Wandern in der Zentralschweiz • Schweizer Wanderwege Home

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Der Reiz des Mythen Nr. 0802
Brunni • SZ

Der Reiz des Mythen

Die Rundtour kann je nach gewünschter Herausforderung variiert werden: Wer viel von sich verlangen will, macht den Aufstieg auf die Holzegg (1 Std., 300 Höhenmeter) und den Grossen Mythen (2 Std. für Auf- und Abstieg, knapp 500 Höhenmeter) zu Fuss. Wers gemütlich mag, lässt sich mit der Seilbahn auf die Holzegg fahren, lässt den Mythen rechts liegen und nimmt die Route auf die Rotenflue unter die Füsse. Nach einem steilen Waldstück ist eine offene Kuppe erreicht, von der die Sicht herrlich ist: Zur Rechten erhebt sich die schroffe Südostwand des Grossen Mythen, wobei der im Zickzack verlaufende Felsenpfad in der hellen Kalkwand klar erkennbar ist. Zur Linken schweift der Blick über eine liebliche Hügellandschaft bis zur Ibergeregg. Von der nahen Rotenflue sind der Vierwaldstättersee mit Brunnen und die Rigi zu sehen. Dahinter reihen sich die Gipfel der Innerschwyzer und Urner Alpen zu einer Kette. Für den Abstieg nimmt man Kurs über die Müsliegg (Panoramaweg) und kommt an der Alp Rotenfluh (Verkauf von Alpkäse) vorbei. Nach dem Bergrestaurant Zwäcken überquert der allmählich steigende Weg einen Skihang und führt einen auf die Krete, die von der Halbegg über Schindleneggen bis zum Furgellenstock reicht. Der endgültige Abstieg führt an der Alpwirtschaft Furggelen vorbei. Von nun an folgt der Pfad in westlicher Richtung zum Teil über Riedland bis nach Brunni.
Moorlandschaft Rothenthurm Nr. 0837
Biberbrugg — Rothenthurm • SZ

Moorlandschaft Rothenthurm

Die SOB führt die Wanderer von Pfäffikon oder Arth-Goldau nach Biberbrugg. Ein kurzer Fussmarsch die Hauptstrasse entlang nach Schwyzerbrugg, dann schwenkt der Wanderweg zur herrlichen Moorlandschaft ab, um die in den 80er-Jahren heftig gestritten wurde, bis ein Volksentscheid den geplanten Panzerwaffenplatz der Armee endgültig verhinderte und den Moorlandschaften in der Schweiz zu einem nachhaltigen Schutz verhalf. Entlang der jungen Biber führt der Wanderweg zur Gutschsagen. Wer die Wanderung abkürzen möchte, schlägt den Weg direkt nach Bibersteg ein. Unsere Route folgt ein Stück der wenig befahren Strasse, bis am Waldrand ein Fahrweg abzweigt. Dieser führt in gleichmässiger Steigung über das Breitfeld zum Ratenpass hinauf, wo das Ausflugsrestaurant eine grandiose Sicht auf die Zuger Berglandschaft und von der Rigi bis zum Pilatus bietet. Ein kurzer Aufstieg und die Waldlichtung St. Jost wird erreicht. Die Kapelle und das Restaurant laden nebst der Schweizer-Familie-Feuerstelle zu einer längeren Rast ein. Nach dieser Stärkung führt ein steiler, etwas rauer Weg durch den Wald zum Bibersteg hinab. Wieder in der Moorlandlandschaft angekommen, geht es auf einem Fahrweg mit Hartbelag zum Weiler Steinstoss, wo ein gemütliches Beizli auf Gäste wartet. Durch das Moor mit seinen Birken und Stauden gelangt der Weg erneut zur Biber. Es folgt ein angenehmer Wegabschnitt zur ersten Altmatt. Der Strasse folgend, zieht der Weg vorbei am Letziturm, dem Namensgeber des Ortes, zum Bahnhof Rothenturm.
Rundtour im Göschenertal Nr. 0791
Göscheneralp — Göschenen • UR

Rundtour im Göschenertal

Das Göschenertal birgt viele Geheimnisse. Nicht zuletzt den Riesenkristall vom Planggenstock, der mit 107 Zentimetern Länge und 300 Kilo Gewicht jegliche Vorstellung von Kristallfunden in der Schweiz sprengt und heute im Naturhistorischen Museum Bern zu bewundern ist. Wo genau er gefunden wurde, weiss der Wart auf der Bergseehütte, deren Terrasse direkt zum Planggenstock hin liegt. Dort suchen Strahler immer wieder nach Kristallen. Südöstlich vom Planggenstock ist die Lochberglücke. Für geübte Alpinwanderer ist sie der Zugang ins Göschenertal und Auftakt zu der grossen Rundtour: Von der Albert‑Heim‑Hütte im Urserental zur Dammahütte, zur Chelenalphütte und über die Bergseehütte zu Voralp‑ und Salbithütte führt sie auf ein vier‑ bis fünftägiges Alpintrekking. Die kleine Rundtour dauert zwei Tage, indem vom Göscheneralpsee direkt zur Bergseehütte aufgestiegen wird. Zwischen Voralp‑ und Salbithütte läuft man über den 2010 eingeweihten Weg mit einer 45 Meter langen Metallleiter und der Hängebrücke Salbit, für deren Bau das Material der alten Triftbrücke verwendet wurde. Das eigentliche Ereignis jedoch ist die archaische Wucht der Landschaft. Die Gletscherfelder der Dammabergkette kränzen den Horizont, Moränen zerfurchen die Felswand unter den Sustenlimihörnern, rostrot leuchtet das Geröll über den Gletscherresten, die sich zum Sustenjoch hochziehen. Wer hier unterwegs ist, muss trittsicher und schwindelfrei sein und wissen, wie man sich in alpinem Gelände bewegt.
Vom Glauben geprägtes Obwalden Nr. 0786
Sarnen — Sachseln • OW

Vom Glauben geprägtes Obwalden

Dank der milden Höhenlage eignet sich die Gegend um den Sarnersee fast ganzjährig für leichte Wanderungen. Lohnend ist eine Tour auf den Spuren von Bruder Klaus. Am Weg liegen Kapellen und Sakralbauten. Ausgangspunkt ist Sarnen. Vom Bahnhof aus wird der Obwaldner Hauptort in südöstlicher Richtung bis zur Melchaa durchquert. Oben auf der Hochebene fällt die Pfarrkirche von Kerns mit ihrem pfeilförmigen Spitzturm auf. In der Giebelnische befindet sich eine überlebensgrosse Figur des Niklaus von Flüe. Im Dorfzentrum schwenkt man bei der Kirche hangwärts ab und gelangt zur Kapelle St. Antoni. Über der Eingangstür der 1639 erbauten Kapelle ist eine Totentanz-Wandmalerei angebracht. Von jetzt an verläuft die Wanderung auf dem Bruder-Klausen-Weg, der von Stans herkommend nach Flüeli führt. Über Hügelkuppen geht es nach Bethanien und St. Niklausen. Oberhalb des Dörfchens befindet sich die St.-Nikolaus-Kapelle mit frei stehendem Turm, den gotischen Wandmalereien und der Barockdecke. Höhepunkt der Wanderung ist Flüeli-Ranft. In der abgelegenen Waldschlucht verbrachte der Obwaldner Staatsmann, Seelsorger und Asket Niklaus von Flüe die letzten 20 Jahre seines Lebens. Nach dem Tod entwickelte sich die einfache Klause rasch zu einer der wichtigsten Pilgerstätten der Schweiz. Vom Dörfchen Flüeli oberhalb der Kapelle steigt man auf dem «Visionen-Weg» an den Sarnersee ab. Der Themenweg beginnt beim Geburtshaus von Bruder Klaus in Flüeli und endet bei der Grabkapelle in Sachseln. Die Strecke wird von einer Reihe von Metallplastiken gesäumt, welche die religiösen Visionen des Einsiedlers aufgreifen. Sehenswert in Sachseln ist zudem die Pfarr- und Wallfahrtskirche St. Theodul.
Gipfeltour auf den Pilatus Nr. 0790
Fräkmüntegg — Pilatus • LU

Gipfeltour auf den Pilatus

Mehrere Wanderrouten führen sternförmig auf den Pilatus. Besonders reizvoll ist der Heitertannliweg auf der Nordseite der lang gezogenen Gebirgskette – eine Wanderung abseits des Rummels um den Pilatus. Von der Fräkmüntegg bietet der Aufstieg ein kontrastreiches Panorama. Der grösste Teil des Wegs gewährt Weitblicke über das Mittelland bis zum Jura und zum Schwarzwald. Der kuriose Name des Ausgangspunkts galt früher dem ganzen Gebirge: «fractus mons» bedeutet so viel wie zerbrochener Berg. Der Name könnte nicht treffender sein, denn der Pilatus präsentiert sich als faszinierend zerklüftetes Gebirge, wie der Aufstieg auf dem Heitertannliweg vor Augen führt: Auf schmalem, steinigem Pfad geht es unter ausgedehnten Fluhbändern und an Geröllhalden vorbei steil aufwärts. Spektakulär nahe am Abgrund steht die malerische Klimsen‑Kapelle; daneben befand sich einst ein florierendes Berghotel, das im 20. Jahrhundert abbrannte und abgebrochen wurde. Hier lohnt sich ein Halt bei schönem Ausblick auf den Vierwaldstättersee. Danach geht es in etlichen Zickzackkehren steil aufwärts, bis man die Gipfelgalerie erreicht, die von der Bergstation der Pilatusbahn zum Felskopf des Oberhaupts führt. Auf einer steilen Metalltreppe wird das Chriesiloch durchstiegen, und nach wenigen Höhenmetern erreicht man den Gipfel des Oberhaupts. Jetzt liegt die Sicht auch nach Süden frei. In der Tiefe liegt das Obwaldnerland, dahinter erstrecken sich die Gipfel der Zentralschweiz und die Berner Hochalpen. Zu Tal bringt einen entweder die Luftseilbahn nach Kriens oder die weltweit steilste Zahnradbahn nach Alpnachstad.
Tiefe Schluchten und alte Tunnel Nr. 0764
Schangnau — Langnau im Emmental • BE

Tiefe Schluchten und alte Tunnel

Keine Stunde braucht man, um von Schangnau zum Räbloch zu gelangen, dort, wo in der Emmenschlucht hohe Felswände zusammenstossen und einen natürlichen Übergang bilden. Von überall her rieselt und stiebt Wasser in die Tiefe. Einer Sage zufolge versteckt sich im Winter die Emmenschlange zwischen den Klippen, um im Frühling zischend auszubrechen und das Tal zu überfluten. Nach dem Abstecher ins Räbloch geht es wieder auf den Wanderweg Richtung Eggiwil zurück. Und schon biegt der Pfad in die nächste Schlucht ein: den Schopfgraben. Der Einstieg erfolgt über das Naturschutzgebiet Pfaffenmoos, dann zieht der Weg an den steilen Hängen von Tobel zu Tobel. Bei Sorbach erreicht die Route die Emme und folgt ihr auf dem Teersträsschen bis Eggiwil. Nach der Übernachtung geht es mit einer Wanderung über den Höhenzug Gyrsgrat-Howacht weiter, die auch als Wanderland‑Route Nr. 2 mit dem Namen Trans Swiss Trail ausgeschildert ist. Die Kulisse ist atemberaubend: zu Füssen ein Flickenteppich aus Flur und Wald mit prächtigen Einzelhöfen, am nahen Horizont die Voralpenkette vom Hohgant bis zum Stockhorn, im Hintergrund die Eisriesen des Berner Oberlands. Emmental pur! Auf dem Gyrsgrat führt die Route durchs Hegeloch, einen der ältesten Tunnel der Schweiz. Er wurde 1839/40 von Bauern aus der Nagelfluh gesprengt – mit der finanziellen Unterstützung des Berner Inselspitals, das in der Gegend über Grundstücke verfügte. Auf der anderen Seite der Felsen liegt der Sattel Hüpfebode, wo sich eine Käserei befindet. Am besten nimmt man gleich ein Stück Emmentaler mit auf dem Weg zur Howacht. Der Name des Aussichtspunktes weist auf einen ehemaligen Signalposten hin. Ein sanfter Abstieg nach Langnau bildet den Abschluss der Tour.
Wehrbauten in Luzern Nr. 0708
Bahnhof Luzern — Verkehrshaus • LU

Wehrbauten in Luzern

Obwohl mehrere Museen erwähnt werden, die sich für einen Besuch anbieten, liegt der Schwerpunkt der Wanderung auf den Wehrbauten. Natürlich gehört dazu auch die Kapellbrücke mit Wasserturm, der wir uns vom Bahnhof auf dem linken Reussufer nähern. Das Touristensujet, das 1993 zu grossen Teilen niederbrannte, ist die älteste – wenn auch im Lauf der Zeit immer wieder erneuerte – Holzbrücke Europas (erbaut um 1362). An der Jesuitenkirche St. Franz Xaver vorbei geht es weiter zum ehemaligen Zeughaus, welches heute das Historische Museum der Stadt beherbergt. Dort steht auch die Spreuerbrücke. Sie stellte ab dem 14. Jahrhundert die Verbindung der beiden Ufer sicher und war Teil der spätmittelalterlichen Stadtbefestigung. Nach der Flussüberquerung führt der Weg links dem St. Karliquai und nicht der beschilderten Route entlang zum ersten der neun übriggebliebenen Türme der Museggmauer, die ebenfalls zur Stadtbefestigung gehörten. Von Westen nach Osten sind dies: Nölliturm (28m, Baudatum 1513), Männliturm (33m), Luegisland (52,6m), Heu‑ oder Wachtturm (1701 explodiert, neu aufgebaut), Zytturm (31m), Schirmerturm (27,5m), Pulverturm (27,5m), Allenwindenturm und der Dächliturm. Via Musegg‑, Zürich‑ und Friedenstrasse geht es zur Löwenstrasse, wo nahe beieinander Bourbakipanorama, Gletschergarten und Löwendenkmal zu besichtigen sind. Dann führt die Route zum See und am Grand Hotel National vorbei dem Quai entlang zum Verkehrshaus der Schweiz. Von hier bieten sich mehrere Möglichkeiten an: eine Fahrt mit einem der fünf Dampfschiffe, Wanderungen Richtung Adligenswil und Ebikon oder weiter dem See entlang über Schloss Meggenhorn nach Meggen.
Bergseen Nr. 0691
Oberalppass — Nätschen • UR

Bergseen

Die Matterhorn‑Gotthard‑Bahn fährt von Göschenen über Andermatt oder von Disentis zum Oberalppass. Hier lädt der knallrote Leuchtturm des Informationscenters neugierige Touristen ein, sich über die Rheinquellen zu orientieren. Der Wanderweg steigt gegen Norden über drei Geländestufen zur Fellilücke hinauf, die im Winter bei Skitourenfahrern sehr beliebt ist. Der Tiefblick das Fellital hinunter zum Reusstal und gegen das Urnerland ist winters wie sommers äusserst beeindruckend. Der Weg zum Lutersee führt auf einer Terrasse der Flanke des Schneehüenerstocks entlang. Immer wieder sieht man links unten den Oberalppass mit seinem tiefblauen See. Nach knapp zwei Stunden Marsch ist der Lutersee erreicht. Unvergesslich, wie sich die Felswände des Gross Schijen oder des Brunnenstocks im Wasser spiegeln. Die grossen Steine, die auf den Wiesen rund um See verteilt liegen, laden zum Rasten und Geniessen der herrlichen Bergwelt ein. Das Bimmeln der Kuhglocken lässt die Hektik des Alltags vergessen. Die Zeit vergeht im Nu und es kommt der Moment zum Aufbruch. Der Weg fällt zuerst etwas steil ab, geht dann aber in einen sehr empfehlenswerten Höhenweg über, der einen beinahe ebenen Weges zum Andermatter Skigebiet führt. Die beiden Windkraftwerke weisen schon von weitem den Weg. Beindruckend ist die Fernsicht ins Gotthardmassiv und gegen Norden über die Schöllenen zu den Gletschern des Sustengebiets. Ein breiter Fahrweg führt zur Haltestelle Nätschen der Matterhorn‑Gotthard‑Bahn hinunter. Im gemütlichen Beizli vergeht die Wartezeit rasch, bis der Zug die zufrieden‑müden Wanderer wieder zum Oberalppass oder direkt nach Hause bringt.
Bergseen Nr. 0694
Glattalp — Grotzenbüel • SZ

Bergseen

Eisig ist es im Winter auf der Glattalp, Temperaturen um 30 Grad unter dem Gefrierpunkt sind keine Seltenheit, 1991 wurden gar Temperaturen von über 50 Grad unter Null gemessen. Im Spätsommer hingegen präsentiert sich der See als liebliche Ausflugsdestination. Mühelos gewinnen Besucher die Höhe der Alp dank dem heute vor allem touristisch genutzten Materialbähnchen des Wasserkraftwerks; am See selbst strecken sich Grasmatten dem Ufer entlang und die breiten Wege erinnern an Parkwege im Unterland. Wer hingegen die Überschreitung nach Braunwald im Glarnerland wagt, begibt sich in Gämsenland. Deutlich spiegelt sich im Glattalpsee schon der Abschluss des kleinen Hochtals, die Furggele: ein Sattel aus losem Geröll, der sich zwischen Höch Turm und Ortstock spannt. Zwei Schritte vor, einen zurück kämpft man sich aufwärts; wer Wanderstöcke dabei hat, ist gut beraten. Oben auf der Furggele weitet sich der Blick hinüber zum Glärnisch und zurück zu den vergletscherten Innerschweizer Bergen. Ein letzter Rest Gletscher liegt auch unter dem Geröll auf der Schattseite der Furggele verborgen, der Weg hält sich jedoch rechts davon und führt über eine verlandete Ebene zum oberen Ende einer Steilstufe, dem Bärentritt. Nun ist Trittsicherheit und Schwindelfreiheit verlangt, der Abstieg ist aber mit Drahtseilen gut gesichert. Im Rücken schliessen sich die Kalkpfeiler zu einer trutzigen Arena aus Fels und der Weg schlängelt sich über sonnige Matten der Bergstation Grotzenbüel und dem Ferienort Braunwald entgegen.
Schimbrig Nr. 0698
Gfellen • LU

Schimbrig

Ausgangspunkt für diese aussichtsreiche Bergwanderung im Entlebuch ist Gfellen, Endstation der Postautolinie Entlebuch‑Finsterwald. Der breite, gegen Norden schroff abfallende Rücken des Schimbrigs flösst aus dieser Perspektive Respekt ein. Doch die Route weist keine grösseren Schwierigkeiten auf. Der Aufstieg und der Abstieg sind zwar zwischendurch ordentlich steil, aber kaum je ausgesetzt. Ein malerischer Waldpfad führt abseits der an Wochenenden recht intensiv befahrenen Glaubenberg‑Passstrasse zur Grossen Entle und folgt dieser taleinwärts bis zur Brücke bei Stilaub. Dort wird zunächst ein fast eben verlaufendes Alpsträsschen genutzt. Schon bald zweigt ein schmaler Pfad hangwärts ab und steigt über (gelegentlich stark vernässte) Alpwiesen nach Unter Stettili und, etwas weniger steil, nach Stettili auf. Praktisch horizontal geht es an einer fast verschütteten alten Schwefelquelle vorbei zum Schimbrig Bad. Der teilweise recht steile Schlussaufstieg zum Gipfel verläuft zum grösseren Teil durch den Wald. Oberhalb der Looegg erreicht man die breite, mit Gras bewachsene Krete, wo einen bereits ein schöner Ausblick auf Äbnistettenfluh und Fürstein empfängt. Vollends grandios ist die Rundsicht vom Schimbrig‑Gipfel aus. Sie umfasst die ganze Pilatuskette, einen Teil des Vierwaldstättersees und die Zentralschweizer Alpen. Die Rückkehr ins Tal erfolgt zunächst auf gleicher Route bis zur Verzweigung oberhalb des Walds. Von dort gelangt man auf direktem Weg zur Looegg und über Chätterech weiter zur Chnubelalp. Mehr oder weniger parallel zur Grossen Entle geht es talauswärts über Wanegg und Brüederen zurück nach Gfellen.
Gefrorenes Wasser Nr. 0709
Arth-Goldau — Brunnen • SZ

Gefrorenes Wasser

Der Eisenbahnknotenpunkt Arth‑Goldau ist Ausgangspunkt dieser Wanderung zu gefrorenen Gewässern. Hinter dem Bahnhof führt der Wanderweg gleich durch das imposante Bergsturzgebiet. Am 2. September 1806 lösten sich 30 bis 40 Millionen Kubikmeter Gestein am Rossberg und begruben 457 Menschen unter den Schuttmassen. Heute ist die Gegend ein beliebtes Naturschutz‑ und Naherholungsgebiet. Dazu gehört auch das Goldseeli, das mitten in die Steinblöcke eingebettet liegt. Bald darauf zeichnet sich der Ort Lauerz, am gleichnamigen See, ab. Lauerz wurde beim Bergsturz durch eine Flutwelle ebenfalls stark in Mitleidenschaft gezogen. Der Lauerzersee ist trotz seiner Lage zwischen hohen Bergen mit nur 14 Meter Tiefe einer der seichtesten Schweizer Seen. Die Wanderung entlang dem See folgt einem Spazierweg neben der Strasse. Immer wieder laden Eisformationen zum Verweilen und Fotografieren ein. Das Restaurant auf der Insel Schwanau, mit der berühmten Ruine und Kapelle, ist im Winter geschlossen und nur bei genügender Eisdecke zu erreichen. Am Ende des Sees liegt Seewen, wo sich der Bahnhof Schwyz befindet. Gleich bei der Autobahnüberführung steht das Restaurant Kreuz, das sich bestens für eine Mittagspause eignet. Nach dem Restaurant steigt der Weg aussichtsreich zur zweiten Husmatt auf dieser Wanderung, kurz vor Schräggigen, an. Die Sicht reicht über die Ebene von Schwyz bis zu den beiden Mythen. Nach Schränggingen kann die Route teils durch Tiefschnee führen. Wenn man gut auf die Markierungsstangen achtet, ist das kein Problem. Von Schräggingen ist es nicht mehr weit bis zur Holzbrücke über die Muota und zum Bahnhof Brunnen.
3. Rang Prix Rando 2012 Nr. 0748
Chlusbode — Schüpfheim • LU

3. Rang Prix Rando 2012

Im Herzen des luzernischen Entlebuchs liegt der alte Frutteggweg, der in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts als Saumpfad entstand und später zum Karrweg für die Alperschliessung mit Pferdefuhrwerk ausgebaut wurde. Ab 1950 geriet er durch den Bau einer modernen Güterstrasse immer mehr in Vergessenheit und wäre heute wohl ganz zerfallen, hätten nicht 2006 im Zuge einer nachhaltigen Entwicklung der UNESCO‑Biosphäre Entlebuch Arbeiten zur Wiederinstandsetzung begonnen. Heute erfreut der Weg Wandernde durch seine Artenvielfalt, seine für die Gegend eher untypischen Trockensteinmauern und seine markante Landschaft. Die gut vierstündige Wanderung startet in Chlusbode und führt nach Oberegge auf dem alten Frutteggweg bis nach Fruttegg. An dieser Stelle verlässt der Weg den Frutteggwald und führt auf einem attraktiven Gratweg über Farnere, dem höchsten Punkt der Wanderung mit Sicht auf die Berner Alpen und den Pilatus, zum Berghaus First. Hungrige oder durstige Wandernde können sich hier stärken oder auch nur die tolle Aussicht auf die Vordere Fluh, die Schafmatt und den Schimbrig geniessen. Über First geht es nun abwärts nach Heiligkreuz, wo der letzte Abschnitt der Wanderung auf dem Stationenweg erfolgt. Der Stationenweg, der das Leiden Christi in 14 Bildern schildert, wurde vermutlich bereits in der Mitte des 18. Jahrhunderts angelegt. Er führt zurück nach Schüpfheim, dem Endpunkt der Wanderung.
Seen und Schifffahrt Nr. 0668
Wissifluh — Rigi Kaltbad • LU

Seen und Schifffahrt

Aus Kulturgüterschutzsicht ist der Start der Wanderung der Höhepunkt. Mit einem der fünf Dampfschiffe¹, die auf dem Vierwaldstättersee verkehren, gehts von Luzern nach Vitznau, vorbei an bedeutenden Bauten¹, die am Ufer zu sehen sind. Die Dampfschiffe sind nicht nur technikgeschichtlich höchst interessant, sondern bestechen auch durch zum Teil sehr fein geschaffene Salons, Treppen und Fenster aus edlen Hölzern. Von Vitznau führt eine kleine, abenteuerliche Seilbahn auf die Wissiflue. Romantikern sei die Anreise am Vortag empfohlen, mit Übernachtung im kleinen Hotel. Von der Wissiflue durchqueren wir zunächst auf schmalem Waldpfad ein Felsband und steigen nach Hinderberge auf, wo eine andere Seilbahn von Vitznau heraufführt. Von dort gehts recht steil hinauf zur Gletti. Danach folgt eine Hangpassage mit grandioser Panoramaaussicht. Bei Understette biegt der Weg in die Strecke ein, die von Rigi Scheidegg herkommt. Bei der recht breiten Strasse handelt es sich um das ehemalige Bahntrassee der Rigi‑Scheidegg‑Bahn, die in den 1940er‑Jahren aufgegeben wurde: Als Zeugen der alten Bahnverbindung existieren noch ein Viadukt, ein Tunnel und Stützmauern. Als letztes Highlight der Wanderung wartet bei First ein Felsenweg, der zwar mit Geländern gesichert ist; dennoch ist ein gewisses Mass an Vorsicht erforderlich. Ein Teersträsschen führt nach Rigi Kaltbad, wo die Rigi‑Bahn entweder zurück nach Vitznau oder via Rigi Staffel/Rigi Kulm zum Hochperron¹ der Bahn nach Arth‑Goldau führt.
Das autofreie Braunwald Nr. 0673
Grotzenbüel — Braunwald Bergstation • GL

Das autofreie Braunwald

Auf eine Bergterrasse westlich oberhalb von Linthal im Kanton Glarus schmiegt sich Braunwald. Seit 1907 ist eine Standseilbahn Zubringerin zum autofreien Ferienort - deren gibt es in der Schweiz bloss acht. Nach einem kurzen Gang vorbei an der Bruder-Klaus-Kappelle, trägt einen die Gondelbahn nach Grotzenbüel, wo Wandernde im Bergrestaurant bei einem Kaffee erst einmal ankommen und die schöne Gegend geniessen können. Wie wäre es mit einem Ausflug auf den Ortstock an einem anderen Tag? Und, aha, die Eggstöcke (mit Klettersteigen) sind es, die sich in nördlicher Richtung erheben. Für diese Wanderung geht es ebenen Weges los und dann in stetigem Auf und Ab weiter. Anfangs tauchen immer wieder einmal Wegweiser und Objekte des Zwergenweges auf: Es ist ein Themenweg für Familien, der entweder in Gumen oder als moderate Variante ebenfalls in Grotzenbüel startet und Kinder zum Beispiel mit der Aussicht auf einen Besuch im Zwergenschloss zum (Weiter-) Wandern motiviert. Via Ortstockhaus führt die Route mal über Alpwiesen, mal durch Waldstücke abwärts zum Bergetenseeli, in dem Kälteresistente vielleicht ein Bad wagen. Nach einem steilen Abstieg ist das Restaurant Nussbühl in Nussbüel erreicht, das weitherum bekannt ist für seinen Gugelhopf. Nun geht es wieder nach Braunwald zurück, wo nach einem erneuten Marsch vorbei an der Gondelbahn Hüttenberg-Grotzenbüel das Märchenhotel Bellevue vor einem liegt, wo man den Tag bei einem Glas «gespritztem Glarner» ausklingen lassen kann.
Gratwandern Nr. 0603
Luthernbad — Thal • LU

Gratwandern

Die Strecke vom Napf auf die Lüderenalp gehört zu den Klassikern im Emmentaler Wanderwegenetz und ist auch Bestandteil des Alpenpanoramaweges (nationale Route Nr. 3). Eine gute Zeitplanung ist wichtig, da die Route recht lang und die Anfahrt nicht einfach ist (nur am Sonntag verkehren Postautos nach Lüderen bzw. Mettlenalp, von dort Aufstieg zum Napf ca. 45 Minuten). Unter der Woche bieten sich die Auf‑ und Abstiege nach Luthern Bad (Napf) oder «Heimisbach, Thal» (Lüderen) an, was aber die Wanderung entsprechend verlängert. Wers gemütlicher mag, plant ohnehin besser eine Übernachtung auf dem Napf oder der Lüderen ein. Kulturgüter von nationaler Bedeutung gibt es nur bei der Anfahrt von Langnau her zu sehen, doch auch die etwas weniger bedeutenden Bauten haben durchaus ihren Reiz. Ansonsten sind auf dieser Wanderung vor allem die Landschaft und das Panorama «die Highlights». Nach recht steilem Aufstieg erreicht man vom Luthern Bad her in gut anderthalb Stunden den Napf, wo man erstmals eine herrliche Weitsicht geniessen kann. Danach führt die Route in stetem Auf und Ab in rund dreieinhalb Stunden über Niederund Hochänzi sowie an der Lushütte vorbei zur Lüderenalp. Schmale Waldwege und Wiesenpfade, von denen es sich immer wieder in die Emmentaler «Chrächen» hinunterblicken lässt, wechseln sich auf dieser Gratwanderung die bernisch‑luzernische Grenze entlang ab. Wer sich von der Lüderen den Abstieg nach «Heimisbach, Thal», ersparen will, kann einen Taxidienst bis Wasen anfordern oder im Hotel übernachten. Die Route kann auch in umgekehrter Richtung begangen werden (etwas mehr bergauf und ca. 20 Minuten länger).
Sörenberg Nr. 0630
Sörenberg — Hirsegg • LU

Sörenberg

Hochmoore sind wichtige Lebensräume für seltene Pflanzen und Tieren. Leider zählen sie zu den be­drohtesten Lebensräumen der Schweiz, und in den letzten 200 Jahren sind nicht weniger als 90% der Moore in unserem Land durch Entwässerung, Kulti­vierung oder Torfabbau verloren gegangen. Das weitaus grösste erhalten gebliebene Moor­gebiet der Schweiz liegt zwischen dem luzernischen Flühli und dem bernischen Habkern, und diese Rundwanderung führt durch das Herz dieses Ge­bietes. Der Start liegt in Sörenberg, das bequem im Stundentakt mit dem Postauto erreichbar ist. Von hiersteigt der Weg durch einen schmalen Wald­streifen auf die Husegg, die einen tollen Rund­blick auf die ganze Region bietet: auf die Haglere im Osten, das Brienzer Rothorn im Süden und den lang gezogenen Felsrücken der Schratteflue im Westen. Kurz vor dem Berggasthaus Salwideli, aber auch auf dem Weg zur Alpwirtschaft Schlund führt der Weg an einigen schönen Hochmooren vorbei. Man­chenorts sind sie mit knorrigen, verdrehten Fichten und Bergföhren durchsetzt, andernorts sind sie baumfrei und übersät mit Knabenkräutern, dichten Büscheln von Trollblumen und Roten Waldnelken. Je näher man der Schratteflue kommt, desto auf­fälliger wird der karstige Untergrund, und immer wieder treten jetzt die scharfen Kanten und Fur­chen des zerfressenen Kalkes an die Oberfläche. Besonders verträumt ist der Weg zwischen Sil­wänge und der Bodehütte – hier windet sich der Pfad, der streckenweise nicht auszumachen, aber gut markiert ist, durch einen lockeren Wald, bevor er wieder ins Tal absteigt und einen zur Postauto­haltestelle an der Kantonsstrasse bringt.
Alpthal Nr. 0632
Alpthal — Brunni • SZ

Alpthal

Die Mythen – der 1898 Meter hohe Grosse Mythen und der fast gleich hohe Kleine Mythen – das sind nicht nur die Wächter hoch über dem Schwyzer Talkessel. Die beiden Berge, der eine wie ein gros­ser, kantiger Dom, der andere wie ein gigantischer Backenzahn eines urweltlichen Tieres, sind auch von weitherum ein markanter Fixpunkt am Hori­zont, und wenn eine Föhnwand über den Alpen hängt, leuchten die beiden Mythen nicht selten in einem Sonnenstrahl unter ihrem ganz «eigenen» Wolkenloch. Zu diesen Mythen geht diese Wanderung in den Schwyzer Voralpen, der Start ist aber bei der Post­autohaltestelle kurz vor dem Dörfchen Alpthal. Von hier führt der Weg schnurstracks ins Vogelwaldto­bel. Die grosse Menge an Geröll und die massiven Bachverbauungen lassen keinen Zweifel daran, dass es hier nach heftigen Regenfällen tosend, rumpelnd und krachend zu- und hergehen muss. Die Verbauungen sind aber nicht nur zum Schutz der Siedlungen da; Wissenschaftler der Eidgenös­sischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) untersuchen in diesem Tal seit mehr als 40 Jahren den Zusammenhang zwischen Regen, Abfluss und Geschiebetransport in den Bächen und haben gar eine weltweit einzigartige Geschiebe-Messanlage erbaut. Etwa anderthalb Stunden nach dem Start wird der Bergrücken erreicht, auf dem es nun in südli­cher Richtung weitergeht. Anfänglich führt der Weg durch einige Sturmflächen, in denen ein dichter Jungwald mit Fichten und Ebereschen gedeiht, durchsetzt mit einigen riesigen, senkrechten Wur­zeltellern der umgestürzten Bäume. Nach dem Nä­bikenfirst bieten sich immer wieder die schönsten Blicke auf die beiden Mythen. Schliesslich geht es am Fuss der beiden Mythen vorbei zur Holzegg und von hier hinab zur Bushaltestelle Brunni.
Wurstwandern Nr. 0611
Bürglen — Tellskapelle • UR

Wurstwandern

Einem speziellen «Kulturgut» ist diese Wanderung gewidmet – der Urner «Hüswirscht», die laut Text im «Kulinarischen Erbe der Schweiz» eine Rohwurst aus Kuh‑, Schweine‑, Ziegen oder Hirschfleisch ist. In den meisten Restaurants und Metzgereien an der Wanderroute ist eine solche Wurst erhältlich. Zugleich verläuft die Wanderung auf den Spuren Wilhelm Tells, um den man im Kanton Uri fast nicht herumkommt. Gestartet wird in Bürglen, wo gleich neben der Postauto‑Haltestelle das Tellmuseum im Wattigwilerturm wartet. Zwischen dem Hotel Tell und der Pfarrkirche St. Peter und Paul* verläuft der Weg weiter an der Tellskapelle vorbei. Der Urner Freiheitsheld ist allgegenwärtig, da und dort stehen Tafeln eines Tell‑Lehrpfades, unten am Schächenbach zieht die Route an «Tells Heim» (wers glaubt) vorbei und erreicht beim Suworowhaus* den Ortseingang von Altdorf. Hier steht das Schaupielhaus, in dem alle drei Jahre Tellspiele stattfinden, und fünf Minuten weiter das Türmli*, vor dem das weltbekannte Telldenkmal* des Solothurners Richard Kissling von 1895 steht. An der Pfarrkirche St. Martin* und am Fremdenspital* vorbei führt der Wanderweg rechts hinauf, verläuft durch beidseits von Trockenmauern begrenzte schmale Pfade und später auf einem Kiesweg den Bach entlang zum Bahnhof Flüelen*. Hier biegt die Route auf den Weg der Schweiz ein. Der verläuft in leichtem Auf und Ab, mit herrlichen Ausblicken auf See und Berge sowie durch die Galerie der alten Axenstrasse, bis zur Tellsplatte. Wer mag, kann dort zum Abschluss die 1883 erbaute Tellskapelle (mit vier grossformatigen Gemälden von Ernst Stückelberger) anschauen oder sich im gleichnamigen Restaurant eine Erfrischung gönnen.
Rigi Nr. 0585
Brunnen — Rigi Kaltbad • SZ

Rigi

Zwei besonders lohnende Wander‑Etappen am Vierwaldstättersee führen von Brunnen über Rigi Scheidegg (Übernachtungsgelegenheit im Berg~ gasthaus, Luftseilbahn) nach Rigi Kaltbad. Sie lassen sich natürlich auch einzeln absolvieren. Das erste Teilstück ist eine recht anspruchsvolle Tageswanderung, das zweite dann ein beschau~ licher Bummel auf dem Trassee einer stillgelegten Bahnstrecke. Bei Brunnen im Kanton Schwyz erhebt sich steil das Ostende des Rigi‑Massivs: der Urmiberg. Fast 800 Höhenmeter gilt es in einem einzigen Anlauf zu bewältigen ‑ das ist immerhin mehr als die Hälfte der Gesamtsteigung bis nach Rigi Kaltbad. Zum Lohn für die Mühe finden sich immer wieder Rastpunkte mit prächtigen Rund~ blicken auf Berge und Seen. Obwohl die Route als Bergwanderweg markiert ist, gibt es hier ‑ ausser an Fitness und Ausdauer ‑ keine alpinistischen Anforderungen. Ja, meist kann man auf Flur‑ und Waldwegen zu zweit nebeneinander gehen. Vom Urmiberg bis Rigi Scheidegg dominiert die alpwirtschaftliche Seite des Wandergebiets, wo es einzig den Sennen erlaubt ist, mit Motorfahrzeugen herumzukurven. Die zweite Etappe zwischen Rigi Scheidegg und Rigi Kaltbad ist dann stärker durch Ausflügler belebt. Hier kommen auch Freunde der Eisenbahntechnik auf ihre Rechung: Wo heute der weitgehend ebene Wanderweg verläuft, dampfte ab 1874 die 1931 stillegelegte Scheideggbahn. Das stählerne Viadukt bei Unterstetten und ein 75 Meter langer Tunnel zeugen noch von dieser Episode. Naturliebhaber dürfte es interessieren, dass das autofreie Erholungsparadies an der Rigi grossen Wert auf die Erhaltung der biologischen Vielfalt legt.
Walenpfad Nr. 0587
Chrüzhütte — Brunnihütte SAC • NW

Walenpfad

Wer zum ersten Mal die Bannalp besucht, dem stockt im ersten Augenblick der Atem, so himmelstürmend türmen sich die Gipfel der Walenstöcke und ihre dunklen Flühe über der Bannalp auf. Doch da sind auch die Matten mit den grasenden Kühen und der Bannalpsee inmitten des Tales, welcher der ganzen Szenerie eine mystische, aber auch beruhigende Note verleiht. Verschiedene Rundwege und der Kinderwan~ derweg «Zwärgliweg» führen um den Bannalpsee, sodass sich die Anreise auch für gemütliche Wanderungen lohnt. Der Walenpfad, der um die Walenstöcke herum nach Brunni führt, verlangt hingegen gute Trittsicherheit und Schwindelfrei~ heit. Von der Bergstation Chrüzhütte gehts zuerst leicht abwärts zum Berghaus Urnerstafel östlich des Bannalpsees. Von dort steigt der Weg an zur Alp Oberfeld, wo Wandernde den ersten Durst stillen und Alpprodukte wie Ziegenkäse kaufen können. Danach folgt der anspruchsvollste Teil der Tour. Sowohl die steilsten Aufstiege wie auch die exponiertesten Passagen mit schwindelerregenden Tiefblicken sind bis zur Walegg zu bewältigen. Die Walegg ist der höchste Punkt der Wanderung und ein willkommener Platz für eine Rast. Auf der anderen Seite steigt man ab zur Walenalp, wo eine Schweizer-Familie-Feuerstelle zur nächsten Pause einlädt. Danach gehts noch einmal bergauf durch Wald, über Geröllfelder und Alpweiden nach Rosenbold und zur Brunnihütte. Für müde Füsse ist hier der «Kitzelpfad» der willkommene Abschluss. Dieser Barfussweg um den Härzlisee führt über unterschiedliches Bodenmaterial wie Holzschnitzel, Wasser oder Kies, sodass die Fusssohlen angenehm massiert und zuweilen auch etwas gekitzelt werden.
Hohle Gasse Nr. 0594
Immensee — Küssnacht am Rigi • SZ

Hohle Gasse

Die Historische Spazierwanderung beginnt in der geschichtsträchtigen Hohlen Gasse in Immensee am Zugersee. In der Hohlen Gasse soll 1307 Wilhelm Tell den habsburgischen Landvogt Gessler erschossen haben. In Friedrich Schillers «Wilhelm Tell» sagte Tell: «Durch diese hohle Gasse muss er kommen. Es führt kein andrer Weg nach Küssnacht.» Die Hohle Gasse wurde 2005 komplett renoviert, und beim Info‑Pavillon kann man sich ausführlich über die Geschichte informieren. Wandernde durchqueren auf dieser Route die Hohle Gasse, danach gehts rechts weiter über den Tellerenweg Richtung Gesslerburg, die am Dorfrand oberhalb Küssnacht liegt. Auf dem Tellerenweg lässt sich das schöne Panorama über Küssnacht geniessen. Die Besteigung der Gesslerburg lohnt sich: ein schöner Ausblick über Küssnacht und den Vierwaldstättersee erwartet einen. Wieder unten, laden zahlreiche Grillplätze zu einem gemütlichen Picknick ein. 1877 wurde am Fusse der Ruine Gesslerburg ein Schopf errichtet. Eingebaut wurden damals eine Fleischbein~ stampfe, eine Werkreibe und eine Bandsäge. Der Antrieb erfolgte durch das oberschlächtige Wasserrad. Das Wasser wurde aus einem Weiher oberhalb der Stampfe zugeleitet. Das Knochenmehl war ein begehrtes Düngemittel. Die Knochenstampfe bei der Gesslerburg kann besichtigt werden. Anschliessend führt die Wanderung hinunter Richtung Dorfkern Küssnacht. Dort bieten sich mehrere Möglichkeiten zur Weiterreise an: beim Hauptplatz (Kreisel) in den Bus, am Seeplatz ins Schiff oder am Bahnhof in den Zug steigen.
Bürgenstock Nr. 0595
Stansstad — Bürgenstock, Hotels • NW

Bürgenstock

Bei den Hotels am Bürgenstock beginnt eine der beliebtesten Wanderungen der Zentralschweiz, die in den letzten Jahren jedoch nicht immer möglich war. Der «Felsenweg» hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich. Seit seiner Einweihung im Jahre 1905 musste er mehrmals wegen Felsstürzen gesperrt werden. Nach aufwendigen Sanierungsarbeiten ist er seit Sommer 2008 wieder durchgehend begehbar. Auf den Bürgenstock führen viele Wege, so schlängelt sich ein lauschiger Pfad über den Schiltgrat herauf. Der Felsenweg schliesst sich nahtlos an. Atemberaubende Blicke zum 500 Meter tiefer liegenden Vierwaldstättersee sind garantiert, und auch der Hammetschwand‑Lift sorgt für Staunen. Der spektakuläre Aussenlift befördert die Passagiere in 50 Sekunden auf die Hammetschwand, den höchsten Gipfel des Bürgenberges. Eine verführerische Aufstiegshilfe zwar, doch auch der zweite Teil des Felsenweges ist ein echtes Highlight. Er führt durch Tunnels und Galerien zum Chänzeli, schliesslich steigt man vollends hinauf auf die Hammetschwand. Interessant ist, dass sich der Hammetschwand‑Lift auf Luzerner Boden befindet, das Plateau des Bürgenstocks hingegen zum Kanton Nidwalden gehört. Einer Fahrt mit dem Lift können wir dann doch nicht widerstehen. Mit 3,15 Meter pro Sekunde saust die verglaste Panoramakabine senkrecht hinab zum Felsenweg. Auf diesem wandert man zurück zur nostalgischen Bürgenstockbahn. Seit dem Jahr 1888 verbindet die Standseilbahn die Hotelanlagen mit der Station Kehrsiten am Ufer des Vierwaldstättersees. Wer noch Zeit hat, wandert auf dem Uferweg über Kehrsiten‑Dorf zum Ausgangspunkt Stansstad – ansonsten gehts auch ganz gemütlich mit dem Schiff.
Weg der Schweiz Nr. 0596
Stn. Tellsplatte — Brunnen Schiffsstation • UR

Weg der Schweiz

1991 feierte die Schweiz ihr 700‑jähriges Bestehen. Zu dieser 700‑Jahr‑Feier der Schweiz wurde rund um den Urnersee, den südlichsten und romantischsten Teil des Vierwaldstättersees, ein abwechslungsreicher Wanderweg angelegt. Der Weg der Schweiz beginnt auf der Rütliwiese, der Wiege der Schweiz, wo 1291 Vertreter der Stände Uri, Schwyz und Unterwalden mit Eid bezeugten, für einander einzustehen und sich von nun an gemeinsam dem Feind zu stellen. Dieser geschichtsträchtige Weg der Schweiz führt über Seelisberg, Bauen, Isleten‑Isenthal, Seedorf, Flüelen, Tellsplatte, Sisikon und Morschach nach Brunnen. Der Wanderweg ist gut ausgebaut und beschildert – die grünen Wanderland‑Wegweiser mit der Nummer 99 führen einen sicher ans Ziel. 35 Kilometer lang ist der Weg der Schweiz, jeder Kanton hat einen Weganteil, der sich nach der damaligen Zahl der Einwohnerinnen und Einwohner richtet, sodass jedem Schweizer, jeder Schweizerin rund 5 Millimeter gehören. Marmorsteine mit den Kantonswappen und den Jahrzahlen des Eintritts in die Schweizerische Eidgenossenschaft markieren die Wegstrecken. Der Wanderweg ist ideal mit Schiff, Bergbahn, Bahn und Bus erschlossen und ermöglicht es, den Weg in beliebig lange Abschnitte einzuteilen.
Etzel Nr. 0598
Pfäffikon (SZ) — Einsiedeln • SZ

Etzel

Am Bahnhof Pfäffikon ist die Orientierung am Hauptwegweiser einfach: Etzel Kulm als höchstes Zwischenziel und Einsiedeln als Tagesziel weisen die Marschrichtung nach Süden. Der Blick reicht schon von hier aus bis zum knapp 1100 Meter hohen Etzel hinauf. Im Nu ist das Oberdorf (Fussgängerzone) durchquert. Über steile Stufen neben einer neuen Siedlung, wandert man alsbald um ein idyllisches Holzchalet herum, an blühenden Wiesen vorbei hinauf zur Strasse, die die Autobahn überquert. Gleich rechts bei der Linkskurve geht es über Wegtritte stetig bergauf zum Weiler Luegeten mit dem gleichnamigen Ausflugsrestaurant an bester Aussichtslage. Ein kurzes Stück der Strasse entlang, die als Etzelstrasse am Waldrand links abzweigt. Dort den Waldpfad einschlagen, der die Etzelstrasse mehrmals überquert. Braune (Pilger~ weg) und gelbe Markierungen an Bäumen sind sichere Wegzeichen. Nach der Schnäggeburg mit der Ruhebank weist nach 15 Minuten ein Schild zum Strickliweg hin, der zunächst als breite Wald~ strasse und später beim Strickli nach 573 Tritten und unzähligen Wurzeltritten direkt zum Etzel Kulm mit dem Aussichtsrestaurant führt. Nach verdienter Rast steht der Abstieg zur Etzelpasshöhe mit der dortigen St.‑Meinrads‑Kapelle an. Auf der Strasse einen Kilometer hinab bis zur Tüfelsbrugg, die über die Sihl führt. Rechts gelangt ein Pfad über Wiesen und kleine Bachtobel nach Hinterhorben. Von hier geht es direkt südwärts auf der Asphaltstrasse dem Galgenchappeli entgegen. Diese Panorama~ strecke mit Blick auf den Sihlsee und die Berge mündet bei der Unterführung in die alte Etzel~ strasse, die direkt zum Klosterplatz des Städtchens Einsiedeln führt.