohlwegsystem steil durch den Wald. Durch die offene Hügellandschaft führt der Weg weiter entlang von Höfen mit prächtigen Gemüse- und Blumengärten, bis man die Wanntalhöchi und damit den höchsten Punkt dieser Wanderung erreicht. Hier eröffnet sich ein herrlicher Ausblick zu den Jurahöhen und über Oschwand, dem einstigen Wohn- und Arbeitsort Cuno Amiets. Er und sein Malerlehrling Bruno Hesse, der Sohn von Hermann Hesse, hatten hier einst ihre Staffeleien aufgestellt und liessen sich von dieser lieblichen Hügellandschaft inspirieren. Angenehm kühl schlängelt sich nun ein Waldweg hinunter zum stillen Täli im Mutzgrabe. Der kurze Abstecher zum 14 Meter hohen Mutzbachfall lohnt sich unbedingt. Von der Anhöhe Rüedisbach Richtung Leggiswil und Riedern wird die Rundsicht nun immer weiter und schöner. Die letzten zwei Kilometer zum Endpunkt der Wanderung verlaufen auf einem in die Sandsteinfluh gehauenen Weg.
Blueschtwandern vom Thurtal an den Bodensee Nr. 1665
Leimbach TG, Kreuzung — l • TG

Blueschtwandern vom Thurtal an den Bodensee

Mostindien. Wer im Thurgau wandert, merkt bald: Der Kanton trägt seinen Namen zu Recht. Obstbäume prägen das Landschaftsbild. Jeder dritte Tafelapfel, in den hierzulande gebissen wird, stammt aus dem Thurgau, jeder zweite Liter Most ebenso. Besonders reizvoll zeigen sich die Obstbäume im Frühling, wenn die weissen und rosafarbenen Blüten in der Sonne leuchten. Reich verwöhnt mit Apfelblütencharme wird man auf der Wanderung von Leimbach nach Sommeri. Leimbach ist eines dieser typischen Thurgauer Dörfer, von denen unterwegs noch weitere warten: klein, beschaulich und von der Landwirtschaft geprägt. Diese Lieblichkeit strahlt auch die Landschaft aus. Mal führt der Weg über Felder und vorbei an Apfel- und Birnbäumen, mal taucht man ein in den Wald, erfreut sich an einem Bächlein und atmet den Duft von frischem Bärlauch, der hier wie Unkraut schiesst. Ganz anders ist der zweite Teil der Tour durch den Güttinger Wald nach Kesswil. Es gibt viel zu entdecken im bunten Grün, vor allem von den majestätischen, 200 Jahre alten Eichen kann man sich kaum abwenden. Dasselbe gilt für die hübschen Fachwerkbauten im alten Teil Kesswils, sie zeugen von der reichen Geschichte des Orts am Bodensee.
Über den Crupspitz von Seewis nach Malans Nr. 1667
Seewis Dorf, Bühelstrasse — f • GR

Über den Crupspitz von Seewis nach Malans

Eindrücklich sind die Felswände, die kurz nach Landquart links und rechts in die Höhe schiessen, wenn man im Zug oder im Auto Richtung Klosters fährt. Der Einschnitt, die Chlus, markiert den Übergang vom Rheintal ins Prättigau und bildet die Grenze zwischen dem Bündner- und dem im Prättigau heimischen Walserdeutsch. Noch eindrücklicher ist die Chlus, wenn man oberhalb der Schlucht steht und den Blick über die Felskante 700 Meter in die Tiefe wagt. Zwischen dem pittoresken Bergdorf Seewis und dem Crupspitz mit seiner Aussichtskanzel hat man mehrmals Gelegenheit dazu. Daneben bieten die spannende Wegführung durch den Wald und über blumenbestandene Alpen, die Ausblicke auf den Vilan, die Schesaplana und ins Prättigau und ein Felsdurchgang über dem Islatal viel Abwechslung. Den Star des Tages entdeckt man wenig später auf den Magerwiesen um Fadära: die schneeweisse Bergnarzisse, eine Blume von edler Erscheinung. Vom Fadärastein ist die Sicht nochmals grossartig, auf die Bündner und St. Galler Alpen und auf das gut 600 Höhenmeter weiter unten liegende Malans in der Bündner Herrschaft. Das verwinkelte Dorf mit den historischen Bauten, hübschen Gärten und gepflegten Rebbergen lädt zum Verweilen ein.
Aussicht auf das Hegauer Kegelspiel Nr. 1711
Bohlingen, Ledergasse (D) • EU

Aussicht auf das Hegauer Kegelspiel

In den 1920er-Jahren verliess Albertine Schuhmacher ihre Heimat, um ihr Glück in Amerika zu finden. Von der Liebe enttäuscht, kehrte sie bald wieder zurück. Bis ins hohe Alter wanderte die über 90-jährige Einsiedlerin den Schienerberg rauf und runter. Ihr gedenkt der Rundwanderweg Albertine-Steig. Start und Ende der Wanderung ist die Bushaltestelle Ledergasse in der deutschen Ortschaft Bohlingen im südlichen Hegau. In Richtung Stationenweg wird der Heerenweg erreicht. Hier geht es nach rechts in Richtung Worblingen bis zur Markierung Albertine-Steig. Der sanfte Aufstieg entlang der grünen Zickzackgrenze führt auf den Schienerberg. Wer den Überblick nicht verlieren will, orientiert sich an den Grenzsteinen. Viele davon wurden 1839 gesetzt und sind mit «CS» oder «GB» gekennzeichnet, was jeweils für Canton Schaffhausen und Grossherzogtum Baden steht. Eine weitere Besonderheit: Im zweiten Teil der Wanderung liegt Deutschland gar südlich der Schweiz. Auf einer Höhe von rund 680 Metern eröffnet sich vom Herrentisch der Blick auf die kegelförmigen Hegauvulkane, die vor 14 Millionen Jahren aktiv waren. Wer zur Rast einkehren möchte, gelangt nach einem leichten Abstieg aus dem Wald hinaus und folgt der Strasse zum Hofgut Oberwald. Die Familie Zimmermann serviert verschiedene Plättli und warme Gerichte mit hofeigenen Produkten. Auf der Hochebene führt die Wanderung vorbei am Brandhof, Albertines einstigem Zuhause. Ob mystische Gestalt oder Hoffnungsträgerin, in Gedanken an Albertine steht der steile Abstieg über den Stationenweg zurück nach Bohlingen an.
Unterwegs im Luzerner Waldemmental Nr. 1714
Flühli LU, Post • LU

Unterwegs im Luzerner Waldemmental

Der Beginn dieser Wanderung wird einem schon schwergemacht: Bei der Bushaltestelle in Flühli lockt der «Poscht-Beck» mit seinen Köstlichkeiten, und gleich daneben lädt das Jugendstilhotel Kurhaus, in dem schon Lenin seine Geliebte untergebracht hatte, zur Einkehr. Wer diesen Verlockungen aber widerstehen kann, folgt den blauen «Kneipperlebnis»-Wegweisern, geht am Schul- haus, am Gasthaus Stutz und am reich dekorierten Haus des Künstlerpaars Hofer-Kröner vorbei und erreicht bald die schöne Kneippanlage am Ufer des Schwandalpweihers. Der Weg hierher ist auch im Winter präpariert, und selbst die Wassertretanlage ist für Unentwegte in der kalten Jahreszeit geöffnet. Der Weg führt nun zunächst über die Viehweiden und vorbei an einem prächtigen Bauernhof bis zum Rotbach hinunter. Im Kragen, wo die Strasse endet und in einen Fussweg übergeht, stand einst ein Heilbad. Gespeist wurde es von einer Schwefelquelle, die man etwas weiter hinten im Tal heute noch riechen kann. Jetzt wird der Pfad immer schmaler und ist nur in der schneefreien Zeit zu empfehlen. Er passiert eine Feuerstelle und schlängelt sich dann dem Wasser entlang in die Schlucht hinein. Schon der erste Wasserfall samt Aussichtsplattform ist ziemlich spektakulär. Im engen Kessel ganz zuhinterst wird es dann aber erst richtig spannend: Zwischen senkrecht aufsteigenden Felswänden führt eine Hängebrücke über den Bach und gibt den Blick frei auf das herabstürzende Wasser. Zurück geht es zunächst über den gleichen Weg und dann weiter dem Strässchen entlang bis zur Hauptstrasse. Diese überquert man und folgt der Waldemme bis zum Ausgangspunkt der Wasserwanderung.
Zweitägiger Gang durch die Jahrtausende Nr. 1708
Aarau — f • AG

Zweitägiger Gang durch die Jahrtausende

Es ist eine Wanderung der Gegensätze - zwischen viel Beton und unberührter Natur, zwischen sanften Auen und steilen Hügeln, zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Der Weg beginnt am Bahnhof Aarau, führt hinunter an die Aare und weiter nach Biberstein. Dort wechselt er auf die linke Flussseite und führt durch das Dorf hindurch aufwärts in Richtung Gatter, dann hinunter nach Thalheim und von dort wieder hinauf zur Ruine Schenkenberg, wo einst verschiedene Adlige und später die Berner Landvögte herrschten. Weiter zeigt der Wegweiser in Richtung Zeiher Homberg, dann folgt die Route ein Stück auf dem Jurahöhenweg Nr. 5 und geht später den Rebbergen entlang hinunter nach Schinznach-Dorf. Hier wird es etwas unübersichtlich, da es keine markierte Verbindung nach Schinznach-Bad gibt. Am besten geht man auf der Hauptstrasse durchs Dorf, folgt ab dem Kreisel dem Talbach und überquert beim Kraftwerk Wildegg-Brugg die Aare. Der zweite Tag beginnt mit einem weiteren Ausflug in die Vergangenheit. Oberhalb von Schinznach-Bad thront das Schloss Habsburg. Von dort führt der Weg zunächst in Richtung Hausen und dann hinunter nach Windisch. Hier quert er den Park der Psychiatrischen Klinik und führt vorbei an den Überresten des Römerlagers Vindonissa. Auf dem Jurahöhenweg wechselt man erneut die Aareseite, durchquert Gebenstorf und steigt hinauf auf das Horn, von wo aus sich das Wasserschloss mit Aare, Reuss und Limmat unter einem ausbreitet. Über das Aussichtsrestaurant Baldegg geht es schliesslich hinunter nach Baden und der Limmat entlang bis ins Bäderquartier.
Auf den Spuren der Habsburger Nr. 1709
Muri AG — G • AG

Auf den Spuren der Habsburger

Eigentlich verläuft der Weg direkt vom Bahnhof Muri in östlicher Richtung. Doch der Abstecher in die andere Richtung, zum Dorf und zur Klosterkirche, ist Pflicht: weil die von 1694 bis 1697 gebaute oktogonale Kirche durch ihre barocke Bauart beeindruckt. Und weil das Kloster und seine Gründer, die Habsburger, ihre Spuren im Freiamt hinterlassen haben. Diese Wanderung ist darum der Geschichte der Habsburger und ihres Klosters gewidmet, und der Weg folgt nicht streng den gelben, sondern ab und zu auch den braunen Wegweisern des Freiämterwegs. Nach der Besichtigung der Klosterkirche geht es zurück zum Bahnhof von Muri. Man quert die Unterführung und geht geradeaus zur Bünz, der man bis Murimoos folgt. Der Weg zweigt hier nach rechts zum Hasliwald ab. Hier trifft man wieder auf die gelben Wanderwegweiser. Der Weg führt hinauf zum Kapf auf dem Wagenrain, dem östlichen Bergrücken ob Muri, mit einem verwunschenen Haus. Über den Grat, später durch Wald und über Felder geht es nach Besenbüren und zur dortigen Lourdesgrotte, die im Wald eingebettet ist. Gleich darauf verlässt der Pfad wieder den gelb markierten Wanderweg und folgt dem Freiämterweg. Er führt durch den Wald nach Staffeln, dort durch ein Einfamilienhausquartier, dann quert er die Hauptstrasse. Der Weg steigt erst rechts an zur Schule und führt dann über einen schmalen, steilen Weg nach Hermetschwil mit seinem Frauenkloster. Im Innenhof findet man den Weg hinunter an die Reuss. Man folgt ihr ein kurzes Stück flussaufwärts, quert die Holzbrücke und wandert dann flussabwärts der Reuss entlang bis nach Bremgarten.
St. Galler Brückenweg Nr. 1181
St. Gallen, Spisegg — n • SG

St. Galler Brückenweg

Die Sitter hat sich rund um St. Gallen einen Geländeeinschnitt geschaffen: das Sittertobel. Dies erforderte die Erstellung von Verkehrswegen und die Konstruktion von Brücken. So ist St. Gallen eine der brückenreichsten Städte der Schweiz. Ob Mauerwerk, Holzbrücke, Stahlkonstruktion oder Betonbau - Brücken in all ihren Formen und Bauarten trifft an, wer auf dem St. Galler Brückenweg unterwegs ist. Schon nach wenigen Minuten wird von der Bushaltestelle Spisegg die erste Brücke unterquert: das Sitterviadukt der A1. Vor Rechen erfolgt eine Überquerung der Sitter auf dem im Volksmund «Ganggelibrogg» genannten Hängesteg aus dem Jahre 1882. Weiter der Sitter folgend führt die Wanderung unter der Fürstenlandbrücke durch, welche die dahinterliegende Kräzernbrücke 1941 als Hauptverkehrsachse ersetzt hat. Die Kräzernbrücke aus dem Jahre 1811 hat allerdings noch nicht ausgedient und wird noch heute genutzt. Das nun engere Sittertobel wird im Bereich Kubel von gleich zwei Bahnbrücken überquert: Ein Steinbogenviadukt, welches von SBB Zügen zwischen St. Gallen und Gossau überquert wird und ein ca. 100 m hohes Viadukt der Südostbahn auf der Strecke nach Herisau. Nach der erneuten Überquerung der Sitter über eine gedeckte Holzbrücke aus dem Jahr 1800, steigt der Weg an und führt über offenes Land mit vereinzelten Häusern zum Störgel. Dort erfolgt eine Talüberquerung über die Fachwerkbrücke Haggen-Stein. Von hier ist der Bahnhof Haggen in Kürze zu erreichen. Längere Variante: Wer noch länger wandern möchte, biegt nach der Brücke Haggen-Stein rechts ab und gelangt nach einer weiteren Stunde durch das bewaldete Tal, wo der Wattbach fliesst, ins Riethüsli. Von hier aus geht es mit den Appenzeller Bahnen oder dem Bus zum St. Galler Hauptbahnhof.
Der Elefant im Tobel Nr. 1509
Stettbach — r • ZH

Der Elefant im Tobel

Der Elefantenbach führt durch ein steiles, wildes Tobel. Eines, das man kaum so nahe bei der Stadt Zürich erwarten würde. Baumstämme liegen quer über dem Bach, der Pfad ist schmal, führt bachabwärts, kurvig und über Brücklein. Und plötzlich entdeckt man ihn: Den Betonelefanten, der mitten im Bach Wasser aus seinem Rüssel spritzt. Dass der Elefantenbach seinen Namen wegen dieser Skulptur trägt, ist aber ein Trugschluss. Vielmehr wurde der Elefant 1898 vom Verschönerungsverein Zürich in Auftrag gegeben, weil der Bach damals bereits so hiess. So sollten die Zürcher animiert werden, nicht nur den Üetliberg zu als Ausflugsziel auszuwählen. Woher der Elefantenbach aber seinen Namen hat, ist bislang ungeklärt. Zum Elefantenbach führt eine schöne, rund zweieinhalbstündige Wanderung. Zügig geht es durch Stettbach in den Wald und bergauf in Richtung Restaurant und Aussichtspunkt Tobelhof und dann immer weiter bis zum Lorenchopf, einer grosszügigen Grillstelle. Mutige und Schwindelfreie können sich hier auf den Aussichtsturm wagen, der hoch über die Baumkronen ragt. Weiter geht es durchs imposante Stöckentobel. Nach rund einer weiteren halben Stunde kommt man zur Elefantenskulptur. Hier kann neben dem Elefanten nochmals gepicknickt werden. Eine Hütte, Tische und Grillstelle stehen bereit. Gleich nach dem Grillplatz wird das Wanderwegnetz kurz verlassen und rechts abgezweigt. Nach einem kleinen Anstieg ist der höher gelegene parallele Wanderweg wieder erreicht. Er führt zum Hotel Dolder. Hier verlässt man die Wildnis wieder und ist in kurzer Zeit bereits wieder mitten im städtischen Trubel.
Treppensteigen im oberen Tösstal Nr. 1715
Bauma — t • ZH

Treppensteigen im oberen Tösstal

Wer gerne über steile Stiegen klettert und über schmale Gitterstege geht, wird auf diesen Wegen reich belohnt. Die Rundwanderung im Zürcher Tösstal führt durch enge Tobel, die für Fussgänger gar nicht zugänglich wären, wären da nicht die vielen aufwendigen Kunstbauten. Dank ihnen gelangen die Wanderer in eine verwunschene Landschaft mit rauschenden Bächen und versteckten Wasserfällen. Die Tour beginnt am Bahnhof von Bauma, wo sich in der historischen Bahnhofshalle das nostalgische Rollmaterial des Dampfbahn-Vereins Zürcher Oberland bewundern lässt. Der Weg auf die Hohenegg führt zunächst ein Stück der Hauptstrasse entlang durch das Dorf in Richtung Osten, zweigt dann nach Süden ab und verläuft schliesslich via Loch durch das wildromantische Loch- bachtobel bis zum Rastplatz auf 900 m.ü.M. Zwischen den Bäumen hindurch erspäht man von hier aus das Hörnli. Nach dem steilen Aufstieg folgt der steile Abstieg zum Industrieensemble Neuthal, wo Adolf Guyer-Zeller im 19. Jahrhundert eine Spinnerei betrie- ben hat. Er war es auch, der für seine Arbeiter die Wanderwege rund um Bauma anlegen liess, über die diese Wanderung führt. Vorbei am historischen Bahnhöfli der Dampfbahn geht es weiter über die Hauptstrasse und dann nochmals über viele Treppen, Stege und Brücken zum Stoffel. Die erhoffte Fernsicht wird einem hier fast ganz durch Buschwerk verwehrt. Der Rückweg nach Bauma quert einen idyllischen Mischwald und führt am Weiler Bliggenswil vorbei, wo unter einer prächtigen Linde ein Brunnen steht, aus dem frisches Trinkwasser sprudelt.
Vom Gornergletscher zum Gornergrat Nr. 1723
Rotenboden — t • VS

Vom Gornergletscher zum Gornergrat

Es gibt Sachen, die sollte man einmal im Leben gesehen haben. Dazu zählt der Gornergrat. Wenn nicht zu Fuss, dann mit der Bahn, auch wenn die Fahrt sehr teuer ist. Ohne Halbtax jedenfalls. Doch sie ist es wert. Vom Gornergrat auf 3090 m ü.M. überblickt man eine grossartige Gletscherwelt. Viele Gletscher sieht man von hier aus gleichzeitig: den Gorner-, den Grenz- und den Monte-Rosa-Gletscher, den Zwillings- und den Schwärzegletscher, den Breithorn-, den Unteren und den Oberen Theodulgletscher sowie den Furgggletscher unter dem Matterhorn. Diese Wanderung aber gilt einem Naturphänomen, das für den Gornergletscher speziell ist: azurblaue, kleine Tümpel und Mäander mit unzähligen Schlingen, die im weissen Eis eingeschlossen sind. Sie entstehen, weil das Gletschereis des Gornergletschers sehr kalt ist. Das Schmelz- und das Regenwasser können darum nicht in den Eisschichten versickern, weil sie da gefrieren würden. Das Wasser fliesst oberflächlich ab und sammelt sich auf seinem Weg talwärts in Tümpeln und Mäandern. Zu sehen sind sie auf der Wanderung von Rotenboden, der letzten Station vor dem Gornergrat. Von Rotenboden fällt der Weg zum Riffelsee ab, wo er die Richtung wechselt. Taleinwärts geht es nun oberhalb des Gornergletschers in leichtem Auf und Ab mitten in diese prachtvolle Bergwelt hinein bis zum Punkt 2694. Ab hier folgt der Aufstieg über das Gornerli zum Gornergrat. 400 Höhenmeter gilt es zu bewältigen, zum Teil ist der Weg, der als weiss-blau-weisser Alpinweg markiert und ausgeschildert ist, recht steil, und die Steine liegen locker. Bei trockenen, günstigen Verhältnissen jedoch ist er im Aufstieg gut zu bewältigen. Ziel ist der Gornergrat. Von hier fährt die Bahn zurück nach Zermatt.
Zum Gletschertor des Langgletschers Nr. 1724
Fafleralp — t • VS

Zum Gletschertor des Langgletschers

Die Lötschenlücke, dieses schmale Halbrund zwischen hohen Gipfeln, ganz zuoberst im Lötschental, zieht einen magisch an. Doch der Weg dahin über den Langgletscher ist lang und nur etwas für Alpinisten. Das Gletschertor des Langgletschers hingegen, auf zirka halbem Weg, lässt sich auf dem «Gletschererlebnisweg», einem Alpinwanderweg, erstaunlich leicht erwandern. Dieser beginnt beim Alpweiler Gletscherstafel auf der Fafleralp. Bis hierher fährt der Bus. Nach den letzten Alphütten quert der Weg die Lonza, die alle Wasser im Tal sammelt, und folgt ihr taleinwärts. Nach etwa einem Kilometer teilt sich der Weg, kommt aber kurz darauf wieder zusammen. Er steigt weiter an, der Lonza entlang, zur Schwemmebene Ganderre. Auf 1998 m ü.M. zweigt der Gletschererlebnisweg rechts ab und geht über in einen weiss-blau-weiss markierten Pfad, der über Stock und Stein führt. Von Weitem schon sieht man das Gletschertor, das aktuell auf 2200 m ü.M. liegt: Es besteht aus mehreren Öffnungen im Eis, aus denen Bäche quellen, und die bald zum reissenden Bergbach werden. Über eine Brücke quert man nun den Bach und steigt über Felsgestein zu einem seitlichen Hochtälchen auf, dem man bis zu einem Felsen folgt, wo der Weg zum Anungletscher und zur Lötschenlücke abzweigt. Der Gletschererlebnisweg aber zweigt nach links ab über eine Steilstufe und steigt zur Anenhütte an. Für den Rückweg zur Fafleralp wählt man die Variante über den Guggisee und bleibt somit langmöglichst über dem Talgrund. Kurz nach dem Alpweiler Guggistafel verläuft der Gletschererlebnisweg talwärts zum Indre Talbach, dem er bis zum Ausgangspunkt der Wanderung folgt.
Durch den Karst hinauf zum Fikenloch Nr. 1725
Melchsee-Frutt — t • OW

Durch den Karst hinauf zum Fikenloch

Mal verschwindet es, mal taucht es als Quelle irgendwo wieder auf. Das Wasser hat im Kalk nicht nur ein verzweigtes Höhlensystem hinterlassen, sondern auch oberirdisch seine Spuren in den Fels gezeichnet. Die Karstlandschaft, durch die diese Wanderung führt, ist ein faszinierendes Formenspiel aus Rillen, Dellen, Zacken und Kanten. Weil Regen- und Sickerwasser Kohlendioxid aufnimmt, greift es den Kalk an. Die Wanderung beginnt gemütlich an der Bergstation der Seilbahn von Melchsee-Frutt. Der Weg zur Tannalp führt unter dem Bonistockgrat durch und bietet schöne Ausblicke auf den Melch- und den Tannensee. Beim Berggasthaus Tannalp biegt man links Richtung Schaftal ab, passiert das Vogelbüel-Seeli, lässt dann die Route zum Jochpass rechts liegen, um der Fahrpiste zum Hengliboden weiter zu folgen. Bald zweigt rechts ein markierter Wanderweg ab. Er führt durch die Karrenfelder am Follenseeli vorbei zum Fikenloch am Kamm, der jäh ins Engelberger Tal abbricht. Unbedingt eine Taschenlampe mitnehmen, denn das Loch kann bis zum Höhlenbuch auf eigene Faust begangen werden. Beim Abstieg lohnt es sich, die Engstlenalp mit einzuschliessen. Auf gleichem Weg kehrt man zum Wegschild beim Vogelbüel zurück und biegt nach links ab in die Route über das Schaftal zur Engstlenalp. Am Engstlensee lässt sich auftanken. An einem Findling dort wurde so viel Energie gemessen wie an den Pyramiden von Gizeh. Ein Kraftort, oder wie es der britische Physiker und Alpinist John Tyndall im Sommer 1866 ausdrückte: «Einer der entzückendsten Orte der Alpen.» Zurück zur Tannalp geht es dann auf schönem Pfad unter der Spycherflüö hindurch.
Kontraste an den Diablerets Nr. 1726
Col du Sanetsch — e • VS

Kontraste an den Diablerets

Karstlandschaften sind Urlandschaften, vor menschlichen Eingriffen weitgehend verschont. Schon bei der Anfahrt zum Sanetschpass erfasst der Blick eine weite Gesteinswüste. Doch beim Hineinwandern entdeckt man zwischen den kahlen Felskuppen artenreiche Biotope und im Gestein einen unermesslichen Formenschatz. Aus dem Lapiaz, französisch für Karst, hat die Mundart ein «Lapis de Zanfleuron» hervorgebracht. Vom Sanetschpass folgt man einem Karrenweg unter den Felsklippen des Sanetschhorns. Bald taucht linkerhand die Schwemmebene des Lachon, des Abflusses des Zanfleuron-Gletschers und dessen Gletschervorfeld, auf. Von hier aus steigt man über Karst zur Cabane de Prarochet auf, wo man das Gepäck schon einmal deponieren kann, ehe man sich den Abstecher zur Tour St-Martin gönnt, zur «Quille du Diable», zum Teufelskegel, wie der Felssolitär meist genannt wird. Dort offenbart sich der Blick auf die Trümmermassen des Bergsturzes von Derborence am spektakulärsten. Die Wanderung am anderen Tag von der Cabane de Prarochet nach Derborence ist Schwindelfreien vorbehalten. Die Wandermarkierung leitet einen von der Hütte hinunter zur Alp Miex. Bald darauf passiert man Poteu des Etales, die mit Leitern und Seilen versehene Schlüsselstelle. Nach der sehr steilen Schluchtpassage hält man sich rechts auf dem oberen Pfad, der zum Lac de Derborence führt.
Auf Tuchfühlung mit dem Aletschgletscher Nr. 1727
Stn. Eggishorn — p • VS

Auf Tuchfühlung mit dem Aletschgletscher

Die Gletscher schmelzen. Doch wer direkt vor dem Gletscherloch bei den Märjelenseen steht, merkt davon nur wenig. Imposant erhebt sich der Eisbogen über den Köpfen der Wanderer, in geheimnisvollem Blau schimmert das Eis im Gletscher drin, die Haut spürt die Kühle: Hier zu stehen und zu wissen, dass unsere Kindeskinder dies wohl nicht mehr erleben können, stimmt nachdenklich. Die Wanderung vom Eggishorn zu den Märjelenseen ist kein Geheimtipp. Sie zu unternehmen, lohnt sich aber. Von der Bergstation aus präsentiert sich einem der Gletscher eindrücklich. An den Seitenmoränen sieht man dessen ursprüng- liche Grösse noch gut. Wer einem kleinen Abstecher aufs Eggishorn nicht abgeneigt ist, sieht ihn gar in voller Länge. Mit Kindern dauert dies aber zu lange, weshalb diese Familienwanderung gleich hinunter zum idyllisch gelegenen Tällisee- lein führt. Von hier sieht man bereits die Märjelenseen. Der Abstieg zu ihnen ist einfach, und unten wartet auf die Hungrigen die Gletscherstube oder ein Picknickplätzchen zwischen Wollgras, Felsen und glasklarem Bergseewasser. Warum nicht die Badehose einpacken? Zum Aufwärmen wandert man hinunter zum Gletscherloch. Man muss auf lockere Steine achtgeben, die sich vom Rand lösen können. Danach geht es auf demselben Weg wieder zurück zur Gletscherstube, wo der breite, beleuchtete Tälligratstollen beginnt. Er ist einen Kilometer lang und versorgt die Südhanggemeinden im Aletschgebiet mit Trinkwasser. In einer Nische mitten im Tunnel findet sich ein Marienaltar. Der letzte Abschnitt zur Fiescheralp auf der ehemaligen Baustrasse zieht sich hin, doch das verschafft Zeit, die Eindrücke des Tages nachklingen zu lassen.
Nahe Bern den Aareschlaufen entlangwandern Nr. 1728
Worblaufen — e • BE

Nahe Bern den Aareschlaufen entlangwandern

Zwei Fähren, ein römisches Bäderhaus, zwei Gasthöfe und zum Schluss ein dunkler Tunnel: Auf dieser einfachen Familienwanderung kann fast nichts schiefgehen. Sie führt fast immer dem lauschigen Aareufer entlang. Der Start- und Zielpunkt sind von Bern aus mit dem Bus und dem Zug in zehn Minuten zu erreichen. Von Worblaufen aus erreicht man entlang der Aare das Restaurant Reichenbach. Hier setzt die Fähre über den Fluss, allerdings nicht jeden Tag. Vom gegenüber liegenden Ufer aus steigt es kurz an und geht gleich nach rechts Richtung Zehndermätteli. Der Weg folgt auf der Anhöhe wiederum der Aare. Eindrücklich, wenn man bedenkt, dass die Aare früher auf dieser Höhe geflossen ist, bevor sie sich über Jahrhunderte in den Moränenboden gefressen hat. Etwa in der Hälfte des Weges lohnt sich ein kleiner Abstecher nach links, um die Überreste eines römischen Bäderhauses zu besichtigen. Über einen schmalen Abstieg erreicht man das Restaurant Zehndermätteli, ein kleines Paradies mit Traktor und altem Fährboot auf dem Spielplatz, wo es feine, selbst gemachte Glace gibt. Zum zweiten Mal setzt man mit der Fähre über. Anstatt nach Bremgarten hinaufzugehen, wandert man weiter Richtung Wohlen und erreicht einen Fussgängertunnel, der das Abwasser eines Quartiers in die ARA leitet. Kein schöner Gedanke, aber merken tut man davon nichts. Der Tunnel gilt in Bern unter den Aareschwimmern als Geheimtipp, gewinnt man durch ihn in fünf Minuten rund 20 Minuten Flussschwimmen. Anschliessend führt eine Brücke zur Bushaltestelle.
Blick auf den Vierwaldstättersee Nr. 1772
Ennetbürgen — k • NW

Blick auf den Vierwaldstättersee

Er steht für Eleganz und Glamour. Für Erholung und Naturerlebnisse. Für Mut und Pioniertaten. Der Bürgenstock ist ein Berg mit Ausstrahlung. Hier thront das historische Hotel Bürgenstock Resort imposant über dem Vierwaldstättersee und lockt mit einer spektakulären Aussicht in die Innerschweizer Bergwelt. Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft genossen die Ruhe, die ihnen der Bürgenstock bot. Und auch Filmstars wie Audrey Hepburn und Sophia Loren gehörten zu den Gästen auf dem markanten Berg. Den Besuch in diesem Palast geniesst man umso mehr, wenn er einer Wanderung folgt, die es in sich hat. Beim Postplatz in Ennetbürgen beginnt die Wanderung und folgt ab der Schiffländi dem schönen Wanderweg. Für einen ersten Halt bietet sich die kleine Kapelle St. Jost an, wo man die Aussicht ein erstes Mal geniessen kann. Steil steigt der Weg von hier an. Das letzte Wegstück ist imposant in den Fels gehauen. Um den Gästen des Bürgenstock-Hotels einen Spaziergang am Nordhang des Bergs zu ermöglichen, liess Tourismus-Pionier Josef Bucher-Durrer Anfang des letzten Jahrhunderts einen Spazierweg bauen. 1905 wurde er eröffnet: Exponiert, aber gut gepflegt und mit einem Drahtzaun gesichert, führt der Weg entlang der Felswand und durch mehrere Tunnels. Mit überwältigender Aussicht wird so das letzte Stück zum Bürgenstock erwandert. Das Känzeli bietet sich dabei für eine weitere Pause an. Etwas weiter lockt das Bergrestaurant Hammetschwand. Der Hammetschwand-Lift ist gar der höchst gelegene Lift Europas aus der Belle Époque. Ab Bürgenstock fährt einen das Postauto bequem zurück nach Stansstad. Wer noch weiter wandern mag, kann zu Fuss zurück nach Ennetbürgen oder weiter nach Stans oder Stansstad.
Auf dem Schmugglerpfad ins Val de Travers Nr. 1773
La Brévine — s • NE

Auf dem Schmugglerpfad ins Val de Travers

Der Weg war schon im Mittelalter bekannt. Von der Abtei Môtiers führte er ins benachbarte französische Montbenoît. Mönche nutzten ihn, aber auch Salzhändler und gar Schmuggler waren auf der Verbindung zwischen den zwei Abteien unterwegs. Während der Reformation erlangte La Vy aux Moines, wie der Weg genannt wird, eine neue Bedeutung. Die verfolgten Mönche nutzten ihn zur Flucht. Heute ist er ein beliebter Wanderweg. Er führt durch einen wildromantischen Märchenwald, der einem die vergangenen Zeiten durchaus lebendig erscheinen lassen, und an dessen Endpunkt gar eine grüne Fee wartet. Die technisch leichte, rund vierstündige Wanderung startet in La Brévine. Der in einem Hochtal gelegene Ort ist auch als « Sibirien der Schweiz» bekannt. Im Winter können die Temperaturen bis auf -30 Grad Celsius fallen. Im Sommer lockt der dortige See, der Lac des Taillères, zum Baden. Vom Südufer des Sees aus wandert man bergauf in Richtung Les Cottards Dessus. Der idyllische Wald ist hier üppig grün und mit Moosen und Farnen bewachsen. Auf dem Gipfelpunkt La Citadelle eröffnet sich eine Aussicht in die Alpen und auf den Jura. Geschichte und Märchenhaftes erwartet einen auf der anderen Talseite. Der Weg führt an der Tilleul des Catholiques vorbei, einer fünfhundert Jahre alten Linde, in deren hohlen Stamm sich eine Statue der Jungfrau Maria, ein Honigtopf und eine Kerze verstecken. In Môtiers dann erwartet Interessierte die grüne Fee. Ist der Ort doch die Heimat des Absinths. Eine Dauerausstellung in der historischen Absinth-Trocknerei bei Boveresse enthüllt alle Geheimnisse des legendären Getränks. Alle anderen mögen die erwanderten 15 Kilometer mit einem Gläschen Absinth oder einem erfrischenden Wasser im hübschen Môtiers feiern.
An den Hängen des Moléson Nr. 1612
Plan-Francey — e • FR

An den Hängen des Moléson

Die Wanderung beginnt in Plan-Francey (1518 m) am Fuss des Moléson, dem hoch über Gruyères und dessen Schloss thronenden König der Freiburger Berge. Über den botanischen Pfad mit seinen 150 voralpinen Pflanzenarten geht es dem Hang entlang bis zur Alphütte von Gros-Moléson. Danach folgt die Route einem gewellten Grat bis zur Vudalla. Auf der Erhebung verlief einst eine bekannte Skipiste, und auch wenn die Anlagen mittlerweile abgebaut wurden, sind ihre steilen Nordhänge immer noch ein beliebtes Ziel für Tourenskifahrer. Nach dem Genuss des herrlichen Rundblicks über das Greyerzerland gilt es, die fast 1000 Höhenmeter hinunter nach Neirivue in Angriff zu nehmen. Der Weg dorthin führt durch ein Waldstück, quert die auf einer stark geneigten Lichtung gelegene Alp von Les Dovalles und mündet schliesslich in eine befahrbare Strasse. Diese teilweise bewaldete, trockene und sonnige Hangseite des Intyamontals ist von grosser Bedeutung für die regionale Biodiversität, sind hier doch besonders viele Tier- und Pflanzenarten heimisch. Kurz vor Neirivue kommt man an einer auf Forellen spezialisierten Fischzucht vorbei. Gespeist wird die Anlage von Quellwasser, das vom Hongrintal im Südwesten her etwa sieben Kilometer weit durch unterirdische Karstgänge fliesst, bevor es unweit oberhalb des Dorfs zutage tritt. Neirivue wurde 1904 durch einen Brand fast vollständig zerstört. Nach dem Wiederaufbau erlebte das Dorf im späteren Verlauf des 20. Jahrhunderts einen Aufschwung, getragen insbesondere von der Holz- und der Textilindustrie – beides bis heute wichtige Wirtschaftszweige der Gemeinde.
Walserspuren im Prättigau Nr. 1692
St. Antönien, Rüti — t • GR

Walserspuren im Prättigau

In zahlreichen Tälern und Dörfern in Graubünden gehen die Ursprünge der Besiedelung auf die Walser zurück. So ist auch die kleine Siedlung St. Antönien auf 1450 m ü. M. ein typisches Walserdorf. Eingebettet in einer fantastischen Bergwelt ist St. Antönien Ausgangspunkt einer Vielzahl attraktiver Wanderungen und Klettertouren. Bei der Postautostation «Rüti» beginnt die Wanderung zum Partnunsee. Zunächst wandert man in nördlicher Richtung einige hundert Meter auf der Alpstrasse Tal einwärts. Schon bald folgt ein Wegweiser mit der Aufschrift «Partnun», der links wegführend auf den Wanderweg zeigt. Über Weiden und durch lichte Wälder, immer die markante Schijenflue im Blick, erreicht man die Alp Carschina Untersäss und gleich danach die Heinzenkapelle St. Antönien. Werfen Sie einen Blick hinein, es lohnt sich! Nun geht es etwas steiler bergan bis nach Partnun zum Berghaus Alpenrösli. 150 Höhenmeter und eine halbe Stunde später steht man unvermittelt am kristallklaren Partnunsee. Grillstellen und zwei Ruderboote laden zum Verweilen ein. Das benachbarte Österreich ist gleich «hinter den Bergen» und so erstaunt es nicht, dass es hier zahlreiche ehemalige Schmugglerpfade gibt. Ist man schon einmal hier, gehört eine Seeumrundung dazu, bevor man sich auf den Rückweg macht. Zunächst auf dem Aufstiegsweg, dann ein kleiner Abstecher via Partnunstafel und Berghaus Sulzfluh, geht es wieder abwärts in Richtung St. Antönien. Obwohl ab «Äbi» der Rückweg mit dem Hinweg identisch ist, nimmt man das Tal jetzt anders wahr. Falls noch Energie vorhanden ist, wandert man bis zum Dorfkern mit den alten Häusern und der 500-jährigen Kirche und geniesst die heimelige Atmosphäre.
Gipfeltour auf den Monte Caslano Nr. 1660
Caslano stazione — o • TI

Gipfeltour auf den Monte Caslano

Wild wachsende Christrosen kommen in der Schweiz einzig im Südtessin vor. Wie ihr Name sagt, blühen sie oft bereits zur Weihnachtszeit. Den leuchtend weissen Blüten begegnet man aber auch bis in den März. Ein Standort, an denen sie reichlich vorkommen, ist der Monte Caslano. Der bewaldete Felsrücken, der von den Einheimischen Sassalto genannt wird, erhebt sich wie ein riesiger Buckel am Rand der Schwemmebene des Malcantone. Sein höchster Punkt liegt zwar bloss etwa 250 Meter über dem Seespiegel. Gleichwohl weist er mit einigen Steilhängen, Flühen und schmalen Pfaden einen rundum bergigen Charakter auf. In aller Regel lässt er sich problemlos besteigen - es sei denn, in der Gegend liegt ausnahmsweise einmal viel Schnee. Im Winter sind leider der An- und der Rückmarsch etwas beschwerlich: Weil die Schiffe nicht fahren, muss man eine längere Hartbelagsstrecke in Kauf nehmen. Der hübsche alte Dorfteil von Caslano liegt am Fusse des Monte Caslano. Der Aufstieg zur Gipfelkuppe zieht sich in einem Halbkreis durch den Südhang. Ganz oben befindet sich eine kleine Kapelle, die am Rand einer Felsklippe steht. Die Aussicht auf den See und ins Sottoceneri ist grossartig. Von der Westseite des Sassalto führt ein kurzer, aber steiler Abstieg durch Laub- und Palmenwald nach Torrazza. Das Dörfchen liegt an der schmalsten Stelle des Luganersees. Weil er hier nur wenige Dutzend Meter breit ist, sieht er eher wie ein Fluss aus. Über das Wasser hinweg sieht man ins italienische Nachbardorf Lavena und kann den Passanten zuwinken, die dort am Ufer spazieren. Zurück nach Caslano gelangt man auf einem Uferweg, der bis zum Weiler Piatta auf einem Strässchen, danach auf einer malerischen Promenade verläuft.
In einer Stunde um den Berg Nr. 1696
Caslano Stazione — t • TI

In einer Stunde um den Berg

Einen Berg zu Fuss umrunden in etwas mehr als einer Stunde, ist das möglich? Ja, am westlichsten Seezipfel des Lago di Lugano, wo sich auf einer Halbinsel der Monte Caslano, auch als Sassalto bekannt, erhebt. Selbst mit einer Gipfelhöhe von "nur" 525 Meter über Meer präsentiert er sich den Besuchern bereits bei der Anfahrt nach Caslano im besten Licht. Die kurze, jedoch landschaftlich reizvolle Wanderung startet bei der gleichnamigen Station und führt entlang der Via Stazione zum ältesten Dorfteil direkt beim See. Ein Abstecher in die engen Gassen des typischen Tessiner Dorfes lohnt sich dabei allemal. Beim Dorfplatz, beziehungsweise der Piazza, folgt man den Wegweisern "Giro/Tour Monte Caslano" und macht sich via "Poncione - Torrazza" im Uhrzeigersinn auf den Weg. Schon bald sind die letzten Häuser von Caslano hinter uns und es folgt eine sehr interessante Naturlandschaft. Hier gibt es auf kleinstem Raum eine Vegetation, welche für die gesamte Tessiner Region repräsentativ ist und daher auch unter dem Schutz der Eidgenossenschaft steht. So sind entlang des Weges Linden, Ulmen, Robinien, Kirschbäume, Kastanien, Eschen, Ahorn sowie zahlreiche Sträucher zu finden. Dank den verschiedenen Gesteinsarten aus unterschiedlichen Zeitepochen ist die geologische Sicht ebenfalls interessant. Hinweise dazu gibt es auf den zahlreichen erklärenden Bildtafeln. Auf halber Strecke erreicht man das kleine Dorf Torrazza, wo schöne Blicke ins schweizerisch-italienische Dorf Ponte Tresa auf den Wanderer warten. Der Rundgang endet auf der Piazza und mündet wieder auf den Weg zurück zur Station Caslano. Trotz des hohen Hartbelagsanteils lohnt sich diese abwechslungsreiche Rundwanderung.