In den Schwarzwassergraben abzusteigen, fühlt sich an wie ein Abschied von der Zivilisation. Ausgangspunkt ist die S-Bahn-Station Mittelhäusern. Via zwei Bauernhöfe kommt man zur Treppe, die hinabführt zum Heitibüffel, einem mächtigen Felsen am Ufer der Sense. Der Weg verläuft flussaufwärts bis zur Stelle, an der Sense und Schwarzwasser zusammenfliessen. Entlang Letzterem geht es unter der Eisenbahnbrücke hindurch zur alten Schwarzwasserbrücke. Dort lohnt sich ein Blick über das Geländer: Das Wasser hat eindrückliche Rillen in den Sandstein gefräst.
Der breite Weg führt flach entlang des mäandrierenden Schwarzwassers in das enger werdende Tal. Bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt entstehen an den Felswänden pittoreske Eisformationen. Je weiter man nach hinten kommt, desto einsamer wird es – auch das Handysignal verlässt einen. Gut möglich, dass man von einem Reiher begleitet wird und die ersten Spuren in den Schnee zieht.
Beim Bütschelbachstäg beginnt das Pièce de Résistance: Der Weg wird schmal und steil. Weil man sich im Wald befindet, ist der Aufstieg auch im Winter begehbar. Gutes Schuhwerk vorausgesetzt – und eventuell Spikes.
Wenn das Mittelland unter dem Nebel liegt, schmiegt sich dieser oft wie ein Kragen an den Rand des Schwarzwassergrabens. In Borisried, dem kleinen Weiler mit Käserei, einst berühmt für die leider aufgegebene währschafte Wirtschaft, scheint deshalb oft die Sonne. Der weitere Weg via Oberflüh hinüber zum Balmberg und am Schluss hinunter nach Oberbalm verläuft nun weitgehend entlang der asphaltierten Strasse. Das stört bei winterlichen Bedingungen nicht, weil man sich nach dem deftigen Aufstieg darauf konzentrieren kann, den berauschenden Rundblick zur Gantrisch- und Alpenkette vorne und zum Chasseral hinten zu geniessen.