Rothenthurm im Kanton Schwyz liegt zwar nur auf 900 Metern Höhe. Doch die Winter sind eisig kalt hier oben und oft nebelfrei. Sogar die Biber, die über die Hochebene zwischen Rothenthurm und Biberbrugg mäandriert, friert dann zu. Auf dieser Ebene breitet sich das grösste zusammenhängende Hochmoor der Schweiz aus. Eine überaus wertvolle Landschaft, gekennzeichnet durch extreme Artenarmut. Im Hochmoor gibt es keinen Kontakt zum Grundwasser und somit keine Nährstoffe. Die Torfmoose, die im Hochmoor als eine der wenigen Pflanzen gedeihen, verrotten nicht, sondern sterben ab. So wächst das Hochmoor – pro Jahr um rund einen Millimeter. Es entsteht Torf, ein einst begehrter Heiz- und Isolierstoff.
Das Hochmoor in Rothenthurm ist dafür verantwortlich, dass die Moorlandschaften in der Schweiz heute geschützt sind. Die Armee wollte in der Rothenthurmer Moorlandschaft einen Waffenplatz bauen. Die Auseinandersetzung hielt das ganze Land in Atem und endete 1987 mit der Annahme der sogenannten Rothenthurm-Initiative, durch welche die Moore der Schweiz unter Schutz gestellt wurden.
Albert Marty organisiert Moorführungen. Er liebt die Jahreszeiten im Moor, im Winter schätzt er die Stille und Ruhe. Und die Kälte. Diese kann ganz schön bissig sein auf der kurzen Winterwanderung zwischen dem Bahnhof Rothenthurm und dem «Steinstoss-Stubli» mit seinem urigen Gastraum. Sie führt an ehemaligen Holzhütten für den Torfabbau vorbei – den Turpehüttli – und quert auf halbem Weg die Biber. Der markierte Weg sollte nicht verlassen werden. Das Moor ist auch im Winter eine sensible Landschaft.
Information
Erreichbar ist Rothenthurm mit dem Zug ab Arth-Goldau oder Pfäffikon (SZ) und mit dem Bus ab Schwyz und Biberbrugg.
Restaurant Steinstoss-Stubli, 041 838 12 94, www.raten.ch/steinstoss-stuebli
Café Turm, 041 838 15 65, www.cafeturm.ch
Moorführungen und Events, Albert Marty-Gisler, 041 838 13 91, www.moorevent.ch
Wanderung Nr. 1934
Publiziert 2021 ‒
Präsentiert von Schweizer Wanderwege
Daniel Fleuti