Warum sind die Wanderwegweiser gelb?

Anruf bei Martin Jenzer, Bezirksleiter Dorneck, Solothurner Wanderwege

«Eine Frage, die mir während meiner Arbeit als Bezirksleiter – zum Beispiel beim Putzen der Wegweiser – oft von Wandernden gestellt wird! Für die Antwort müssen wir ein wenig in der Zeit zurückgehen, in die 1930er-Jahre. Damals wanderte der Lehrer Johann Jakob Ess aus Zürich mit seiner Schulklasse über den Klausenpass und ärgerte sich über den starken Verkehr. Jedes Auto und jeder Töff hüllte die Wandergruppe in eine Staub- und Abgaswolke. Anstatt lange zu klagen, handelte Johann Jakob Ess und gründete die Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für Wanderwege, die sich fortan für gesicherte Wanderrouten abseits der Strassen einsetzte – heute als Verband Schweizer Wanderwege bekannt.

Mit den ersten Wanderwegen kam schnell die Frage nach einer geeigneten Signalisation auf. Welche Farbe sollten die Wegweiser haben? Der Gründungsvater liebäugelte zunächst mit Grün. Doch er musste sich bald eingestehen, dass sich grüne Wegweiser nicht gut genug von den Bäumen abhoben. Orange oder Rot kamen für ihn nicht infrage, da er leicht farbenblind war und ihm diese grellen Farben Mühe bereiteten. Also blieb noch Gelb. Doch diese Farbe war bereits von der Post besetzt. Aus diesem Grund wurde absichtlich ein etwas schmutzigeres Gelb gewählt, das wie eine Mischung aus Orange und Gelb aussieht. Die Farbe der Wegweiser hat sich seit damals nicht mehr geändert, aber die Farbe ist nur einer von vielen Aspekten: Ein 70-seitiges Handbuch legt fest, wie die Wegweiser aussehen, beschriftet und montiert werden müssen. An jährlich stattfindenden Signalisationskursen werden diese Inhalte den Freiwilligen praxisorientiert vermittelt.»