Wandern im Winter • Schweizer Wanderwege

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Bei den Haslizwergen im Winter Nr. 2200
Mägisalp — Bidmi • BE

Bei den Haslizwergen im Winter

Was machen Zwerge im Winter? Schlafen natürlich, tief in einer Höhle irgendwo, wo niemand sie findet. Im Herbst haben sie ihre Häuschen verriegelt und eingewintert, die Adlerschaukel abgehängt, die Feuerstellen geputzt und die Bänke versorgt. So tun sie es jedenfalls auf dem Hasliberg im Berner Oberland. Im Winter führt eine Schneeschuhroute von der Mägisalp nach Reuti über den Zwergenweg. Ein einfach zu begehender Sommerwanderweg, der bei wenig Schnee auch ohne Schneeschuhe machbar ist. Er führt oft durch den Wald, der aber immer wieder die Aussicht freigibt auf die gegenüberliegenden Engelshörner, den Eiger, den Grindelgrat und den Wildgärst. Und natürlich auf den tiefblauen Brienzersee, der so kalt scheint wie immer. Das Wandern auf dem Zwergenweg ist für Eltern älterer Kinder besonders lustig: Immer wieder erinnern die Posten an die Familienzeit, die man hier oben – oder auch sonst wo beim Wandern – verbracht hat. Fühlt sich gut an: Man schwelgt in den Erinnerungen, ohne auf ein Kind aufpassen zu müssen. Kurz vor der Gummenalp und auch danach gibt es Feuerstellen, wo mit etwas Glück auch noch Holz aus der Sommersaison vorzufinden ist. Eine Einladung, Zündhölzer und etwas zum Bräteln mitzubringen. Wers klassisch mag, kehrt auf der Gummenalp im Alphittli Gummen zusammen mit den Skifahrenden ein. Bald geht es weiter mit dem zweiten Teil, wo schliesslich ein kleines Zwergenlabyrinth wartet, das auch im Winter begehbar ist. Gut, hat es frisch geschneit, so kann man seinen Fussabdrücken folgen, um aus dem Labyrinth herauszufinden. Und so neigt sich ein sonniger Wandertag mit einer kurzen, einfachen Wanderung dem Ende zu: Man kehrt zurück in den Skirummel und zur Seilbahn hinunter nach Meiringen.
Leichte Schneeschuhwanderung auf dem Niederbauen Nr. 2199
Niederbauen • NW

Leichte Schneeschuhwanderung auf dem Niederbauen

Der Niederbauen NW eignet sich für alle, die gern herrliche Aussichten geniessen. Hoch über dem Knie gelegen, das der Vierwaldstättersee und der Urnersee bilden, bietet er See- und Bergsichten zuhauf. Von Emmetten aus erreicht man das Hochplateau bequem mit einer Achtergondel. Oben warten diverse Angebote: Wanderrouten, ein Wildbeobachtungspfad, Ausflüge in Alpkäsereien oder, für Mutige, gar ein Gleitschirmflug. Im Winter verwandelt sich der Niederbauen in ein Schneeschuh-Mekka. Verschiedene Touren stehen zur Auswahl, alle beginnen beim Berggasthaus Niederbauen, das gleich bei der Gondelstation gelegen ist. Der gut präparierte Weg führt zuerst etwas bergan und dann flach ins Innere des Plateaus Richtung Alp Ebnet. Nach einigen Hundert Metern gilt es, sich für eine der Routen zu entscheiden. Wir nehmen den Weg, der weiter Richtung Ebnet und dann zum Stäckenmattboden führt. Der Schnee knirscht unter den Schneeschuhen, die man zum Beispiel an der Gondeltalstation mieten kann. Linker Hand führt ein Pfad empor zur nahe gelegenen Alp Tritt, die bei schönem Wetter im Beizli Käsespezialitäten anbietet. Nach Ebnet steigt der Weg etwas an. Links erhebt sich der Niderbauen Chulm mit seinen 1923 Metern über Meer, der nicht auf einer offiziellen Schneeschuhroute begehbar ist. Wir gehen geradeaus weiter durch ein kleines Fichtenwäldchen bis auf einen Felskopf, den Hundschopf. Von dieser Kanzel aus schaut man auf den Urnersee, bis nach Altdorf und in die Urner Berge. Vom Hundschopf geht es wieder etwas zurück, dann linker Hand abwärts auf den Stäckenmattboden und von dort über Hölloch wieder hoch zum Berggasthaus Niederbauen. Dort gibts eine Stärkung – und in der Gondelbahn einen letzten tollen Ausblick auf den Vierwaldstättersee und seine Umgebung.
Zu den Anfängen des Lawinenschutzes in Leukerbad Nr. 2197
Leukerbad • VS

Zu den Anfängen des Lawinenschutzes in Leukerbad

Lawinen sind in Leukerbad allgegenwärtig. Der Walliser Ferien- und Kurort wurde mehrmals von verheerenden Lawinenabgängen heimgesucht. Das Dorf gehört deshalb zu den ersten, die mit Schutzbauten die Gefahr abzuwenden versuchten. Im 16. Jahrhundert wurde eine 80 Meter lange und 4 Meter hohe Leitmauer erbaut, welche die Schneemassen am Dorf vorbei zu Tal leiten sollte. Auf der Winterwanderung von Leukerbad über Lompera zum Majingsee passiert man die noch bestens erhaltene Lawinenleitmauer im steilen Waldaufstieg zwischen dem Dorfende bei der Bushaltestelle Lärchenwald und dem Restaurant Weidstübli. Bevor der Weg in den Wald eintaucht, schlängelt er sich vom Busterminal Leukerbad durch den Dorfkern mit seinen alten und gepflegten Holzhäusern und vorbei an der imposanten Alpentherme mit dem historischen Bäderkomplex. Sind nach einer knappen Wanderstunde das Dorf, die Schutzmauer und das Restaurant Weidstübli passiert, übernimmt die eindrückliche Bergwelt das Zepter. Zusehends enger wird das Tal, hohe Berge mit steilen Felswänden schiessen links und rechts in die Höhe: Schwarzhorn, Daubenhorn, Rinderhorn, Majinghorn und Torrenthorn. Hat es zuvor üppig geschneit, hört man von Weitem Lawinen zu Tal donnern. Gut, ist man auf dem präparierten Weg in sicherer Distanz. Vom Majingsee, wo die Tour endet, ist im Winter nichts zu sehen. Die weisse Fläche lässt seine Präsenz nur erahnen. Zurück geht es auf demselben Weg. Am Panorama kann man sich in der ruhigen Umgebung nochmals ausgiebig sattsehen, bevor das quirlige Leukerbad zurückkehrt. In einem der zahlreichen Restaurants lässt sich die kurze, hübsche Tour Revue passieren.
Einfache Tour für Sonnenhungrige im Val Surses Nr. 2196
Somtgant — Tigignas • GR

Einfache Tour für Sonnenhungrige im Val Surses

Diese aussichtsreiche Winterwanderung dauert nur etwas mehr als zwei Stunden und ist wenig anspruchsvoll. Wer sich aber Zeit nehmen will, kann den sonnigen Panoramaweg Somtgant mit einem Aufenthalt in einem der drei Betriebe in Radons genussvoll auf zwei Tage verlängern. Denn der kleine Weiler im Val Nandro bietet für jedes Portemonnaie etwas Passendes: von den weitherum bekannten Pommes frites des Restaurants Muntanela bis hin zum doppelten Kalbskotelett aus der lokalen Zucht von japanischen Wagyū- und von Swiss-Brown-Rindern im Berghuus Radons. Doch der kulinarische Genuss soll zuerst verdient sein: Von der Bergbahnstation Somtgant aus geht es über die gleichnamige Alp erst fast ebenen Wegs ins Tal hinein, bevor der Weg kurvenreich nach Radons absteigt. Man wandert durch eines der grössten zusammenhängenden Alpgebiete Graubündens in der Grösse von 7500 Fussballfeldern. 1300 Tiere übersommern jeweils hier, wo nun Skifahrende mehr oder weniger elegant den Hang hinunterkurven. Wer in Radons noch eine Stunde länger wandern will, baut den Winterwanderweg über die Maiensässhütten Bargias zur Alp Nova und wieder zurück ein. Er liegt unterhalb der Hänge, auf denen eine Solaranlage hätte gebaut werden sollen, bevor die Stimmbevölkerung von Savognin das Projekt 2024 versenkte. Der zweite Teil der Wanderung führt gemütlich und leicht absteigend zurück zur Gondelbahnstation Tigignas. Auf der ganzen Wanderung teilt man sich den Weg mit Schlittenfahrenden. Da es für diese aber eine zweite, weitaus rasantere Abfahrt im Skigebiet gibt, sollten sich hier eher die gemütlichen Kufenfans tummeln. Mit Aussicht auf das ganze Val Surses mit seinem mächtigen Piz Mitgel endet die Wanderung, bevor in Tigignas wiederum die Bergbahn nach Savognin hinunter genommen wird.
Schneeschuhtrail oberhalb von Salouf Nr. 2195
Salouf, scola • GR

Schneeschuhtrail oberhalb von Salouf

Einen prächtigen Ausblick auf den Piz Mitgel, Schnee bis im Frühling und die Garantie, sich das Stück Nusstorte danach redlich verdient zu haben: Die vor einem Vierteljahrhundert angelegte «Königsroute» hat einiges zu bieten. Die anspruchsvolle, rund fünfstündige Wanderung führt über einen der ersten Schneeschuhtrails der Schweiz. Die Idee dazu, die damals viele für «völlig verrückt» hielten, hatte Stefan Moser, Kind der Region und Fan jeglicher Schneesportarten. Er wollte – inspiriert von einem Freund aus Kanada – diese im Vergleich zum Pistenskifahren sanftere und nachhaltigere Aktivität auch hierzulande populärer machen. Mittlerweile sind viele Schweizerinnen und Schweizer gern auf Schneeschuhen unterwegs – auch auf der Königsroute, deren Verlauf seit ihrer Eröffnung leicht angepasst wurde. Der markierte Schneeschuhwanderweg startet bei der Bushaltestelle «Salouf, scola». Nach wenigen Gehminuten beginnt ein angenehmer und regelmässiger Aufstieg, zuerst durch den Wald und danach einige Hundert Meter an dessen Rand entlang. Etwas unterhalb von Munter lässt man die Bäume endgültig hinter sich zurück und nimmt das letzte Stück hinauf zum schmucken Weiler in Angriff. Dessen sonnige Lage und der Blick auf den markanten Piz Mitgel machen ihn zum idealen Ort für ein Picknick. Zurück ins Tal geht es zunächst wieder dem Waldrand entlang und anschliessend über einen Forstweg und einen letzten, kurzen Aufstieg bis zum Dörfchen Del. Den Abschluss bildet der Weg hinunter zurück zur Bushaltestelle in Salouf.
Schneeschuhrunde von Sur über die Alp Flix Nr. 2194
Sur, baselgia • GR

Schneeschuhrunde von Sur über die Alp Flix

Artenvielfalt und Abgeschiedenheit charakterisieren die Alp Flix. Auf dieser Schneeschuhwanderung wird man verzaubert vom Tierreichtum, von der Stille und von der Schönheit der Landschaft. Hier kann man die Gipfel rundherum auf sich wirken lassen, dem Ruf eines Tannenhähers lauschen, den Spuren der Walser folgen, beim allein stehenden Kirchlein Son Roc die Seele baumeln lassen, vielleicht einen Steinadler beobachten, der über der Hochebene elegant seine Runden dreht und die eigenen Gedanken davonträgt. Startpunkt der markierten Schneeschuhwanderung ist das kleine Dorf Sur an der Julierpassstrasse. Von der Bushaltestelle bei der Kirche sieht man schon die Übersichtstafel der Wanderlandroute Nr. 573. Dort stapft man mit seinen Schneeschuhen, den rosa Signalisationsstangen folgend, entlang des Baches bergwärts. Diese Wegführung kürzt eine Kehre der Alp-Flix-Strasse ab, die im Winter nur zur Fuss, von Schneemobilen oder Schlittenfahrenden genutzt werden darf. Nach der nächsten grossen Linkskehre der Strasse biegt man bei P. 1721 rechts ab, stapft auf einem Forstweg in den Wald und nimmt nach einem Brücklein die linke Route hangaufwärts über Plang Grond zur Alp Flix. Sobald die Bäume kleiner werden, flacht es ab, und die Hochebene liegt wenig später in ihrer ganzen Pracht vor einem. Die Signalisation leitet am Kirchlein Son Roc vorbei zum Berghaus Piz Platta bei Tigias, wo es sich lohnt, eine Nacht zu verbringen. Von Tigias geht es nördlich durch die Siedlung Tga d’Meir, dann nordwestlich nach Cuorts, wo der Abstieg Richtung Sur beginnt. Die Route folgt dem Bergbach Ava dallas Cuorts steil abwärts. Über eine Brücke bei P. 1777 wechselt man die Bachseite und stösst wenig später auf die Alp-Flix-Strasse. Einige Kehren abkürzend geht es zurück zum Ausgangspunkt Sur.
Auf verschneiten Römerwegen zum Septimerpass Nr. 2193
Bivio, posta • GR

Auf verschneiten Römerwegen zum Septimerpass

Bivio bedeutet so viel wie Weggabelung. Der Name des kleinen Dorfes am Fusse des Julier- und des Septimerpasses erzählt eigentlich schon die ganze Geschichte: Seit der Römerzeit waren die beiden Pässe wichtige Übergänge ins Engadin und via Bergell nach Italien. Während Jahrhunderten nächtigten hier die Reisenden sowie die Fuhrleute, und die Postkutscher wechselten die Pferde. Heute machen nur noch wenige halt in Bivio. Ausnahmen sind Skitourengänger, welche die kaum von Skiliften verbaute, oft bis in den Frühling hinein schneesichere Passlandschaft schätzen. Und auch für Schneeschuhwanderinnen hat Bivio als Ausgangspunkt einiges zu bieten. Eine markierte Tour führt vom Dorf in die weisse Einsamkeit bis zum Septimerpass. Der Übergang ins Bergell war in der Geschichte lange Zeit bedeutend, da er zwar steiler und lawinengefährdeter war als der Julierpass, dafür aber schneller nach Italien führte. Schon die Römer haben ihn genutzt, was viele Fundstücke belegen. Heute ist der Römerweg im Sommer Wanderern und Bikerinnen und im Winter Schneeschuhläufern vorenthalten. Die Tour startet wenige Meter hinter dem Hotel Post und führt zunächst rechts ein Strässchen hinauf. Die Route quert dann einen der drei Skilifte und verläuft schliesslich dem Bach Eva da Sett entlang ins Tgavretga-Tal hinein. Ganz hinten quert sie den Bach und führt – immer mit pinkfarbenen Pfosten markiert – am Fusse von Roccabella, Motta Radonda und Piz Grevasalvas entlang auf die einsame Hochebene Plang Camfer. Man kommt an einem Holzkreuz vorbei, und nach einem weiteren kurzen Aufstieg ist auch schon die oft zugige Passhöhe erreicht. Etwas Windschutz bieten die (im Winter geschlossene) Cesa da Sett oder das Gebäude des Elektrizitätswerks der Stadt Zürich etwas südlich der Passhöhe. Zurück nach Bivio geht es auf demselben Weg.
Winteridylle bei Gstaad Nr. 1945
Lauenen b. Gstaad, Rohrbrücke • BE

Winteridylle bei Gstaad

Eine Winterwanderung rund um den zauberhaften Louwenesee verspricht ein unvergessliches Erlebnis in einer märchenhaften Umgebung. Der idyllische See am Ende des Louwenetals präsentiert sich im Winter inmitten einer zauberhaften Kulisse aus verschneiten Berggipfeln und Wäldern. Ausgangspunkt dieser Wanderung ist das charmante Dörfchen Lauenen bei Gstaad. Die Route führt zunächst dem malerischen Louwibach entlang, gesäumt von Tristen – sorgfältig erstellte Heuhaufen mit anmutigen Kegelspitzen, die aus der Ferne wie schneebedeckte Zelte wirken. Am Waldrand fällt Schnee von den Bäumen und ploppt auf die dicke weiche Schneedecke. Nach einem kurzen Aufstieg durch den Wald stösst man auf den Weg, der am Osthang direkt zum Louwenesee führt. Hier befindet sich das heimelige Wanderbeizli Bochtehus - ein 300 Jahre altes Bauernhaus - das mit urchigen Gerichten aufwartet. Der knisternde Ofen sorgt für wohlige Wärme und lädt zum Aufwärmen und Geniessen der regionalen Spezialitäten ein. Gestärkt geht es weiter - sanft ansteigend - vorbei an imposanten Felswänden, von denen lange Eiszapfen herabhängen. Am Ende des Tals angekommen, schweift der Blick über den zugefrorenen Louwensee, der im Winter eine unwirkliche Ruhe ausstrahlt. Hier, im tief verschneiten Talkessel, kann man die Stille der Natur in vollen Zügen genießen, nur das Knirschen der eigenen Schritte im Schnee durchbricht die Stille. Am rechten Seeufer entlang geht es vorbei an Schilf und Zäunen, auf deren Pfählen jeweils ein Schneehäubchen sitzt. Der Weg führt sanft fallend an der westlichen Talflanke entlang nach Launen, wo sich die Winterlandschaft nochmals in ihrer ganzen Pracht zeigt.
Die alten Lärchen des Saastals Nr. 2109
Kreuzboden — Saas-Grund, Unter dem Berg • VS

Die alten Lärchen des Saastals

Schon auf der Fahrt mit der Gondelbahn von Saas-Grund hinauf auf den 2400 Meter hoch gelegenen Kreuzboden wird einem klar: Hier hat die Natur mit grosser Kelle angerichtet. Wie eine breite Wand ragen die Pyramiden und Zacken der Mischabelgruppe hoch über Saas-Fee in den blauen Himmel: Mit dem Dom und seinen 4546 Metern als höchster Erhebung und links davon mit dem breiten Alphubel und dem Allalinhorn. Die Schneeschuhwanderung beginnt auf dem geschäftigen Kreuzboden, und nach einer langen Anreise kann man sich im Restaurant mit dem riesigen Panoramafenster nochmals stärken. Dann aber geht es los, und das so richtig genüsslich: Es geht durchgehend abwärts, und dies nirgends zu steil. Bis zur Mittelstation Trift ist der Weg in der Regel auch für Winterwanderer präpariert; waren schon viele Schneeschuhläuferinnen oder andere Winterwanderer unterwegs, ist auch die zweite Hälfte nach Saas-Grund mit Wanderschuhen begehbar. Neben der Bergsicht sind die uralten Lärchen und Arven besonders eindrücklich. Gleich unterhalb des Kreuzbodens stehen bereits einige mächtige Exemplare, aber auch unterhalb der Triftalp, im geschlossenen Wald, trifft man auf eindrückliche Methusalems. Ein wunderbares Plätzchen für ein Picknick ist die Triftalp. Bei den etwa einem Dutzend Häuschen und Hütten steht die pittoreske Triftkapelle. Im Zentrum des kleinen Altars steht eine Statue von Mönchsvater Antonius, und während der Alpzeit wird hier ein Bittgottesdienst abgehalten. Gleich unterhalb der Triftalp gibt es die Gelegenheit, sich im Café Triftalp bei einem Kaffee aufzuwärmen – oder gleich ein Fondue zu geniessen. Schliesslich geht es im Zickzack hinunter durch den Wald nach Saas-Grund.
Schlaufe durch die Gommer Talsohle Nr. 2108
Biel (Goms) — Gluringen • VS

Schlaufe durch die Gommer Talsohle

Ein guter Plan für einen gemütlichen Wintertag: zwei Stunden mit den Schneeschuhen auf dem Rotten-Trail ab Biel eine Runde drehen und anschliessend via Feldkapelle nach Gluringen spazieren, wo das gastronomische Ziel dieser Genusswanderung liegt. Der Einstieg in den Rotten-Trail befindet sich in der Nähe des Bahnhofs, gleich rechts des Schopfs, der vor der Brücke am Rotten liegt. Mit den Schneeschuhen geht es dem verschneiten Flussufer entlang. Während das eisige Wasser vorbeirauscht, lösen sich die mystisch anmutenden Nebelschlieren langsam auf, die an manchen Morgen über den Bäumen hängen. Immer der pinken Markierung folgend und ohne grosse Höhenunterschiede zu überwinden, ist nach knapp einer Stunde Blitzingen erreicht. Wer dort in der Gade-Bar bei Olympia Sport rastet, roste nicht, heisst es. Denn der kuschelige Imbiss gilt als Treffpunkt für Langläuferinnen, Mountainbiker und Wandernde. Durch den Weiler Bodme, der sich mit seinen wunderschönen traditionellen Häusern eine besondere Ausstrahlung bewahrt hat, nimmt der Rundweg seine Wendung und führt auf der anderen Seite des Rottens wieder zurück nach Biel. Weiter geht es auf etwas erhöhter Lage mit weitem Blick ins Tal, vorbei an alten Ställen und wuscheligen Eselchen, bis sich beim Bahnhof Biel der Kreis wieder schliesst. Ohne Schneeschuhe folgt zum Ausklang ein Spaziergang durch das Dorf und über einen Winterwanderweg in östliche Richtung zum wohl beliebtesten Fotosujet der Gegend: zur frei stehenden Ritzingerfeldkapelle. In Gluringen, dem nächsten Dorf, lernen Kids ihre ersten Skischwünge, während gleich gegenüber die «Tenne» hungrige Wintersportlerinnen und -sportler begrüsst.
Kulturbummel im untersten Val Müstair Nr. 2111
Müstair, posta • GR

Kulturbummel im untersten Val Müstair

«Das Kloster im Schnee, eine helle Festung, die zu schweben schien, ein Schloss, hoch über der Welt», schreibt Constance Hotz in ihrem lesenswerten Krimi «Vier Tage im März» und stellt darin das geheimnisvolle Müstair in den Mittelpunkt. «Hoch über der Welt» ist denn auch genau die richtige Beschreibung für diese Winterwanderung, bei der nicht erst ein stattlicher Anstieg zum Ausblick führt. Auf der gemütlichen Talrunde lässt sich die offene Landschaft in vollen Zügen geniessen. Welche Talseite man zuerst wählt, hängt ein wenig von der Jahreszeit ab. Ist man beispielsweise schon im Januar unterwegs, geht man besser zuerst auf der nach Süden ausgerichteten linken Seite nach Sta. Maria und kann dann, wenn die rechte Talseite gegen Mittag Sonne bekommt, hinüberwechseln. Bei der Post von Müstair biegt man in die mit pinken Schildern markierte Senda Val Müstair. Dann steigt man in den oberen Dorfteil hinauf und biegt in den gespurten Winterwanderweg ein, der in nur leichter Steigung durch den nordseitigen Hang Richtung Sta. Maria führt. Kurz vor der Brücke ins Dorf folgt man den Wegweisern der Senda Rom. Nach Überquerung des Flusses geht es an Pferdekoppeln vorbei zum Dorfeingang, wo man durch die Fenster der Muglin Mall spähen kann. Die alte Mühle aus dem 17. Jahrhundert mit dem ältesten funktionstüchtigen Mühlenwerk der Schweiz öffnet im Sommer an bestimmten Tagen, im Winter nur auf Anfrage. Erreicht man die Hauptstrasse von Sta. Maria, wendet man sich nach links, biegt am Hotel Alpina rechts in ein Seitensträsschen ein, steigt kurz auf und folgt dann links dem Winterwanderweg bald aussichtsreich talabwärts. An der Weggabelung Plazzöl kann man über die Brücke direkt nach Müstair wandern oder schöner rechts auf der Senda Rom weitergehen und sich in einem ausladenden Schwenk von hinten dem berühmten Kloster nähern.
Auf der Sonnenseite des Bleniotals Nr. 2106
Campra, Bivio — Camperio, Piera • TI

Auf der Sonnenseite des Bleniotals

Dötra ist ein kleiner Alpweiler. Er liegt auf einer sanft nach Süden geneigten Geländeterrasse. Es gibt hier eine Kapelle und etliche Rustici. Ausserdem eine Capanna und ein Grotto. Kurz: Dötra ist ein Ort, in dem man gerne den Winter geniesst. Man erreicht Dötra von der Valle Santa Maria aus, die ab Olivone zum Lukmanierpass hochführt. Bei der Bushaltestation «Campra, Bivio» beginnt der Weg. Er steigt durch Wald zügig hinauf: Mit dem Aufstieg zur Alp wollte man schon früher keine Zeit verlieren. Zu Beginn führt der Weg über ein Moor, dann geht es durch Wald zum Älplein Ronco Fichètt. Kurz darauf quert man den südlichsten Arm des Ri di Piera. Eine Furt hilft bei wenig Schnee. Bald schon erreicht man die untersten Gebäude von Calzanígh. Schön ist es, nun in der Sonne über offenes Gelände zu wandern, und nur wenig später sind die ersten Häuser von Dötra in Sicht mit der Capanna Dötra, die man an der Fahne erkennt. Man isst hier lokal, die Produkte stammen aus der Region. Die Aussicht auf die Berge im Bleniotal mit dem höchsten Gipfel des Tessins, der Adula, ist atemberaubend. Ein zweiter Alpweg steigt vom Weiler Piera zur Alp Dötra auf. Auch er ist als Schneeschuhpfad ausgesteckt und verbindet Dötra auf schnellstem Weg mit dem Tal. Doch gerne nimmt man sich etwas mehr Zeit und wählt die Alpstrasse. Auf ihr kann man winterwandernd etwas länger die Sonne geniessen. Via die Alpweiler Anvéuda und Oncedo führt sie nach Piera und der Bushaltestation hinunter.
Durch das wilde Lavizzaratal Nr. 2104
Mogno, Colonia Pazzalino • TI

Durch das wilde Lavizzaratal

Die Wildheit spürt man schon auf der Anreise, wenn sich das Postauto enge Serpentinen hinaufwindet und in der Schlucht kurz vor Mogno zwischen den Felsen stecken zu bleiben droht, würde der Fahrer nicht Millimeterarbeit leisten. Zur Schneeschmelze schäumt hier fauchend die Maggia durch. Und später auf der Schneeschuhtour wird man den Ri di Vacarisc kennenlernen, dessen Gurgeln auch unter einer ordentlichen Schneedecke hörbar ist. Mal diesseits, mal jenseits des Bachgrabens folgt die mittelschwere Route uralten Alpwegen in die Höhe und gibt schöne Ausblicke auf den rauen Talschluss des Val Lavizzara preis. Im Winter liegt das Ziel verlassen, die Alpe Vacarisc di Fuori. Im Sommer wird dort der typische Maggiatalkäse hergestellt. Die Mischung aus 70 Prozent Kuhmilch und 30 Prozent Ziegenmilch verleiht dem Formaggio Valle Maggia einen unvergleichlichen Geschmack. Gestartet wird von der Postautohaltestelle «Mogno, Colonia Pazzalino». Man folgt den rosa Stangen östlich durch das kleine Skigebiet. Am gewaltigen Lawinendamm biegt man zum Dorf ab. Die meisten werden sich sicherlich die von Weitem sichtbare Botta-Kirche anschauen wollen. Nach der Kirche geht es dann in den Weg rechts. Vorbei an den Häusern von Mogno folgt die Schneeschuhroute einem Weg mal durch Wald, mal durch freie Flächen nördlich bergwärts über Vacarisc di Dentro zu den Rustici von Vacarisc di Fuori. Die Alpgebäude sind erst weiter oberhalb an der im Sommer beliebten Tour zum Lago di Mognòla. Auf dem gleichen Weg zurück lässt sich dann am Bach des Ri di Vacarisc bei Pir di Sopra in den oberen Weg nach Mogno einfädeln. Zu gerne hätte man vielleicht den unverwechselbaren Maggiakäse gekauft, doch da im Winter hier oben alles geschlossen ist, müsste man im tiefer unten gelegenen Prato-Sornico einen Zwischenstopp einlegen. Ein sehenswertes Dorf mit dem vielleicht urchigsten Dorfladen des Tessins.
Die Schneeinsel oberhalb von Airolo Nr. 2105
Nante — Pesciüm • TI

Die Schneeinsel oberhalb von Airolo

Selbst wenn im Tessin schon längst kein Schnee mehr liegt, überrascht auf der Schattenseite von Airolo eine Winterlandschaft, wie man sie nicht erwartet hätte. Das nördlichste gilt zugleich als schneesicherstes Skigebiet des Tessins. Umso erstaunlicher, dass man die Anlagen schon vor Ostern bereits stilllegt. Diese Tour startet in Nante, allein schon deshalb, um sich mit dem Käse der Caseificio Togni einzudecken. Danach schlägt man den Winterwanderweg zur Mittelstation Pesciüm ein. Es geht zunächst auf einem Strässchen westlich bergwärts zur Siedlung Culiscio. Weiter geht es in gleicher Richtung unter der Seilbahn hindurch und auf einer Forststrasse durch Wald. Der Bach- graben des Riale dei Sassi wird gequert und nach einer ausladenden Kehre weiter oben ein zweites Mal, bevor der Weg die Höhenterrasse von Pesciüm erreicht. Hier biegt die Route in den Winterwanderweg nach rechts ein. Dieser folgt der Höhenlinie nach Westen, quasi dem Sentiero degli alpi, der im Sommer von Käsealp zu Käsealp führt. Er bietet einen grossartigen Blick zur Gotthardpassstrasse, zum Pizzo Lucendro, zum Pizzo Rotondo und zum Chüebodenhorn – stolze Gipfel über dem Bedrettotal. Schliesslich macht der Winterwanderweg einen grossen Schwenk ins Val Pozzuolo unter den eindrücklichen Wänden des Poncione di Vespero, um zur Weggabelung zurückzukehren, an der man sich rechts hält. Es geht leicht bergan, dann am Gehöft Cascina Nuova vorbei und über die kupierte Höhenterrasse im Auf und Ab zur Mittelstation der Seilbahn.
Viel Zeit haben im Bedrettotal Nr. 2107
All'Acqua • TI

Viel Zeit haben im Bedrettotal

Diese kurze Hüttenwanderung eignet sich wunderbar für einen sonnigen und nicht allzu strengen Abstecher in den Tessiner Winter. Zwar sind etwas mehr als 350 Höhenmeter zu meistern, doch hat man dazu genug Zeit, und der Weg ist technisch einfach, verläuft er doch auf dem Sommerwanderweg. Der Schneeschuhtrail zur Capanna Piansecco beginnt in All’Acqua, hinten im Bedrettotal, dort, wo die Nufenenpassstrasse weiter talaufwärts im Winter nicht mehr geräumt wird. Der Aufstieg führt durch leichten Wald stetig bergauf und dauert für eine Familie gut eineinhalb Stunden. Fitte Tagesgäste schaffen ihn natürlich schneller. Oft ist der Weg deshalb auch hart getrampelt und kann gut ohne Schneeschuhe gemeistert werden. Durch die lange Anreise ins Tessin lohnt es sich, in der Hütte zu übernachten. Sie wurde 2020 renoviert. Der Standard ist hoch, kleine Zimmer und ein gut ausgebautes Restaurant lassen einen den Hüttenmief nicht vermissen. Das Hüttenteam ist aufmerksam und herzlich – die Capanna Piansecco wird von einer Genossenschaft in Freiwilligenarbeit betrieben. Wer am nächsten Tag Lust auf eine kleine Zusatztour hat, kann mit den Schneeschuhen zum zugeschneiten Lago delle Pigne laufen. Die Tour führt auf einer Geländeterrasse in leichtem Auf und Ab hin und zurück. Auf der Ebene ganz am Anfang können Kinder aber auch formidabel spielen – von Verstecken bis Frisbeewerfen ist zwischen den vereinzelt stehenden Felsbrocken vieles möglich. Und mit der fantastischen Kulisse von Poncione di Cassina Baggio und Chüebodenhorn und dem stahlblauen Himmel ist auch für die Eltern für Erholung gesorgt, bevor der Abstieg ins Bedrettotal auf demselben Weg wie am Vortag ansteht.
Im Seilbahnland Nidwalden Nr. 2121
Wirzweli • NW

Im Seilbahnland Nidwalden

Im Sommer ist auf der Dürrenbodenalp viel Betrieb. Kühe weiden, es wird Alpkäse produziert. Im Winter liegt die Alp unter einer Schneedecke. Das Alpleben aber hat sich nicht von der Alp verabschiedet. Auf zwei Alphütten werden bis ins neue Jahr hinein Dutzende Rinder mit dem Heu von der Alp gehirtet. Eine Frage der Ökonomie: damit das Heu im Tal für die Winterfütterung der Kühe reicht. Auf die Dürrenbodenalp gelangt man im Winter am einfachsten via die Gummenalp, und zwar wie folgt: Nach der Fahrt mit der Gondel zum Wirzweli folgt der kurze Weg geradeaus über die im Winter weiss geräumte Strasse bis zur Talstation der Gummenalpbahn. Als Erstes lockt oben der kurze Abstecher zum Kreuz. Titlis und Walenstöcke sind hier zum Greifen nah. Die Wanderung führt dann am Berggasthaus Gummenalp vorbei über die verschneite Alpstrasse hinunter zur Dürrenbodenalp, wo man vielleicht die Rinder sehen oder hören kann. Ein Ahornbaum weist nun die Richtung. Der Weg trifft hier auf die ganzjährig geöffnete Wiesenbergstrasse. Der Winterwanderweg lässt diese links liegen und führt hinunter über verschneite Matten zum Berggut Hinter Huismatt und quert wenig später auf der Wirzwelistrasse den Steinibach. Bei der Talstation der Gummenalp schliesst sich der Kreis.
Winterzauber im Lötschental Nr. 2120
Lauchernalp — Wiler (Lötschen), Talstation • VS

Winterzauber im Lötschental

Die Lauchernalp befindet sich im Kerngebiet des Unesco-Weltkulturerbes Jungfrau-Aletsch und ist bekannt für ihre schneesicheren und sonnigen Skipisten. Die breite Fahrstrasse hinunter nach Wiler dient im Winter gleichzeitig als Winterwanderweg, Talabfahrtspiste für die Skifahrer und Schlittelbahn. Das hat den Vorteil, dass sie immer perfekt präpariert und offen ist. Allerdings teilt man sich den Weg mit den anderen Nutzern. Wer den Skifahrern aus dem Weg gehen will, kommt am besten nicht vor 11 Uhr zur Talstation und startet den Abstieg am frühen Nachmittag, bevor die Skifahrer aus dem Skigebiet ins Tal hinuntersausen. Vorher bietet sich der Besuch einer der Restaurantterrassen in dieser hochalpinen Gegend an, die vom majestätischen Bietschhorn dominiert wird. Die Wanderung beginnt an der Bergstation und führt entlang der Ferienhäuser zum Weiler Fischbiel. Danach verläuft die Route mehrheitlich im lichten Lärchenwald, der besonders nach Neuschneefällen zauberhaft ist. Immer wieder bieten Lichtungen freie Sicht auf die Berge und auf die Lötschenlücke am Ende des Tals. Wer vor der Heimreise noch Zeit hat, kann einen Rundgang im Bergdorf Wiler unternehmen. Hier hängen an vielen Hausfassaden geschnitzte Masken aus Arvenholz, die an die «Tschäggättä» erinnern, die wilden Gestalten des Lötschentaler Fasnachtsbrauchtums.
Abseits der Pistenhektik auf der Lenzerheide Nr. 2117
Parpan, Post • GR

Abseits der Pistenhektik auf der Lenzerheide

Die Lenzerheide ist eine der beliebtesten Wintersportdestinationen mit unzähligen Skipisten, einer Biathlon- und einer Langlaufarena sowie einem dichten Netz an präparierten Winterwanderwegen und Schneeschuhrouten. Abseits des Trubels, gleich nebenan liegt der Rundweg 207 bei Parpan, ideal für eine gemütliche Winterwanderung bei nicht optimalen Pistenverhältnissen oder zur Erholung nach intensiven Skitagen. Die Winterwanderung beginnt in Parpan und führt über das Langlaufzentrum zur Alpkäserei Parpan. Während im Sommer durch die grossen Panoramafenster dem Käser bei der Arbeit zugesehen werden kann, bleibt das Käsekessi im Winter kalt. Infotafeln, das Fenster zum Käsekeller und der Selbstbedienungskühlschrank machen die Alpkäserei aber trotzdem zu einem lohnenden Zwischenstopp. Nach einem kurzen Aufstieg zum Tschuggen erreicht man ein kleines Plateau. Bei der Abzweigung Innerberg geht es durch kurze Waldstücke nach Mittelberg, wo der Winterwanderweg auf die Langlaufloipe trifft. Der folgende Abschnitt ist ein gutes Beispiel für die Koexistenz verschiedener Wintersportarten, die vor allem durch gegenseitige Rücksichtnahme funktioniert. Entlang der Loipe geht es zurück zum Langlaufzentrum und nach Parpan.
Winterliche Freiberge Nr. 2114
Les Breuleux • JU

Winterliche Freiberge

Diese Schneeschuhwanderung führt im leichten Auf und Ab über jurassische Wytweiden. Es handelt sich dabei um die für die Freiberge typische Kulturlandschaft. Wald und Weiden wechseln sich hier ab, und in den Weiden stehen solitäre, mächtige Tannen, die den Tieren im Sommer Schatten spenden. Wytweiden sind meist Gemeineigentum, auf das die Bauern im Sommer ihre Tiere, Kühe und Pferde, zum freien Auslauf treiben. Die Wytweiden, die man auf der Wanderung südlich von Les Breuleux durchstreift, könnten schöner nicht sein. Da gibt es keinen Hof und keinen Weiler, stattdessen eine weite, schöne Winterlandschaft. Unterwegs fallen die Windräder auf dem Mont Crosin auf. Von Weitem schon kann man sie sehen und hören. Und man trifft auch auf die dorfeigene kleine Skistation Les Breuleux mit einer Buvette, wo man einkehren und von dort aus den Kindern beim fröhlichen Schlitteln und Skifahren zusehen kann. Alles ganz ohne Beschallung. Hier ist auch schon die Hälfte der Wanderung erreicht. Der zweite Teil des Schneeschuhtrails führt wieder über Wytweiden. Diesmal sind sie mit Dolinen übersät. Sie sind mit Holzlatten eingezäunt, damit sich kein Tier verletzen kann. Nach einem letzten kurzen Aufstieg erreicht man den Dorfrand von Les Breuleux.
Beatenberg und die verschneiten Berner Alpen Nr. 2113
Beatenberg — Beatenberg, Waldegg • BE

Beatenberg und die verschneiten Berner Alpen

Es ist, als würde man über eine fast endlos lange Aussichtsterrasse wandern, mit Blick entweder auf die Niesenpyramide und auf das Dreigestirn mit dem Schreckhorn links daneben, je nachdem, in welche Richtung man sieht, und den dazwischen ebenso schönen Bergen: Sulegg, Lobhörner, Schwalmere, Doldenhorn, First und Dreispitz. Dieser zehn Kilometer lange Winterwanderweg hoch über dem Thunersee verdient unumwunden die Prädikate «grossartig» und «erhaben». Die Wanderung beginnt bei der Bergstation der Standseilbahn in Beatenberg. In drei Kehren geht es hinauf zur Alp Bode und zu der Waldstrasse, die nach Waldegg führt. Der Winterwanderweg ist angenehm präpariert, es wandert sich auf ihm durch den stillen, weissen Wald fast wie von selbst. Ab und zu lässt er den Blick auf die Berge zu, aber auch auf die Weiler von Beatenberg, dem Dorf, das sich über fünf Kilometer Länge an die Hänge des Niederhorns schmiegt und sich das längste Dorf der Schweiz rühmt. Erst bei Rischere Bödeli verlässt man den Wald und quert den Sundbach, um nach Rischere Änderbort zu gelangen. Kurze Zeit später erreicht man Waldegg, den östlichen Dorfteil von Beatenberg.
Waadtländer Bergwinter Nr. 2112
Col de Bretaye • VD

Waadtländer Bergwinter

Der Zug lässt Meter um Meter die Zivilisation hinter sich, je höher er sich emporwindet, bis zum Col-de-Bretaye, wo er in eine aufgeregt fröhliche Wintersportwelt eintaucht. Diese Schneeschuhwanderung zum Lac des Chavonnes aber verspricht stille Natur. Sobald das Mayen Morgex und die Piste des Petit-Chamossaire gequert sind, ist man in einer einsamen Winterwelt, und spätestens am Lac des Chavonnes erliegt man ihrem Reiz. Es ist der grösste der vier Bergseen am Col-de-Bretaye, die dem tonigen Untergrund geschuldet sind. Im Hochwinter legen die Berge kalte Schatten auf das Eis. Doch im gleichnamigen Hôtel-Restaurant ist es warm, und die gepflegte Speisekarte lockt. Weiter geht es auf schmalem Pfad dem Ufer entlang und dann in der Sonne hinauf zur Alpstrasse. Man folgt ihr bis zum Sattel Pt. 1795. Er trennt das Becken des Lac des Chavonnes von der nächsten Geländekammer. Der Schneeschuhtrail zweigt hier nach rechts ab auf den Rückweg. Zurück auf dem Col-de-Bretaye, bleibt hoffentlich vor der Rückfahrt Zeit, die grandiose Aussicht zu geniessen. Sie reicht von den Waadtländer Alpen, mit Les Diablerets und dem Grand Muveran, bis zum Mont-Blanc-Massiv mit seinen spitzen Bergen und mittendrin der weissen Kuppe, seiner Majestät, dem Mont Blanc, dem höchsten Berg der Alpen.
Grosse Schneeschuhspuren ob Engelberg Nr. 2049
Fürenalp • OW

Grosse Schneeschuhspuren ob Engelberg

Die Schneeschuhwanderung auf dem Grotzli-Trail bietet beste Bergerlebnisse. Dafür sorgen die grandiose Sicht auf die Spannörter und die Titlis-Nordwand. Alles ist hier auf engstem Raum: ein angenehmer und sanfter Schneeschuhtrail inmitten schroffer hochalpiner Berge. Die Wanderung startet an der Bergstation der Fürenalpbahn und steigt in einigen Kehren hinunter zu den kleinen Tännlein, die in Gruppen stehen. «Grotzli» nennt man in der Innerschweiz kleinwüchsige Bäume an der Baumgrenze. Sie wachsen langsam, sie bleiben klein, sind selten mehr als vier oder fünf Meter hoch. Hier finden Wildtiere, Hühner und Vögel Unterschlupf. Und früher auch Bären, wie die Entdeckung im Jahr 2020 einer Wurfhöhle beweist. Die hier gefundenen Bärenknochen sind zwischen 9500 und 12 400 Jahre alt. Der Schneeschuhtrail durchquert das Grotzli bis zu einem Aussichtspunkt mit Sicht auf die Spannortlücke. Von dort steigt man wiederum in sanften Kehren hinauf nach Eggen und weiter zum Aussichtspunkt P. 1895 mit einer Bank, dem höchsten Punkt der Wanderung mit einmaliger Sicht auf die Titlis-Nordwand. Ein kleiner Schlenker noch in Richtung Surenenpass westwärts, dann dreht die Richtung, und es geht sanft hinunter zu den Alpgebäuden der Alp Hinter Fürren und zur Bergstation. Als Zugabe gibt es noch den kleinen Abstecher zum Hundschuft, einem Aussichtspunkt hoch über dem Engelbergertal.
Dem Eiger entgegenwandern Nr. 2051
Männlichen — Kleine Scheidegg • BE

Dem Eiger entgegenwandern

Wer immer schon mal Eiger, Mönch und Jungfrau von ganz nah und mit allen Sinnen erleben wollte, dem sei diese Winterwanderung empfohlen. Zu Beginn und am Schluss kreuzt man den Skizirkus, im Mittelteil gibt es aber einen malerischen und erstaunlich ruhigen Teil durch einen lichten Arvenwald. Langsam erreicht man die Waldgrenze und taucht ein in die Welt der uralten und knorrigen Bäume, die den garstigen Lebensbedingungen auf über 2000 Metern ü. M. trotzen. Dazwischen ragen die blassen Überreste toter Stämme wie zerbrochenes Elfenbein aus dem Schnee. Wer noch mehr Aussicht als das Dreigestirn will, plant zu Beginn den etwa dreiviertelstündigen Abstecher hinauf auf den Gipfel des Männlichen ein, Royal Walk genannt. Zurück bei der Bergstation, sucht man ein violettes Tor, wo drei Winterwanderwege gleichenorts beginnen. Dieser Weg trägt die Nummer 63, der man fortan folgt. Er ist der einzige Winterwanderweg, der nicht gleichzeitig auch von Schlittlern benutzt wird. Das hat seinen Grund, denn es geht einige Male steil bergab und bergauf, weshalb Stöcke oder gar Spikes den Wandernden gute Dienste leisten. Bei Bustiglen beginnt der letzte Aufstieg durch ein Wildschutzgebiet, eindrücklich nah der Eigernordwand. Schliesslich erreicht man die Kleine Scheidegg. Wer den Tag mit etwas Süssem abrunden will, wechselt auf den Schlitten oder den Zug und fährt nach Wengen hinunter: In der Confiserie Vincenz gibt es Eigergrüessli, Mönchkristalle und Jungfrauspitzli. Die Pralinés werden seit Jahrzehnten hergestellt.
Unaufgeregt geradeaus Nr. 2014
Saas-Almagell, Dorfplatz • VS

Unaufgeregt geradeaus

Vom Ausgangspunkt in Saas-Almagell sieht man das Ziel. Bis dort hinauf sind es gut zwei Stunden über hell knirschenden Schnee, unaufgeregt der verschneiten Saaser Vispa entlang zwischen hohen Bergen, immer geradeaus dem Talboden entlang bis zum Stausee Mattmark. Mattmark und sein Staudamm, das ist auch die Geschichte der Erschliessung des Saastals, die Anfang des 20. Jahrhunderts mit einer Strasse und einem Postauto einsetzte. Sie, die Strasse und später die Elektrizität waren die Voraussetzungen für den touristischen Aufschwung im Tal. Doch der Weg war steinig und hart wie die Felsen, welche diese Winterwanderung flankieren. Zermeiggen, der Weiler, wurde abgerissen. Man erinnert sich an den Gletschersturz 1968, als an der Baustelle Mattmark 88 Arbeiter ihr Leben lassen mussten. Eine Karte braucht es nicht. Den Weg kann hinauf man nicht verfehlen. Er ist mit Ratraks bestens präpariert und da sind auch die Längsläufer, die Skater, die Tourengänger, die des Wegs gehen. Geradewegs immer Richtung Süden geht es vom Dorfplatz von Saas-Almagell an die Saaser Vispa und über eine Brücke an deren linkem Ufer bis kurz vor vor Zermeiggern und dem Staubecken. Hier wechselt der Weg das Ufer der Vispa und folgt nun dem präparierten, breiten Pfad, bis hinauf zur Staumauer und dem Restaurant Mattmark. Wer will, kann noch über die Staumauer gehen. Dann aber geht es den gleichen Weg wieder zurück nach Saas-Almagell. Die Wanderung wird begleitet von Moränenwällen, die von den Kreten in die Tiefe schwingen mit darauf einem feinen Saum von kahlen Lärchen. Es ist eine unaufgeregte Wanderung mit tollem Höhepunkt, dem Blick von der Staumauer in die Bergwelt. Darüber glitzert die Sonne und unten liegt helltürkis das Eis. Wunderschön!