Wandern im Sommer

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Rundtour im Göschenertal Nr. 0791
Göscheneralp — Göschenen • UR

Rundtour im Göschenertal

Das Göschenertal birgt viele Geheimnisse. Nicht zuletzt den Riesenkristall vom Planggenstock, der mit 107 Zentimetern Länge und 300 Kilo Gewicht jegliche Vorstellung von Kristallfunden in der Schweiz sprengt und heute im Naturhistorischen Museum Bern zu bewundern ist. Wo genau er gefunden wurde, weiss der Wart auf der Bergseehütte, deren Terrasse direkt zum Planggenstock hin liegt. Dort suchen Strahler immer wieder nach Kristallen. Südöstlich vom Planggenstock ist die Lochberglücke. Für geübte Alpinwanderer ist sie der Zugang ins Göschenertal und Auftakt zu der grossen Rundtour: Von der Albert‑Heim‑Hütte im Urserental zur Dammahütte, zur Chelenalphütte und über die Bergseehütte zu Voralp‑ und Salbithütte führt sie auf ein vier‑ bis fünftägiges Alpintrekking. Die kleine Rundtour dauert zwei Tage, indem vom Göscheneralpsee direkt zur Bergseehütte aufgestiegen wird. Zwischen Voralp‑ und Salbithütte läuft man über den 2010 eingeweihten Weg mit einer 45 Meter langen Metallleiter und der Hängebrücke Salbit, für deren Bau das Material der alten Triftbrücke verwendet wurde. Das eigentliche Ereignis jedoch ist die archaische Wucht der Landschaft. Die Gletscherfelder der Dammabergkette kränzen den Horizont, Moränen zerfurchen die Felswand unter den Sustenlimihörnern, rostrot leuchtet das Geröll über den Gletscherresten, die sich zum Sustenjoch hochziehen. Wer hier unterwegs ist, muss trittsicher und schwindelfrei sein und wissen, wie man sich in alpinem Gelände bewegt.
Den Suonen entlang Nr. 0787
Ausserberg — Eggerberg • VS

Den Suonen entlang

Die Wanderung von Ausserberg entlang der 1381 erbauten Niwärch ins Baltschiedertal und entlang der Gorperi-Suon nach Eggerberg ist eine der spektakulärsten Suonenwanderungen im Wallis. Wer schwindelfrei und trittsicher ist, kann auf dem teilweise ausgesetzten Weg imposante Tiefblicke geniessen. Die Wanderung beginnt am Bahnhof Ausserberg oder bei der Kirche. Zuerst geht es durch die teilweise steilen Felder zum Weiler Niwärch hinauf. Oberhalb der Häuser, wo die sattgrünen Felder schlagartig ins bräunlich trockene Grasland wechseln, fliesst die Suone. Der Weg folgt dem Wasserlauf bis nach Choruderri. Der folgende Abschnitt ist seit dem Bau des 1,7 Kilometer langen Niwärchstollens zwar überflüssig, doch die SAC-Sektion Blümlisalp und die SAC-Ortsgruppe Ausserberg halten die historische Niwärch mit ihren restaurierten Holzchänneln seit 1973 instand. Beim Übergang in die Felsen stockt der Atem. Danach führt ein schmales, aber gutes Weglein über schwindelerregende Abgründe nach Ze Steinu tief im Baltschiedertal. Auf der anderen Bachseite geht es abwärts der Gorperi-Suon entlang nach Eggerberg. Hier werden die exponierten Stellen seit einer umfassenden Sanierung in den Dreissigerjahren mit kurzen Stollen umgangen. Als Adrenalintest ist an einer überhängenden Fluh einer der alten Holzchännel mit Gehweg rekonstruiert worden. Doch auch ohne den exponierten Chänilzug Mehrheji oder die alte Niwärch ist die Wanderung tief in das wilde Bergtal lohnend.
Hoch zu den Geissen Nr. 0782
Urnäsch — Kronberg • AR

Hoch zu den Geissen

Die weissen Ziegen gehören zum Appenzellerland wie die Sennenhunde und die Siedwurst. Nachdem die Bestände jahrelang sehr tief waren, steigt die Zahl der Geissen nun wieder langsam an – dank dem wiedererweckten Appetit der Schweizer auf Geissenmilch und ‑käse. Eine Herde dieser munteren Tiere lebt auf der Alp Blattendürren unterhalb des Kronbergs, der in Sachen Aussicht eine der Hauptattraktionen des Appenzellerlandes darstellt. Um zu den Geissen zu gelangen, wandert man von Urnäsch zuerst zur Alp Ober‑Guggeien und zweigt danach links ab zur Alp Blattendürren. Nach der verdienten Stärkung – und ein paar Streicheleinheiten für die Ziegen – geht es dann noch zwei Stunden relativ steil bergan auf den Kronberg. Vom Berggasthaus Blattendürren zweigt man dazu rechts ab und gelangt über Grossbalmen und Kleinbetten auf den Kronberg. Das Panorama dort entschädigt für die Strapazen des Aufstiegs. Wer noch weiter wandern will, kann auf einem sanft abfallenden Weg über die Scheidegg nach Appenzell gehen oder, etwas steiler, hinunter nach Jakobsbad. Wem der Aufstieg schon genügend in die Beine ging, steigt in die Gondel, die alle 30 Minuten ins Tal hinabfährt.
Auf dem Gletscherlehrpfad Nr. 0783
Alp Sardasca • GR

Auf dem Gletscherlehrpfad

Der Lehrpfad führt durch das Vorfeld des Silvretta‑Gletschers, der sich seit über 150 Jahren zurückzieht. Zum Vorschein gebracht hat er durch den Rückgang von mehr als 1500 Metern eine einzigartige junge Landschaft, die im Bundesinventar schützenswerter Auen und Gletschervorfelder verzeichnet ist. Entlang des vier Kilometer langen Rundwegs bieten 15 Informationstafeln viel Wissenswertes zu den Themen Gletscher, Klima und Mensch. Der Bergwanderweg führt fast bis zum Silvretta‑Gletscher und lässt die Besucher den rasanten Rückgang des «ewigen Eises» hautnah erleben. Der Rundgang dauert zwei Stunden, Pausen an den Infotafeln nicht mit eingerechnet. In der Nähe der Silvrettahütte laden mehrere kleine Bergseen mit Blick auf den Gletscher zum Baden ein. Eine Übernachtung in der Hütte empfiehlt sich, gilt es doch schon beim gut zweistündigen Aufstieg von der Alp Sardasca zur Hütte fast 700 Höhenmeter zu überwinden. Die Sonnenterrasse und die nahe Umgebung der Hütte bieten sich an zum Verweilen, und ausgeschlafen lässt sich der Lehrpfad, der eine regionale Route von Wanderland Schweiz ist, besser geniessen. Zurück auf der Alp Sardasca reicht die Zeit noch für ein gekühltes Getränk aus der Sirup‑Bar, bevor das Gotschna Taxi in Richtung Klosters abfährt.
Von der Sarine zur Saane Nr. 0784
Château-d'Oex — Saanen • VD

Von der Sarine zur Saane

Die Wanderung von Château-d’Oex nach Saanen ist unbeschwerlich, auch bei nicht idealen Wetterverhältnissen problemlos machbar und mehr oder weniger flach. Dank den vielen Grill- und Raststellen am Saaneufer ist die Route vor allem für Familien mit kleinen Kindern gut geeignet. Kaum hat man Château-d’Oex hinter sich gelassen, gelangt man zu einer eindrücklichen Hängebrücke. Die Pont Turrian wurde 1883 erbaut und gilt als älteste Westschweizer Hängebrücke. Natürlich wippt sie leicht, wenn man sie überquert. Anschliessend bietet ein hübscher Uferweg immer wieder spektakuläre Sicht auf die Saane, die hier einsam und unverbaut fliessen darf. Ein Höhepunkt ist der Wasserfall Cascade du Ramaclé, der sich an einem kleinen Bade- und Planschparadies an der Saane befindet. Schliesslich wird der frankophone Weiler Gérignoz durchquert, wo es einige hübsch zurechtgemachte alte Chalets gibt. Sobald der Weg wieder zur Saane führt, braucht es für Klein und Gross etwas Mut: Eine schmale, rostige Brücke ist der einzige Weg über den Fluss. Später führt die Route hoch zu den Geleisen der Montreux-Oberland-Bahn, bevor sie sich wieder absenkt zur Saane, die in der Folge bis Saanen nie mehr für lange aus den Augen gelassen werden muss. Doch je näher Saanen kommt, desto mehr wird der Fluss in seine Schranken gewiesen, der wilden Landschaft ist hier der menschliche Willen aufgezwungen worden. Schliesslich erblickt man den pittoresken, blumengeschmückten Bahnhof von Saanen.
Durch die Viamalaschlucht Nr. 0785
Zillis — Thusis • GR

Durch die Viamalaschlucht

Die Wanderung von Zillis nach Thusis führt durchs Herz der Viamala und ist in zwei Abschnitte gegliedert. Kürzer und einfacher ist das Stück zwischen Zillis und dem Viamala Kiosk, das neben dem Besuch der Kirche St. Martin mit schönen, alten Bauten in Zillis und Reischen überrascht. Ein Höhepunkt moderner Ingenieurskunst ist bei der Spannbandbrücke «Punt da Suransuns» unter der Nationalstrassenbrücke über den Hinterrhein erreicht. Kurz danach begeistert das Zentrum der Schlucht mit bis zu 300 Meter hohen Felswänden, spektakulären Tiefblicken, historischen Brücken und einer Treppenanlage (321 Stufen, kostenpflichtig), die ganz hinunter bis zu den Strudeltöpfen und den beeindruckenden Felsformationen führt. Entweder man beendet beim Viamala Kiosk die Wanderung und steigt ins Postauto in Richtung Thusis oder Zillis (Mitte April–Mitte Oktober), oder man setzt die Wanderung in Richtung Norden fort bis Thusis, zum Beispiel über die Veia Traversina: Dieses Bergwanderwegstück bietet einige ausgesetzte Partien und den über ein Tobel geschwungenen Traversinersteg. Die luftige Treppenleiter des Bündner Ingenieurs Jürg Conzett ist sein zweiter Geniestreich am Weg. Die elegante Konstruktion aus Stahlseilen mit einer dazwischen gespannten Holztreppe ist nicht jedermanns Sache. Im anschliessenden Auf und Ab sorgen ein Naturbrunnen, kurze ausgesetzte Wegabschnitte und ein verwunschenes Bachtobel für Abwechslung. Besonders romantisch ist die Lichtung von St. Albin mit der Ruine der alten Wegkapelle. Wer Zeit hat, soll der sehenswerten Burganlage Hohenrätien einen Besuch abstatten, bevor es via Sils i.D. nach Thusis geht.
Vom Glauben geprägtes Obwalden Nr. 0786
Sarnen — Sachseln • OW

Vom Glauben geprägtes Obwalden

Dank der milden Höhenlage eignet sich die Gegend um den Sarnersee fast ganzjährig für leichte Wanderungen. Lohnend ist eine Tour auf den Spuren von Bruder Klaus. Am Weg liegen Kapellen und Sakralbauten. Ausgangspunkt ist Sarnen. Vom Bahnhof aus wird der Obwaldner Hauptort in südöstlicher Richtung bis zur Melchaa durchquert. Oben auf der Hochebene fällt die Pfarrkirche von Kerns mit ihrem pfeilförmigen Spitzturm auf. In der Giebelnische befindet sich eine überlebensgrosse Figur des Niklaus von Flüe. Im Dorfzentrum schwenkt man bei der Kirche hangwärts ab und gelangt zur Kapelle St. Antoni. Über der Eingangstür der 1639 erbauten Kapelle ist eine Totentanz-Wandmalerei angebracht. Von jetzt an verläuft die Wanderung auf dem Bruder-Klausen-Weg, der von Stans herkommend nach Flüeli führt. Über Hügelkuppen geht es nach Bethanien und St. Niklausen. Oberhalb des Dörfchens befindet sich die St.-Nikolaus-Kapelle mit frei stehendem Turm, den gotischen Wandmalereien und der Barockdecke. Höhepunkt der Wanderung ist Flüeli-Ranft. In der abgelegenen Waldschlucht verbrachte der Obwaldner Staatsmann, Seelsorger und Asket Niklaus von Flüe die letzten 20 Jahre seines Lebens. Nach dem Tod entwickelte sich die einfache Klause rasch zu einer der wichtigsten Pilgerstätten der Schweiz. Vom Dörfchen Flüeli oberhalb der Kapelle steigt man auf dem «Visionen-Weg» an den Sarnersee ab. Der Themenweg beginnt beim Geburtshaus von Bruder Klaus in Flüeli und endet bei der Grabkapelle in Sachseln. Die Strecke wird von einer Reihe von Metallplastiken gesäumt, welche die religiösen Visionen des Einsiedlers aufgreifen. Sehenswert in Sachseln ist zudem die Pfarr- und Wallfahrtskirche St. Theodul.
Fornogletscher Nr. 0829
Maloja • GR

Fornogletscher

Der abgelegene Vadrec del Forno ist, obwohl zweitlängster Bündner Gletscher, ein wenig bekannter Eisstrom. Die lange Bergwanderung zu seiner Zunge beginnt an der Haltestelle Cad'Maté in Maloja. Sie liegt nahe einem Hochmoor und am imposanten Felsriegel zum Bergell, das für seine Gletschertöpfe bekannt ist. Der Weg führt blumenreich entlang der Ebene mit mehreren überwachsenen spätglazialen Moränenwällen zur Brücke über die Orlegna. Das dortige Rückhaltebecken ist als Hochwasserschutz für das Bergell sehr wichtig. Nach einer Stunde Wandern lädt der malerische Lägh da Cavloc zu einer Rast. Dieser See liegt in einer vom Gletscher ausgehobelten Mulde, umgeben von bewaldeten Rundhöckern, Flachmooren und Alpweiden. Danach gehts fast flach durch lockere Wälder taleinwärts. Entlang dem Fluss finden sich, dank dem geologisch sehr interessanten Einzugsgebiet am Rand des Bergeller Granitmassivs, verschiedenartige Flusskiesel. Typisch ist der Bergeller Granit mit den eingelagerten grossen Feldspäten. Bei Plan Canin trennen sich die Wege ins Val Muretto und zum Vadrec del Forno. War das Tal bisher vergleichsweise lieblich, so wird es nun schroffer und bald dominieren Schutt und Fels. Noch 1850 reichte die Gletscherzunge bis auf 2040 Meter herab, aktuell liegt sie über 2,5 Kilometer weiter hinten! Über der flachen Gletscherzunge erheben sich filigran die Granitnadeln der Torronegruppe und beeindruckend die vergletscherte Cima di Rosso. Der Schlussaufstieg vom Gletschertor zur Fornohütte SAC mit ihrer hochalpinen Aussicht führt etwas ausgesetzt (mit Stahlseilen abgesichert) durch plattige Felsfluchten. Von der Hütte ist als Rückweg der Höhenweg (T4) unter den Pizzi dei Rossi hindurch ins Val Muretto lohnend.
Zum Chaltwassergletscher Nr. 0830
Simplon Hospiz — Unners Schallbett • VS

Zum Chaltwassergletscher

Die Wanderung beginnt am Simplonpass, dem geschichtsträchtigen Übergang vom Wallis nach Italien. Vom Hospiz steigt der Bergwanderweg ostwärts zu einer Wasserleitung an. Den munter plätschernden Bach entlang gehts weiter mit Blick ins Rhonetal und gegen die markanten Zacken der Berner Alpen. Schon bald wechseln die grünen Matten zu einer Stein‑ und Felswüste, die der weiss leuchtende, stark abgeschmolzene Chaltwassergletscher in den letzten rund 160 Jahren freigegeben hat. Nach dem Traversieren etlicher Schmelzwasserbäche erreicht man schon bald die imposante 1850er‑Ufermoräne. Im Chaltwassertäli führt der Weg Richtung Chaltwasserpass hoch. Auf knapp 2800 m ü.M. öffnet sich der Blick gegen Osten: In einer eisfrei gewordenen Mulde ist ein türkisfarbener See entstanden und links oberhalb thront bereits die Monte‑Leone‑Hütte. Hier faszinieren die farbenfrohen Gesteine und auch die Pionierflora setzt prächtige Farbtupfer. Wer noch Zeit und Kraft hat, sollte von der Hütte unbedingt den Aussichtsbalkon zehn Minuten weiter östlich aufsuchen. Der Blick gegen die Eisabbrüche und der Tiefblick gegen die Alpe Veglia in Italien ist spektakulär. Danach gehts etwa höhenparallel auf einem schuttreichen Pfad hinüber zur Mäderlicke, dem höchsten Punkt der Tour. Nach einem letzten Blick zurück auf den Monte Leone windet sich der Weg steil durchs Bodmertälli hinunter mit einer Weitsicht ins Rhonetal und auf die formschöne Pyramide des Bietschhorns. Bei Punkt 2307 dreht der Weg zuerst westwärts ab (Achtung: Abzweigung nicht verpassen). Durch lichten Lärchenwald absteigend wird schliesslich im Unners Schallbett die Bushaltestelle erreicht.
Atemberaubende Krete Nr. 0789
Noiraigue • NE

Atemberaubende Krete

Ob von unten, von oben oder von der Seite: Der Creux du Van im Kanton Neuenburg ist aus jedem Blickwinkel sehenswert. Besonders facettenreich präsentiert er sich auf der Rundwanderung mit Start und Ziel in Noiraigue. Der Anstieg ist zwar ziemlich steil, aber jeden Schweisstropfen wert. In den Kehren des Sentier des 14 Contours tun sich mit jedem Höhenmeter neue Ausblicke auf. Noch ein paar letzte Schritte zwischen Fichten und Laubbäumen, und plötzlich liegt der majestätische Felsenkessel vor einem, mit Neuenburger- und Bielersee im Hintergrund. Das nächste Stück verläuft dicht an dessen Kante entlang – links von der Trockensteinmauer für die Schwindelfreien, rechts davon für alle anderen. Als Zwischenhalt auf der Hochebene bietet sich die «Ferme du Soliat» an – allerdings ist das auch per Auto erreichbare Gasthaus oft gut besucht. Der Creux du Van erfreut sich grosser Beliebtheit, was nicht zu übersehen ist: Viele der Besucher verhalten sich leider nicht so, wie es in einem Naturschutzgebiet angebracht wäre. Auf dem weiteren Weg der Krete entlang sieht man oft Steinböcke, die sich von den Wanderern nicht aus der Ruhe bringen lassen. Durch den Wald geht es dann auf sanft abfallenden Wegen bis fast zum Fuss der Felswand hinunter. Nach der Fontaine Froide, deren Wasser wegen des hier herrschenden Permafrosts ganzjährig 4,1 Grad kalt ist, und der geschichtsträchtigen «Ferme Robert», wo man eine «Saucisson au Pinot Noir» oder eine der anderen Spezialitäten des Hauses geniessen kann, führt die Tour über einen letzten Abstieg zurück nach Noiraigue.
Mit Kindern zur Coazhütte Nr. 0796
Stn Murtèl — Roseg • GR

Mit Kindern zur Coazhütte

Die Höhenwanderung zur Coazhütte ist nicht nur für Familien eine attraktive, zweitägige Wanderung. Sie beginnt an der Mittelstation der Corvatschbahn, von wo aus die Kinder auf relativ flachen und breiten Wanderwegen voraus rennen können. Die erste Stunde verläuft unbeschwerlich mit einem letzten kurzen Aufstieg bis zum Berghaus Fuorcla Surlej, wo sich eine wunderbare Aussicht auf den Piz Bernina und die umliegenden Berge bietet. Ab da wird der Weg schmaler und führt über einige Bäche, meistens über Holzstege. Gerade wegen der vielen Bäche muss mit Kindern mehr Zeit als angegeben eingerechnet werden. Die Coazhütte, die erhaben über dem Roseggletscher thront, wird schon bald sichtbar, ab da geht es aber immer noch ein gutes Stück den Hang entlang. Am zweiten Tag folgt der Abstieg zum Gletschersee, der zeitweise beschwerlich über grosse Steine führt. Wirklich ausgesetzt oder gefährlich ist der Weg nie, jedoch gilt es auch da, genug Zeit einzuplanen. Wer am Vortag noch keine Murmeltiere gesehen hat, wird sie spätestens jetzt beobachten können. Es gibt hier sehr viele «Mungge». Am Ende des Gletschersees lädt eine Bank zu einer Rast ein, bis noch das letzte Stück zum Hotel Roseg folgt, das sich über das ausgetrocknete Flussbett in die Länge ziehen kann. Wie gut, dass vorne die Kutsche wartet, die die müden Wanderer nach Pontresina bringt.
Der Grat über Adelboden Nr. 0788
Tschentenalp — Sillerenbühl • BE

Der Grat über Adelboden

Die Suche nach dem Vogellisi startet auf der Tschentenalp, von wo aus der Weg beginnt, der ganz nach dem Geschmack der alten Kräuterfrau sein muss: Er führt durch eine wilde, menschenverlassene Gegend. Ein geheimes Mittelchen gegen weiche Knie könnte in der Südflanke des Gsürs bereits angebracht sein: In dem riesigen Trichter des Stigelbachs wandert man quer zum steil abfallenden Schiefergestein. Beim Furggi beginnt dann der Aufstieg auf das Albristhore, erst durch eine steile Wiese, ab dem Furggeli durch ein grosses Geröllfeld. Der Weg ist hier nicht mehr markiert und muss stellenweise selber gewählt werden. Auch müssen gelegentlich die Hände zu Hilfe genommen werden – keine Aufgabe für ungeübte Berggänger. Oben auf dem höchsten Punkt der lang gezogenen Niesenkette entschädigt einen das prachtvolle Panorama für die Mühen des Aufstiegs. Bis zum Lavey verläuft die Wanderung dann auf dem gegen den Stigelschwand abfälligen Grat, von dem aus während der ganzen Zeit die zurückgelegte Route sichtbar ist. Beim Seewlehore kann der Weg zwei Dutzend Meter weiter unten gesehen werden, ohne dass der Verlauf des Weges hinunter sichtbar ist. Der Gratweg endet beim Laveygrat, wo entweder zum Hahnenmoospass oder zur Sillerenbahn weitergewandert werden kann. Die Abgründe sind nun überstanden. Dem Vogellisi erging es derweil anders: An einem föhnigen Oktobertag wurde es der über 90-jährigen Kräuterfrau schwarz vor den Augen, sie stolperte und fiel in den Abgrund. Das brach ihrem stolzen Raben mitten im Flug das Herz, und der prächtige Vogel stürzte gemeinsam mit dem Vogellisi den Aemmertengrat hinunter. Dieser Grat kann übrigens auf der Aeugi-Lowa-Wanderung besucht werden.
Gipfeltour auf den Pilatus Nr. 0790
Fräkmüntegg — Pilatus • LU

Gipfeltour auf den Pilatus

Mehrere Wanderrouten führen sternförmig auf den Pilatus. Besonders reizvoll ist der Heitertannliweg auf der Nordseite der lang gezogenen Gebirgskette – eine Wanderung abseits des Rummels um den Pilatus. Von der Fräkmüntegg bietet der Aufstieg ein kontrastreiches Panorama. Der grösste Teil des Wegs gewährt Weitblicke über das Mittelland bis zum Jura und zum Schwarzwald. Der kuriose Name des Ausgangspunkts galt früher dem ganzen Gebirge: «fractus mons» bedeutet so viel wie zerbrochener Berg. Der Name könnte nicht treffender sein, denn der Pilatus präsentiert sich als faszinierend zerklüftetes Gebirge, wie der Aufstieg auf dem Heitertannliweg vor Augen führt: Auf schmalem, steinigem Pfad geht es unter ausgedehnten Fluhbändern und an Geröllhalden vorbei steil aufwärts. Spektakulär nahe am Abgrund steht die malerische Klimsen‑Kapelle; daneben befand sich einst ein florierendes Berghotel, das im 20. Jahrhundert abbrannte und abgebrochen wurde. Hier lohnt sich ein Halt bei schönem Ausblick auf den Vierwaldstättersee. Danach geht es in etlichen Zickzackkehren steil aufwärts, bis man die Gipfelgalerie erreicht, die von der Bergstation der Pilatusbahn zum Felskopf des Oberhaupts führt. Auf einer steilen Metalltreppe wird das Chriesiloch durchstiegen, und nach wenigen Höhenmetern erreicht man den Gipfel des Oberhaupts. Jetzt liegt die Sicht auch nach Süden frei. In der Tiefe liegt das Obwaldnerland, dahinter erstrecken sich die Gipfel der Zentralschweiz und die Berner Hochalpen. Zu Tal bringt einen entweder die Luftseilbahn nach Kriens oder die weltweit steilste Zahnradbahn nach Alpnachstad.
Nachmittagswanderung Zürich Nr. 0827
Albisrieden — Albisgütli • ZH

Nachmittagswanderung Zürich

Der Uetliberg ist ein vielfältiges Naherholungsgebiet mit unzähligen Wanderwegen. Am bekanntesten ist die Höhenwanderung auf dem Planetenweg, von der Station Uetliberg der Uetlibergbahn bis zur Bergstation der Seilbahn Adliswil–Felsenegg. Er ist Kinderwagen- und Sommersandalentauglich und sehr stark frequentiert. Wer die Ruhe in der Natur sucht, kommt jedoch überall da auf die Rechnung, wo keine Bahn hinfährt. Der Startpunkt einer solchen Uetlibergwanderung auf weniger ausgetretenen Pfaden ist die Tramendstation Albisrieden. Im alten Dorfkern bei der Kirche findet jedes Jahr im September die Bezirksviehschau statt, an der die schönste Kuh zur «Miss Albisrieden» gekürt wird. Der Wanderweg führt hoch zum Wald und rechts den Waldrand entlang. Schon hier bietet sich ein schöner Weitblick über die Stadt. Doch die Wandernden drehen der Stadt den Rücken und steigen recht steil im Wald in die Höhe, unter der Strasse hindurch und über die Schienen der Uetlibergbahn. Ein grosser Spielplatz mit Feuerstelle und Esstischen lädt unterwegs zum Verweilen ein. Wer kein Picknick mitgenommen hat, kann sich sonntags und an Feiertagen beim Teehüsli verpflegen. Der grösste Anstieg ist nun geschafft, ab hier sieht man vom gemächlich ansteigenden Weg immer wieder nach unten auf die Stadt und den See. Über einige Treppen gelangt man zum Hotel und Restaurant Uto Kulm, das sich stolz «Top of Zürich» nennt, und zum Aussichtsturm. Je nach Wetter bietet sich hier ein Blick über den See und die weite Landschaft, oder der Uetliberggipfel ragt in der Sonne aus dem Nebelmeer. Ein Stück gehen die Wandernden nun den Planetenweg entlang, um diesen und damit die Menschenmenge bald wieder zu verlassen und auf dem Laternenweg den steilen Abstieg in Angriff zu nehmen. Die namensgebenden Laternen waren ursprünglich mit Gas betrieben und wurden erst 2003 elektrifiziert. Das Ziel der Wanderung liegt bei der Tramendstation Albisgüetli.
Säntis für Schwindelfreie Nr. 0779
Brülisau — Ebenalp • AI

Säntis für Schwindelfreie

Mit seinen 2502 Metern über Meer überragt der Säntis die gesamte Bodenseeregion. Selbstverständlich, dass dieser Klassiker auf der zweitägigen Alpstein-Tour nicht fehlen darf. Die Wanderung beginnt in Brülisau, führt steil bergauf zum Ausflugsrestaurant Plattenbödeli und zum Sämtisersee, in dem sich Wanderer gerne ein erfrischendes Bad gönnen. Über die Widderalp, wo man sich in der Alphütte stärken kann, führt der Weg dann über den Widderalpsattel zum Berggasthaus Rotsteinpass. Am nächsten Tag folgt der Aufstieg auf den Säntis über den Lisengrat. Der Weg über diesen atemberaubenden Grat wurde 1904/05 in den Berg gehauen und fordert dem Wanderer einiges an Trittsicherheit und Schwindelfreiheit ab. Auf dem Säntis angekommen bietet sich eine Aussicht auf sechs Länder: Neben der Schweiz sieht man hier bei gutem Wetter auch Deutschland, Österreich, Liechtenstein, Frankreich und Italien. Nach der verdienten Pause steigt der Weg wieder steil hinab über die Öhrli zum Aussichtspunkt Schäfler. Danach ist es nicht mehr weit bis zum Ziel der zweitägigen Wanderung, der Ebenalp und ihrer Luftseilbahn nach Wasserauen.
Über die Hundwiler Höhi Nr. 0780
Hundwil — Appenzell • AR

Über die Hundwiler Höhi

Das Appenzellerland feiert sich 2013 selber. Vor 500 Jahren wurde es als 13. Stand in die Eidgenossenschaft aufgenommen. Die Appenzeller begehen dieses runde Jubiläum mit einer ganzen Reihe an Festen und Anlässen. Die Wanderung von Hundwil nach Appenzell beginnt dort, wo das Freilichtspiel «Der dreizehnte Ort» aufgeführt wird, auf dem Landsgemeindeplatz von Hundwil, das man übrigens «Hondwil» ausspricht. Der Aufstieg zur Hundwiler Höhi ist eine Herausforderung für die Waden, lohnt sich aber nicht nur wegen der Aussicht auf den Alpstein und die grünen Appenzeller Hügel, sondern auch wegen der kulinarischen Belohnung. Ohne eine Appenzeller Siedwurst gegessen zu haben, sollte man diesen Berg nicht wieder verlassen. Auf dem eigentlichen Gipfel der Hundwiler Höhi, gleich neben dem Gasthaus, zeigt der Grenzstein an, wo man Ausserrhoden verlässt und Innerrhoder Boden betritt. Über einen langen Grat, der auf beide Seiten gute Sicht in die Täler ermöglicht, führt der Weg hinab über Himmelberg mit seinen verstreuten Bauernhöfen und schliesslich ins geschäftige Appenzell. Der Wanderweg führt direkt auf den Landsgemeindeplatz, der im Gegensatz zu seinem Pendant im ausserrhodischen Hundwil immer noch benutzt wird.
Auf dem Appenzeller Barfussweg Nr. 0781
Jakobsbad — Gontenbad • AI

Auf dem Appenzeller Barfussweg

Seit bald 400 Jahren baden erholungsbedürftige Unterländer in den Kurhäusern des Appenzellerlandes. Auf dem Barfussweg von Jakobsbad nach Gontenbad kommt man gleich an zwei historischen Bädern vorbei – und betreibt selber gleich noch Wellness für die Füsse. Der Barfussweg mit seinen Holzschnitzeln, Kneipp‑Bädern, weichen Wiesenstrecken und dem knietiefen Morast eignet sich für die ganze Familie. Er beginnt bei der Talstation der Kronbergbahn und ist dank der guten Beschilderung praktisch nicht zu verfehlen. Beim «Toobeschopf», einem frei zugänglichen Museum über den früher hier praktizierten Torfabbau, kommen auch die Arme noch zu ihrem erfrischenden Bad nach Dr. Kneipp. Danach geht es weiter über samtweiche Wiesen in Richtung Golfplatz und von dort nach Gontenbad. Auf dem Vorplatz des Altersheimes steht eine Fusswaschanlage zur Verfügung. Die Bahnstation befindet sich gleich daneben. Dieser Ausflug lässt sich schliesslich gut mit einer Besichtigungstour durch das nahe gelegene Appenzell verbinden oder mit etwas Nervenkitzel im Seilpark der Talstation Kronberg.
Im Hinterland von Delémont Nr. 0773
Delémont — Soyhières • JU

Im Hinterland von Delémont

Zu Beginn der Wanderung durch die Quartiere von Delémont ahnt kaum jemand, wie abgelegen einem die Landschaft ein paar Kilometer weiter und einige Schweisstropfen später vorkommen wird. Bald ist das letzte Haus aber passiert und ein Waldpfad führt den Hang hinauf zum Höhenrücken von La Haute Borne. Auf den Weiden bimmeln Kuhglocken und Katzen sind unterwegs am Mausen. Der Aufstieg ist geschafft, nun geht es nur noch ebenwegs und abwärts weiter. Vor dem Restaurant sitzen bereits einige Gäste unter den Bäumen und verleiten die Wandernden ebenfalls zur Einkehr an einem der Tische. Nach der gemütlichen Rast geht es steil durch den Wald hinunter zum Hof Grand Brunchenal. In diesem kleinen Tal scheint Delémont bereits weit entfernt zu sein. Ausser dem Bellen des Hofhunds ist nichts zu hören. Den Waldrand entlang ist die Combe du Vivier wenige Minuten später erreicht. In dieser Waldschlucht taucht der Besucher ein in eine andere Welt. Zwischen den hohen, mit Efeu behangenen und Moos bewachsenen Bäumen führt der Weg den murmelnden Bach entlang. Der nächste Ort scheint weit weg zu sein, und andere Wanderer sind hier kaum unterwegs. Räubergeschichten hätten hier unten jetzt bestimmt eine ganz besondere Wirkung. Doch bald endet die Combe. Vom Schatten des Waldes geht’s wieder hinaus an die Sonne. Die letzten paar hundert Meter führen der Strasse entlang bis zur Bushaltestelle in Soyhières.
Auf dem Hügelzug zum Doubs Nr. 0774
St-Brais — St-Ursanne • JU

Auf dem Hügelzug zum Doubs

Ein grosses Jurawappen auf dem Boden vor dem Dorfbrunnen in St‑Brais zeigt unübersehbar, in welchem Kanton man sich befindet. In Wanderrichtung links sieht man nahe des Dorfs auffällige Felsen im Wald. In Höhlen unterhalb davon wurden verschiedene Funde vom Paläolithikum bis zur Bronzezeit gemacht. Unter anderem entdeckte man Knochen von Höhlenbären und ein Zahn von einem Neandertaler. Vorerst wandert man der wenig befahrenen Strasse entlang und kommt an einer langen, eindrücklichen Allee aus Bergahorn vorbei. Später führt ein Feldweg abwechslungsreich der Höhe entlang über Wiesen und durch Wald. Auf der linken Seite ist der lange, breite Rücken des Clos du Doubs zu sehen. Der Doubs unten im Tal ist von hier oben verdeckt. Rechts breiten sich die bewaldeten Hügelketten der Freiberge aus und das dichter besiedelte Tal der Sorne zwischen Glovelier und Delémont. Eingebettet zwischen Wiesen und Weiden liegt Montmelon‑Dessus. Der Wanderweg führt einige hundert Meter daran vorbei – in diesem kleinen Dorf gibt es kein Restaurant. Bald steht man am Ufer des ruhig dahinströmenden Doubs. An warmen Sommertagen gleiten immer wieder Kanus vorbei. Der Bahnhof von St‑Ursanne liegt einige Wanderminuten oberhalb des Orts. Vor dem kurzen Schlussaufstieg lohnt sich noch ein gemütlicher Bummel durch dieses schmucke Städtchen. Zahlreiche Touristen verströmen Ferienatmosphäre und zahlreiche Restaurants und Läden laden noch länger zum Verweilen ein.
Frühling auf dem Seerücken Nr. 0776
Weinfelden — Altnau • TG

Frühling auf dem Seerücken

Wenn sich Ende April und Anfang Mai die Apfel‑ und Birnbäume in grosse weiss leuchtende Blütenkugeln verwandeln und die weiten Hügelzüge am Seerücken mit Myriaden von Tupfern überziehen, ist die Wandersaison endgültig da. Und da dieses einmalige Schauspiel nur kurze Zeit währt, sollte man bereit sein, am richtigen Tag und am richtigen Ort loszuziehen. Start dieser Wanderung durch das «Apfelland» Thurgau ist in Weinfelden, das einfach mit dem Zug erreicht wird. Beim Durchqueren des kleinen Städtchens lohnt sich am Ende der Rathausstrasse ein kurzer Abstecher in die Frauenfelderstrasse – hier liegen die schönsten Häuserzeilen des Ortes. Beim Ortsausgang klettert der Weg auf den Ottebärg. Hier eröffnet sich einem eine tolle Fernsicht in die noch winterlich eingepackten Alpen vom Vorarlbergischen über den Säntis bis in die Zentralschweiz, davor liegt die weite liebliche Hügellandschaft an der Grenze vom Thurgau zum St. Gallischen. Durch einige schmucke Dörfer geht es weiter über den Seerücken und durchwegs ohne nennenswerte Auf‑ und Abstiege. Am westlichen Eingang von Birwinken führt der Wanderweg direkt durch den Obstgarten von Ueli Glauser – er hat bereits mehrere Preise für seine naturnahen Hochstamm Obstgärten gewonnen. Auf der letzten Etappe der Tour vor dem Endpunkt in Altnau schimmert bereits die weite Fläche des Bodensees zwischen den Apfelbäumen durch. Wer Lust hat, verlängert die Tour gleich bis an den Bodensee und besteigt hier das Schiff oder den Zug.
Weinwandern im Lavaux Nr. 0777
Lutry — Vevey • VD

Weinwandern im Lavaux

Durch die Weinterrassen im UNESCO-Welterbe Lavaux führen zahlreiche gut ausgeschilderte Wanderwege mit überwältigender Aussicht auf den Genfersee, die Berge des Waadtlandes, des Wallis und die Savoyer Alpen. Eine Durchquerung dieser Welt der Reben verbindet das Fischerdörfchen Lutry mit Vevey. Der Weg schlängelt sich in zahlreichem Auf und Ab von Winzerdorf zu Winzerdorf über die zur Arbeitserleichterung der Winzer geteerten Betriebswege. Es geht zunächst hinauf nach Aran und noch höher nach Grandvaux mit seinen hohen alten Häusern, danach abwärts über Riex nach Epesses, dem Reich des Grand Cru Calamin. Am Wege warten grandiose Aussichtsplätze und romantische Picknickpunkte, wie jener mit Blick auf Treytorrens oder derjenige, der von einem Felsen aus Aussicht auf Rivaz und weite Buchten des Sees und die Berge bietet. In den Weingütern Clos de Moines und Clos des Abbayes, wo in der Umgebung jene Trauben gedeihen, aus denen der Grand Cru Dézaley gekeltert wird, lebten im Mittelalter Mönche, welche die ersten Terrassen für die Rebbepflanzung anlegten. Im Turm von Marsens, der oberhalb des Weges zu erkennen ist, sollen sie vor Verfolgung Zuflucht gesucht haben. Eine Abzweigung von der Wanderroute führt hinauf nach Chexbres, einen der wenigen grösseren Orte in den Weinbergen des Lavaux. Auf der Aussichtsterrasse des Hotel de la Poste lässt sich in dem Ort, wo auch der Lavaux Panoramic startet, bei einem kühlen Wein ein herrlicher Blick aus der Höhe geniessen. Es geht nun nach diesem kleinen Abstecher hinab nach St. Saphorin, vorbei am aussichtsreichen Rastplatz Vigne à Gilles, der an den einheimischen Schriftsteller Jean Villard Gilles erinnert. Oberhalb der alten Kirche ist der Weg nach Vevey ausgeschildert. Am Seeufer von Vevey befindet sich die Statue von Charlie Chaplin, dessen Wohnhaus im Nachbarort Corseaux steht.
Waldreiche Pfade bei Winterthur Nr. 0778
Pfungen — Winterthur Breiti • ZH

Waldreiche Pfade bei Winterthur

Vom Bahnhof Pfungen führt die Wanderung unter der Bahnlinie durch zum alten Dorfteil. Bald zeigt der Wegweiser aufwärts zum Multberg, der auf zahlreichen Stufen erreicht wird. Ein angenehmer Höhenweg führt zum Berenberg. In einer Waldlichtung lädt die Ruine des einstigen Klosters zur Rast. Die Route führt dann über Wiesen und etwas Hartbelagstrasse zum Weiler Neuburg. Dort kommt mit dem Schulhaus mit seinem alten Uhrturm und den Fachwerkhäusern dörfliche Idylle auf, die auch im Restaurant genossen werden kann. Der Weg steigt wieder bergan zur Ruine Hoh Wülflingen. Auf dem Weg durch den Wald macht sich langsam der Lärm der nahen Autobahn bemerkbar. Ein Abstieg bringt den Wanderer direkt nach Töss, wo der Stadtbus zum Bahnhof Winterthur fährt. Die Wanderroute verlässt sofort die verkehrsreiche Strasse, und ein romantischer Weg folgt der Töss zur Bahnüberführung. Hier befindet sich die Pünt Wyden. Wer Lust hat, kann in der Töss ein erfrischendes Bad nehmen. Der Weg folgt nach dem schmalen Steg einem Bach aufwärts zum Tugbrüggli und weiter zum Wildpark Bruderhaus. Nebst den Tieren sorgen hier ein grosser Spielplatz und ein Restaurant für Spass und Abwechslung. Ein halbstündiger Marsch zur nächsten Busstation Breite schliesst die Tour ab. Für jene, die noch weiter wandern möchten, lohnt sich der gut halbstündige Umweg über den Eschenberg mit seinem Aussichtsturm. Von hier geht’s hinunter nach Seen oder Breite und mit dem Bus zum Bahnhof Winterthur zurück.
Nachmittagswanderung Frauenfeld Nr. 0828
Dingehart • TG

Nachmittagswanderung Frauenfeld

Vom Weiler Dingehart bei Frauenfeld nach Dingehart: Diese Rundwanderung, gut ausgeschildert, bietet einen Querschnitt durch die ganze Thurgauer Landschaft samt ihren Feldern, Obstbäumen, grossen Bauernhöfen und Dörfern mit Riegelhäusern. Es empfiehlt sich, die Runde im Uhrzeigersinn zu drehen. So kann man (noch) frisch die 148 Stufen des Aussichtsturms erklimmen, der nahe bei der Bushaltestelle Stäälibuck liegt, dem Ausgangspunkt der Wanderung. Die Anstrengung lohnt sich: Der Ausblick auf Frauenfeld ist wunderbar. Man bricht nach Osten auf, Richtung Thundorf. Dieses Dorf umrundet man, ohne es zu durchqueren. Anders in Lustdorf, einer kleinen Ortschaft, die man von Norden her erreicht. Was gibts da zu sehen? Einen Kirchturm, der auf Störche wartet, schöne Riegelbauten, eine Wirtschaft, die zur Pause einlädt. Von diesem Dorf aus verläuft der Weg direkt nach Süden und durchquert Felder, führt an grossen Landwirtschaftsbetrieben vorbei, wie sie für die Gegend typisch sind. Nun kommt ein waldiger Abschnitt. Auf eine scharfe Abbiegung Richtung Westen und einen kleinen Aufstieg folgt ein Gratweg, der den Blick auf eine neue Ansicht der Thurgauer Landschaft freigibt. Vogeltöne begleiten den Wanderer. Jene der gefiederten Vögel und auch jene der viel grösseren, die von Kloten herkommen … Auf den Wald folgt eine Überraschung: Das prächtige Schloss Sonnenberg. Es erhält gerade die verdiente Renovation und ist daher nicht zugänglich. Nun denn, auf ein andermal … Der Weg bleibt angenehm und abwechslungsreich: bald durch Felder, bald im Wald, mal hinab, mal hinauf. Das ist die letzte Anstrengung; Dingehart taucht wieder auf. Der Kreis hat sich geschlossen.
Nachmittagswanderung Basel Nr. 0826
Bubendorf — Reigoldswil • BL

Nachmittagswanderung Basel

Hügel, Obstbäume, historische Bauten – das sind einige der Merkmale des Basler Juras. Einen schönen Überblick über diese vielseitige, coupierte und überraschende Landschaft bietet die Wanderung von Bubendorf nach Reigoldswil. Sie beginnt an der Bushaltestelle Bubendorf Steingasse. Nach einigen Schritten zwischen Einfamilienhäusern ist man schon mittendrin. Ein mit Stufen versehener Aufstieg bringt die Wandernden zunächst zum prächtigen Schloss Wildenstein. Nur schon damit hätte sich der Spaziergang gelohnt, aber die gut markierte Strecke hält noch andere Überraschungen bereit. Beim Eintauchen in den Wald nimmt man den Weg die Hügelflanke entlang, der sich plötzlich zum Pfad verengt. Von Stechpalmen und schlanken Bäumen gesäumt, folgt er den Windungen einer tiefen Schlucht, bis er auf eine Gebäudegruppe stösst: «Arxhof, im Kirschenland». Ein kurzer Abstieg durch Felder, ein Aufstieg im Wald, und bei einem grossen Bauernhof öffnet sich der Blick auf die zahlreichen Hügel der Umgebung. Von hier aus folgt ein Rundblick auf den andern. Besonders eindrücklich ist die Aussicht vom Gugger aus, dem höchsten Punkt der Wanderung (692 m). Auf diesen kleinen Gipfel führt ein recht steiler Aufstieg von der Strasse Arboldswil–Lampenberg aus. Die Wanderung geht angenehm weiter, einer Hügelflanke entlang bis nach Titterten. Hat er dieses Dorf durchquert, erwartet die Wandernden eine letzte Überraschung. Nachdem der Weg einigen terrassierten Teichen gefolgt ist, verengt er sich wiederum zum Pfad. Und das aus gutem Grund: An seinem Rand klafft eine tiefe Schlucht bis hinunter zum Flussufer. Nach dieser herrlichen, eindrücklichen Passage kommt man kurz vor Reigoldswil an den Ruinen des Schlosses Rifenstein vorbei, dessen Geschichte die Tafeln eines Lehrpfads erzählen.