Recycling in der Natur

Elegant überspannt eine 105 Meter lange Hängebrücke die Bucht des Lac de la Gruyère in der Nähe der Staumauer von Rossens im Kanton Freiburg. Mit leichtem Kribbeln im Bauch läuft man über den schmalen Steg und geniesst dabei die Aussicht über den See und das Greyerzerland. Bis vor zwei Jahren führte der Wanderweg noch 500 unangenehme Meter weit einer unübersichtlichen Strasse entlang und durch einen dunklen Tunnel. Dank der neuen Brücke ist dieser gefährliche Abschnitt des Sentier du Lac de la Gruyère nun Geschichte. Insgesamt verläuft die abwechslungsreiche Wanderland-Route über 44 Kilometer rund um den ganzen Stausee herum. Bereits 2012 war sie mit der Wanderweg-Auszeichnung Prix Rando gekrönt worden.

Möglich wurde die Realisierung des Brückenprojekts dank der Hilfe vieler Beteiligter. Der örtliche Rotary Club hat zusammen mit den Gemeinden die Idee angestossen, Zivilschützer bauten die Zugangswege und Metallbaulehrlinge halfen tatkräftig bei der Konstruktion mit. Mit 50 000 Franken mitfinanziert wurde die Passerelle vom Fonds Brücken & Stege der Mobiliar und der Schweizer Wanderwege.

«Der Wanderweg ist für die Region von grosser Bedeutung, und die neue Brücke wurde von den Wandernden sehr gut aufgenommen», sagt Dominique Macheret von der Association du Sentier du Lac de la Gruyère, einem Zusammenschluss der Gemeinden rund um den See. Die Seite haengebruecken.com, ein Internetportal von Hängebrückenfans, bewertet die Brücke mit fünf von sechs möglichen Sternen. Ihr Fazit: «Aufsehenerregend und einfach gut gemacht.»