Schweizer Wanderwege | Wandervorschläge • Schweizer Wanderwege

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Familienwanderung nach Staffelbach Nr. 1710
Schöftland — Staffelbach, Suhrenbrücke • AG

Familienwanderung nach Staffelbach

Es sind imposante Höhlen oberhalb des Aargauer Dörfchens Staffelbach. Noch bis ins vorletzte Jahrhundert wurde hier Sandstein abgebaut. Wenn man in einer der zwölf Kavernen steht, bekommt man den Eindruck, als hätten die Büezer erst vor Kurzem ihren Arbeitsplatz verlassen: Zahlreiche Blöcke liegen herum, und quaderförmige Felsen, die oben abgesägt worden sind, stehen hervor. Man fühlt sich klein hier: Die Höhlen sind gut und gerne acht Meter hoch, mächtige Säulen stützen die Wand. Diese Familienwanderung führt zum ehemaligen Steinbruch. Zuerst muss man Schöftland durchqueren und durch den Wald aufsteigen. Oberhalb Haberberg verlässt man die Kiesstrasse über einen Pfad und muss einen kurzen Anstieg meistern. Bald ist die Feuerstelle mit den Findlingen erreicht. Einer davon hat längliche Karren: Es ist ein sogenannter Quintnerkalk aus dem Alpenraum. Ein anderer ist kompakt, jedoch zerbrochen in drei Teile. Es ist ein Granit aus dem Habkerntal oberhalb Interlaken. Beide sind vor mehr als 300 000 Jahren vom Gletscher hierher transportiert worden. Nun verlässt man kurz den Wanderweg und nimmt die Abkürzung nach Höchi. Das Strässchen hält nun die Höhe, im Wald unterhalb des Nacks geht es abwärts. Nach einer grossen Kurve sucht man die Abkürzung steil hinunter zur Busstation «Kirchleerau, Abzw./Bank». Wer müde ist, steigt in den Bus Richtung Schöftland bis nach «Staffelbach, Suhrenbrücke». Die anderen durchqueren das Tal zur Mühle in Staffelbach. Bald sind die Höhlen signalisiert und in fünf Minuten erreicht. Es empfiehlt sich, vor dem Besuch das Programm der Schützengesellschaft zu beachten: Übt sie, sind die Höhlen nicht zugänglich.
Aussicht auf das Hegauer Kegelspiel Nr. 1711
Bohlingen, Ledergasse (D) • EU

Aussicht auf das Hegauer Kegelspiel

In den 1920er-Jahren verliess Albertine Schuhmacher ihre Heimat, um ihr Glück in Amerika zu finden. Von der Liebe enttäuscht, kehrte sie bald wieder zurück. Bis ins hohe Alter wanderte die über 90-jährige Einsiedlerin den Schienerberg rauf und runter. Ihr gedenkt der Rundwanderweg Albertine-Steig. Start und Ende der Wanderung ist die Bushaltestelle Ledergasse in der deutschen Ortschaft Bohlingen im südlichen Hegau. In Richtung Stationenweg wird der Heerenweg erreicht. Hier geht es nach rechts in Richtung Worblingen bis zur Markierung Albertine-Steig. Der sanfte Aufstieg entlang der grünen Zickzackgrenze führt auf den Schienerberg. Wer den Überblick nicht verlieren will, orientiert sich an den Grenzsteinen. Viele davon wurden 1839 gesetzt und sind mit «CS» oder «GB» gekennzeichnet, was jeweils für Canton Schaffhausen und Grossherzogtum Baden steht. Eine weitere Besonderheit: Im zweiten Teil der Wanderung liegt Deutschland gar südlich der Schweiz. Auf einer Höhe von rund 680 Metern eröffnet sich vom Herrentisch der Blick auf die kegelförmigen Hegauvulkane, die vor 14 Millionen Jahren aktiv waren. Wer zur Rast einkehren möchte, gelangt nach einem leichten Abstieg aus dem Wald hinaus und folgt der Strasse zum Hofgut Oberwald. Die Familie Zimmermann serviert verschiedene Plättli und warme Gerichte mit hofeigenen Produkten. Auf der Hochebene führt die Wanderung vorbei am Brandhof, Albertines einstigem Zuhause. Ob mystische Gestalt oder Hoffnungsträgerin, in Gedanken an Albertine steht der steile Abstieg über den Stationenweg zurück nach Bohlingen an.
Zur Riesenrutschbahn auf dem Rosinli Nr. 1717
Kempten • ZH

Zur Riesenrutschbahn auf dem Rosinli

Das Rosinli ist ein Aussichtspunkt über dem Pfäffikersee und bei Generationen von Zürcher Oberländern bekannt. Denn auf dem Spielplatz neben dem Bergrestaurant gibt es eine Riesenrutschbahn, Gigampfi, Giireizi und ein Karussell. Aber auch der Weg hinauf und hinunter gefällt den Kindern. Er führt durch schattige Tobel entlang von Bächen, an denen man wunderbar spielen kann. Diese Wanderung wählt für den Aufstieg zum Rosinli das Tobel entlang des Walenbachs. Vom Bahnhof in Kempten geht es auf der Mühlebühlstrasse Richtung Adetswil bis zum Chämtnerbach, dem man aufwärts bis zu einer Gärtnerei folgt. Hier steht erstmals schwarz auf gelb «Rosinli» auf dem Wegweiser geschrieben. Beim Schulhaus Walenbach trifft man auf das Walenbächlein, und bald beginnt das Tobel. Auf der Höhe der Burgstelle Kempten vereinen sich zwei Bächlein. Man folgt dem Bächlein links. Anschliessend quert der Weg das Egglenholz und erreicht so den Bauernhof Egglen. Auf dem folgenden Stück Strasse ist Vorsicht geboten. Nach einigen Metern biegt man in die Wabergstrasse ein. Die weissen Mauern des Rosinli sind nun in Sicht, und bald erreicht man den Waldweg. Zurück geht es durch das Kemptnertobel. Der Weg zweigt auf der Rückseite des Restaurants in Richtung Adetswil ab. Man quert das Dorf hangabwärts bis zur Adetswilerstrasse, der man auf 150 Metern dorfauswärts nach Westen folgt. Über die Tobelstrasse erreicht man das Kemptnertobel. Der Weg durch das Tobel ist gesäumt von Zeugen der frühen Industrialisierung, vor allem von Türmen, in denen für die Fabriken oberhalb des Tobels Strom erzeugt wurde. Das Tobel endet in Kempten bei der Mühle. Indem man immer geradeaus weitergeht, erreicht man die Gärtnerei, wo sich der Kreis schliesst.
Übers Schnebelhorn und den Dägelschberg Nr. 1716
Libingen — Wald ZH • ZH

Übers Schnebelhorn und den Dägelschberg

Viele Wege führen aufs Schnebelhorn. Der mit 1291 Metern höchste Berg im Kanton Zürich ist ein beliebtes Ausflugsziel, denn die Aussicht von hier auf den Zürichsee, das Tösstal und die Alpen ist fantastisch. Den schönsten Zustieg aber haben die St. Galler: Mit Start in Libingen im Toggenburg erklimmt man den Gipfel über den lang gezogenen Rücken des Laubbergs - über Wiesen, die im Frühling vor lauter Blumen überquellen. Auf dem Schnebelhorn angekommen reibt man sich die Augen: steile Abhänge, Wälder und Tobel allenthalben. Ist das wirklich der Kanton Zürich? Im Quellgebiet der Töss zeigt er sich von seiner wilden Seite. Vor über 100 Jahren hat der Kanton hier alle Bauernhöfe mitsamt dem Land gekauft und auf 800 Hektaren Fläche Schutzwald angelegt, um das Tösstal vor Überschwemmungen zu schützen. Die in ausgesprochen armen Verhältnissen lebenden Bauern wurden zu Waldarbeitern. Eingerichtet wurde weiter ein Wild- und Pflanzenschongebiet; es sichert das Überleben von Gämsen und Auerhühnern sowie vieler seltener Blumen und Gräser. Kaum verwunderlich, fühlt sich in dieser Wildnis seit bald 20 Jahren auch der Luchs wohl. Dägelschberg heisst die nächste Station auf der Wanderung. Der anschliessende steile Waldabstieg zur Tössscheidi ist einer der wenigen weiss-rot-weiss markierten Bergwege in Zürich. Zu Recht: Ein paar Passagen sind kettengesichert. Noch eindrücklicher wird das Erlebnis im Wiederaufstieg Richtung Bruederegg: Der Tiefblick in die Schlucht der Vordertöss ist einzigartig. Ist über Vorderhessen die Wolfsgrueb erreicht, steht der letzte Höhepunkt der Tour an: der Abstieg durch das Sagenraintobel - über unzählige Brücken - nach Wald.
Blick auf den Vierwaldstättersee Nr. 1772
Ennetbürgen — Bürgenstock • NW

Blick auf den Vierwaldstättersee

Er steht für Eleganz und Glamour. Für Erholung und Naturerlebnisse. Für Mut und Pioniertaten. Der Bürgenstock ist ein Berg mit Ausstrahlung. Hier thront das historische Hotel Bürgenstock Resort imposant über dem Vierwaldstättersee und lockt mit einer spektakulären Aussicht in die Innerschweizer Bergwelt. Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft genossen die Ruhe, die ihnen der Bürgenstock bot. Und auch Filmstars wie Audrey Hepburn und Sophia Loren gehörten zu den Gästen auf dem markanten Berg. Den Besuch in diesem Palast geniesst man umso mehr, wenn er einer Wanderung folgt, die es in sich hat. Beim Postplatz in Ennetbürgen beginnt die Wanderung und folgt ab der Schiffländi dem schönen Wanderweg. Für einen ersten Halt bietet sich die kleine Kapelle St. Jost an, wo man die Aussicht ein erstes Mal geniessen kann. Steil steigt der Weg von hier an. Das letzte Wegstück ist imposant in den Fels gehauen. Um den Gästen des Bürgenstock-Hotels einen Spaziergang am Nordhang des Bergs zu ermöglichen, liess Tourismus-Pionier Josef Bucher-Durrer Anfang des letzten Jahrhunderts einen Spazierweg bauen. 1905 wurde er eröffnet: Exponiert, aber gut gepflegt und mit einem Drahtzaun gesichert, führt der Weg entlang der Felswand und durch mehrere Tunnels. Mit überwältigender Aussicht wird so das letzte Stück zum Bürgenstock erwandert. Das Känzeli bietet sich dabei für eine weitere Pause an. Etwas weiter lockt das Bergrestaurant Hammetschwand. Der Hammetschwand-Lift ist gar der höchst gelegene Lift Europas aus der Belle Époque. Ab Bürgenstock fährt einen das Postauto bequem zurück nach Stansstad. Wer noch weiter wandern mag, kann zu Fuss zurück nach Ennetbürgen oder weiter nach Stans oder Stansstad.
Auf dem Schmugglerpfad ins Val de Travers Nr. 1773
La Brévine — Môtiers • NE

Auf dem Schmugglerpfad ins Val de Travers

Der Weg war schon im Mittelalter bekannt. Von der Abtei Môtiers führte er ins benachbarte französische Montbenoît. Mönche nutzten ihn, aber auch Salzhändler und gar Schmuggler waren auf der Verbindung zwischen den zwei Abteien unterwegs. Während der Reformation erlangte La Vy aux Moines, wie der Weg genannt wird, eine neue Bedeutung. Die verfolgten Mönche nutzten ihn zur Flucht. Heute ist er ein beliebter Wanderweg. Er führt durch einen wildromantischen Märchenwald, der einem die vergangenen Zeiten durchaus lebendig erscheinen lassen, und an dessen Endpunkt gar eine grüne Fee wartet. Die technisch leichte, rund vierstündige Wanderung startet in La Brévine. Der in einem Hochtal gelegene Ort ist auch als « Sibirien der Schweiz» bekannt. Im Winter können die Temperaturen bis auf -30 Grad Celsius fallen. Im Sommer lockt der dortige See, der Lac des Taillères, zum Baden. Vom Südufer des Sees aus wandert man bergauf in Richtung Les Cottards Dessus. Der idyllische Wald ist hier üppig grün und mit Moosen und Farnen bewachsen. Auf dem Gipfelpunkt La Citadelle eröffnet sich eine Aussicht in die Alpen und auf den Jura. Geschichte und Märchenhaftes erwartet einen auf der anderen Talseite. Der Weg führt an der Tilleul des Catholiques vorbei, einer fünfhundert Jahre alten Linde, in deren hohlen Stamm sich eine Statue der Jungfrau Maria, ein Honigtopf und eine Kerze verstecken. In Môtiers dann erwartet Interessierte die grüne Fee. Ist der Ort doch die Heimat des Absinths. Eine Dauerausstellung in der historischen Absinth-Trocknerei bei Boveresse enthüllt alle Geheimnisse des legendären Getränks. Alle anderen mögen die erwanderten 15 Kilometer mit einem Gläschen Absinth oder einem erfrischenden Wasser im hübschen Môtiers feiern.
Zu den Quellen der Venoge Nr. 1730
L'Isle • VD

Zu den Quellen der Venoge

Die Venoge, der vom Waadtländer Dichter Jean «Gilles» Villard 1954 ein literarisches Denkmal gesetzt wurde, hat ihre Quelle im beschaulichen Dorf L’Isle (VD). Korrekter wäre hier allerdings die Mehrzahl, liegen doch nicht weniger als sechs Quellen des nur 38 Kilometer langen Flüsschens - das bei Lausanne in den Genfersee mündet - auf dem Gebiet der kleinen Gemeinde. Die beiden wichtigsten, Le Chauderon und Le Puits, lassen sich auf einem hübschen Spaziergang erkunden. Vom Park des anmutigen Châteaus de L’Isle aus führt die Route zunächst durch das Dorf hindurch und bald danach zur Hauptquelle Le Chauderon. Dabei handelt es sich um eine Karstquelle, also den Austritt eines unterirdischen Flusses. Besonders deutlich zeigt sich dieses Phänomen während der Schneeschmelze oder nach starken Regenfällen, wenn an kleinen Wirbeln auf der Oberfläche des entstandenen Teichs leicht zu erkennen ist, wo das Wasser aus dem Untergrund zutage tritt. Dem Wald entlang geht es weiter bis zu Le Puits, einer weiteren Karstquelle, die bei Hochwasser als Überlauf von Le Chauderon fungiert. Einen Besuch ist die Umgebung der Höhle jedoch auch dann wert, wenn die Quelle nicht sprudelt. Einige Meter flussabwärts verbirgt sich ein schlichter Staudamm im Schatten der Bäume, erbaut vermutlich zu Zeiten des Römischen Reichs, um Bewässerungskanäle zu speisen. Zum Abschluss des Spaziergangs geht es auf demselben Weg zurück bis Le Chauderon und anschliessend dem kanalisierten Teil der Venoge entlang.
An den Hängen des Moléson Nr. 1612
Plan-Francey — Neirivue • FR

An den Hängen des Moléson

Die Wanderung beginnt in Plan-Francey (1518 m) am Fuss des Moléson, dem hoch über Gruyères und dessen Schloss thronenden König der Freiburger Berge. Über den botanischen Pfad mit seinen 150 voralpinen Pflanzenarten geht es dem Hang entlang bis zur Alphütte von Gros-Moléson. Danach folgt die Route einem gewellten Grat bis zur Vudalla. Auf der Erhebung verlief einst eine bekannte Skipiste, und auch wenn die Anlagen mittlerweile abgebaut wurden, sind ihre steilen Nordhänge immer noch ein beliebtes Ziel für Tourenskifahrer. Nach dem Genuss des herrlichen Rundblicks über das Greyerzerland gilt es, die fast 1000 Höhenmeter hinunter nach Neirivue in Angriff zu nehmen. Der Weg dorthin führt durch ein Waldstück, quert die auf einer stark geneigten Lichtung gelegene Alp von Les Dovalles und mündet schliesslich in eine befahrbare Strasse. Diese teilweise bewaldete, trockene und sonnige Hangseite des Intyamontals ist von grosser Bedeutung für die regionale Biodiversität, sind hier doch besonders viele Tier- und Pflanzenarten heimisch. Kurz vor Neirivue kommt man an einer auf Forellen spezialisierten Fischzucht vorbei. Gespeist wird die Anlage von Quellwasser, das vom Hongrintal im Südwesten her etwa sieben Kilometer weit durch unterirdische Karstgänge fliesst, bevor es unweit oberhalb des Dorfs zutage tritt. Neirivue wurde 1904 durch einen Brand fast vollständig zerstört. Nach dem Wiederaufbau erlebte das Dorf im späteren Verlauf des 20. Jahrhunderts einen Aufschwung, getragen insbesondere von der Holz- und der Textilindustrie – beides bis heute wichtige Wirtschaftszweige der Gemeinde.
Walserspuren im Prättigau Nr. 1692
St. Antönien, Rüti • GR

Walserspuren im Prättigau

In zahlreichen Tälern und Dörfern in Graubünden gehen die Ursprünge der Besiedelung auf die Walser zurück. So ist auch die kleine Siedlung St. Antönien auf 1450 m ü. M. ein typisches Walserdorf. Eingebettet in einer fantastischen Bergwelt ist St. Antönien Ausgangspunkt einer Vielzahl attraktiver Wanderungen und Klettertouren. Bei der Postautostation «Rüti» beginnt die Wanderung zum Partnunsee. Zunächst wandert man in nördlicher Richtung einige hundert Meter auf der Alpstrasse Tal einwärts. Schon bald folgt ein Wegweiser mit der Aufschrift «Partnun», der links wegführend auf den Wanderweg zeigt. Über Weiden und durch lichte Wälder, immer die markante Schijenflue im Blick, erreicht man die Alp Carschina Untersäss und gleich danach die Heinzenkapelle St. Antönien. Werfen Sie einen Blick hinein, es lohnt sich! Nun geht es etwas steiler bergan bis nach Partnun zum Berghaus Alpenrösli. 150 Höhenmeter und eine halbe Stunde später steht man unvermittelt am kristallklaren Partnunsee. Grillstellen und zwei Ruderboote laden zum Verweilen ein. Das benachbarte Österreich ist gleich «hinter den Bergen» und so erstaunt es nicht, dass es hier zahlreiche ehemalige Schmugglerpfade gibt. Ist man schon einmal hier, gehört eine Seeumrundung dazu, bevor man sich auf den Rückweg macht. Zunächst auf dem Aufstiegsweg, dann ein kleiner Abstecher via Partnunstafel und Berghaus Sulzfluh, geht es wieder abwärts in Richtung St. Antönien. Obwohl ab «Äbi» der Rückweg mit dem Hinweg identisch ist, nimmt man das Tal jetzt anders wahr. Falls noch Energie vorhanden ist, wandert man bis zum Dorfkern mit den alten Häusern und der 500-jährigen Kirche und geniesst die heimelige Atmosphäre.
Von Liestal nach Rheinfelden Nr. 1656
Liestal — Rheinfelden • BL

Von Liestal nach Rheinfelden

Das Baselbiet ist nicht Berggebiet, aber dafür schönes Hügelland. Der höchste Punkt des Kantonshauptorts Liestal ist mit 636 Meter die Spitze des Aussichtsturms auf dem Schleifenberg. Das markante Zwischenziel der Wanderung sieht man bereits vom Bahnhof aus. Nach der Durchquerung der Altstadt geht es durch Wohnquartiere aufwärts in den Wald und in mässigem, aber anhaltendem Aufstieg am Rand einer abschüssigen Felsklippe zur Bergwirtschaft Schleifenberg. Zwischen den Bäumen hindurch hat man bereits erste eindrückliche Tiefblicke in die Ebene gehabt. Vollends öffnet sich die Sicht, wenn man auf den 30 Meter hohen Aussichtsturm steigt. Von der höchsten Plattform der 1891 errichteten Stahlkonstruktion kann man bei klaren Verhältnissen den Schwarzwald, die Vogesen und die Alpenkette sehen. Auf einer breiten, kiesbedeckten Waldstrasse steigt man zum Stächpalmehegli ab und gelangt über Hersberg zum Blauenrain. Alsbald öffnet sich ein malerischer Ausblick: Die prachtvolle Anlage des ehemaligen Stifts Olsberg liegt im Tälchen des Violenbachs, das von sanft geneigtem, mit unzähligen Obstbäumen bestandenem Wiesland geprägt ist. Hinter der mittelalterlichen Baugruppe erkennt man in der Ferne verschiedene Hochbauten der Stadt Basel. In leichtem Abstieg führt ein Waldweg an den Dorfrand von Magden. Parallel zum Magdenerbach geht es von da nach Rheinfelden. Das Ortsbild des Zähringerstädtchens ist von nationaler Bedeutung. Wegen der bedachten Stadtplanung ist die Stadt mit dem Wakker-Preis des Schweizer Heimatschutzes ausgezeichnet worden.
Von Klosters zur Alp Garfiun Nr. 1657
Klosters Platz • GR

Von Klosters zur Alp Garfiun

Im Osten des Dorfs Klosters öffnet sich das Tal der jungen Landquart. Der Wildbach hat bereits eine ungestüme Reise von der Silvretta mit viel Gefälle hinter sich und schlängelt sich nun durch den weiten Talboden. Der hintere Teil des Tals ist im Winter nicht bewohnt, das Bergrestaurant Alp Garfiun ist jedoch offen. Erreichbar ist es auf einem schön angelegten Winterwanderweg. Der erste Teil der Route führt von Klosters Platz zunächst direkt der Landquart entlang nach Äuja, von Bündelti an dann etwas erhöht querfeldein unterhalb der Häuser von Monbiel taleinwärts, bis er etwas östlich des Walserdörfchens in die Strasse mündet. Dieser erste Abschnitt der Wanderung lässt sich auch überbrücken, indem man mit dem Postauto ab Klosters bis zur Endstation Monbiel/Parkplatz fährt und von dort auf dem Strässchen taleinwärts wandert. Ab Monbiel unterliegt die Strasse einem Fahrverbot. Völlig verkehrsfrei ist sie jedoch nicht - im Winter wird sie von Kutschen befahren. Man braucht aber gar nicht durchwegs auf der Strasse zu wandern. Bereits einen Kilometer hinter Monbiel verzweigt sich die Wanderroute in zwei Äste. Der gewalzte Weg, der zum Weiler Schwendi hoch und danach an erhöhter Lage über den Pardenner Boden zur Alp Garfiun führt, ist sonniger gelegen, bietet eine schöne Aussicht in den Talhintergrund und empfiehlt sich daher für den Hinweg. Auf dem Rückweg hingegen lohnt es sich, auf der Strasse zu bleiben. Sie verläuft nahe am Flussbett der Landquart. Weil der nahe Gatschieferspitz die Sonne noch bis weit in den Februar fast den ganzen Tag verdeckt, ist die Landschaft hier viel winterlicher und bietet einen entsprechend malerischen Anblick.
Schneeschuhtour am Mont Pèlerin Nr. 1658
Stn. Mont Pèlerin • VD

Schneeschuhtour am Mont Pèlerin

Der Mont Pèlerin (Pilgerberg) ist zwar nur wenig mehr als 1000 Meter hoch, doch wegen der erhabenen Lage hoch über dem Genfersee gilt der Hausberg der Stadt Vevey gleichwohl als richtiger Berg. Im Winter sind auf dem Höhenrücken zwei Schneeschuh-Rundwege ausgeschildert, die sich gut zu einer Tagestour kombinieren lassen. Bei der Standseilbahn-Bergstation folgt man zunächst der gelb signalisierten Wanderroute und erreicht schon bald den Wald. Bei der Lichtung Mivy beginnt die eigentliche Schneeschuhroute. Der längere der beiden Rundwege, die hier im Winter für Schneeschuhläufer signalisiert sind, trägt die Nummer 1, nördlich davon schliesst sich Nummer 2 an. Bei Pré de Joux treffen die beiden Runden aufeinander. Wer mit einer dreistündigen Tour genug hat, schlägt hier die links abgehende Route ein. Es lohnt sich jedoch, eine Zusatzschlaufe einzulegen. Unterhalb der Maison Blanche gelangt man zu einem Wasserlauf und in den Wald, erreicht dann die Lichtung Bois-de-Ban und von dort in kurzem, aber steilem Aufstieg den Gipfel des Mont Chesau. Hier öffnet sich eine grossartige Aussicht auf den Genfersee und zu den Savoyer Alpen. In sanftem Abstieg geht es über den Weiler Chesau nach La Mollie und in einem grossen Bogen sanft aufwärts zur Pré de la Demoiselle. Die Route liegt hier oft im Wald, doch immer wieder gewähren Abschnitte auf offenem Gelände schöne Ausblicke ins nahe Freiburgerland und zum Genferseebecken. Über Mivy geht es auf dem gleichen Strässchen wie beim Hinweg zurück zur Bergstation Mont Pèlerin.
Gipfeltour auf den Monte Caslano Nr. 1660
Caslano stazione — Magliaso • TI

Gipfeltour auf den Monte Caslano

Wild wachsende Christrosen kommen in der Schweiz einzig im Südtessin vor. Wie ihr Name sagt, blühen sie oft bereits zur Weihnachtszeit. Den leuchtend weissen Blüten begegnet man aber auch bis in den März. Ein Standort, an denen sie reichlich vorkommen, ist der Monte Caslano. Der bewaldete Felsrücken, der von den Einheimischen Sassalto genannt wird, erhebt sich wie ein riesiger Buckel am Rand der Schwemmebene des Malcantone. Sein höchster Punkt liegt zwar bloss etwa 250 Meter über dem Seespiegel. Gleichwohl weist er mit einigen Steilhängen, Flühen und schmalen Pfaden einen rundum bergigen Charakter auf. In aller Regel lässt er sich problemlos besteigen - es sei denn, in der Gegend liegt ausnahmsweise einmal viel Schnee. Im Winter sind leider der An- und der Rückmarsch etwas beschwerlich: Weil die Schiffe nicht fahren, muss man eine längere Hartbelagsstrecke in Kauf nehmen. Der hübsche alte Dorfteil von Caslano liegt am Fusse des Monte Caslano. Der Aufstieg zur Gipfelkuppe zieht sich in einem Halbkreis durch den Südhang. Ganz oben befindet sich eine kleine Kapelle, die am Rand einer Felsklippe steht. Die Aussicht auf den See und ins Sottoceneri ist grossartig. Von der Westseite des Sassalto führt ein kurzer, aber steiler Abstieg durch Laub- und Palmenwald nach Torrazza. Das Dörfchen liegt an der schmalsten Stelle des Luganersees. Weil er hier nur wenige Dutzend Meter breit ist, sieht er eher wie ein Fluss aus. Über das Wasser hinweg sieht man ins italienische Nachbardorf Lavena und kann den Passanten zuwinken, die dort am Ufer spazieren. Zurück nach Caslano gelangt man auf einem Uferweg, der bis zum Weiler Piatta auf einem Strässchen, danach auf einer malerischen Promenade verläuft.
Von Marbach nach Bumbach Nr. 1661
Marbach LU, Dorf — Bumbach, Alpenrose • LU

Von Marbach nach Bumbach

Im Grenzgebiet von Entlebuch und Emmental liegt die Marbachegg. Der aussichtsreiche Hügelrücken ist mit einer Seilbahn erschlossen und mit Skipisten ausgestattet. Winterwanderwege führen von beiden Talseiten hinauf. Werden sie kombiniert, dann ergibt sich eine kontrastreiche Wanderung abseits des Pistenrummels. Von Marbach herauf verläuft die Route durchwegs auf einem Strässchen, das sporadisch von Anwohnern befahren wird. Die Strecke wird nicht schwarz geräumt, und weil sie mehrheitlich in Schattenhängen verläuft, bleibt die Schneeschicht auf der Fahrbahn auch nach längeren sonnigen Perioden gut erhalten. Die kurvenreiche Aufstiegsstrecke bietet reiche perspektivische Abwechslung, auch wenn die Aussicht zur Schrattenfluh und zum Talboden vielerorts durch Bäume eingeschränkt wird. Einen markanten Wendepunkt erreicht man auf rund 1300 Meter Höhe: An einer Weggabelung steht eine schöne alte Holzscheune, dahinter öffnet sich die Sicht nach Süden zum Hohgant und zur Augstmatthornkette. Mit diesem kolossalen Panorama vor Augen gelangt man in kaum merklichem Aufstieg zum Gehöft Wittenfärren – zweifellos der schönste Abschnitt der Wanderung. Zunächst recht steil auf einem Alpweg, vom Bauerngut Unterlochsitli an dann mit etwas geringerem Gefälle auf einem Strässchen gelangt man via Wäldli nach Unterlochseite. Einige Gehminuten später verlässt die signalisierte Winterwanderroute die Strasse und führt zunächst über verschneites Weideland, später dann auf einem Zubringersträsschen zur Postautohaltestelle beim Restaurant Alpenrose in Bumbach hinunter.
In einer Stunde um den Berg Nr. 1696
Caslano Stazione • TI

In einer Stunde um den Berg

Einen Berg zu Fuss umrunden in etwas mehr als einer Stunde, ist das möglich? Ja, am westlichsten Seezipfel des Lago di Lugano, wo sich auf einer Halbinsel der Monte Caslano, auch als Sassalto bekannt, erhebt. Selbst mit einer Gipfelhöhe von "nur" 525 Meter über Meer präsentiert er sich den Besuchern bereits bei der Anfahrt nach Caslano im besten Licht. Die kurze, jedoch landschaftlich reizvolle Wanderung startet bei der gleichnamigen Station und führt entlang der Via Stazione zum ältesten Dorfteil direkt beim See. Ein Abstecher in die engen Gassen des typischen Tessiner Dorfes lohnt sich dabei allemal. Beim Dorfplatz, beziehungsweise der Piazza, folgt man den Wegweisern "Giro/Tour Monte Caslano" und macht sich via "Poncione - Torrazza" im Uhrzeigersinn auf den Weg. Schon bald sind die letzten Häuser von Caslano hinter uns und es folgt eine sehr interessante Naturlandschaft. Hier gibt es auf kleinstem Raum eine Vegetation, welche für die gesamte Tessiner Region repräsentativ ist und daher auch unter dem Schutz der Eidgenossenschaft steht. So sind entlang des Weges Linden, Ulmen, Robinien, Kirschbäume, Kastanien, Eschen, Ahorn sowie zahlreiche Sträucher zu finden. Dank den verschiedenen Gesteinsarten aus unterschiedlichen Zeitepochen ist die geologische Sicht ebenfalls interessant. Hinweise dazu gibt es auf den zahlreichen erklärenden Bildtafeln. Auf halber Strecke erreicht man das kleine Dorf Torrazza, wo schöne Blicke ins schweizerisch-italienische Dorf Ponte Tresa auf den Wanderer warten. Der Rundgang endet auf der Piazza und mündet wieder auf den Weg zurück zur Station Caslano. Trotz des hohen Hartbelagsanteils lohnt sich diese abwechslungsreiche Rundwanderung.
Über die spektakuläre Ponte Tibetano Nr. 1697
Monte Carasso, Cunvént — Sementina, Via Locarno • TI

Über die spektakuläre Ponte Tibetano

Bauwerke aus den unterschiedlichsten Zeitepochen sind die Begleiter auf dieser eindrucksvollen Rundwanderung oberhalb der Magadinoebene bei Bellinzona. Den Anfang macht das kürzlich restaurierte historische Dorf Curzútt, danach wartet die Kirche San Bernardo mit den jahrhundertealten Fresken und als Highlight folgt die Hängebrücke Carasc, mit 270 Metern eine der längsten der Schweiz. Bei der Talstation der Bergbahn nach Mornera beginnt der teilweise recht steile Aufstieg durch Rebberge und Wälder, immer den Wegweisern �Corte di Sotto Curzútt� folgend. Es ist daher angebracht, hie und da zu verharren, um einen Blick zurück ins Tal zu werfen. In Curzútt wird eine ausgiebige Rast zur Pflicht, um sich umzusehen und die Ruhe zu geniessen. Die alte Siedlung dient als Beispiel dafür, dass man früher nicht in der Magadinoebene lebte, sondern höhere Lagen bevorzugte. Weiter geht es zur Kirche San Bernardo, deren Wurzeln aus dem 11./12. Jahrhundert stammen. Hier lohnt sich der Blick auf die kunstvollen Fresken im Inneren. Danach gilt es nochmals einige Höhenmeter auf- und abwärts zu bewältigen, bevor man unvermittelt vor der kühnen Ponte Tibetano Carasc steht. Etwas schwindelfrei sollte man schon sein, um die bis zu 130 Meter über dem Bachbett führende Hängebrücke zu begehen. Dank den stabilisierenden seitlichen Tragseilen hält sich die Schwingung jedoch in Grenzen. Nach der Überquerung folgt man dem Wegweiser bis nach San Defendente, wo sich auf einer Lichtung eine kleine Kirche und einige Häuser befinden. Das verbleibende Wegstück hinunter und zurück ins Tal nach Sementina führt durch Wälder und an zahlreichen Rebbergen vorbei.
Rundwanderung von Boltigen zum Walopsee BE Nr. 1587
Reidenbach • BE

Rundwanderung von Boltigen zum Walopsee BE

Wer kleine, idyllische Bergseen abseits von Touristenströmen sucht, wird auf der Alp Walop fündig. Umgeben von Alpweiden liegt der Walopsee in einer Art Hochtal und lässt einen in ein magisches Reich eintauchen. Der abflusslose See misst rund 300 auf 200 Meter und weist im Herbst oftmals eine intensive Farbgebung auf. Die Alp Walop, wo im nahegelegenen Ranggiloch steinzeitliche Siedlungsspuren gefunden wurden, wird heute insbesondere im Sommer bewirtschaftet (Aufgepasst: In der Umgebung gibt es zu der Zeit entsprechend viele Alpweiden mit Herdenschutzhunden). Die Rundwanderung für sportliche Wandernde beginnt in Reidenbach bei Boltigen und führt im ersten Teil noch über asphaltierte Strassen. Nach etwas mehr als einer Stunde erreicht man den eindrücklichen Talkessel Chlus, wo der erste steile Aufstieg entlang der Rockschwarteflue wartet. Die rund eineinhalbstündige Anstrengung auf dem gerölligen Weg wird nach 500 Höhenmetern mit einem fantastischen Blick auf den Walopsee belohnt. Nach einem kurzen Flachstück dem Walopsee entlang gelangt man zur Abzweigung Vordere Walop, wo bereits die nächsten knapp 400 Höhenmeter warten. Der Aufstieg via Luchere zum Garte auf über 2000 Metern wird mit einem fantastischen Ausblick auf das Berner Alpenpanorama belohnt. In Südöstlicher Richtung kann gar der Mont Blanc erblickt werden. Von jetzt an geht es nur noch bergab. Bei Rohrbode und Rieneschli biegt man jeweils links ab und folgt dann einem wunderschönen Weg über Weide und durch Wald zum letzten steilen Abstieg zurück nach Chlus. Nun heisst es auf die Zähne beissen, denn die letzte gute Stunde führt über denselben Weg zurück nach Reidenbach, am Schluss über den asphaltierten Strassenabschnitt. Mit den schönen Erinnerungen von dieser idyllischen Rundwanderung im Kopf meistert man aber auch diesen Endspurt mühelos.
Im Reich der Bergseen TI/UR Nr. 1354
Gotthard Passhöhe — Realp • TI

Im Reich der Bergseen TI/UR

Auf der Gotthardpasshöhe lohnt sich vor der Wanderung noch ein kurzer Rundgang zu den Kapellen und ein Blick aufs Hospiz, das auf der Liste des europäischen Kulturerbes steht. Vor dem Bau der Bahn- und Autotunnels war der Gotthard eine der wichtigsten Nord-Süd-Verbindungen über die Alpen. Durch eine felsige, von eiszeitlichen Gletschern geformte Rundhöckerlandschaft führt der Wanderweg zum aufgestauten Lago di Lucendro. Durch die urtümliche Landschaft steigt man höher zu den Laghi della Valletta. Dies sind mehrere, in Mulden eingebettete Bergseen, in denen sich die karge Umgebung zauberhaft spiegelt. Nun ist es nicht mehr weit bis zum höchsten Punkt, dem Passo d’Orsirora oder Gatscholalücke. Beim Blick zurück scheint die Gotthardpasshöhe mit den kleinen Seelein schon weit entfernt zu sein. Auf der Urner Seite des Passes präsentieren sich neben den Urnern auch Walliser und Berner Gipfel. Auf dem nächsten Abschnitt braucht es etwas Aufmerksamkeit, damit man die teilweise nur spärlich markierten Wegspuren Richtung Giltnasen nicht übersieht. Von dort aus geht es mehr oder weniger steil durch Erlenwäldchen hinunter nach Realp. Dies war lange die am stärksten von Lawinen gefährdete Gemeinde in der Schweiz. Im sonst fast waldlosen Urserental ist der Schutzwald über dem Dorf besonders auffällig und eindrücklich. Dieser Waldfleck verhindert, dass Lawinen auf dieser Talseite bis zu den Wohnhäusern hinunterdonnern. Bei einer seiner Schweizer Reisen übernachtete an einem trüben Novemberabend 1779 übrigens auch einmal Goethe in diesem kleinen Bergdorf und wanderte von hier aus zum Gotthardpass.
Auf weissen Wegen zur Schwarzwaldalp BE Nr. 1593
Gschwantenmad — Schwarzwaldalp • BE

Auf weissen Wegen zur Schwarzwaldalp BE

Das Tal des Reichenbachs gehört im Winter ganz den Wildtieren und Liebhabern einsamer Naturlandschaften. Spektakuläre Felsbastionen schliessen die weite Hochebene des Gschwantenmad gegen Süden und Osten ab: Die messerscharfen Zacken der Engelhörner formen eine fast unwirkliche Silhouette. In leichtem Anstieg führt der gewalzte Winterwanderweg an Alphütten, uralten Käsespeichern und riesigen Bergahornen vorbei taleinwärts. Allmählich nimmt die Steigung zu, und nach einigen Kehren unterquert man in einem kurzen Tunnel die Flanke des Rufenenhubels. Nun geht es bei prachtvoller Aussicht mehr oder weniger ebenen Wegs weiter. Über dem Passübergang der Grossen Scheidegg ragt finster die Nordwand des Wetterhorns hoch, dahinter ist ein Stück des Eigers zu sehen. Ein Gipfel jedoch beherrscht das Gebiet mehr als alle anderen: Das Wellhorn richtet sich wie ein monströser Riese über dem Talgrund auf. In seine östliche Flanke schmiegt sich der Rosenlauigletscher. Nach einer Weile verengt sich der gepfadete Weg und führt in den Wald. Weiter unten am Hang hört man den Rychenbach rauschen. Im Gebiet Broch verlässt man den Bergwald und betritt erneut weites Weideland. Wie verlorene Findlinge sehen die tief eingeschneiten Alphütten aus, die verstreut in der Ebene stehen. Ein letzter kurzer Auf- und Abstieg führt zur Strasse und damit zum Ziel der Wanderung, dem Hotel Schwarzwaldalp. Wem die Wanderung in der hier beschriebenen Form zu kurz ist, ergänzt sie mit dem Abstieg in umgekehrter Richtung. Im Gschwantenmad auf das nächste Postauto zu warten, ist allerdings bei tiefen Temperaturen nicht unbedingt angenehm – es gibt dort kein Gasthaus. Deshalb am besten bei der Anreise gleich bis zur Schwarzwaldalp fahren, ins Gschwantenmad und wieder zurück zu wandern, um sich danach im Restaurant aufzuwärmen.
Suonenwanderung im Unterwallis Nr. 1503
Barrage de Tseuzier — Crans-s.-S., Le Pas de l'Ours • VS

Suonenwanderung im Unterwallis

In den Bergen ob Crans-Montana lässt sich eine der spektakulärsten Suonenwanderungen mit fantastischen Aussichten erleben. Suonen sind freie Wasserleitungen und dien(t)en der Bewässerung von Weiden und waren Trink-, Tränk- und Waschwasserleitung. Die meisten befinden sich an den trockenen Walliser Südhängen. Erfinderische Walliser bauten sie als Holzkanäle am Berg, welche an Balken im Felsen aufgehängt sind. In den Suonen gibt es Wasserräder, die einen Hammer antreiben. Dessen regelmässige Schläge kann man bis weit nach unten hören und hat so die Bestätigung, dass das Wasser fliesst. Die Suone Bisse du Ro soll über 500 Jahre alt sein. Der Bergwanderweg, welcher neben der Wasserleite verläuft, ist so spektakulär in den Felsen gebaut, dass Schwindelfreiheit unbedingte Voraussetzung ist, um diese Wanderung zu machen. Sie hat es in sich, obwohl sie recht gemütlich beim Stausee Lac de Tseuzier beginnt. Zur Einstimmung schaut man am besten über das Geländer auf der anderen Seite in den Abgrund. Zunächst geht es auf einem breit angelegten Bergwanderweg in Richtung Bisse du Ro. Die Aussicht ins Unterwallis ist hinreissend und die Lärchen leuchten hier im Herbst golden um die Wette. Bei Er de Chermignon gibt es noch Gelegenheit für eine kleine Stärkungspause am Picknicktisch, danach heisst es ab zur Suone. Auf dem Weg, der rechterhand senkrecht «das Loch ab» fällt, sollte man aufmerksam wandern und nicht stehen bleiben, wie einem das Schild zu Beginn des Abschnittes befiehlt. Sind die ausgesetzten Stellen passiert, ist es nicht mehr weit zum Ziel. Kurz vor dem Dorf lädt noch eine Buvette ein, damit man sich vom diesem Nervenkitzel erholen kann.
Von Saanenmöser nach Gstaad Nr. 1652
Saanenmöser — Gstaad • BE

Von Saanenmöser nach Gstaad

Eine sanfte Weite prägt die Landschaft des Saanenlands. Wohl gibt es da auch hohe und mitunter sogar schroffe Berge, doch mehrheitlich bestimmen Hügel und ausgedehnte Täler die Topografie. Die Gegend eignet sich deshalb vorzüglich zum Winterwandern. Als eine der attraktivsten präparierten Routen der Region gilt die Strecke von Saanenmöser nach Gstaad. Sie verläuft durchwegs oberhalb von 1000 Meter ü.M. und bietet daher auch in milden und schneearmen Wintern oft eine winterlich weisse Kulisse. Der Einstieg liegt gleich gegenüber dem Bahnhofgebäude von Saanenmöser. In wenigen Schritten gelangt man zur Langlaufloipe, wo auch der gewalzte Winterwanderweg beginnt. Er führt zunächst ebenen Wegs einem zugefrorenen Wasserlauf entlang. Nach knapp einer Viertelstunde steigt man auf einem Strässchen hangwärts Richtung Wittere hoch. Schon bald zweigt ein Forstweg ab und führt durch stillen Bergwald. Erste schöne Ausblicke auf die Gipfel von Gummfluh und Le Rubli, die das Gstaader Panorama kraftvoll beherrschen, öffnen sich nun. Etwas später wird zweimal eine Skipiste gekreuzt, doch das kurze Intermezzo beeinträchtigt die Ruhe und den Genuss der prachtvollen Winterlandschaft nicht. Im Gebiet Schlittmoos ignoriert man die Abzweigung nach Schönried und gelangt in sanftem Abstieg nach Gruben. Die Sicht auf das Hochland von Saanen weitet sich nun zusehends. Ortstypische Streusiedlung prägt den Charakter der Landschaft: Es gibt viel weites, verschneites Weideland, dazwischen kommt man an stattlichen Bauernhäusern vorbei, die mit zwei Aussentreppen auf jeder Seite im charakteristischen Saanenländer Baustil gestaltet sind. Über Neueret geht es zur Bahnlinie, danach etwas steiler direkt ins Zentrum von Gstaad hinunter.
Mit Schneeschuhen über den Mont-Soleil Nr. 1653
Stn. Mont-Soleil — Mont Crosin • BE

Mit Schneeschuhen über den Mont-Soleil

Der Name ist Programm: Auf dem Mont-Soleil scheint oft die Sonne. Passenderweise ist auf dem Sonnenberg, wie er auf Deutsch genannt wird, schon in den frühen 1990er-Jahren eine der damals grössten Solaranlagen Mitteleuropas aufgebaut worden. Auf der Hochebene gibt es keine Lawinengefahr und nur geringe Steigungen. Das Gebiet eignet sich deshalb ideal für Schneeschuhtouren. Ein kleines Netz von ausgesteckten Routen steht dafür bereit. Die längste davon beginnt bei der Standseilbahn-Bergstation, führt unterhalb des Kinderskilifts und am Rand der Langlaufloipe in leichtem Aufstieg in Richtung des Gehöfts Sur le Brand und danach über verschneites, mit Tannen locker durchsetztes Weideland. Schon bald öffnet sich die Sicht in die Freiberge, auch die ersten Anlagen des Windparks Mont Crosin treten jetzt in Erscheinung. Insgesamt 16 riesige, mit Turbinen bestückte Windräder umfasst er. So elegant die Windräder sein mögen und so grazil sie sich drehen - sie sind im Winter nicht ungefährlich, da sich je nach Witterung auf den Rotorblättern Eis bilden und in die Tiefe stürzen kann. Im Unterschied zum Sommerwanderweg umgeht der Schneeschuhtrail die Anlagen deshalb grossräumig. Nach dem Wegweiserstandort «Centrale éolienne» führt die Route auf einer Länge von nahezu einem Kilometer schnurgerade über das Plateau, beschreibt dann eine scharfe Linkskurve, führt erneut in gerader Linie zur Bergstation eines Skilifts, dann bogenförmig durch Wäldchen und über verschneites Weideland. Zum Abschluss geht es in mässig steilem Abstieg zu den Restaurants am Mont Crosin.
Von Attiswil nach Wangen an der Aare Nr. 1654
Attiswil — Wangen a.d.A. • BE

Von Attiswil nach Wangen an der Aare

Wie Blätter im Wind schweben die zarten, leichten und gleichwohl wunderbar gehaltvollen Prosatexte des Schweizer Schriftstellers Gerhard Meier durch die Köpfe seiner Leser. Die Oberaargauer Provinz - genauer gesagt: ihr nördlich der Aare gelegener Teil - war seine leibliche und geistige Heimat. «Land der Winde» nannte er sie und setzte ihr im gleichnamigen Roman ein zauberhaftes Denkmal. Es ist eine Gegend mit viel Luft, Licht und Weite, die man auch im Winter gut zu Fuss erkunden kann. An leicht erhöhter Lage oberhalb der Ebene des Aaretals führt von Attiswil ein Kiesweg, der später in einen schmalen Fussweg übergeht, über Wiesen und durch Wälder. Zwischendurch verläuft die Wanderroute auch auf einem Strässchen. Das Anwesen von Schloss Bipp, zu dem die Ruine einer mittelalterlichen Burg und das benachbarte Herrschaftshaus gehören, ist in Privatbesitz und kann nicht besichtigt werden. Öffentlich zugänglich ist dafür die steinzeitliche Grabanlage bei der Kirche Oberbipp. Der aus mehreren Steinblöcken und einer mächtigen Steinplatte gefügte Dolmen ist über 5000 Jahre alt und damit vermutlich die älteste, jedenfalls aber die eindrücklichste Megalithanlage der Schweiz. Bei der Wegverzweigung unterhalb der Bahnstation Oberbipp schlägt man die linke, Richtung Aarwangen signalisierte Route ein. Der nun folgende Abschnitt dem Oberbipper Dorfbach entlang verläuft praktisch durchwegs auf Hartbelag. Im Längwald geht das Strässchen in einen Kiesweg über, der in sanftem Abstieg zur Aare führt. Dem Flussufer entlang geht es zur gedeckten Holzbrücke von Wangen, über die man das Städtchen erreicht.
Von Guttet nach Albinen Nr. 1659
Guttet — Albinen • VS

Von Guttet nach Albinen

Die drei Bergdörfer Albinen, Guttet und Feschel sind durch breite Waldsträsschen verbunden, die nur mässige Steigungen aufweisen. Im Winter sind sie für den motorisierten Verkehr gesperrt; dann werden sie mit Pistenfahrzeugen gewalzt und stehen als Winterwanderwege zur Verfügung. Der eine Ast beginnt am oberen Dorfrand von Guttet. Er führt in sanftem, doch anhaltendem Aufstieg zur Thunerkurve hinauf. Der ungewöhnliche Flurname geht auf den August 2003 zurück. Nach wochenlang sengend heisser Witterung hatte damals ein Funke genügt, um den stattlichen Bergwald in Flammen aufgehen zu lassen. Dem Brand fielen rund drei Quadratkilometer Wald zum Opfer. Eine Gruppe von Feuerwehrleuten aus Thun stand in diesem Gebiet bei der Bekämpfung des Feuers im Einsatz. Bevor man das einstige Waldbrandgebiet durchquert, empfiehlt sich ein Abstecher zur Hochebene von Sämsu, die einen schönen Blick zur gegenüberliegenden Seite des Rhonetals bietet. Noch umfassender ist die Aussicht, wenn man die frühere Waldbrandzone durchquert. Vom einst dichten Nadelholzwald sind nur noch einzelne dürre Baumruinen verblieben, die den grossartigen Ausblick auf das Rhonetal und ins Unterwallis kaum beeinträchtigen. Vom beklemmenden Anblick dieser stummen Mahnmale sollte man sich allerdings nicht täuschen lassen: Die Natur erobert sich den einstigen Brandplatz zügig zurück. Überall spriessen schon wieder Jungbäume und Büsche – über kurz oder lang wird hier wieder dichter Wald stehen. Nach einem scharfen Knick Richtung Norden geht es durch intakte Tannenwaldbestände ins Dalatal. Das Panorama wird nun von Schwarzhorn und Daubenhorn beherrscht. In einem weiten Bogen steigt man schliesslich nach Albinen ab.