Schweizer Wanderwege | Wandervorschläge • Schweizer Wanderwege

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Auf dem Weg des Salzes bei Bex Nr. 1329
Plambuit — Le Bévieux • VD

Auf dem Weg des Salzes bei Bex

L’or blanc – das Salz! Das weisse Gold war früher ein höchst kostbares Gut, das man mit allen Mitteln zu verteidigen suchte. Vielerlei Wissenswertes erfährt man auf dem Sentier du Sel bei Bex. Der Lehrpfad ist ein Meisterstück an kurzweiliger Didaktik. Auch die P’tit Loups, neugierige Spitzbuben und Spitzmädchen, kommen hier voll und ganz auf ihre Rechnung. Ebenso kurzweilig ist die Wanderung. Deren Ausgangspunkt, die Bahnstation Plambuit, erreicht man mit dem Zug ab Aigle Richtung Les Diablerets. Von hier geht es durch Weiler, Wälder und Weinberge nach Bex. Von Plambuit führt der Weg zum Gutshof Salines, einst Geschäftssitz einer der Salinen, wo kein Geringerer als Albrecht von Haller als Direktor waltete, dieser Schweizer Universalgelehrte aus der Zeit der Aufklärung. Weiter geht es zum Weiler Panex und von hier durch den Bois de Confrêne nach Glutières. Nun an einem Hunderte Jahre alten Kastanienbaum vorbei nach Antagnes und an die Gryonne. Von Les Dévens führt der Weg durch den Wald Richtung West nach Le Bévieux, dem heutigen Produktionsstandort der Salzminen von Bex. Das Salz wird einige Kilometer von hier im Berg gewonnen. Die Rückkehr erfolgt ab Bahnstation Le Bévieux. Auf dem Sentier du Sel erfährt der Wanderer auch, wieso der Begriff «Salz des Lebens» seine Berechtigung hat. Rund sechs Gramm braucht jeder Mensch täglich davon. Das Salz gehört mit dem Käse fest zur Schweiz. «Sans sel pas de Suisse» heisst deshalb eine weitere Erkenntnis des Sentier du Sel. Salz hat auch magische Kräfte: Es macht Männer männlich und vermag Geister zu vertreiben. Noch nicht davon überzeugt, wie wichtig das Salz im Leben der Menschen ist? Dann ab auf den Sentier du Sel. Zwischen Antagnes und Les Dévens lohnt sich der Abstecher ins riesige unterirdische Labyrinth der besuchbaren Salzminen von Bex (genug Zeit einrechnen).
Südliche Wege von Aigle nach Bex Nr. 1328
Aigle — Le Bévieux • VD

Südliche Wege von Aigle nach Bex

Der Sentier des vignes führt durch die Rebberge des Chablais. Das ist die Region am Genfersee, welche die Zipfel von zwei Ländern und von zwei Kantonen umfasst. Das Chablais nämlich, das sind einerseits die savoyardischen Berge im Süden des Genfersees, dann aber auch das Gebiet um Monthey im Wallis sowie das Gebiet um Aigle und Bex im Kanton Waadt. «Chablais», das ist aber auch die Bezeichnung für einen ganz ausgezeichneten Wein, der in dieser Region gekeltert wird. Der Grund für dessen Qualität sind die an Mineralien reichen Böden. In Yvorne zum Beispiel hat der Bergsturz aus dem Jahr 1584 dem Boden seine besondere Qualität verliehen. Anderswo sind es die Moränen der Gletscher oder die Murgänge aus den Bergen nördlich von Aigle und Bex, und entlang der Talebene ist es das Geschiebe der Rhone. Auch das Klima trägt das Seine zum guten Wein bei. Die Weinberge sind nach Südwest exponiert. Das lässt, auch mithilfe des warmen Föhns, die Trauben ausgezeichnet reifen. Das warme Klima bekommt man auch auf dieser Wanderung zu spüren. Diese Wanderung ist ein Teil des Sentier des vignes. Vom Bahnhof führt der Weg zum Schloss Aigle, dann in den Wald und kreuzt kurz darauf die Schienen, auf denen der Zug nach Les Diablerets hochfährt. Einen Moment folgt er nun dem Sentier de Provence. Und tatsächlich ist es wunderbar mild und warm, wie im Süden. Nicht umsonst wachsen in diesem Wald Föhre, Eibe und Stechpalme. Kurz nach Ollon geht es wieder in den Wald zum Weiler Antagnes und von da weiter über Weinberge an die Gryonne. Ein letzter kurzer Aufstieg führt zu den Salzminen von Bex mit dem riesigen unterirdischen Labyrinth (für einen Besuch genug Zeit einrechnen). Über den Weiler Le Fenalet und die Weinberge bei Le Chêne erreicht man die Bahnstation Le Bévieux. Wer unterwegs einkehren und ein Glas Rot- oder Weisswein, also Pinot Noir oder Chasselas aus der Region, kosten will, kann dies in Aigle, Ollon, Le Bouillet oder in Bex tun.
Hoch über dem Gletscher Nr. 1314
Griesalp • BE

Hoch über dem Gletscher

Es gibt nicht viele Berggänger, die so oft auf der Gspaltenhornhütte waren wie er. Architekt Daniel Suter stieg bereits als Kind zur Hütte neben dem Gamchigletscher auf. Später nahm er seine Tochter mit. Und vor ein paar Jahren baute der Architekt die Hütte um und erweiterte sie. Den ausgesetzten und imposanten Pfad kennt er darum fast auswendig. Vor allem der längere Zustieg von der Griesalp über die Bundalp und den Gamchigletscher hat es ihm angetan. Hier kommt man von der traditionellen Alpwirtschaft in eine karge Urlandschaft. Der Gletscher hat sich in den letzten Jahren immer mehr zurückgezogen, das Eis ist manchmal nur noch zu erahnen unter dem Schotter. Das Schmelzwasser hat sich einen gewaltigen Graben in den Fels gefressen. Der tiefe Graben wird auf einer Brücke überquert. Nun folgt der Anstieg über Schotter und die Gletschermoräne zur Gspaltenhornhütte. Dabei gilt es, eine Schlüsselstelle zu passieren: Man quert einen steilen Gletscherbach. Man kann sich mit Seilen sichern, aber je später der Tag, desto mehr Wasser führt der Bach. Im Zickzack geht es dann zur Hütte, die durch einen mit Blech verkleideten Anbau erweitert wurde. Innen aber sieht man den Übergang von Alt zu Neu fast nicht. Das war auch das Ziel von Architekt Daniel Suter. Er ist jetzt nicht mehr ganz so häufig auf der Gspaltenhornhütte anzutreffen, aber etwa zweimal im Jahr nimmt er den langen Marsch unter die Füsse, zumal auch der Abstieg angenehm ist. Stetig geht es runter, ohne je anstrengend oder sehr steil zu werden. Man bleibt immer in der Nähe des Gornernbachs und hat mehrere Male die Möglichkeit, in einer Alphütte einzukehren, bis man schliesslich wieder die Griesalp erreicht.
Silberne Klüfte im Karst Nr. 1315
Parkplatz, Pt. 1374 — Pragelpass • SZ

Silberne Klüfte im Karst

Was haben die Science-Fiction und die Bergwanderung gemeinsam? Diese Frage stellte sich WANDERN.CH und befragte Simon Spiegel, den Filmexperten und Science-Fiction-Forscher von der Universität Zürich. Studienobjekt war ein Wander-Science-Fiction-Film, der sich im Bödmerenwald und auf den Silberen in etwa so zugetragen haben könnte. Könnte, denn selbstverständlich handelt es sich um einen fiktiven Film. Er dient nur zur Illustration des Versuchs. Als Drehort für den möglichen Wander-Science-Fiction-Film wurden der Bödmerenwald und die Silberen ausgewählt. Diese im Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmäler von nationaler Bedeutung (BLN) aufgeführten Landschaften des Muotatals schienen besonders und einzigartig genug, um als Szenerie für einen Science-Fiction-Film herzuhalten. Diese Wanderung führt somit an die Orte des Geschehens, von der Alp Mittenwald durch den Bödmerenwald bis unterhalb des Roggenstöckli. Von da geht es über die Alp Bödmeren zum Torstöckli. Nun das Gross Mälchtal hinauf bis unter den Schwarz Nossen. Bald schon ist der Silberen-Karst erreicht. Ab Oberist Twärenen gilt es, genau den Markierungen zu folgen. Das Gelände ist stark zerklüftet, den Weg verlieren ist nicht angesagt. Vom flachen Gipfel der Silberen führt der Weg zur Alp Butzen hinunter und über den Ruch Tritt zum Pragelpass. Die Antwort des Experten übrigens, das sei hier verraten, fällt verblüffend aus. Film und Wandern haben tatsächlich mehr gemeinsam, als man denkt, als Szenerie für die Science-Fiction hingegen müsste der Film auf etliche Spezialeffekte zurückgreifen, was den Sound, aber auch was die Farben betrifft.
In der Wildnis des Nationalparks Nr. 1316
Pradatsch — Il Fuorn • GR

In der Wildnis des Nationalparks

Eine Wanderung durch den Schweizerischen Nationalpark gleicht für ihn einem Theaterstück aus lauter Tönen und Geräuschen: Kurt Eggen- schwiler, Leiter der Abteilung Akustik/Lärmminderung an der Eidgenössischen Forschungsinstitution EMPA, hört hin und analysiert, wo andere unwissend vorbeigehen. Der Wald etwa ist für den Akustiker ein grosser, natürlicher Konzertsaal, die Bäume liefern ein wunderbares Klangerlebnis und die Ouvertüre zur Tour. Es folgen Bachlandschaften, der Inbegriff eines ruhigen Ortes, totale Ruheräume, die den Menschen irritieren, Kuhglocken, die für uns zur akustischen Kulisse einer Bergwanderung gehören, das Brausen des Windes, der alles andere übertönt, eine Geländeerhebung, die funktioniert wie eine Lärmschutzwand, und zum Schluss eine viel befahrene Strasse, die zum Lärmteppich gehört, der uns täglich umgibt und uns zurückholt in die Zivilisation. Die Hörspielwanderung startet in Pradatsch im Val S-charl. Der Weg steigt durchs Val Mingèr bis zum Rastplatz auf der Alp Mingèr und verlässt den Nationalpark bei Sur il Foss vorübergehend. Bis hierhin ist die Tour wenig anstrengend, der folgende Aufstieg auf die 2677 Meter hohe Fuorcla Val dal Botsch ist aber steil und kräftezehrend. Oben angekommen, ist man zurück im Nationalpark, es geht an den langen, im Vergleich zum Aufstieg aber moderaten Abstieg zur Ofenpassstrasse. Ständiger Begleiter ist ein wilder Bergbach, an dessen Ufer wartet auf halbem Weg ein schöner Rastplatz. Nach der Querung der Ofenpassstrasse folgt die Route der Ova dal Fuorn bis zum Hotel Il Fuorn, wo der Bus nach Zernez fährt. Im Nationalparkgebiet dürfen die Wege nicht verlassen werden.
Eisige Überraschung im Val-de-Travers Nr. 1317
St-Sulpice, poste — La Brévine, poste • NE

Eisige Überraschung im Val-de-Travers

Gletscher gibt es nicht nur in den Alpen: Mitten im neuenburgischen Val-de-Travers versteckt sich die unterirdische Glacière de Monlési, die grösste ganzjährig mit Eis gefüllte Höhle der Schweizer Jurakette. Die Wanderung zu ihr beginnt in St-Sulpice, führt zunächst durch ein Waldstück oberhalb des Dorfs und anschliessend an mehreren Landwirtschaftsbetrieben vorbei. Vorsicht: Beim Hof von La Petite Charbonnière auf dem markierten Wanderweg bleiben - dies bedeutet zwar einen Umweg, man vermeidet damit aber einen Konflikt mit Mutterkühen. Die Eishöhle ist unter einem malerischen Plateau voller Nadelbäume verborgen, auf dem es im Sommer durchaus bis zu 30 Grad heiss werden kann. Dass hier in nur 20 Metern Tiefe 6000 Kubikmeter Eis schlummern sollen, ist auf den ersten Blick kaum vorstellbar. Der Zugang zur Höhle erfolgt über einen steil abfallenden, mit einem Stahlseil gesicherten Pfad und eine Metallleiter. Am Grund des Schachts herrschen das ganze Jahr über Temperaturen um den Gefrierpunkt, weshalb man, neben einer Stirnlampe, unbedingt auch eine gute Jacke dabeihaben sollte. Im Innern der Höhle haben Sickerwasser, Schnee und eingeschlossene Kaltluft mächtige Skulpturen geschaffen, und der Boden ist mit einer über zehn Meter dicken Eisschicht bedeckt. Nach einer Viertelstunde kriecht allmählich die Kälte in die Knochen, und man ist froh, an die Oberfläche zurückkehren zu können. Der zweite Teil der Wanderung führt via Les Bans bis an den Lac des Taillères, der zum Sonnen und Baden einlädt, und schliesslich zum Tagesziel in La Brévine.
Zu Fuss auf den Monte Generoso Nr. 1318
Arogno, Sasso Grosso — Monte Generoso • TI

Zu Fuss auf den Monte Generoso

Er ist der höchste Berg südlich von Lugano, der 1701 Meter hohe Monte Generoso. Und er ist der Haus- und Lieblingsberg von Ettore Cavadini. Unzählige Male stand der Pensionär auf dem Gipfel, er kennt jede Ecke am Monte Generoso, kennt ihn wie seine Hosentasche. Das kommt nicht von ungefähr: Ettore Cavadini war bis im April 2017 Präsident der Tessiner Wanderwege. Für vier Jahre wollte er das Amt ausüben, geworden sind es 24. Während seiner Amtszeit konzipierte er mit der Fachstelle Ticino Sentieri das 3600 Kilometer lange Tessiner Wanderwegnetz und setzte es in die Realität um. Ein gewaltiger Brocken Arbeit, der viel Engagement und Fingerspitzengefühl erforderte. Beherzten Einsatz fordert auch diese Wanderung auf den Monte Generoso. Rund 1300 Höhenmeter sind zu bewältigen, vier Stunden Daueraufstieg. Nur gut, verläuft ein Grossteil der Route im Wald. Der Weg startet in Sasso Grosso oberhalb Arogno. Über die Alpe di Arogno wird die Cima Crocetta erreicht. 800 Höhenmeter sind geschafft, vor einem öffnet sich der Blick auf den Lago di Lugano, die Tessiner und die Walliser Berge. Noch besser wird die Aussicht von der Cima dei Torrioni weiter oben. Allmählich zeigt der Monte Generoso sein wildes Gesicht. Schluchten und steil abfallende Felswände prägen das Bild. Für ein paar kurze Momente heisst es achtgeben beim Wandern. Auf der Cima della Piancaccia ist die Höhe geschafft, der Rundblick einzigartig. Dem Grat entlang gelangt man schliesslich zum Gipfel des Monte Generoso. Wer nach dem Besuch im neuen Bergrestaurant von Mario Botta oder bei den sympathischen Landwirten Adriano und Marisa Clericetti auf der Alpe Generoso Vetta weiterwandern will, steigt entlang der Bahnlinie ab nach Bellavista.
Unterwegs mit Pilgern Nr. 1319
Treib — Flüeli-Ranft • UR

Unterwegs mit Pilgern

Eine viertel Million Menschen pilgern jährlich auf dem Camino nach Santiago de Compostela. Tausende Kilometer quer durch Europa, zu Fuss. Auf ihrem Weg liegt auch der Ranft in Flüeli ob Sachseln, wo Bruder Klaus die letzten 20 Jahre seines Lebens verbrachte und wo ihn Staatsmänner aus halb Europa aufgesucht und um Rat gebeten haben. 100 000 Menschen sind es auch hier, die pro Jahr zu diesem Heiligen pilgern. Etliche davon kommen, wie die Santiago-Pilger, über den Bruder-Klausen-Weg zu Fuss. Diese Wanderung führt erst auf dem Camino von Treib über Beckenried nach Stans, wo die beiden Pilgerwege und Pilgerströme aufeinandertreffen. Ab hier führen sie gemeinsam zum Ranft. Die Ausgangsstation Treib erreicht man mit dem Schiff ab Brunnen. Dann folgt der Weg der Wanderlandroute Nr. 2 nach Beckenried, mit einem kühlen Bad in der Rütenen dazwischen. Via Buochs, Ennerberg und Waltersberg erreicht man Stans, wo der Bruder-Klausen-Weg beginnt. Er steigt die Kniri hoch und führt dann via Meierskählen, Hubel und Murmatt geradewegs nach St. Jakob und von da weiter zum Maichäppeli ob Kerns. Nun immer der Route Nr. 4, der Via Jacobi, folgen. Kurz vor dem Ranft führt der Weg zur Kirche St. Niklausen hoch und wieder hinab zur Kapelle im Müsli. Von da steigt ein Weg hinunter an die Melchaa, wo eine Brücke hinüberführt zum Ranft. Der Weg ist keine gewöhnliche Wanderung. Das zeigen die vielen Kirchen, Kapellen und die Heiligenstöcke am Wegesrand. Ein Pilgerstübli lädt zur Rast, Pilgerzimmer bieten Nachtlager an. Und vielleicht wird man auf Pilger treffen, sie ein Stück ihres Wegs begleiten und erfahren, warum sie sich auf Pilgerschaft begeben haben.
Schneeschuhtour im Val d‘Anniviers Nr. 1203
St. Luc, Tignousa — St. Luc, Le Prilett • VS

Schneeschuhtour im Val d‘Anniviers

Für eine spektakuläre Schneeschuhtour im Val d‘Anniviers fährt man mit dem Postauto ab Sion nach St. Luc und anschliessend mit der Standseilbahn bis nach Tignousa. Bei der Bergstation werden die Schneeschuhe montiert und los geht es entlang dem Planetenweg auf der signalisierten Schneeschuhroute. Nach dem Jupiter biegt man ab und es wird etwas anstrengender. Vorbei an der Buvette Tsigère de la Cohà kommt man bis zur Bergstation des Skiliftes Pas de Boeuf ordentlich ins Schwitzen. Die einzigartige Aussicht über das ganze Val d’Anniviers entschädigt für die Strapazen. Entlang der Route sind immer wieder einige der imposanten Walliser Viertausender, wie das Zinalrothorn oder die Dente Blanche sichtbar. Durch tief verschneite Landschaften verläuft die Route weitab von Skipisten am Hangfuss des mächtigen Le Touno bis man in Le Chieso wieder auf den präparierten Weg gelangt. Ab hier wechselt die Routennummer und sie steigt noch einmal ordentlich, bis das altehrwürdige Hotel Weisshorn in Sicht ist. Eine Rast auf der sonnigen Terrasse lohnt sich schon wegen des bekannten Heidelbeerkuchens. Die müden Beine haben die Erholung verdient. Ab dem Hotel Weisshorn verläuft die Route sehr abwechslungsreich entlang eines wunderschönen Waldwegs hinunter bis nach Le Prilett. Dort fährt am Nachmittag jeweils der Skibus zurück nach St. Luc. Aufgrund der hohen Lage von bis fast 2700 Metern, sowie der Abgeschiedenheit der Strecke zwischen Pas de Boeuf und Le Chieso sollte die Route nur bei schöner und stabiler Wetterlage begangen werden. Nur so ist die Signalisation im Gelände einwandfrei erkennbar. Bei unsicherer Wetterlage wird der Auf- und Abstieg zum Hotel Weisshorn ab Le Prilett empfohlen.
Aussicht von den Sonnenhängen Nr. 1117
Mägisalp — Hasliberg Reuti • BE

Aussicht von den Sonnenhängen

Der Hasliberg ist nicht nur ein attraktives Skigebiet, sondern bietet auch vielfältige Möglichkeiten zum Winterwandern. Hoch über Meiringen im winterlich-schattigen Aaretal kann man stundenlang den sonnigen Hängen am Hasliberg entlang wandern und Sonne tanken. Begleitet wird man von inspirierender Aussicht zu den verschneiten Bergen ringsherum. Der auffälligste Gipfel ist das silbrig leuchtende Wetterhorn, das wie ein majestätischer Himalajariese auf der gegenüberliegenden Talseite thront. Wer sich bei der Ankunft auf der Mägisalp zwischen all den Skifahrern und Liftanlagen zuerst noch etwas verloren vorkommt, taucht schon nach ein paar wenigen Schritten in die beschauliche Welt des Winterwanderns. In angenehmer Steigung führt der Winterwanderweg nach Käserstatt hinauf. Auf einer Strecke von etwa 200 Metern ist etwas Vorsicht geboten, wenn man am Rand der Piste entlang hochsteigen muss. Höher oben steht ein kleines Häuschen, das an einen Strandkorb erinnert, und schützend vor dem hier oben fast immer wehenden Wind zu einer ersten Rast einlädt. Wenn man einen Schlitten mitziehen würde, könnte man die steile Strecke von Käserstatt zur Balisalp hinunter sausen. Von dort führt der Winterwanderweg sanft absteigend weiter durch Wald und an schneebedeckten Wiesen vorbei über Lischen nach Bidmi. Schon von weitem schwebt verführerisch der Duft von Pommes Frites, Bratwurst und Käseschnitte in der Luft. Auf dem letzten Wegabschnitt nach Reuti zeigen sich im Spätwinter oft schon erste Frühlingsblumen wie Huflattich an den Wegrändern.
Feine Entdeckungen bei Diablerets Nr. 1322
Col du Pillon — Les Diablerets • VD

Feine Entdeckungen bei Diablerets

Dieser Spaziergang führt zu zwei feinen, kleinen Attraktionen, die – etwas unbeachtet unterhalb des bekannten Glacier 3000 liegend – eine Wanderung wert sind. Gleich zu Beginn erreicht man den Cascade du Dar: Der Dar stürzt hier über zwei Stufen von 72 beziehungsweise 79 Metern hinunter ins Tal. Beide Wasserfälle können auf Wanderwegen erkundet werden, der eine von oben, der andere von unten. Die untere Kaskade ist eine Viertelstunde vom Col du Pillon entfernt. Bei der Postautostation folgt man dem Wegweiser, das erste, kurze Stück führt der Hauptstrasse Richtung Diablerets entlang. Kaum ist diese verlassen, wird der Wasserfall sichtbar, wie er über mächtige Felswände fällt. Am Fusse des unteren Falls lässt es sich entspannen. Der Bach schlängelt sich anschliessend durch den harten Fels, das Wasser bildet fein geschliffene, runde Bassins, in denen Gischt schäumt. Im weiteren Verlauf der Wanderung folgt der Weg dem Bachbett des Dar, erst über Weideland, dann im Wald. Es ist ein schattiger Spaziergang über Wurzeln und am Unterholz vorbei, der keine grossen Anforderungen stellt. Bald biegt ein Weg nach links ab, eine wackelige Seilbrücke lädt zu einem kleinen Umweg ein. Wer dies nicht schätzt, bleibt vorerst am rechten Ufer; beide Wege führen etwas später wieder zusammen. Die Brücke ist ein schmuckes Gegenstück zum «Peak Walk by Tissot», der oben auf Glacier 3000 zwei Gipfel verbindet. Hier gibt es keine Aussicht zu gewinnen, doch das Queren der Seilkonstruktion ist ein ebenso kleines wie ungefährliches Abenteuer. Und sie erzählt einen Teil der Geschichte über die Unwetter im Juni 2005, als der Bach im ganzen Dorf Les Diablerets grosse Schäden anrichtete. Die am Schluss der Wanderung anzutreffenden Uferverbauungen erinnern an die Kraft des Wassers, mit der die Leute hier seit Jahrhunderten leben.
Übers Eis zum Teufelskegel Nr. 1323
Glacier du Scex Rouge • VD

Übers Eis zum Teufelskegel

Vor langer Zeit wagten sich die Menschen von Diablerets nicht auf den Tsanfleuron-Gletscher – er war das Revier des Teufels. Das ganze Ormonttal war als Versammlungsort von Dämonen gefürchtet. Wenn es im Sommer gewitterte oder im Winter Lawinen ins Tal donnerten, glaubten die wenigen dort lebenden Menschen, der Teufel würde kegeln. So kam der markante Fels am südlichen Rande des Gletschers zu seinem Namen Quille du Diable, Teufelskegel. Wenn die Dämonen also wieder einmal ihrem teuflischen Spiel frönten, verfehlte ab und zu ein Geschoss den Kegel, und dann kam es vor, dass grosse Felsbrocken auf die Alpschaften von Anzeinde oder rund um den kleinen See bei Derborence stürzten. Dann blickten die Bauern sorgenvoll hinauf zum Quille du Diable und sandten ein Gebet zum Himmel. Die Refuge l'Espace unterhalb des Quille du Diable, der offiziell Tour St-Martin heisst, ist das Ziel der kurzen Wanderung, die über den Gletscher und auf demselben Weg zurückführt. Schritt für Schritt wird der markante Zacken grösser am Horizont, und auf der Terrasse der gemütlichen Hütte ist seine wahre Grösse eindrücklich zu spüren. Der Weg ist nicht als offizieller Winterwanderweg signalisiert, wird aber von den Betreibern des Skigebiets ganzjährig unterhalten. Er ist flach und einfach zu begehen, einzige Herausforderung bilden der matschige Schnee und knöcheltiefe Pfützen an warmen Sommertagen. Hohe und wasserdichte Schuhe empfehlen sich. Wer nach der Wanderung nicht genug hat von der Bergwelt, wagt sich auf den «Peak Walk by Tissot», eine über 100 Meter lange und frei zugängliche Hängebrücke zwischen zwei Gipfeln. Von deren Plattform aus sieht man mehr als 24 Gipfel von 4000ern. Oder man braust mit der Rodelbahn Alpine Coaster talwärts. Ein teuflisches Vergnügen.
Hoch hinauf zur Videmanette Nr. 1324
Château d'Oex — Rougemont • VD

Hoch hinauf zur Videmanette

Château-d’Oex ist ein kleines Dorf, doch es begeistert schon am Start der Wanderung mit der ältesten Hängebrücke der Westschweiz, der Pont Turrian. Die 1883 erbaute Eisenbrücke ist eine der wenigen, die heute noch begehbar sind. Die Saane windet sich durch das Tal und weist den Weg zum Anstieg. Nach Harz und Tannennadeln duftet der Wald, der das Tor zum Naturschutzgebiet La Pierreuse markiert. «Die Steinige» wurde nach den grossen Geröllkegeln benannt, die sich am Fusse der hohen Felswände finden und der Landschaft ihren Charakter verleihen. Das grösste Naturschutzgebiet der Westschweiz, das sich über den ganzen Weg nach oben erstreckt, wartet auf mit Flachmooren, einer grossen botanischen Fülle, einer intakten Fauna sowie sichtbaren Spuren der Eiszeiten. Die Findlinge und die grossen Gesteinsblöcke, die die Gegend prägen, sind Zeugen einer längst vergangenen Zeit. Für in Geologie oder Botanik Kundige bietet sich hier ein Tummelfeld an Entdeckungen. Doch auch der Laie erfreut sich der Vielfalt und lässt sich durch die Düfte der Pflanzen oder den Ausblick, der sich bereits beim Aufsteigen bietet, betören. Mit etwas Glück entdeckt man die Steinböcke, die kaum Scheu zeigen, sodass ein Betrachten aus nächster Nähe möglich ist ein ehrfurchtsvoller Anblick. Auch Gämsen, Murmeltiere, Luchse, Königsadler oder Birkhühner finden sich in diesem Terrain. Nach dem Aufstieg durch das steinige Voralpengebirge folgt ein kurzer ebener Abschnitt. Kaum hat man diesen passiert, offenbart sich hinter dem letzten Felsvorsprung ein beeindruckender Rundblick über die Berner Alpen und die Alpes vaudoises. Der Weg hinab führt hinter dem Kalkgebirge «Rubli» durch Alpwiesen und später erneut durch duftende und moosbewachsene Waldpassagen nach Rougemont.
Kulturwanderung durch das Pays-d’Enhaut Nr. 1325
Les Combes — Rossinière • VD

Kulturwanderung durch das Pays-d’Enhaut

Château-d’Oex ist bekannt für sein alljährlich stattfindendes Ballonfestival – Bertrand Piccard startete hier 1999 seine Nonstop-Ballonfahrt rund um die Welt –, hat aber noch einiges mehr zu bieten als heisse Luft. Die prunkvollen alten Bauernhäuser schmücken das stattliche Dorf, welches in seiner Geschichte mehrmals Feuersbrünsten zum Opfer fiel. Die Häuser wurden daher nach dem letzten grossen Brand im Jahr 1800 aus Stein statt aus Holz wieder aufgebaut. Heute ist das Dorf nebst der Landwirtschaft vor allem touristisch geprägt. Die Wanderung startet östlich von Château-d’Oex beim Weiler Les Combes und führt an die Saane, hier La Sarine genannt. Durch eine kleine Schlucht gelangt man schon nach kurzer Zeit nach Château-d’Oex. Der Weg führt nun direkt durch das stattliche Dorf, und man gewinnt rasch an Höhe. Für die Aussicht auf das Tal und die Gipfel Rocher Plat und Rocher du Midi lohnt sich der Aufstieg auf Hartbelag. Hat man Château-d’Oex einmal verlassen, führt der Wanderweg über Weiden und durch einen kleinen Wald nach La Frasse und Rossinière. Zahlreiche Holzchalets mit kunstvoll geschnitzten und bemalten Holzfassaden schmücken das Dorf. Besonders eindrücklich das Grand Chalet, das grösste Holzhaus der Schweiz. Die fünf Stockwerke haben insgesamt 113 Fenster, und an der Fassade befindet sich eine aus 2800 Buchstaben gemalte Widmung. Im Grand Chalet, früher Grande Maison genannt, wohnte der Maler Balthus und empfing dort einige berühmte Schriftsteller, Maler und Künstler des 20. Jahrhunderts. Das Grand Chalet ist in Privatbesitz und kann nicht besichtigt werden.
Rundwanderung am Fuss des Tour d’Aï Nr. 1326
Berneuse • VD

Rundwanderung am Fuss des Tour d’Aï

Die Anreise auf die Berneuse gestaltet sich bereits als Erlebnis. Ab dem Bahnhof Aigle tuckert die Zahnradbahn gemütlich durch den Ort. Das Auge erblickt kurz das Schloss, doch die Bahn arbeitet sich munter weiter durch die Rebberge und das Waldgebiet hinauf nach Leysin. Schon während der Fahrt erhascht man immer wieder einen vielversprechenden Blick auf die Berge. Der Berneuse wird nachgesagt, einer der schönsten Aussichtspunkte der Westschweiz zu sein, und es wird schnell klar, warum: Sicht auf den Genfersee, die Rhoneebene, Berge wie die Dents du Midi, den Eiger, das Matterhorn oder den Montblanc. Das Panoramarestaurant Le Kuklos, das sich neben der Seilbahn befindet, ist zudem das einzige Drehrestaurant der Westschweiz. Die Architektur des Glasbaus wurde den beiden Bergen Tour d’Aï und Tour de Mayen nachempfunden, und das Restaurant dreht sich in 90 Minuten um sich selbst. Die Wanderung beginnt mit einem kurzen Abstieg zum Lac d’Aï, umgeben von alten Maiensässen. Von dort schlängelt sich der Weg im Zickzack hoch auf den Chaux de Mont unterhalb des Tour d’Aï. Eine kurze Gratwanderung führt hinüber zum Gipfelkreuz des Chaux de Tompey. Ein schöner Platz für eine Rast, sofern der Wind gnädig ist. Steil geht es bergab zum Col de Tompey. Hier wechselt die Szenerie. Man streift durch einen duftenden, stimmigen Wald mit Wurzelgeflechten und Farnen, bis sich dieser beim tiefsten Punkt der Wanderung lichtet und auf einer Alpwiese den Blick hinab ins Tal freigibt. Wurde noch keine Rast eingelegt, ist es jetzt an der Zeit. Denn nun beginnt der zweite, steilere Anstieg der Rundwanderung. Dem Berghang entlang werden die letzten Kilometer in Angriff genommen, bis sich der Kreis am Ausgangspunkt der Bergbahn wieder schliesst.
Vom Luganer Panoramaberg nach Morcote Nr. 1270
San Salvatore — Morcote • TI

Vom Luganer Panoramaberg nach Morcote

Steil hinauf fährt die Standseilbahn von Paradiso auf den San Salvatore. Oben angekommen lohnt es sich, einen Abstecher auf den Aussichtspunkt zu machen. Der Hausberg von Lugano bietet eine 360°- Rundsicht auf Lugano, den See und die Alpen. Die Wanderung beginnt gleich hinter dem Bergrestaurant mit einem steilen Abstieg. Doch schon bald wird es flacher, und der Weg führt durch die für das Tessin typischen Kastanienwälder nach Ciona – einem schmucken Weiler mit vielen bunten Häusern und verwunschenen Gärten. Weiter geht es durch dichte Kastanienwälder nach Carona und zum botanischen Garten San Grato. Der Garten ist berühmt für seine einzigartigen Rhododendren, welche den Park im Frühjahr in ein Blütenmeer verwandeln. Das Areal des Gartens wurde 1957 von einem Industriellen und Gründer der Stahlwerke Monteforno von Bodio im Leventina-Tal gekauft. Dieser liess das Gebiet roden und mit für die dortigen Bodenverhältnisse und meteorologischen Gegebenheiten geeigneten Pflanzen bestücken. Kurz nach der Alpe Vicania führt der Weg rund 1200 Treppenstufen steil hinunter nach Morcote. Die Aussicht ist wiederum atemberaubend und lässt die schmerzenden Knie vergessen. Kurz vor dem Seeufer thront die im Stil der Renaissance erbaute und später barockisierte Kirche Santa Maria del Sasso. Die Cafés und Sonnenterrassen von Morcote laden zum Verweilen ein. Die Palmen, die Gelaterias und die Spezialitätenläden lassen einen meinen, man sei in einem italienischen Dörfchen.
Zum höchsten Punkt im Baselbiet Nr. 1271
Bergstation Wasserfallen • BL

Zum höchsten Punkt im Baselbiet

Zuhinterst im Oberbaselbiet überrascht Reigoldswil mit prächtigen Bauernhäusern. Es scheint, dass es diesem Dorf einmal sehr gut ergangen ist. In der Tat: Während mehr als zwei Jahrhunderten wurden hier Posamenten (Seidenbandweben) in Heimarbeit hergestellt, sie waren die Haupteinnahmequelle. Da die Bauern dem Papiergeld der Basel-Städter nicht trauten, liessen sie sich mit Fünflibern auszahlen. Deshalb heisst dieses Tal im Volksmund noch heute Fünflibertal. Ein kurzer Fussmarsch durch das Oberbiel, und schon geht es mit der Gondelbahn hoch zur Bergstation Wasserfallen. Den attraktiven Waldseilpark lässt man vorerst links liegen, denn die Wanderung wird hier enden. An Naturschutzgebieten vorbei geht es über die Waldweid zum höchsten Punkt des Kantons Basel-Landschaft, der Hinderi Egg. Das immer wieder fälschlicherweise als höchste Erhebung genannte Chellenchöpfli ist erstens zehn Meter weniger hoch, und zweitens muss der Kanton Baselland den Gipfel mit dem Kanton Solothurn teilen. Dennoch: Der Weitblick ins Mitteland und zum Alpenkamm ist vom Chellenchöpfli aus besser. Über Pferdeweiden geht es hinunter zur Rochus-Kapelle, die nach einem Schutzheiligen der Pestkranken benannt ist. Von dort an verläuft die Wanderung zuerst auf einem mit Buchenblättern bedeckten Weg, der so weich ist, dass man den nächsten Kilometer am liebsten barfuss gehen möchte. Bald durchbrechen blanke Kalksteinbrocken den Kammweg, der hoch zum Vogelberg führt. Hier schweift man nochmals in die Ferne, bevor es an der Nordflanke des Passwangs hinuntergeht. Durch die Kalkrippe des Schattbergs, einen aus dem Felsen herausgeschlagenen Durchgang, geht es nochmals über Pferdeweiden hinunter zur Bergstation Wasserfallen. Dort empfängt das Restaurant Heidi-Stübli Wandernde mit einem reichlich bestückten Wanderplättli mit regionalem Käse und Trockenfleisch oder mit dem sehr beliebten Schnitzelbrot.
Schwyzer Höhenweg mit Hochstuckli-Variante Nr. 1272
Rotenflue — Mostelberg • SZ

Schwyzer Höhenweg mit Hochstuckli-Variante

Die abwechslungsreiche Wanderung beginnt mit einem tollen Blick auf den Gross Mythen. Sie führt über Wiesen und durch den Wald, mal auf breiten Alpstrassen und dann wieder auf schmalen Pfaden, vorbei an vielen gemütlichen Alpwirtschaften, die zu einer Pause einladen. Wie zum Beispiel die Alpwirtschaft Zwüschet Mythen, die Produkte ab der eigenen Alp serviert. Der 15-minütige Abstecher zum gleichnamigen Aussichtspunkt lohnt sich übrigens, man geniesst einen wunderbaren Ausblick auf den Schwyzer Talkessel bis hin zum Pilatus. Kurz nach der Haggenegg zweigt die hier beschriebene Variante vom Schwyzer Höhenweg ab und folgt dem Wegweiser Richtung Hochstuckli. Der Bergwanderweg führt abwechslungsreich über Alpweiden hinter dem Hochstuckli durch zur Banegg und von dort auf dem Lungenstutz durch den Wald hinunter zum Ziel. Tipp: Nach Regenfällen empfiehlt es sich, von der Haggenegg auf dem Panoramaweg über Mostelegg nach Mostelberg zu wandern. Denn die Region rund um das Hochstuckli ist Moorgebiet. Der Name Mostel bedeutet nichts anderes als Moostal (Moos: Sumpf, Moor). Auf dem Mostelberg wartet dann das Kinderparadies auf die kleinen Wanderer. Während der Talfahrt mit der Drehgondelbahn hinunter nach Sattel kann man dann nochmals das Panorama geniessen, während sich die Gondel langsam um die eigene Achse dreht.
Genfer Naturperlen Nr. 1307
Genève-Cornavin • GE

Genfer Naturperlen

Auf der Ile Rousseau beginnt diese Wanderung, die das Interesse der Genfer an der Botanik, das «Génie botanique», zum Thema hat. Die Geschichte von 200 Jahren wissenschaftlicher Forschung über Pflanzen liegt dazwischen und die Erkenntnis, dass es mit der Botanik nicht nur verschiedene Pflanzen, sondern auch verschiedene Menschen zu entdecken gibt. Zum Ausgangspunkt der Wanderung gelangt man über die Rue du Mont-Blanc. Sie führt vom Bahnhof Cornavin hinunter zum See und zu jener kleinen Insel, die dem grossen Philosophen und Naturwissenschafter Rousseau gewidmet ist. Er war es, der die Begeisterung für die Natur geweckt hat. Generationen von Wissenschaftern liessen sich anstecken und fingen an zu botanisieren. Die gute Gesellschaft ihrerseits wandelte ihre Gärten in Pärke mit wunderbaren, exotischen Bäumen um, wo sich die Genfer heute noch vergnügen. Diese Wanderung hingegen will die einheimischen Pflanzen der Stadt Genf entdecken, jene Pflanzen, die es schon immer auf Mauern, zwischen dem Kopfsteinpflaster oder unter Bäumen gegeben hat. Sie folgt deshalb dem Lauf der Rhone abwärts bis zum Pont Butin, den sie überquert, um dann am anderen Ufer der Rhone, später der Arve entlang wieder stadteinwärts zu führen. An der Plaine de Plainpalais vorbei geht es durch den Parc des Bastions und zur Promenade de la Treille mit dem wohl bekanntesten Kastanienbaum der ganzen Schweiz: Immer, wenn die erste Blattknospe aufbricht, ruft der Staatssekretär den Frühling aus. Seit dem Jahr 1818 ist das Tradition. An mehreren Kirchen vorbei geht es zur Place du Bourg-de-Four, zum Jardin anglais und zur Horloge fleurie am See, der nebst dem Jet d’eau wohl bekanntesten Sehenswürdigkeit der Stadt: Auch der Tourismus wollte sich sichtlich eine Tranche vom Genfer «Génie botanique» abschneiden.
Blumenpracht auf dem Vuache-Rücken Nr. 1306
Chevrier • EU

Blumenpracht auf dem Vuache-Rücken

Für alle Botanikfans ist diese Wanderung Genuss pur - es gibt alle paar Meter etwas zu entdecken. Während der Hochblüte der Hundszahnlilien Ende März ist der Waldboden des Vuache mit einem Hauch von Rosarot überzogen. In Chevrier startet die Tour. Zuerst sind im Wald einige Höhenmeter zu überwinden. Die französische, rot-weisse Signalisation ist sehr gut zu erkennen. Bei der ersten Kalksteinplatte findet man erste Hundszahnlilien, die ihre Köpfchen aus den Ritzen des Kalksteins strecken. Etwas weiter oben befindet sich auf der linken Seite ein schöner Aussichtspunkt, von dem man bis nach Genf blickt. Oben auf der Krete, bei der kleinen Kapelle, gönnt man sich eine Pause. Ein Aussichtspunkt befindet sich westlich der von wilden Zyklamen umringten Kapelle. Von hier aus geht es angenehm weiter über den Rücken des Vuache, auf einem idyllischen Weg, der von unzähligen Hundszahnlilien gesäumt wird. Beim Punkt Balme Nord bleibt man noch auf dem Rücken des Vuache und folgt dem Weg Richtung Sommet du Vuache für weitere 30 Minuten. Am Punkt Le Golet du Pey angelangt, kann man noch kurz einen Abstecher zum Aussichtspunkt nach rechts unternehmen. Dieser bietet aber eher einen trostlosen Ausblick auf die Autobahn. Danach geht es den Wald hinunter Richtung Vulbens. Schon bald biegt man auf dem Weg Richtung Vulbens links ab. Der idyllische Waldweg führt zu einem kleinen Wasserreservoir. Hier hält man sich rechts und geht über die Wiesen in Richtung Parkplatz La Cisette. Dieser Punkt bietet einen wunderbaren Ausblick auf den Mont Blanc. Der Weg führt nun weiter nach links zum Bauernhof La Chavanne und dem Waldrand entlang nach Chevrier.
Der Genfer Versoix entlang Nr. 1308
Sauverny, douane — Versoix • GE

Der Genfer Versoix entlang

Die Legende besagt, dass ein Riese namens Gargantua gerne neue Gegenden erkundete. Als er einmal bei Genf vorbeikam, verspürte er Durst, doch die Rhone war zu schmal, um seinen Durst zu stillen. Flugs staute er den Fluss, häufte am Ufer Felsblöcke auf - der Genfersee entstand. Ob Gargantua auch in die Region Versoix und zum gleichnamigen idyllischen Flüsschen gelangte, ist nicht überliefert. Die märchenhafte Umgebung lässt es aber vermuten, weshalb eine Familienwanderung mit einer Geschichte über den Riesen hier gut passt. Sie beginnt in Sauverny an der französischen Grenze. Bei der Bushaltestelle «Sauverny, douane» geht es links direkt der Versoix entlang bis nach La Bâtie. Die signalisierte Wanderroute liegt zwar weiter oben am Hang, doch für Familien ist der Uferweg ein Erlebnis - besonders im Frühling. Aber aufgepasst: Er ist nicht unterhalten und kann bei nassem Wetter rutschig sein. Bei La Bâtie gelangt man auf ein Strässchen und zurück auf die signalisierte Wanderroute. Nach dem Dorfausgang biegt der Weg rechts in den Wald ab und führt zum Wasserlauf hinunter. Über eine hübsche kleine Holzbrücke geht es zum Kanal. Bei der Mühle Richelien überquert man die Strasse und wandert danach auf der anderen Seite wieder der Versoix entlang. Nach der Autobahnunterquerung taucht man nochmals in den Wald ein und folgt weiterhin dem Versoix-Kanal. Die letzte Etappe der Wanderung führt in die Wohnquartiere am Hang von Versoix. Wer nicht gleich den Bahnhof ansteuern mag, geniesst bei einem wohlverdienten Picknick am Ufer des Genfersees den herrlichen Ausblick.
In der Genfer Champagne Nr. 1309
Athenaz — Avusy • GE

In der Genfer Champagne

Die Genfer Champagne ist eine der wenigen Regionen der Schweiz, wenn nicht sogar die einzige, in der es noch frei lebende Rebhühner gibt. Der grau-braune Bodenbrüter ist hierzulande sehr selten geworden, woran leider auch ein vor 25 Jahren lanciertes Schutzprogramm bislang nichts ändern konnte. Durch seinen Lebensraum führt eine abwechslungsreiche Wanderung mit Start in Athenaz, die flach beginnt, aber rasch welliger wird. Hinter dem hübschen Weiler Sézegnin geht es hinunter zur Laire, dem Grenzfluss zu Frankreich, und auf der anderen Seite - auf asphaltierter Strasse - wieder hinauf bis nach Malagny. Von dem französischen Dorf bekommt man allerdings nur ein Villenviertel und einige Weinreben zu sehen. Danach folgt man, zurück auf Naturbelag, der durch Pfosten mit weissen Schildern markierten Route hinunter in eine grüne Schlucht, über eine kleine Brücke und wieder den Hang hinauf. Durch weiterhin hügeliges Terrain führt der Weg, gesäumt von Kiefern und mächtigen Buchen, vorbei am Naturschutzgebiet Teppes de la Repen- tance, das eine aussergewöhnliche botanische Vielfalt aufweist. Noch einmal wird die Laire überquert, und schon ist man wieder auf Genfer Kantonsgebiet. Die restliche Strecke der Wanderung bis zum Tagesziel in Avusy prägen kleine Baumgruppen, Felder und Brachlandstreifen. Vor allem Letztere sind für die regionale Vogelwelt Gold wert. Ursprünglich in erster Linie zum Schutz der Rebhühner eingerichtet, werden sie auch von verschiedenen anderen Vogelarten als Rück- zugsorte geschätzt. Die Populationen dieser Vögel haben sich dadurch prächtig entwickelt.
Stege der Via Gottardo Nr. 1310
Erstfeld — Göschenen • UR

Stege der Via Gottardo

Die Urner Abschnitte der Via Gottardo geben Einblick in die Sonnen- und Schattenseiten des Transitverkehrs am Gotthardpass. Bahnlinie, Autobahn und Kantonsstrasse säumen den Weg auf längeren Strecken. Dazwischen gibt es aber auch viele schöne und naturnahe Abschnitte. Flache Zonen sind im Urnerland ein rares und kostbares Gut. Einzig der Talboden zwischen Flüelen und Erstfeld ist einigermassen weit und eben. Dahinter und rundherum geht es aufwärts, und zwar zuweilen ziemlich heftig. Je enger das Tal wird, desto deutlicher kommen sich die verschiedenen Interessenträger in die Quere: Siedlungsgebiet, Strassen- und Bahnlinien bedrängen und durchdringen sich gegenseitig. Für Wanderwege hat es da mitunter nur wenig Platz. Zwischen Amsteg und Gurtnellen verläuft die Via Gottardo denn auch sehr nahe an der Autobahn A2 - der Verkehr ist sicht-, hör- und zuweilen auch riechbar. Der unschöne Abschnitt ist allerdings kein Grund, auf die Wanderung von Erstfeld nach Göschenen zu verzichten, denn die Route verläuft auf längeren Abschnitten fernab von Lärm und Beton. Auf alten Flurwegen werden blühende Wiesen und stille Bergwälder durchquert, schöne Uferwegpassagen führen zudem der jungen Reuss entlang, die hier als munterer Wildbach zwischen den Felsen tost und schäumt. Am Weg liegen ausserdem einige interessante Sehenswürdigkeiten, etwa die prachtvolle Pfarrkirche St. Albin in Silenen oder die nicht weit davon entfernte Ruine Zwing Uri. Auf gleicher Linie wie die Via Gottardo verläuft zudem der Eisenbahn-Lehrpfad Gottardo-Wanderweg. Der Themenweg vermittelt Einblicke in Bautechnik und Geschichte der Gotthardbahn (der heutigen Gotthard-Bergstrecke).
Über den breiten Jurarücken Nr. 1311
La Heutte — Tavannes • BE

Über den breiten Jurarücken

Die Einheimischen auf den Hügelzügen des Berner Jura nennen die Bise, die hier immer wieder heftig weht, «méchant», das heisst «böse», bei Hunden auch «bissig». Sie wissen wohl, wovon sie reden, denn wer die Jurabise noch nie erlebt hat, kann sich kaum vorstellen, dass er bei heiterem Sonnenschein jemals derart frieren würde. Zuweilen wirken die Hügelzüge so, als wären sie gar von diesem kalten, scharfen Wind geschliffen worden. Das gilt auch für die Montoz-Kette, die sich vom solothurnischen Grenchen bis nach Tavannes erstreckt. Diese Wanderung quert sie an ihrem westlichen Ende und startet in La Heutte, einem Dorf unweit von Biel, das mit dem Zug gut zu erreichen ist. Der Aufstieg Richtung Métairie de la Werdtberg ist steil und - abgesehen vom Atem - still. Angesichts der Nähe zu Stadt und Dörfern kommt sich der Wanderer auf dieser Strecke angenehm einsam vor. Ein kleiner Abstecher zur Hütte des Skiclubs vervollständigt dieses Gefühl. Man fragt sich, wann es letztmals länger genügend Schnee hatte, damit Tourengänger von dieser Hütte auf 1100 Metern mit Skiern losziehen konnten. Das Gelände hat nun, kurz vor dem letzten Aufstieg zum Werdtberg, einen voralpinen Anstrich erhalten. Zwar weisen Laubbäume noch auf die niedrige Meereshöhe hin, gleichzeitig sind die Gräser kurz und würzig, und die Kuhwege gemahnen an Alpen, die weit höher gelegen sein könnten. Oben angekommen staunt man, wie breit die Krete ist und wie eben. Der Blick in die Berner Alpen ist bei klarer Sicht gewaltig. Und wenn die Bise nicht weht, darf die Einkehr im Restaurant Werdtberg durchaus auf der Terrasse stattfinden. Oft bläst die Bise auf dem Jurarücken übrigens die Wolken weg. Dann ist sie der Preis, den es für Sonnenschein zu bezahlen gilt.