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Die Geschichte von Obwaldens Seen

Landschaft scheint unverrückbar. Doch sie ist nicht ewig, sie verändert sich stets. Das zeigt die Wanderung vom Höch Gumme ob Lungern zur Dundelegg mit Blick auf das Sarneraatal.
12.07.2024 • Text und Bilder: Elsbeth Flüeler
Sarner- und Vierwaldstättersee bildeten einst einen einzigen langen See. Blick aufs Sarneraatal.
Aussicht auf das Seenland Obwalden
Turren • OW

Aussicht auf das Seenland Obwalden

Auf der Wanderung vom Höch Gumme zum Riebensädel liegen einem die Obwaldner Seen zu Füssen: Sarner- und Alpnachersee, der westliche Zipfel des Vierwaldstättersees sowie der Lungerersee. Diese Wanderung ist darum Obwalden und seinen Seen gewidmet. Sie verläuft ab Turren ob Lungern im Uhrzeigersinn und startet mit dem Aufstieg zum Höch Gumme. Über Wurzelwege durch Wald und auf Bergpfaden über Alpweiden geht es von der Bergstation der Turrenbahn hinauf zum Alpweiler Breitenfeld und weiter zum Bärghuis Schönbüel. Und schon bald ist der Höch Gumme über einen schmalen, nicht als offiziell markierten Zickzackweg erreicht. Vom Höch Gumme steigt der Weg über Arnifirst und Männli zur Rücken- und Dundelegg und weiter zur Alp Feldmoos ab – mit Blick auf Sarner- und Alpnachersee. Nach der Eiszeit bildeten deren Wasser einen einzigen langen See, der das ganze Sarneraatal bis nach Giswil bedeckte. Die Wildbäche jedoch wälzten ihr Geschiebe ins Wasser. So entstanden mit der Zeit zwei Seen. Auch der Lungerersee hatte nicht immer die gleiche Fläche. Von 1790 bis 1836 wurde er tiefergelegt, um 170 Hektar Land zu gewinnen, was 17 grossen Fussballfeldern entspricht. Nur 85 Jahre später jedoch wurde das Land wieder für die Stromgewinnung geflutet. Bewegt ist auch die Geschichte der Lungerer Tourismusdestination Turren. Einst war sie ein beliebtes Skigebiet, aber im Jahr 2013 standen die Anlagen still. Wie weiter, fragte man sich? Da schenkte ein Alpnacher Industrieller 2016 den Obwaldnerinnen und Obwaldnern eine neue Bahn samt Restaurant und Gästehaus – unter der Bedingung, die Anlagen rückzubauen und auf einen sanften Tourismus zu setzen. Auch diese Wanderung darf davon profitieren. Sie ändert auf der Alp Feldmoos die Richtung, erreicht auf Wald- und Alpstrassen die Alp Dundel und kehrt mit einem Gegenanstieg zur Bergstation der Turrenbahn zurück.

Da möchte ich hin

Wie Silberfischchen liegen sie einem beim Gipfelkreuz des Männli zu Füssen: Sarner- und Vierwaldstättersee im morgendlichen Licht, am Horizont der Zugersee. «Etwas weiter unten, beim Riebensädel, wird man», verkündet Felix Omlin, der Obwaldner Begleiter, «auch auf den Lungerersee blicken können». Und fügt hinzu: «Landschaft ist immer im Wandel. Auch Seen verändern ihre Grösse.» Für den Abstieg über die Dundelegg verspricht Felix, der sich zeitlebens für eine intakte Natur und Landschaft interessiert und eingesetzt hat, die Geschichte dazu.

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