Italien und Österreich-Ungarn lieferten sich im Ersten Weltkrieg einen erbitterten Gebirgskampf. In Höhen zwischen 2500 und 3900 Metern wurde um Gipfel, Gletscher, Pässe und Abgründe gerungen, ja um das nackte Überleben gekämpft. Einer dieser Kriegsschauplätze liegt an der Schweizer Grenze zwischen Stilfser Joch, Umbrailpass und Piz Umbrail. Dank dem Verein Stelvio-Umbrail 14/18 kann der Ort mit seinen vielen Zeitzeugen erlebt und erwandert werden. Die Tour folgt vom Umbrailpass der ehemaligen Frontlinie Schweiz-Italien auf den Piz Umbrail. Der 3033 Meter hohe Berg gehört zu den einfachen Wanderdreitausendern, dennoch sind ein paar Herausforderungen zu meistern: ein ausgesetztes Geröllfeld, mit Seilen gesicherte Felspassagen und ein rassiger Gipfelaufschwung. Unterwegs erinnern Infotafeln und zerfallene Militärposten an den Ersten Weltkrieg. Blickt man zurück, scheinen das Stilfser Joch, der Piz da las Trais Linguas und der Ortler zum Greifen nah: Vom 3900 Meter hohen Berg schossen die Österreicher mit Kanonen auf die Italiener. Der Abstieg vom Piz Umbrail nach Valchava ist lang; die abwechslungsreiche Landschaft entschädigt für die 1600 Höhenmeter. Als Erstes wartet der tiefblaue Lai da Rims, für viele der schönste Bergsee Graubündens. In diesem kann man auf eigene Gefahr baden. Schmal und steil geht es sodann talwärts ins Val Vau und zur Alp Las Clastras, vorbei am Wasserfall der Aua da Rims. Beim Punkt 1778 wählt man die rechte Route über die Ebene Plaun da la Multa, wo der Sage nach ein Kopfloser sein Unwesen treibt. Über Palüetta erreicht man Valchava mit den vielen Sgraffiti-verzierten Häusern.
Information
Erreichbar ist «Umbrail, Schweizer Zoll» mit dem Postauto von Sta. Maria aus (Reservation:
081 858 51 66). Von «Valchava, cumün» fährt der Bus nach Zernez und Mals.
Berghaus Astras, Umbrailpass, 079 513 39 16
Mehrere Restaurants und Hotels in Valchava und Sta. Maria, www.val-müstair.ch
Verein und Museum Stelvio-Umbrail 14/18 in
Sta. Maria, www.stelvio-umbrail.ch
Wanderung Nr. 1450
Publiziert 2018 ‒
Präsentiert von Schweizer Wanderwege
Daniel Fleuti