• Schweizer WanderwegeWandern im Wallis

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Wintervielfalt im Goms Nr. 1684
Münster VS — Biel VS • VS

Wintervielfalt im Goms

Nicht nur für Langläufer, sondern auch für Winterwanderer hält das Goms ein verheissungsvolles Angebot bereit. Zur Auswahl stehen mehrere parallel verlaufende gepfadete Routen – vom verschneiten Uferweg bis zur sonnigen Variante an erhöhter Lage. Die vorliegende Kombination verbindet mehrere Äste zu einer kontrastreichen Tour. Für den Einstieg wird ein Teilstück des «Rundwegs Flugplatz» genutzt. Der gepfadete Weg kreuzt mehrmals die Loipen, verläuft aber mehrheitlich ausserhalb des Langlaufraums. Danach geht es ins schattige, aber schneereiche Blinnental: Ein kurvenreicher Kreuzweg führt zu einer Waldlichtung, an deren Rand die Stalenkapelle steht. Obwohl dort im Winter keine Gottesdienste stattfinden, kann man der kleinen Orgel lauschen: An der Wand hängt ein Kopfhörer; auf Knopfdruck werden einige Musikstücke abgespielt, die vor Ort aufgenommen wurden. Viel Sonnenschein geniesst man auf dem dritten Abschnitt der Tour. Er führt über das Ritzingerfeld; bei der weit herum sichtbaren Muttergotteskapelle laden Sitzbänke an geschützter Lage zu einem aussichtsreichen Zwischenhalt ein. Zwei, drei weitere Kehren im Sonnenhang führen noch etwas höher hinauf, danach geht es zurück in den Talboden.
Natur und Kultur im Val d’Hérens Nr. 1679
La Luette — La Vernaz VS • VS

Natur und Kultur im Val d’Hérens

Die exotisch geformten Erdpyramiden sind dem eiszeitlichen Hérens-Gletscher zu verdanken. Vor etwa 10 000 Jahren zog er sich während der letzten Eiszeit aus dem heutigen Rhonetal ins Val d’Hérens zurück. Dabei hinterliess er bei Euseigne mächtige Moränen. Die harte, zusammengebackene Masse ist sehr wasserdicht und widerstandsfähig gegenüber Frost- und Auftauprozessen, denen sie seit den Eiszeiten ausgesetzt ist. Grosse Gesteinsbrocken wirken wie Schutzhelme, sodass die darunterliegende Masse weniger erodiert als das umliegende Gestein und als Türmchen aufragt. Die eindrücklichen Erdpyramiden sind als Naturdenkmäler von nationaler Bedeutung geschützt und werden trotz ihrer Widerstandsfähigkeit im Verlauf der Jahrhunderte irgendwann verschwunden sein. Auf dieser Wanderung wechseln sich längere Abschnitte auf asphaltierten Strassen mit schmalen Traumpfaden ab. Nach dem Höhepunkt der Wanderung, den Erdpyramiden, folgt mit der katholischen Kirche in Hérémence eine weitere Sehenswürdigkeit. Die 1970 fertig gebaute Kirche war damals ein umstrittenes Bauwerk. Heute gilt die schneeweisse, trutzige Kirche als kulturhistorisch wichtiger Kirchenbau. Beim Weiterwandern nach La Vernaz leuchten die Gletscher von Wildhorn und Wildstrubel in der Ferne.
Genusswanderung über dem Rhonetal Nr. 1792
Morthey, centre — Fully, poste • VS

Genusswanderung über dem Rhonetal

Im Herbst freut sich der Jäger übers Wild und der Sammler über Kastanien. Auf dieser Herbstwanderung werden beide fündig. Auf halber Strecke liegt in Chiboz das Relais des Chasseurs, bekannt für seine Wildspezialitäten, während am Tagesziel ein Kastanienwald auf die Sammler wartet. Die Fährte wird in Ovronnaz im Ortsteil Morthey in Richtung Chibo d’en Haut aufgenommen, auf rund 1300 Metern über Meer, umgeben von den hohen Berggipfeln des Haut de Cry, Petit und Grand Muveran sowie Grand Chavalard. Die abwechslungsreiche Wanderung verläuft in der ersten Hälfte ohne grosse Höhenunterschiede auf einem panoramareichen Weg. Der grossartige Ausblick ins Rhonetal ist ständiger Begleiter. An kargeren Stellen strahlen die Felsen die angenehme Wärme der Herbstsonne ab. Es herrscht ohnehin ein mildes Klima, das den Weinbau begünstigt. Bei Chiboz kommt man an einer Mühle vorbei, die von einer Suone gespeist wird. 1950 von einer Lawine zerstört, wurde die Mühle rund 40 Jahre später wiederaufgebaut. Ein Verein betreibt sie heute, um die traditionsreiche Kultivierung von Roggen zu erhalten. Traditionell und rustikal geht es im Familienbetrieb Relais des Chasseurs weiter, der für liebevoll angerichtete Wildspezialitäten, Pilzgerichte, Raclette und Eringer Rindfleisch weitherum bekannt ist. Nach der kulinarischen Rast beginnt der Abstieg nach Fully (Vers l’Eglise), meist entlang der asphaltierten Strasse, umgeben von der herbstlichen Rebenlandschaft. Im Kastanienwald von Fully angekommen, dürfen Besucherinnen und Besucher für den Eigengebrauch Marroni sammeln. Übrigens: Den «Chestine» ist jeweils im Oktober eigens ein zweitägiges Fest gewidmet.
Höhenweg auf dem Simplon Nr. 1788
Simplon Hospiz — Simplon Dorf, Post • VS

Höhenweg auf dem Simplon

Am Simplon quälen sich Sattelschlepper auf gut 2000 Meter, Hochspannungsleitungen surren auf der Passhöhe, und Sendemasten vermitteln zwischen Nord und Süd. Pässe sind Transitzonen, manchmal für Naturliebhaber nicht gerade schön, aber kulturhistorisch spannend. Den Simplonpass haben schon die alten Römer benutzt, bedeutend wurde er allerdings erst, als Kaspar Stockalper den Saumpfad ausbaute und Napoleon diesen später zur Heerstrasse erweiterte. Die Wanderung beginnt beim Simplon-Hospiz. Der Weg führt zunächst ein kleines Stück der Strasse entlang und zweigt dann links ab. Hinter der rostigen Barriere und dem Wegweiser nach Simplon Dorf verschwindet der Verkehrslärm, und eine schöne Moorlandschaft mit kleinen Tümpeln und dem Rotelschsee tut sich auf. Immer etwa auf gleicher Höhe und mit prächtiger Sicht auf die Walliser Alpen geht es an der Südflanke des Hübschhorns entlang in Richtung Homatta, einer kleinen Alp hoch über der Passstrasse. Der schmale Weg führt durch lichte Lärchenwälder und dichten Wachholder, bis er in eine Schotterpiste mündet, die offenbar einst für den Bau von Lawinenschutzwällen angelegt worden ist. Bei Homatta zeigt der Wegweiser in Richtung Hobielestafel, von wo aus es steil hinunter nach Simplon Dorf geht. Wer allerdings die uralten Lärchen im Hittuwald bestaunen möchte, nimmt auf halber Höhe nicht den direkten Weg ins Dorf, sondern folgt dem Panoramaweg und nach drei Serpentinen der Suone Chrummbacheri bis zur Passstrasse. Von hier ist es nur noch ein kurzes Stück auf Asphalt bis in Dorfzentrum. Im Hittuwald bietet sich gegen Ende Oktober ein wahres Farbenspektakel: Je nach Höhe und Lage sind die Lärchen noch blassgrün, schon grellgelb oder bereits feuerorange.
Doppelpass am Lötschberg Nr. 1780
Selden, Gasthaus Steinbock — Rinderhütte • VS

Doppelpass am Lötschberg

Zwei Möglichkeiten gibt es, um auf Bergwanderwegen vom Kandertal nach Leukerbad zu gelangen. Der Klassiker ist die direkte Route über die Gemmi. Wesentlich länger, aber landschaftlich vielseitiger und attraktiver ist die Zweitagestour auf dem uralten Lötschenpass-Saumweg ins Lötschental und von dort weiter über den Restipass. Ausgangspunkt ist das Gasteretal. Beim Gasthaus Steinbock wird die junge Kander auf einer Hängebrücke überquert. Auf einem steilen Zickzackpfad gewinnt man zügig an Höhe. Über die Gfelalp und Schönbüel geht es nach Balme, wo der Lötschegletscher auf einer mit orangen Pfosten markierten Linie überquert wird. Eine letzte Aufstiegspassage führt teilweise durch einen exponierten Steilhang – Stahlseile bieten aber Halt und Sicherheit. Dann ist die flache und weite Passhöhe mit ihren kleinen Seelein erreicht. Um sie zu betrachten, lohnt sich ein Umweg Richtung Kummenalp. Bei prachtvoller Sicht aufs Bietschhorn geht es praktisch ebenen Wegs, später in mässig steilem Abstieg zur Lauchernalp. Die zweite Etappe führt von der Lauchernalp auf einem Höhenweg in stetem Auf und Ab über die Alpweiden hoch über dem Talboden des Lötschentals: Hockenalp, Kummenalp und Restialp heissen die teilweise sehr malerischen Weiler, die durchquert werden. Danach geht es in die Einsamkeit und Wildnis: Über Geländestufen erreicht man den Restipass. Über Wysse See und Schnydi gelangt man schliesslich zur Rinderhütte, wo eine Seilbahn hinunter nach Leukerbad fährt.
Frühlingstour durch den Pfynwald Nr. 1669
Sierre, Parc de Finges — Susten / Leuk Bahnhof • VS

Frühlingstour durch den Pfynwald

Der Pfynwald ist landesweit bekannt, weil er im Wallis die Grenze zwischen der deutschen und der französischen Sprache bildet. Er ist aber auch ein aussergewöhnlich schönes und vielseitiges Naturschutzgebiet. Das rund zehn Quadratkilometer grosse Reservat ist der grösste Föhrenwald Mitteleuropas und zählt zu den letzten wilden Flusslandschaften der Schweiz. Der erste Teil der Wanderung führt durch ein zauberhaftes Labyrinth von bewaldeten Anhöhen und kleinen, mit Schilf umgebenen Weihern. Zur Frühlingszeit hört man schon von Weitem unzählige Frösche quaken. Danach wird eine weitgehend flache Ebene durchquert, zunächst etwas erhöht auf einem Damm, vom Bauernbetrieb Pfyngut an dann auf einem Strässchen. Der Föhrenwald ist hier von grossen Weideflächen durchsetzt, welche die Sicht zu den umliegenden Berggipfeln freigeben. Schon bald wird der Föhrenwald dichter. Zwischen den Wipfeln sieht man immer wieder die Nordflanke des Illhorns. Der abschüssige Hang wird vom Illbach entwässert, einem der aktivsten Wildbäche der Schweiz. Mehrmals pro Jahr brechen hier grosse Murgänge aus. Auf einer Hängebrücke wird der Graben überquert. Der Abstieg Richtung Leuk/Susten führt nochmals durch schönen Föhrenwald.
Malerische Weiler im Val d’Ossola Nr. 1720
Domodossola — Villadossola • EU

Malerische Weiler im Val d’Ossola

Wenn in der Schweiz der Winter nicht zu weichen scheint und sich allmählich in einen kalten und grauen Frühling verwandelt - wie wäre es da mit einem Tagesausflug nach Italien? So ist man etwa von Bern aus mit dem Zug in weniger als zwei Stunden im sonnigen und lebhaften Domodossola. Nach einem cremigen Cappuccino auf der Terrasse einer Bar im Stadtzentrum geht es zur Piazza Ettore Tibaldi, zu dem Startpunkt einer reizvollen Wanderung zu den malerischen Dörfern Anzuno, Tappia, Sogno und Varchignoli. Die rot-weiss markierte Route wartet nach einem 20-minütigen Stadtspaziergang mit einer ersten Attraktion auf: dem zum Welterbe der Unesco zählenden Kalvarienberg (Sacro Monte Calvario). Danach beginnt die eigentliche Wanderung mit einem Saumpfad, der durch den Wald hinauf zum hübschen Weiler Anzuno führt. Neben der Kirche laden im Schatten eines Baumes Bänke und ein Tisch aus Holz zu einer Rast ein. Nach der Überquerung des Riale d’Anzuno taucht der Weg erneut in ein Waldstück ein und schlängelt sich in stetem Auf und Ab bis nach Tappia und Sogno, zwei weiteren charmanten alten Steindörfern. Es folgt der Abstieg in Richtung Varchignoli - ebenfalls ein kleines Schmuckstück! - und, nun in grünerer und lichterer Umgebung, nach Boschetto. Der letzte Teil der Route ist asphaltiert. In Villadossola nimmt man am besten den ersten Bus oder Zug nach Domodossola - so bleibt dort vor der Rückkehr in die Schweiz noch genug Zeit, um eine hausgemachte Glace zu geniessen oder sich in einem der Lebensmittelgeschäfte mit regionalen Spezialitäten einzudecken.
Vom Gornergletscher zum Gornergrat Nr. 1723
Rotenboden — Gornergrat • VS

Vom Gornergletscher zum Gornergrat

Es gibt Sachen, die sollte man einmal im Leben gesehen haben. Dazu zählt der Gornergrat. Wenn nicht zu Fuss, dann mit der Bahn, auch wenn die Fahrt sehr teuer ist. Ohne Halbtax jedenfalls. Doch sie ist es wert. Vom Gornergrat auf 3090 m ü.M. überblickt man eine grossartige Gletscherwelt. Viele Gletscher sieht man von hier aus gleichzeitig: den Gorner-, den Grenz- und den Monte-Rosa-Gletscher, den Zwillings- und den Schwärzegletscher, den Breithorn-, den Unteren und den Oberen Theodulgletscher sowie den Furgggletscher unter dem Matterhorn. Diese Wanderung aber gilt einem Naturphänomen, das für den Gornergletscher speziell ist: azurblaue, kleine Tümpel und Mäander mit unzähligen Schlingen, die im weissen Eis eingeschlossen sind. Sie entstehen, weil das Gletschereis des Gornergletschers sehr kalt ist. Das Schmelz- und das Regenwasser können darum nicht in den Eisschichten versickern, weil sie da gefrieren würden. Das Wasser fliesst oberflächlich ab und sammelt sich auf seinem Weg talwärts in Tümpeln und Mäandern. Zu sehen sind sie auf der Wanderung von Rotenboden, der letzten Station vor dem Gornergrat. Von Rotenboden fällt der Weg zum Riffelsee ab, wo er die Richtung wechselt. Taleinwärts geht es nun oberhalb des Gornergletschers in leichtem Auf und Ab mitten in diese prachtvolle Bergwelt hinein bis zum Punkt 2694. Ab hier folgt der Aufstieg über das Gornerli zum Gornergrat. 400 Höhenmeter gilt es zu bewältigen, zum Teil ist der Weg, der als weiss-blau-weisser Alpinweg markiert und ausgeschildert ist, recht steil, und die Steine liegen locker. Bei trockenen, günstigen Verhältnissen jedoch ist er im Aufstieg gut zu bewältigen. Ziel ist der Gornergrat. Von hier fährt die Bahn zurück nach Zermatt.
Zum Gletschertor des Langgletschers Nr. 1724
Fafleralp • VS

Zum Gletschertor des Langgletschers

Die Lötschenlücke, dieses schmale Halbrund zwischen hohen Gipfeln, ganz zuoberst im Lötschental, zieht einen magisch an. Doch der Weg dahin über den Langgletscher ist lang und nur etwas für Alpinisten. Das Gletschertor des Langgletschers hingegen, auf zirka halbem Weg, lässt sich auf dem «Gletschererlebnisweg», einem Alpinwanderweg, erstaunlich leicht erwandern. Dieser beginnt beim Alpweiler Gletscherstafel auf der Fafleralp. Bis hierher fährt der Bus. Nach den letzten Alphütten quert der Weg die Lonza, die alle Wasser im Tal sammelt, und folgt ihr taleinwärts. Nach etwa einem Kilometer teilt sich der Weg, kommt aber kurz darauf wieder zusammen. Er steigt weiter an, der Lonza entlang, zur Schwemmebene Ganderre. Auf 1998 m ü.M. zweigt der Gletschererlebnisweg rechts ab und geht über in einen weiss-blau-weiss markierten Pfad, der über Stock und Stein führt. Von Weitem schon sieht man das Gletschertor, das aktuell auf 2200 m ü.M. liegt: Es besteht aus mehreren Öffnungen im Eis, aus denen Bäche quellen, und die bald zum reissenden Bergbach werden. Über eine Brücke quert man nun den Bach und steigt über Felsgestein zu einem seitlichen Hochtälchen auf, dem man bis zu einem Felsen folgt, wo der Weg zum Anungletscher und zur Lötschenlücke abzweigt. Der Gletschererlebnisweg aber zweigt nach links ab über eine Steilstufe und steigt zur Anenhütte an. Für den Rückweg zur Fafleralp wählt man die Variante über den Guggisee und bleibt somit langmöglichst über dem Talgrund. Kurz nach dem Alpweiler Guggistafel verläuft der Gletschererlebnisweg talwärts zum Indre Talbach, dem er bis zum Ausgangspunkt der Wanderung folgt.
Kontraste an den Diablerets Nr. 1726
Col du Sanetsch — Lac de Derborence • VS

Kontraste an den Diablerets

Karstlandschaften sind Urlandschaften, vor menschlichen Eingriffen weitgehend verschont. Schon bei der Anfahrt zum Sanetschpass erfasst der Blick eine weite Gesteinswüste. Doch beim Hineinwandern entdeckt man zwischen den kahlen Felskuppen artenreiche Biotope und im Gestein einen unermesslichen Formenschatz. Aus dem Lapiaz, französisch für Karst, hat die Mundart ein «Lapis de Zanfleuron» hervorgebracht. Vom Sanetschpass folgt man einem Karrenweg unter den Felsklippen des Sanetschhorns. Bald taucht linkerhand die Schwemmebene des Lachon, des Abflusses des Zanfleuron-Gletschers und dessen Gletschervorfeld, auf. Von hier aus steigt man über Karst zur Cabane de Prarochet auf, wo man das Gepäck schon einmal deponieren kann, ehe man sich den Abstecher zur Tour St-Martin gönnt, zur «Quille du Diable», zum Teufelskegel, wie der Felssolitär meist genannt wird. Dort offenbart sich der Blick auf die Trümmermassen des Bergsturzes von Derborence am spektakulärsten. Die Wanderung am anderen Tag von der Cabane de Prarochet nach Derborence ist Schwindelfreien vorbehalten. Die Wandermarkierung leitet einen von der Hütte hinunter zur Alp Miex. Bald darauf passiert man Poteu des Etales, die mit Leitern und Seilen versehene Schlüsselstelle. Nach der sehr steilen Schluchtpassage hält man sich rechts auf dem oberen Pfad, der zum Lac de Derborence führt.
Auf Tuchfühlung mit dem Aletschgletscher Nr. 1727
Stn. Eggishorn — Fiescheralp • VS

Auf Tuchfühlung mit dem Aletschgletscher

Die Gletscher schmelzen. Doch wer direkt vor dem Gletscherloch bei den Märjelenseen steht, merkt davon nur wenig. Imposant erhebt sich der Eisbogen über den Köpfen der Wanderer, in geheimnisvollem Blau schimmert das Eis im Gletscher drin, die Haut spürt die Kühle: Hier zu stehen und zu wissen, dass unsere Kindeskinder dies wohl nicht mehr erleben können, stimmt nachdenklich. Die Wanderung vom Eggishorn zu den Märjelenseen ist kein Geheimtipp. Sie zu unternehmen, lohnt sich aber. Von der Bergstation aus präsentiert sich einem der Gletscher eindrücklich. An den Seitenmoränen sieht man dessen ursprüng- liche Grösse noch gut. Wer einem kleinen Abstecher aufs Eggishorn nicht abgeneigt ist, sieht ihn gar in voller Länge. Mit Kindern dauert dies aber zu lange, weshalb diese Familienwanderung gleich hinunter zum idyllisch gelegenen Tällisee- lein führt. Von hier sieht man bereits die Märjelenseen. Der Abstieg zu ihnen ist einfach, und unten wartet auf die Hungrigen die Gletscherstube oder ein Picknickplätzchen zwischen Wollgras, Felsen und glasklarem Bergseewasser. Warum nicht die Badehose einpacken? Zum Aufwärmen wandert man hinunter zum Gletscherloch. Man muss auf lockere Steine achtgeben, die sich vom Rand lösen können. Danach geht es auf demselben Weg wieder zurück zur Gletscherstube, wo der breite, beleuchtete Tälligratstollen beginnt. Er ist einen Kilometer lang und versorgt die Südhanggemeinden im Aletschgebiet mit Trinkwasser. In einer Nische mitten im Tunnel findet sich ein Marienaltar. Der letzte Abschnitt zur Fiescheralp auf der ehemaligen Baustrasse zieht sich hin, doch das verschafft Zeit, die Eindrücke des Tages nachklingen zu lassen.
Zeitreise auf den Walliser Wasserwegen Nr. 1774
Anzère — Botyre • VS

Zeitreise auf den Walliser Wasserwegen

Einst waren sie die Lebensversicherung der Walliser Bauern. Heute sind sie ein Stück Kantonsgeschichte und eine beliebte Touristenattraktion: Die Suonen, die Wasserleitungen aus den Bergen, gehören zum Wallis wie das Matterhorn. Um Wasser für Wiesen und Felder aus den entfernten Gletscherbächen zu holen, bauten die Bauern seit Jahrhunderten kilometerlange Wasserleitungen aus Holz und Stein, die spektakuläre tiefe Schluchten und überhängende Klippen überwanden. Einige sind heute nur noch Ruinen, andere sind bis heute im Gebrauch. Und sie bieten Wanderfreudigen bisweilen abenteuerliche Wege durch eine dramatische Landschaft mit Aussicht auf die weissen Gipfel der Walliser Alpen. Eine besonders lohnende Route ist jene entlang der Suone von Sitten, oder Bisse de Sion, wie sie auf Französisch heisst. Von Anzère wandert man während rund vier Stunden bis nach Botyre, stellenweise auf einem speziell als Museumsweg gekennzeichneten Wanderweg, welcher die Suonen von Sitten und Bitaillaz verbindet. Lerntafeln vermitteln entlang des Weges Wissenswertes über die Wasserleitungen. Etwa, dass die Suone von Bitaillaz bereits im Mittelalter erbaut wurde. Auf der Wanderung sieht man mehrere Schleusen und Verteilersysteme, welche das Wasser proportional aufteilten und in die verschiedenen Dörfer leite(te)n. Besonders beeindruckend daran ist eben: Diese bis zu 500 Jahre alten Konstruktionen funktionieren heute immer noch. Die Wanderung endet im Dörfchen Botyre. Hier lohnt sich ein Besuch im Suonen-Museum, in einem schön restaurierten Haus aus dem 17. Jahrhundert. Auf vier Etagen erfährt man noch mehr über die historischen Wasserleitungen von der Zeit der Römer bis heute.
Suonenwanderung im Unterwallis Nr. 1503
Barrage de Tseuzier — Crans-s.-S., Le Pas de l'Ours • VS

Suonenwanderung im Unterwallis

In den Bergen ob Crans-Montana lässt sich eine der spektakulärsten Suonenwanderungen mit fantastischen Aussichten erleben. Suonen sind freie Wasserleitungen und dien(t)en der Bewässerung von Weiden und waren Trink-, Tränk- und Waschwasserleitung. Die meisten befinden sich an den trockenen Walliser Südhängen. Erfinderische Walliser bauten sie als Holzkanäle am Berg, welche an Balken im Felsen aufgehängt sind. In den Suonen gibt es Wasserräder, die einen Hammer antreiben. Dessen regelmässige Schläge kann man bis weit nach unten hören und hat so die Bestätigung, dass das Wasser fliesst. Die Suone Bisse du Ro soll über 500 Jahre alt sein. Der Bergwanderweg, welcher neben der Wasserleite verläuft, ist so spektakulär in den Felsen gebaut, dass Schwindelfreiheit unbedingte Voraussetzung ist, um diese Wanderung zu machen. Sie hat es in sich, obwohl sie recht gemütlich beim Stausee Lac de Tseuzier beginnt. Zur Einstimmung schaut man am besten über das Geländer auf der anderen Seite in den Abgrund. Zunächst geht es auf einem breit angelegten Bergwanderweg in Richtung Bisse du Ro. Die Aussicht ins Unterwallis ist hinreissend und die Lärchen leuchten hier im Herbst golden um die Wette. Bei Er de Chermignon gibt es noch Gelegenheit für eine kleine Stärkungspause am Picknicktisch, danach heisst es ab zur Suone. Auf dem Weg, der rechterhand senkrecht «das Loch ab» fällt, sollte man aufmerksam wandern und nicht stehen bleiben, wie einem das Schild zu Beginn des Abschnittes befiehlt. Sind die ausgesetzten Stellen passiert, ist es nicht mehr weit zum Ziel. Kurz vor dem Dorf lädt noch eine Buvette ein, damit man sich vom diesem Nervenkitzel erholen kann.
Von Guttet nach Albinen Nr. 1659
Guttet — Albinen • VS

Von Guttet nach Albinen

Die drei Bergdörfer Albinen, Guttet und Feschel sind durch breite Waldsträsschen verbunden, die nur mässige Steigungen aufweisen. Im Winter sind sie für den motorisierten Verkehr gesperrt; dann werden sie mit Pistenfahrzeugen gewalzt und stehen als Winterwanderwege zur Verfügung. Der eine Ast beginnt am oberen Dorfrand von Guttet. Er führt in sanftem, doch anhaltendem Aufstieg zur Thunerkurve hinauf. Der ungewöhnliche Flurname geht auf den August 2003 zurück. Nach wochenlang sengend heisser Witterung hatte damals ein Funke genügt, um den stattlichen Bergwald in Flammen aufgehen zu lassen. Dem Brand fielen rund drei Quadratkilometer Wald zum Opfer. Eine Gruppe von Feuerwehrleuten aus Thun stand in diesem Gebiet bei der Bekämpfung des Feuers im Einsatz. Bevor man das einstige Waldbrandgebiet durchquert, empfiehlt sich ein Abstecher zur Hochebene von Sämsu, die einen schönen Blick zur gegenüberliegenden Seite des Rhonetals bietet. Noch umfassender ist die Aussicht, wenn man die frühere Waldbrandzone durchquert. Vom einst dichten Nadelholzwald sind nur noch einzelne dürre Baumruinen verblieben, die den grossartigen Ausblick auf das Rhonetal und ins Unterwallis kaum beeinträchtigen. Vom beklemmenden Anblick dieser stummen Mahnmale sollte man sich allerdings nicht täuschen lassen: Die Natur erobert sich den einstigen Brandplatz zügig zurück. Überall spriessen schon wieder Jungbäume und Büsche – über kurz oder lang wird hier wieder dichter Wald stehen. Nach einem scharfen Knick Richtung Norden geht es durch intakte Tannenwaldbestände ins Dalatal. Das Panorama wird nun von Schwarzhorn und Daubenhorn beherrscht. In einem weiten Bogen steigt man schliesslich nach Albinen ab.
Von Grächen ins Tal des Riedgletschers Nr. 1649
Grächen, Post • VS

Von Grächen ins Tal des Riedgletschers

In Grächen gibt es vier grosse historische Wasserleitungen, im Wallis «Suonen» genannt: Eggeri, Chilcheri, Drieri und Bineri. Sie sind in Grächen auf den Wanderwegen angegeben. Die Eggeri ist die älteste und längste. Laut alten Dokumenten ist sie mindestens 400 Jahre alt. Der Aufstieg zur Suone Eggeri erfolgt via Z’Seew. Man folgt ihr in Richtung Riedbach durch Lärchen- und Arvenwald mit Alpenrosen- und Heidelbeersträuchern, Felsblöcken und Geröllhalden und mit genug Lücken, um die Weitsicht auf die Gipfel zu geniessen. Der Suonenweg endet in der Nähe des Riedbachs. Jetzt führt der Bergweg steil und steinig nach oben in Richtung Gletschertor und Bordierhütte. Bei der Holzbrücke im Tal des Riedgletschers steht im weissen Standortfeld des Wegweisers «Gletschertor». Doch davon gibt es nur noch einen Eisrest weit hinten im Tal. Noch in den 1980er-Jahren wären es nur wenige Schritte bis zum Gletscher gewesen. In der Nähe der Brücke gedeiht dafür heute wunderschöner, lichter Lärchenwald, darüber sind ein paar Viertausendergipfel der Mischabelgruppe zu sehen. Auf der anderen Seite der Brücke ist zudem ein Picknickplatz mit Tischen und Bänken eingerichtet. Der Weg führt nach der Brücke noch etwas in die Höhe in Richtung Alpja, bis man wieder steil nach Schalbettu absteigt. Von der Kapelle zurück nach Grächen sei ausnahmsweise der Weg mit mehr Hartbelag, dafür mit mehr Sonne und Aussicht via Gasenried empfohlen. Wer lieber einen Waldweg hat, kann von der Kapelle nochmals etwas aufsteigen und entlang einer anderen Suone zurück nach Grächen wandern.
Aussichtsgipfel über dem Goms Nr. 1501
Ladstafel — Münster • VS

Aussichtsgipfel über dem Goms

Der erste Postautokurs ab Ulrichen in Richtung Nufenenpass fährt zeitig am Morgen. Auf der Passstrasse geht es noch erstaunlich ruhig zu und her. Motorräder werden wohl später folgen, wenn sich die kühle Luft, die sich im Goms auch während Sommernächten einstellt, ein wenig erwärmt hat. Wer beim Ladstafel schon wieder aussteigt, hat meistens etwas Grösseres vor, zum Beispiel die Wanderung übers Brudelhorn. Vor dem Start kann man sich beim Alpgebäude noch mit Käse ausrüsten. Danach führt der Bergwanderweg über die Steinbogenbrücke aus dem Jahr 1761 und ins Lengtal hinauf. Links oben beim Griessee drehen die vier Rotoren der höchstgelegenen Windenergieanlage Europas. Hinten im Lengtal wird der Weg steiler und durchquert eine karge Urgesteinslandschaft. Rundgeschliffene Steinbuckel, Geröllfächer, dazwischen feuchte Ebenen mit Wollgras, sprudelnde Bäche und spiegelnde Bergseen, wie der grosse Distelsee, bieten reizvolle Anblicke. Wunderbar ist der Blick vom Brudelhorn das ganze Goms hinauf und hinunter, sowie auf die mächtigen Gipfel ringsum, etwa zum Galenstock, Finsteraarhorn oder Aletschhorn. Der Abstieg erfolgt kurz auf dem felsdurchsetzten Rücken des Distelgrats, dann über groben Blockschutt, wo auch kurz die Hände zum Einsatz kommen, zu kleinen, namenlosen Seen hinunter. Auf dem nächsten Abschnitt bis zum Follebode sind die Wegspuren meist nur undeutlich und auch nur spärlich mit Farbe markiert. Bei guter Sicht ist die Route aber trotzdem einfach zu finden. Vom Follebode nach links bis Schossmatte ist die Wegspur noch immer kaum zu sehen. Danach führt ein besserer, dafür aber recht steiler Pfad durch Grünerlen und lichten Lärchenwald hinunter zum Staubecken bei Chäller. Auf der linken Seite des Merezebachs steigt der Bergweg ab nach Oberberbel und weiter zum Bahnhof Münster.
Südwalliser Gletscherblick Nr. 1565
Bonatchiesse — Lourtier • VS

Südwalliser Gletscherblick

Die Wanderwege zwischen der Cabane FXB Panossière und der Cabane Brunet im Val de Bagnes waren nicht mehr zu halten, zu stark hatte sich der Corbassière-Gletscher zurückgezogen. Seit 2014 bringt eine 210 Meter lange Hängebrücke die Wanderer über die Ausläufer des Gletschers, in 70 Metern Höhe und mit Blick auf das Combin-Massiv. Eindrücklich ist auch die Geschichte jenes Mannes, der Pate steht für diese Brücke: Toni Rüttimann. Seit 1987 baut der Bündner in Lateinamerika und Südostasien Hängebrücken, mit einfachsten Mitteln und ohne Lohn, und ermöglicht so Millionen Menschen Zugang zu Schulen, Märkten und Ärzten. Toni el Suizo, wie ihn die Einheimischen nennen, errichtet seine Bauten zusammen mit den Dorfbewohnern. Die Seile steuern häufig Schweizer Seilbahnen bei. Die Wanderung dauert zwei Tage. Mit Start in Bonatchiesse erklimmt man auf Wald- und Wiesenpfaden La Tseumette, wo sich der Blick auftut auf den Mont Blanc de Cheilon und den Lac de Mauvoisin. Nun wird die Umgebung rauer. Mithilfe von Seilen und Treppen erreicht man im weglosen Blockgelände den Col des Otanes. Der höchste Punkt der Tour auf 2845 Metern ist der Logenplatz mit Blick zum stark vergletscherten Grand Combin. Traumhaft gelegen ist auch die Cabane FXB Panossière. Unweit der Hütte liegt die Hängebrücke, nach deren Überquerung am zweiten Tag der kurze Anstieg auf den Col des Avouillons wartet. Danach steigt man über Weiden und durch eine Schlucht ab zur Cabane Brunet. Der Schluss der Tour ist für stabile Knie und trittfesten Schritt ge- dacht. Erst sanft, dann steiler und exponierter geht es in der Falllinie nach La Barmasse d’en Haut und ruppig nach Lourtier hinunter.
Rundumsicht auf der Bella Tola Nr. 1566
Tignousa — Schalb • VS

Rundumsicht auf der Bella Tola

Die Aussicht vom Gipfel der Bella Tola ist fantastisch. Der leicht zu erzwingende Dreitausender bietet einen Rundumblick über verschiedene Massive und ihre Gipfel. Während der zweitägigen Tour vom Val d’Anniviers ins Turtmanntal und weiter ins Mattertal ist man umringt von den Walliser Viertausender. Der erste Tag lässt sich dank der Standseilbahn nach Tignousa abkürzen. Bis zum Fuss der Bella Tola, eines mächtigen Schutthügels, schlängelt sich der Weg mit sanfter Steigung über Alpweiden und vorbei an Moorseelein. Dann steigt der Bergweg im Zickzack bis auf den Grat, und es ist nicht mehr weit bis auf die Bella Tola. Man überschreitet den Gipfel und steigt auf dem steilen und etwas rutschigen Weg auf den Pas de Boeuf ab. Von der Passhöhe führt eine gut erkennbare Wegspur geradeaus hinüber auf den Borterpass und damit über die Sprachgrenze. Vom Borterpass sieht man unter sich bereits den Weg ins Meidtälli. Vorbei am Meidsee gelangt man gemächlich auf die Meide Mittelstaffel. Ein steiler Abstieg durch den Wald noch, und das Tagesziel Gruben im Turtmanntal ist erreicht, wo im Berghotel Schwarzhorn übernachtet wird. In der zweiten Etappe steigt man zu Beginn steil den Wald hinauf ins Grüobtälli. Nach einem erholsameren Abschnitt geht es die letzten 100 Höhenmeter nochmals ruppig auf den Augst- bordpass. Der Abstieg über die Augstbordstafel nach Schalb bietet immer wieder schöne Sichten auf die Gipfel der Walliser Alpen und ins Mattertal. In Schalb endet der zweite Wandertag.
Über alte Pfade des Binntals Nr. 1555
Binn — Grengiols • VS

Über alte Pfade des Binntals

Wer durch die Twingischlucht wandert, kann sich vorstellen, dass die Menschen hier vor einigen Jahrzehnten viele Monate im Winter wegen Lawi- nengefahr von der Umwelt abgeschnitten waren. Schroffe Felsen fallen von beiden Seiten steil hinunter. Die Wege sind verwegen in den Fels gehauen. Das Postauto hält mitten im beschaulichen Dorf Binn. Von dort geht es talaufwärts und über die alte Brücke auf die andere Seite der Binna, dann ein Stück der Strasse entlang, bis ein Pfad Richtung Ze Binne abbiegt. Durch sanfte Wiesen und mit Blick auf die hübsche Kapelle geht es runter in den Weiler Ze Binne und anschliessend zum kleinen Stausee, wo im Sommer eine Besenbeiz betrieben wird. Nun taucht man in die Twingischlucht ein. Hier kann man sich nicht verlaufen, denn es gibt nur einen Weg. Auf beiden Seiten fallen die Felswände steil hinab. Am Ende der Schlucht erreicht man die Strasse, die man nach ein paar Metern wieder linksseitig verlässt. Nun befindet man sich auf dem alten Römerpfad, der sich immer tiefer in den Wald hinabschlängelt, bis man schliesslich am tiefsten Punkt mit der alten Römerbrücke den Bach überquert und wieder sanft durch den Wald ansteigt. Bald kommt man an der Kapelle Blatt vorbei, wo sich eine Rast anbietet. Das Tal hat sich nun geöffnet, und bald wird auch der Römerpfad zu einem breiteren Feldweg. Kurz vor Bächernhäusern ist die Strasse gar asphaltiert. Nach der dortigen Kapelle lohnt sich der kurze Umweg durch den Weiler und die Felder, damit man nicht der Strasse folgen muss und vielleicht gar die berühmte Grengiols-Tulpe verpasst, die im Mai blüht. Vom Dorf Grengiols geht es noch einige Minuten der Strasse entlang bis zur Bahnstation, die sich unterhalb des Dorfs befindet.
Schneeschuhwanderung über dem Genfersee Nr. 1359
Stn. Les Têtes • VS

Schneeschuhwanderung über dem Genfersee

Von der Bushaltestelle «Morgins, poste» sind es nur wenige Schritte bis zum Sessellift, mit dem man hinauf nach Les Têtes schwebt. Schon bei der Bergstation ist die Aussicht hinüber zu den Felszähnen der Dents du Midi atemberaubend. Doch statt auf die Aussicht, muss man sich auf den ersten paar Hundert Metern auf vorbeiflitzende Skifahrer konzentrieren. Der Schneeschuhtrail quert zwei Skilifttrassees und diverse Pisten, bevor es dann nach einer Weile doch beschaulich wird. Nach einem sanften Anstieg erreicht man schon bald auf dem Passübergang Portes de Culet. Nach einem kurzen Steilstück steht man auf dem Höhenrücken, der in einem geschwungenen Bogen hinauf zum Gipfel der Pointe de Bellevue leitet. Links blickt man hinunter in ein nordseitiges, schattiges Tal, die Combe de Dreveneuse. Etwas weiter entfernt sieht man das tiefblaue Wasser des Genfersees, die Jurahöhen und Teile des Mittellands. Rechts zeigen sich die allgegenwärtigen majestätischen Dents du Midi und die Savoyer Alpen. Die Pointe de Bellevue macht ihrem Namen wirklich alle Ehre! Auf diesem schönen, einfach zu besteigenden Aussichtsgipfel ist man selten alleine. Meist ist es der Wind, der die Dauer der Gipfelrast bestimmt, bevor man der Aufstiegsroute entlang wieder absteigt. Bei Portes de Culet führt der Schneeschuhtrail zuerst noch den Sonnenhängen entlang am Fuss der Pointe de Bellevue vorbei weiter und dann in einem Bogen nach Les Têtes zurück. Nach der kühlen Sesselliftahrt hinunter nach Morgins bleibt vielleicht vor der Abreise noch etwas Zeit für einen Restaurantbesuch in der Wärme.
Winterwanderung über dem Val de Bagnes Nr. 1193
Verbier, Crettaz Cô — Verbier TV • VS

Winterwanderung über dem Val de Bagnes

Etwas abseits der Einkehrmöglichkeiten liegt die Bushaltestelle «Verbier, Crettaz Cô». Dafür beginnt hier gleich der Winterwanderweg. 100 Meter weiter die Strasse entlang, dann nach links abbiegen durch das Quartier Périn und am Centre Sportif vorbei. Im unteren Teil, vorbei an Les Plampras in Richtung Chevillard, ist der schmale Weg nicht präpariert, vermutlich aber immer ausgetreten. Auf einer Höhe von ca. 1700 Metern, wo sich mehrere Wege kreuzen - leider ohne Flurnamen -, beginnt der bestens planierte Weg. Er holt gegen Westen durch einen wunderschönen Waldabschnitt aus und steigt dann allmählich über Les Pretaires nach Le Mayen de Bry an. Immer weiter geht die Aussicht, etwa zu den Gipfeln des Grand Combin oder gegen Westen, wo kantige Granitspitzen den Beginn des Mont-Blanc-Massivs markieren. Noch ein letztes Stück aufwärts, dann ist Les Planards erreicht, wo gleich zwei Bergrestaurants um Gäste werben. Panorama bieten beide dasselbe an. Wem das Essen wichtiger ist, muss wohl oder übel die Menükarten vergleichen. Der Abstieg erfolgt auf der gleichen Route. Man kann aber auch von Le Mayen de Bry östlich abbiegen nach Le Sonalon. Das sind die obersten Häuser von Verbier. Von dort wandert man ganz nach Belieben durch Verbier hinunter. Wie auch immer man absteigt, zuletzt lohnt sich ein Spaziergang durch die Hauptgassen mit den Geschäften und Restaurants. Das Dorf ist gross, aber mit viel Holz gebaut, und himmelhohe Betonschandtaten findet man keine. Fast mit Sicherheit wird man hin und wieder etwas Schwedisch hören. Verbier ist nach wie vor bei den skandinavischen Gästen beliebt. Die Heimreise kann man wieder mit dem Bus antreten oder mit der Gondelbahn am östlichen Ende von Verbier.
Felsterrassen hoch über Naters Nr. 1583
Brig — Blatten bei Naters • VS

Felsterrassen hoch über Naters

Das Blindtälli zwischen Geimen und Blatten bei Naters war vor rund 100 Jahren noch eine grosse, offene Weidefläche, die von den Bauern für ihre Rinder genutzt wurde. Erst später wurden Nadelbäume angepflanzt, um Holz als Brenn- und Baustoff zu gewinnen. So entstand der Hexenwald. Riesige, moosbewachsene Felsblöcke, die von den steilen Felswänden herunterstürzten, machen das Tal zu einem verwunschenen Ort. Dass hier ab und zu Hexen tanzen, kann man sich bildhaft vorstellen. Die Wanderung beginnt am Bahnhof Brig und führt zuerst über Hartbelag zum sehenswerten alten Dorfkern von Naters. Hier beginnt der anfangs sehr steile Aufstieg durch das Strahlgässli nach Hegdorn. Der folgende Abschnitt nach Geimen verläuft abwechslungsreich auf schmalem Pfad über eine von Gletschern geformte Rundhöckerlandschaft, immer wieder mit tollen Weitblicken auf die Simplonregion und Tiefblicken hinunter nach Brig. Unterwegs kommt man bei der futuristischen Kapelle St. Laurentius vorbei, wo es einen perfekt eingerichteten Grillplatz gibt. Kurz nach Geimen betritt man den zauberhaften Wald im Blindtälli. Gleich zu Beginn sollte man den Umweg zum Walpurgisplatz nehmen. Auf dieser mystischen Waldlichtung befindet sich ein toller Picknickplatz mit Grillstelle am Bach. Unterwegs nach Blatten bei Naters gibt es noch weitere Grillstellen, die letzte befindet sich beim Wasserfall kurz vor dem steilen Schlussaufstieg nach Blatten bei Naters. Weil die Route mehrmals die Strasse zwischen Brig und Blatten bei Naters kreuzt, kann man die Wanderung perfekt abkürzen. Wer den steilen Start vermeiden will, steigt in Hegdorn aus dem Postauto und stösst nach rund zehn Minuten bei der Kapelle auf die Wanderroute.
Auf der Terrasse ob Brig VS Nr. 1363
Rosswald • VS

Auf der Terrasse ob Brig VS

Auf dieser Schneeschuhtour, die zwei Trails miteinander verbindet, gibt es dank der Lage von Rosswald gleich dreimal Gelegenheit zum Einkehren: Am Anfang, dann gleich nach der ersten Runde und ganz am Schluss nochmals. Der obere Schneeschuhtrail führt ausgehend vom Informationsbüro Rosswald zwischen den Chalets am Rand der Piste entlang aufwärts. Beim Parkplatz des Restaurants stapft man bis zu dessen Ende und folgt dem Trail in den Wald hinein. Höher oben kommt man an einer kleinen Kapelle vorbei, deren Türe im Winter zwischen den Schneewänden fast nicht mehr zugänglich ist. Nach den letzten Chalets führt die Route in den stillen Saflischwald, wo Pistenbetrieb und Häuser weit weg scheinen. Ohne Spuren von Vorgängern wäre der richtige Pfad im frisch verschneiten Wald nur schwer zu finden. An mächtigen Lärchen vorbeigehend, gewinnt man weiter an Höhe. Aus dem Wald aufgetaucht, ist der höchste Punkt der Schneeschuhwanderung auf etwa 2040 Metern erreicht. Am rechten Rand der blauen Piste geht es wieder abwärts. Bei schönem Wetter bietet der Abstieg eine wunderschöne Aussicht zu den Berner und Walliser Gipfeln. Wer nach eineinhalb bis zwei Stunden gerne noch weiter wandert, macht auch noch den unteren Zirkel, der etwa gleich lang ist. An der Bergstation der Luftseilbahn und der Steinhütte vorbei, wandert man in Richtung Resti. Vor sich ragen die verschneiten Gipfel der Simplonregion in den Himmel. Von der Alp Resti führen die pinken Markierungen abwärts bis auf die Forststrasse, der man bis zur Abzweigung «36-Weg» folgt. Zurück auf einem schmalen Pfad führt der Trail durch verschneiten Wald aufwärts und zurück nach Rosswald. Wie wäre es jetzt mit einem heissen Getränk zum Aufwärmen?
Winterwanderung im Lötschental Nr. 1571
Blatten — Kippel • VS

Winterwanderung im Lötschental

Start des Winterwanderwegs ist die Posthaltestelle Blatten Dorf. Wer sich für historische Häuser interessiert, macht erst einen kurzen Rundgang durch den Dorfkern: Die Fassadenverzierungen variieren und sind jeweils typisch für eine Epoche. Häuser mit einem Rinnenfries mit versetzen Eckaushuben etwa stehen dort schon seit dem Spätmittelalter. Ausserhalb von Blatten schlängelt sich der präparierte Talweg durch einen lockeren Tannenwald Richtung Ried. Insgesamt führt er leicht abwärts, auf der linken Seite verläuft jeweils die Langlaufloipe. Gleich neben dem Hotel Nest- und Bietsch- horn in Ried befindet sich das «Chidrmuseum» - das Sperrmüllmuseum. Geöffnet ist es auf Anfrage auch im Winter, vorwiegend aber von Mai bis Oktober, da der Raum nicht geheizt ist. Kurz nach Ried fliesst der Nästbach in die Lonza. Das für das Tal typische Bietschhorn wurde nur von Süden her so genannt: Im Norden nannte man den Berg Nästhorn - daher hat auch der Bach seinen Namen. Nach rund eineinhalb Stunden kommt das Dorf Kippel in Sicht. Durch die engen Gässchen zwischen den von der Sonne fast schwarz gebrannten Holzhäusern steigt der Weg zur Hauptstrasse hoch, wo entweder die Sonnenterrasse des Restaurants Bietschhorn oder das Postauto wartet. In jedem Dorf kann man entscheiden, ob man ins Postauto steigen oder noch weiterwandern will. Deshalb ist der Weg auch für Familien mit Kindern geeignet. In den Wintermonaten empfiehlt es sich, erst nach dem Mittag loszuwandern, da das Tal vorher noch im Schatten liegt.