Immer und immer wieder dieselbe Winterwanderung
Habt ihr schon mal die gleiche Winterwanderung sieben Mal gemacht? Jedes Jahr immer und immer wieder, weil sie euch so gefällt? Wir schon. Unsere Lieblingswinterwanderung führt von der Tschentenalp zur Schermtanne in Adelboden.
Vor vier Jahren war unser erstes Mal. Es war in der Altjahreswoche 16/17, und es hatte weit und breit keinen Schnee. Prachtswetter, die zahlreichen Gleitschirme starteten in den blauen Himmel, die Sonne brannte auf die ausgetrockneten Bergwiesen. Der Weg staubte vor sich hin und liess unsere Winterhosen so richtig dreckig werden. Wer braucht schon Schnee, spotteten wir, und wanderten immer weiter. Zauberfee und Zwergenkönig rannten die Wege runter, der Lichterprinz schlief hinten in der Rucksacktrage.
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Die Wanderung blieb den Kindern in so guter Erinnerung, dass ein Jahr später – kaum in Adelboden angekommen – der Plan klar war. Der Tag war sonnig, doch als wir endlich oben aus der Gondel stiegen, blies ein eisiger Wind und der Himmel war bedeckt, so dass wir eigentlich postwendend wieder umdrehen wollten. Doch die Zauberfee reklamierte und wollte wandern – ihre Zielstrebigkeit beeindruckte mich damals. Wir zogen also los, diesmal lag viel Schnee, und die Kinder kamen auf die Idee, den Weg abzukürzen. Denn dies ist das Tolle an dieser Wanderung, die im Zickzack den Berg hinunterführt: Man kann auch die Direttissima einschlagen. Und dies taten sie an diesem kalten und bewölkten Tag oftmals, wateten durch den tiefen Schnee, warfen sich den Hang hinab, nahmen Anlauf und rutschten den Weg hinunter. Ich hatte den Kleinsten am Rücken und blieb – ehrlich gesagt schon etwas neidisch – auf dem Weg.
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Zwei Tage später sollte es dann endlich klappen: Beim dritten Mal hatten wir erstmals schönes Wetter und Schnee. Wir wussten unterdessen, wo wir durchwollten. Und der Lichterprinz wollte dieses Mal nicht schlafen, sondern mitwandern. Also konnte ich auch mit durch den Tiefschnee. Und wiedermal Kindsein, im Schnee tummeln, auf dem Hosenboden rutschen.
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In den letzten zwei Wintern haben wir die Wanderung wieder gemacht, immer im Doppelpack. Unsere Route ist unterdessen so klar wie der blaue Himmel: Wir wissen, wo wir uns fallenlassen, wo wir runterspringen, wo wir an den Tannästen ziehen, damit der Schnee auf unsere Hintermänner fällt. Wo wir zu einem Bach raufklettern und riesige Eiszapfen abbrechen. Wo wir picknicken. Wo wir hintereinander auf der gleichen Spur rutschen, damit der Hinterste wie in einer Rutschbahn runtersausen kann. Und schliesslich auch, wo wir am Ende einkehren. Und was wir bestellen: Glace nämlich. Um uns so richtig abzukühlen von unserer heissen Tour.
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