Wandervorschläge • Schweizer Wanderwege

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Aussichtsreiche Buchsi- und Wynigenberge Nr. 1664
Herzogenbuchsee — Wynigen • BE

Aussichtsreiche Buchsi- und Wynigenberge

Nachdem man die Aussenquartiere von Herzogenbuchsee hinter sich gelassen hat, gelangt man durch den Lööliwald zu den offenen Matten und Ackerlandschaften von Bollodingen. Der Anstieg des Humbergs ist teilweise mit Stufen versehen und führt parallel zum historischen Hohlwegsystem steil durch den Wald. Durch die offene Hügellandschaft führt der Weg weiter entlang von Höfen mit prächtigen Gemüse- und Blumengärten, bis man die Wanntalhöchi und damit den höchsten Punkt dieser Wanderung erreicht. Hier eröffnet sich ein herrlicher Ausblick zu den Jurahöhen und über Oschwand, dem einstigen Wohn- und Arbeitsort Cuno Amiets. Er und sein Malerlehrling Bruno Hesse, der Sohn von Hermann Hesse, hatten hier einst ihre Staffeleien aufgestellt und liessen sich von dieser lieblichen Hügellandschaft inspirieren. Angenehm kühl schlängelt sich nun ein Waldweg hinunter zum stillen Täli im Mutzgrabe. Der kurze Abstecher zum 14 Meter hohen Mutzbachfall lohnt sich unbedingt. Von der Anhöhe Rüedisbach Richtung Leggiswil und Riedern wird die Rundsicht nun immer weiter und schöner. Die letzten zwei Kilometer zum Endpunkt der Wanderung verlaufen auf einem in die Sandsteinfluh gehauenen Weg.
Blueschtwandern vom Thurtal an den Bodensee Nr. 1665
Leimbach TG, Kreuzung — Kesswil • TG

Blueschtwandern vom Thurtal an den Bodensee

Mostindien. Wer im Thurgau wandert, merkt bald: Der Kanton trägt seinen Namen zu Recht. Obstbäume prägen das Landschaftsbild. Jeder dritte Tafelapfel, in den hierzulande gebissen wird, stammt aus dem Thurgau, jeder zweite Liter Most ebenso. Besonders reizvoll zeigen sich die Obstbäume im Frühling, wenn die weissen und rosafarbenen Blüten in der Sonne leuchten. Reich verwöhnt mit Apfelblütencharme wird man auf der Wanderung von Leimbach nach Sommeri. Leimbach ist eines dieser typischen Thurgauer Dörfer, von denen unterwegs noch weitere warten: klein, beschaulich und von der Landwirtschaft geprägt. Diese Lieblichkeit strahlt auch die Landschaft aus. Mal führt der Weg über Felder und vorbei an Apfel- und Birnbäumen, mal taucht man ein in den Wald, erfreut sich an einem Bächlein und atmet den Duft von frischem Bärlauch, der hier wie Unkraut schiesst. Ganz anders ist der zweite Teil der Tour durch den Güttinger Wald nach Kesswil. Es gibt viel zu entdecken im bunten Grün, vor allem von den majestätischen, 200 Jahre alten Eichen kann man sich kaum abwenden. Dasselbe gilt für die hübschen Fachwerkbauten im alten Teil Kesswils, sie zeugen von der reichen Geschichte des Orts am Bodensee.
Über den Crupspitz von Seewis nach Malans Nr. 1667
Seewis Dorf, Bühelstrasse — Malans Bahnhof • GR

Über den Crupspitz von Seewis nach Malans

Eindrücklich sind die Felswände, die kurz nach Landquart links und rechts in die Höhe schiessen, wenn man im Zug oder im Auto Richtung Klosters fährt. Der Einschnitt, die Chlus, markiert den Übergang vom Rheintal ins Prättigau und bildet die Grenze zwischen dem Bündner- und dem im Prättigau heimischen Walserdeutsch. Noch eindrücklicher ist die Chlus, wenn man oberhalb der Schlucht steht und den Blick über die Felskante 700 Meter in die Tiefe wagt. Zwischen dem pittoresken Bergdorf Seewis und dem Crupspitz mit seiner Aussichtskanzel hat man mehrmals Gelegenheit dazu. Daneben bieten die spannende Wegführung durch den Wald und über blumenbestandene Alpen, die Ausblicke auf den Vilan, die Schesaplana und ins Prättigau und ein Felsdurchgang über dem Islatal viel Abwechslung. Den Star des Tages entdeckt man wenig später auf den Magerwiesen um Fadära: die schneeweisse Bergnarzisse, eine Blume von edler Erscheinung. Vom Fadärastein ist die Sicht nochmals grossartig, auf die Bündner und St. Galler Alpen und auf das gut 600 Höhenmeter weiter unten liegende Malans in der Bündner Herrschaft. Das verwinkelte Dorf mit den historischen Bauten, hübschen Gärten und gepflegten Rebbergen lädt zum Verweilen ein.
Freiburger und Waadtländer Voralpenland Nr. 1668
Châtel-St-Denis — Oron-la-Ville • VD

Freiburger und Waadtländer Voralpenland

Das Wanderwegnetz im Grenzgebiet der Kantone Waadt und Freiburg ist dünn, die Auswahl entsprechend klein. Gleichwohl lässt die vorliegende Route kaum Wünsche offen. Sie führt durch einsames Weideland und über aussichtsreiche Höhen. Allerdings gibt es zu Beginn längere Strecken auf Hartbelag und auch später einige Abschnitte auf Strässchen. Über sanft hügeliges Wiesland und durch stille Wälder geht es zunächst von Châtel-St-Denis nach La Rogivue; hier hat man den Strassenverkehr hinter sich. Das nahe Moorgebiet Les Mosses wartet mit zauberhaften Weihern und weiten Riedgrasflächen auf. Kurvenreich führt die Wanderroute danach am Weiler Le Jordil vorbei, senkt sich ins Tälchen der Mionne und steigt wieder hoch nach St-Martin. Bei Chesalles-sur-Oron breitet sich eine landschaftliche Szenerie aus, die wie ein Bühnenbild wirkt: Hinter dem etwas tiefer liegenden stattlichen Schloss Oron ziehen sich sanft gewellte Hügel mit Wäldern, Feldern und Dörfern bis an den Horizont. Dem Flüsschen Flon entlang gelangt man von Oron-le-Châtel nach Oron-la-Ville. Munter sprudelt das Wasser über Stock und Stein. Geschützte Plätzchen mit ruhigerer Strömung laden zur Rast und zum Planschen ein.
Frühlingstour durch den Pfynwald Nr. 1669
Sierre, Parc de Finges — Susten / Leuk Bahnhof • VS

Frühlingstour durch den Pfynwald

Der Pfynwald ist landesweit bekannt, weil er im Wallis die Grenze zwischen der deutschen und der französischen Sprache bildet. Er ist aber auch ein aussergewöhnlich schönes und vielseitiges Naturschutzgebiet. Das rund zehn Quadratkilometer grosse Reservat ist der grösste Föhrenwald Mitteleuropas und zählt zu den letzten wilden Flusslandschaften der Schweiz. Der erste Teil der Wanderung führt durch ein zauberhaftes Labyrinth von bewaldeten Anhöhen und kleinen, mit Schilf umgebenen Weihern. Zur Frühlingszeit hört man schon von Weitem unzählige Frösche quaken. Danach wird eine weitgehend flache Ebene durchquert, zunächst etwas erhöht auf einem Damm, vom Bauernbetrieb Pfyngut an dann auf einem Strässchen. Der Föhrenwald ist hier von grossen Weideflächen durchsetzt, welche die Sicht zu den umliegenden Berggipfeln freigeben. Schon bald wird der Föhrenwald dichter. Zwischen den Wipfeln sieht man immer wieder die Nordflanke des Illhorns. Der abschüssige Hang wird vom Illbach entwässert, einem der aktivsten Wildbäche der Schweiz. Mehrmals pro Jahr brechen hier grosse Murgänge aus. Auf einer Hängebrücke wird der Graben überquert. Der Abstieg Richtung Leuk/Susten führt nochmals durch schönen Föhrenwald.
Im Tal des Vedeggio nach Tesserete Nr. 1670
Isone, Paese — Tesserete, Stazione • TI

Im Tal des Vedeggio nach Tesserete

15 Kilometer lang, 2,4 Milliarden Franken teuer, für Geschwindigkeiten bis 250 Stundenkilometer gebaut – der Ceneri-Basistunnel vollendet den Bahnausbau am Gotthard und macht ab September 2020 die Reise ins Tessin zum Katzensprung. Über dem Ceneri-Basistunnel ist von Hochgeschwindigkeit nichts zu merken. Zwischen Isone und Tesserete, im Tal des Flüsschens Vedeggio, regieren Ruhe, Beschaulichkeit und urtümliche Natur. Ausgedehnte Buchenwälder, muntere Wasserfälle, einsame Alpen, und verspielte Pfade begleiten den Wanderer. Kaum zu glauben, dass unter den Schuhen Züge durch den neuen Tunnel eilen. Isone, schmuckes 380-Seelen-Dorf und Eliteschmiede der Armee, ist das Eingangsportal zur Tour. Auf dem Weg nach Gola di Lago laden die Alpe Muricce und die Alpe di Zalto zur Rast: Das Panorama vom Pizzo di Claro über den Camoghè bis zum Monte Tamaro ist ein Traum. Nach Gola di Lago rückt der Monte Bar ins Blickfeld. Seine Wälder wurden im 19. Jahrhundert gerodet, um die Öfen der Metallverarbeitung zu füttern. Auf «unserer» Talseite wächst es munter weiter, unzählige Birken wiegen im Wind. Das Rusticodörfchen Condra und das Convento Santa Maria, der Schweiz erstes Kapuzinerkloster, sind die letzten Höhepunkte.
Von St. Antönien nach Partnun Nr. 1712
St. Antönien, Rüti — St. Antönien, Platz • GR

Von St. Antönien nach Partnun

Keine Spur von Frühling Ende März in St. Antönien. Im abgelegenen Dorf über dem Prättigau hält der Winter das Zepter noch fest in der Hand. Gut möglich, dass die Messlatte in Partnun am Wegrand eine Schneehöhe von zwei Metern anzeigen wird. Schnee ist das prägende Element in St. Antönien, oder besser gesagt die Lawinen. Das Tal ist eng, die Hänge der umliegenden Berge sind steil. Chüenihorn, Schafberg, Sulzfluh, Schijenflue, Schollberg und Eggberg heissen sie - am Chüenihorn und am Eggberg stehen die grössten Lawinenverbauungen der Schweiz mit gut 16 Kilometern Länge. Wert: 22 Millionen Franken. Ernst Flütsch hat gelernt, mit der Lawinengefahr zu leben. Er wirtete während 36 Jahren im Berghaus Sulzfluh in Partnun. Dass der Weg nach St. Antönien zwischendurch geschlossen oder im Frühling am Nachmittag aus Sicherheitsgründen gar gesperrt ist, ist für ihn Alltag. Partnun selbst sei sicher, sagt er. Die kurze Winterwanderung nach Partnun verläuft auf einer breiten, angenehm ansteigenden Strasse. Sie ist überschneit und für Motor- fahrzeuge gesperrt. Omnipräsent ist das Thema Lawinen. Beim Start der Wanderung im Ortsteil Rüti erblickt man die Verbauungen am Eggberg, bald schon zeigen sich an den Hängen links und rechts Risse oder kleine Rutsche in der Schneedecke. Einzigartig sind die Ruhe und die Sicht auf die Bergwelt. Einzig vom eingeschneiten Schanielabach ist ein Gurgeln zu vernehmen. Hat man sich in Partnun gestärkt und am Panorama sattgesehen, führt die Tour auf gleicher Strecke zurück - zu Fuss oder auf einem gemieteten Schlitten.
Eiger und Wetterhorn im Blick BE Nr. 1620
Holenstein — Brandegg • BE

Eiger und Wetterhorn im Blick BE

Wer mit der neuen Gondelbahn nicht bis auf den Männlichen fährt, sondern schon bei der Mittelstation Holenstein aussteigt, sucht definitiv nicht den Pistenrummel, sondern Ruhe. «Eiger Trail» heisst unser Weg. Der Name passt, türmt sich doch die Eigernordwand mit ihren 1800 Metern Fels und Eis am nahen Horizont auf. Vielleicht befinden sich irgendwo dort oben gerade ein paar unentwegte Bergsteiger? Weil im Sommer das Eis wegschmilzt und der Fels bröckelt, wird die Eigerwand mehr und mehr im Winterhalbjahr bestiegen. Ein spektakulärer Anblick, wobei dieses Ungetüm eines Berges in den Morgenstunden auch die Sonne verdecken kann. Für einmal ist also Ausschlafen angesagt. Der Trail führt auch durch stimmungsvolle Waldpartien, in denen nur einzelne Sonnenstrahlen durch das verschneite Geäst leuchten. Auf den Lichtungen schweift der Blick wieder in die Ferne, zum Beispiel auch zum massigen Wetterhorn und zum schlanken Schreckhorn. Der Eiger Trail ist Wald- und Panoramaweg in einem. Bei der Station Holenstein geht man unter dem Gebäude durch zu einem kleinen Aussichtspunkt. Von dort führt der Trail hinunter zu den Alphütten von Rauft. Nach einigen Waldstücken und Lichtungen überquert er eine Piste und schlängelt sich an deren Rand hinunter bis Unterbrand. Hier leiten die Markierungen in den märchenhaften Itramenwald, wo es auf immer schmaleren Pfaden zwischen Stämmen und Sträuchern hindurchgeht und wo auch mal eine Ladung Schnee direkt auf eine Mütze hinunterstieben kann. Im Tälchen des Wärgischtalbachs führt der Trail über einen Holzsteg und wenig später hinaus auf die weite Lichtung der Brandegg mit der Haltestelle der Wengernalpbahn und dem Restaurant. Auf der sonnenwarmen Terrasse lässt sich wortwörtlich blendend verweilen, vielleicht mit dem Genuss der legendären Apfelküchlein, der Spezialität des Hauses.
Zu den Steinböcken bei Pontresina Nr. 1722
Pontresina — Pontresina, Godin • GR

Zu den Steinböcken bei Pontresina

Einen Steinbock aus nächster Nähe zu beobachten, ist ein eindrückliches Wandererlebnis. Und nicht alltäglich. Wer im Mai nach Pontresina reist, kann diesen schönen Moment mit hoher Wahrscheinlichkeit erleben. Dann steigen zahlreiche Steinböcke aus ihren Winterquartieren herab an den Dorfrand, um frisches Gras zu fressen oder am dortigen Staudamm das Salz zu lecken, das der Zement ausstösst. Einzige Regel ist, dass die Wege nicht verlassen werden dürfen. Ein Feldstecher hilft, die Tiere auszumachen, und mit einer Wanderkarte findet sich ein Weg, um sich ihnen zu nähern. Wer es einfacher haben will, schliesst sich einer kostenlosen Führung von Pontresina Tourismus an. Die Wanderung beginnt am Bahnhof von Pontresina. Der Weg durchquert das Dorf, um zum Sta.-Maria-Kirchlein mit seinen kostbaren mittelalterlichen Wandmalereien zu gelangen. Dort biegt man auf die Steinbock-Promenade ein, einen einfachen, breiten Weg, auf dem an sieben Stelen Wissenswertes über den König der Alpen vermittelt wird. Nun hält man Ausschau nach den Tieren in freier Wildbahn, Geduld und Ruhe sind gefragt. Oft sind die Steinböcke beim Damm zu sehen. Kurz darauf, bei Ers Crast’Ota, kann auch für einige Zickzackkurven der Weg hinauf Richtung Unterer Schafberg begangen werden. Weiter geht es aber auf dem zuvor eingeschlagenen Weg nordwärts. Beim Punkt 1890 wählt man den Wanderweg hinunter Richtung Godin. Im Juni blühen hier Feuerlilien und Türkenbunde und bieten ein orange- und rosafarbenes Spektakel. Die Wanderung ist im Mai empfehlenswert, ab Juni ziehen die Steinböcke hinauf auf die Alp Languard. Die hiesige Kolonie ist mit 1800 Tieren übrigens die grösste der Schweiz.
Wintermärchen in den Freiburger Voralpen Nr. 1641
Buvette des Amis de La Chia • FR

Wintermärchen in den Freiburger Voralpen

Der 5 km lange Rundweg bietet eine wunderbare Aussicht auf die Freiburger Voralpen, den berühmten Moléson, den Greyerzersee und den Höhenzug Gibloux. Die märchenhafte Wanderung ist dank der sanften Steigungen für alle geeignet. Ausgangspunkt ist La Chia. Von diesem kleinen Skilift aus folgt man den Schildern der Route Nr. 2, «Petit Tour de la Chia». Geht man im Uhrzeigersinn in Richtung La Grosse-Oubèca, hat man zuerst einen Blick auf die Stadt Bulle, dann auf die Bergkette der Vanils und schliesslich auf das Schloss Greyerz. Danach führt die Route durch Wälder und über Weiden. Entlang den rosa Markierungen kommt man an für das Greyerzerland typischen Chalets vorbei, mit Namen im Freiburger Patois wie «La Savarisa» und «Le Schimbre». Ist man beim Chalet «Ou Chimbo» angelangt, führt ein gewundener Weg zum Gipfel von La Chia. Die romantisch-verschneiten Lichtungen und die malerischen kleinen Holzbrücken schaffen eine Atmosphäre wie aus einem Wintermärchen. Auf dem Gipfel angekommen, bietet sich ein Ausblick auf das Westschweizer Mittelland. La Chia ist das höhenmässig am tiefsten gelegene Skigebiet der Region, doch es zieht viele verschiedene Wintersportler an. Für den Abstieg bieten sich zwei Möglichkeiten. Entweder geht man den Weg zurück, auf dem man aufgestiegen ist, oder man geht eine Schleife und steigt über den Nordwesthang ab. Dieser Weg ist zuerst ziemlich steil. Dann überquert er Weiden und durchquert den Wald, bis man schliesslich einen wunderbaren Ausblick auf den Jura hat. Man gelangt dann auf den mit einem Holzwegweiser gekennzeichneten «Sentier des Pauvres», der zum Ausgangspunkt zurückführt. Eine wohlverdiente Erfrischung im «Buvette des Amis de la Chia» ist der optimale Ausklang für diesen Ausflug.
Vom Gornergletscher zum Gornergrat Nr. 1723
Rotenboden — Gornergrat • VS

Vom Gornergletscher zum Gornergrat

Es gibt Sachen, die sollte man einmal im Leben gesehen haben. Dazu zählt der Gornergrat. Wenn nicht zu Fuss, dann mit der Bahn, auch wenn die Fahrt sehr teuer ist. Ohne Halbtax jedenfalls. Doch sie ist es wert. Vom Gornergrat auf 3090 m ü.M. überblickt man eine grossartige Gletscherwelt. Viele Gletscher sieht man von hier aus gleichzeitig: den Gorner-, den Grenz- und den Monte-Rosa-Gletscher, den Zwillings- und den Schwärzegletscher, den Breithorn-, den Unteren und den Oberen Theodulgletscher sowie den Furgggletscher unter dem Matterhorn. Diese Wanderung aber gilt einem Naturphänomen, das für den Gornergletscher speziell ist: azurblaue, kleine Tümpel und Mäander mit unzähligen Schlingen, die im weissen Eis eingeschlossen sind. Sie entstehen, weil das Gletschereis des Gornergletschers sehr kalt ist. Das Schmelz- und das Regenwasser können darum nicht in den Eisschichten versickern, weil sie da gefrieren würden. Das Wasser fliesst oberflächlich ab und sammelt sich auf seinem Weg talwärts in Tümpeln und Mäandern. Zu sehen sind sie auf der Wanderung von Rotenboden, der letzten Station vor dem Gornergrat. Von Rotenboden fällt der Weg zum Riffelsee ab, wo er die Richtung wechselt. Taleinwärts geht es nun oberhalb des Gornergletschers in leichtem Auf und Ab mitten in diese prachtvolle Bergwelt hinein bis zum Punkt 2694. Ab hier folgt der Aufstieg über das Gornerli zum Gornergrat. 400 Höhenmeter gilt es zu bewältigen, zum Teil ist der Weg, der als weiss-blau-weisser Alpinweg markiert und ausgeschildert ist, recht steil, und die Steine liegen locker. Bei trockenen, günstigen Verhältnissen jedoch ist er im Aufstieg gut zu bewältigen. Ziel ist der Gornergrat. Von hier fährt die Bahn zurück nach Zermatt.
Zum Gletschertor des Langgletschers Nr. 1724
Fafleralp • VS

Zum Gletschertor des Langgletschers

Die Lötschenlücke, dieses schmale Halbrund zwischen hohen Gipfeln, ganz zuoberst im Lötschental, zieht einen magisch an. Doch der Weg dahin über den Langgletscher ist lang und nur etwas für Alpinisten. Das Gletschertor des Langgletschers hingegen, auf zirka halbem Weg, lässt sich auf dem «Gletschererlebnisweg», einem Alpinwanderweg, erstaunlich leicht erwandern. Dieser beginnt beim Alpweiler Gletscherstafel auf der Fafleralp. Bis hierher fährt der Bus. Nach den letzten Alphütten quert der Weg die Lonza, die alle Wasser im Tal sammelt, und folgt ihr taleinwärts. Nach etwa einem Kilometer teilt sich der Weg, kommt aber kurz darauf wieder zusammen. Er steigt weiter an, der Lonza entlang, zur Schwemmebene Ganderre. Auf 1998 m ü.M. zweigt der Gletschererlebnisweg rechts ab und geht über in einen weiss-blau-weiss markierten Pfad, der über Stock und Stein führt. Von Weitem schon sieht man das Gletschertor, das aktuell auf 2200 m ü.M. liegt: Es besteht aus mehreren Öffnungen im Eis, aus denen Bäche quellen, und die bald zum reissenden Bergbach werden. Über eine Brücke quert man nun den Bach und steigt über Felsgestein zu einem seitlichen Hochtälchen auf, dem man bis zu einem Felsen folgt, wo der Weg zum Anungletscher und zur Lötschenlücke abzweigt. Der Gletschererlebnisweg aber zweigt nach links ab über eine Steilstufe und steigt zur Anenhütte an. Für den Rückweg zur Fafleralp wählt man die Variante über den Guggisee und bleibt somit langmöglichst über dem Talgrund. Kurz nach dem Alpweiler Guggistafel verläuft der Gletschererlebnisweg talwärts zum Indre Talbach, dem er bis zum Ausgangspunkt der Wanderung folgt.
Durch den Karst hinauf zum Fikenloch Nr. 1725
Melchsee-Frutt • OW

Durch den Karst hinauf zum Fikenloch

Mal verschwindet es, mal taucht es als Quelle irgendwo wieder auf. Das Wasser hat im Kalk nicht nur ein verzweigtes Höhlensystem hinterlassen, sondern auch oberirdisch seine Spuren in den Fels gezeichnet. Die Karstlandschaft, durch die diese Wanderung führt, ist ein faszinierendes Formenspiel aus Rillen, Dellen, Zacken und Kanten. Weil Regen- und Sickerwasser Kohlendioxid aufnimmt, greift es den Kalk an. Die Wanderung beginnt gemütlich an der Bergstation der Seilbahn von Melchsee-Frutt. Der Weg zur Tannalp führt unter dem Bonistockgrat durch und bietet schöne Ausblicke auf den Melch- und den Tannensee. Beim Berggasthaus Tannalp biegt man links Richtung Schaftal ab, passiert das Vogelbüel-Seeli, lässt dann die Route zum Jochpass rechts liegen, um der Fahrpiste zum Hengliboden weiter zu folgen. Bald zweigt rechts ein markierter Wanderweg ab. Er führt durch die Karrenfelder am Follenseeli vorbei zum Fikenloch am Kamm, der jäh ins Engelberger Tal abbricht. Unbedingt eine Taschenlampe mitnehmen, denn das Loch kann bis zum Höhlenbuch auf eigene Faust begangen werden. Beim Abstieg lohnt es sich, die Engstlenalp mit einzuschliessen. Auf gleichem Weg kehrt man zum Wegschild beim Vogelbüel zurück und biegt nach links ab in die Route über das Schaftal zur Engstlenalp. Am Engstlensee lässt sich auftanken. An einem Findling dort wurde so viel Energie gemessen wie an den Pyramiden von Gizeh. Ein Kraftort, oder wie es der britische Physiker und Alpinist John Tyndall im Sommer 1866 ausdrückte: «Einer der entzückendsten Orte der Alpen.» Zurück zur Tannalp geht es dann auf schönem Pfad unter der Spycherflüö hindurch.
Kontraste an den Diablerets Nr. 1726
Col du Sanetsch — Lac de Derborence • VS

Kontraste an den Diablerets

Karstlandschaften sind Urlandschaften, vor menschlichen Eingriffen weitgehend verschont. Schon bei der Anfahrt zum Sanetschpass erfasst der Blick eine weite Gesteinswüste. Doch beim Hineinwandern entdeckt man zwischen den kahlen Felskuppen artenreiche Biotope und im Gestein einen unermesslichen Formenschatz. Aus dem Lapiaz, französisch für Karst, hat die Mundart ein «Lapis de Zanfleuron» hervorgebracht. Vom Sanetschpass folgt man einem Karrenweg unter den Felsklippen des Sanetschhorns. Bald taucht linkerhand die Schwemmebene des Lachon, des Abflusses des Zanfleuron-Gletschers und dessen Gletschervorfeld, auf. Von hier aus steigt man über Karst zur Cabane de Prarochet auf, wo man das Gepäck schon einmal deponieren kann, ehe man sich den Abstecher zur Tour St-Martin gönnt, zur «Quille du Diable», zum Teufelskegel, wie der Felssolitär meist genannt wird. Dort offenbart sich der Blick auf die Trümmermassen des Bergsturzes von Derborence am spektakulärsten. Die Wanderung am anderen Tag von der Cabane de Prarochet nach Derborence ist Schwindelfreien vorbehalten. Die Wandermarkierung leitet einen von der Hütte hinunter zur Alp Miex. Bald darauf passiert man Poteu des Etales, die mit Leitern und Seilen versehene Schlüsselstelle. Nach der sehr steilen Schluchtpassage hält man sich rechts auf dem oberen Pfad, der zum Lac de Derborence führt.
Über mehrere Jurafalten nach Moutier Nr. 1624
Châtillon JU — Moutier • JU

Über mehrere Jurafalten nach Moutier

Glücklicherweise haben politische Strukturen keinen Einfluss auf die Landschaften und das Wandererlebnis. Bald findet nämlich die zweite Abstimmung statt, an der entschieden werden soll, ob Moutier beim Kanton Bern bleiben oder zum Jura wechseln soll. Wie auch immer das Resultat lauten wird: Wandernde wissen, dass Grenzen hauptsächlich in den Köpfen bestehen, und können sich in jedem Fall auf einen abwechslungsreichen Wandertag freuen. Kleine Restaurants am Weg laden zur bewirteten Rast, wobei ihre Öffnungszeiten ziemlich unregelmässig sind. Ein vorgängiger Anruf lohnt sich also, will man nicht riskieren, mit knurrendem Magen vor verschlossenen Türen zu stehen. Vom jurassischen Châtillon führt der Wanderweg südlich aus dem Dorf hinaus und steigt vorwiegend entlang eines Alpsträsschens durch eine Waldschlucht hinauf in einen weiten Kessel mit Weidelichtungen. Nach den Ferienhäuschen bei La Montagne wird der Weg zum schmalen Pfad und durchquert dichten Wald mit üppigen Hochstaudenfluren. Mehrere Rücken mit Hochtälern folgen, jedes eine Idylle für sich mit Wiesen und Weiden, einigen Hecken, umkränzt von Wald oder Baumgruppen. Die Wanderwege durch das Grasland sind manchmal schlecht zu sehen, deshalb sollten die Markierungen, die zum Teil weit auseinander liegen, gut beachtet werden. Etwas Orientierungssinn und hin und wieder ein Blick auf eine Karte können nicht schaden. Insbesondere unterhalb von Aux Arsattes ist dies wichtig, um an den Waldrändern und auf den Weiden den Weg nicht zu verlieren. Im Wald über Moutier ist die Orientierung wieder problemlos. Bei «Le Stand» wartet noch ein hübscher Grillplatz, danach führt der Weg oberhalb des Städtchens an dessen Ostende und in Kürze zum Bahnhof.
Wo Zürich an die Innerschweiz grenzt Nr. 1778
Albispasshöhe — Zug • ZH

Wo Zürich an die Innerschweiz grenzt

Vielleicht ist die Geschichte von der Kappeler Milchsuppe ja mehr Legende als verbriefte Tatsache. Wer durch das Grenzgebiet zwischen den Kantonen Zürich und Zug wandert, mag aber gerne an die Verbrüderung der reformierten Zürcher mit den katholischen Innerschweizern glauben. 1529 war es, als das Fussvolk beider Heere gemeinsam eine Suppe gekocht und verspeist hat. Die Innerschweizer hatten die Milch, die Zürcher das Brot beigesteuert. Heute erinnert der Milchsuppenstein an das gewichtige Mahl. Von der Albiskette aus kann fast das ganze Gebiet der ehemaligen Konfliktparteien überschaut werden. Und die Aussicht ist tatsächlich fantastisch: Schon von der Albispasshöhe, wo die Wanderung beginnt, bietet sich ein Blick auf den Zürichsee. Der Weg führt hinauf zum Aussichtsturm Hochwacht, auf den Bürglen und schliesslich auf das Albishorn. Beim Abstieg über die entzückenden Weiler Oberalbis und Husertal dominieren in der Ferne der Zugersee und die Innerschweizer Alpen das Panorama. Auf dem Weg in Richtung Baar wird die Kantonsgrenze überquert. Ein kleiner Abstecher zum Milchsuppenstein ist hier Pflicht, bevor es dem Lissibach entlang bis an die Lorze weiter geht. Jetzt kann fast nichts mehr schief gehen: Bis ans Seeufer folgt die Route immer dem Fluss. Nur beim Biotop nach der Autobahnunterquerung in Baar muss man aufpassen, dass man nicht dem Lorzenkanal sondern der Alten Lorze folgt. Der Kanton Zug hat kürzlich die letzte Lücke im Weg dem idyllischen Flüsschen entlang bis an den Zugersee geschlossen, was ihm den Prix Rando 2020 der Schweizer Wanderwege eingebracht hat.
An den Hängen des Moléson Nr. 1612
Plan-Francey — Neirivue • FR

An den Hängen des Moléson

Die Wanderung beginnt in Plan-Francey (1518 m) am Fuss des Moléson, dem hoch über Gruyères und dessen Schloss thronenden König der Freiburger Berge. Über den botanischen Pfad mit seinen 150 voralpinen Pflanzenarten geht es dem Hang entlang bis zur Alphütte von Gros-Moléson. Danach folgt die Route einem gewellten Grat bis zur Vudalla. Auf der Erhebung verlief einst eine bekannte Skipiste, und auch wenn die Anlagen mittlerweile abgebaut wurden, sind ihre steilen Nordhänge immer noch ein beliebtes Ziel für Tourenskifahrer. Nach dem Genuss des herrlichen Rundblicks über das Greyerzerland gilt es, die fast 1000 Höhenmeter hinunter nach Neirivue in Angriff zu nehmen. Der Weg dorthin führt durch ein Waldstück, quert die auf einer stark geneigten Lichtung gelegene Alp von Les Dovalles und mündet schliesslich in eine befahrbare Strasse. Diese teilweise bewaldete, trockene und sonnige Hangseite des Intyamontals ist von grosser Bedeutung für die regionale Biodiversität, sind hier doch besonders viele Tier- und Pflanzenarten heimisch. Kurz vor Neirivue kommt man an einer auf Forellen spezialisierten Fischzucht vorbei. Gespeist wird die Anlage von Quellwasser, das vom Hongrintal im Südwesten her etwa sieben Kilometer weit durch unterirdische Karstgänge fliesst, bevor es unweit oberhalb des Dorfs zutage tritt. Neirivue wurde 1904 durch einen Brand fast vollständig zerstört. Nach dem Wiederaufbau erlebte das Dorf im späteren Verlauf des 20. Jahrhunderts einen Aufschwung, getragen insbesondere von der Holz- und der Textilindustrie – beides bis heute wichtige Wirtschaftszweige der Gemeinde.
Walserspuren im Prättigau Nr. 1692
St. Antönien, Rüti • GR

Walserspuren im Prättigau

In zahlreichen Tälern und Dörfern in Graubünden gehen die Ursprünge der Besiedelung auf die Walser zurück. So ist auch die kleine Siedlung St. Antönien auf 1450 m ü. M. ein typisches Walserdorf. Eingebettet in einer fantastischen Bergwelt ist St. Antönien Ausgangspunkt einer Vielzahl attraktiver Wanderungen und Klettertouren. Bei der Postautostation «Rüti» beginnt die Wanderung zum Partnunsee. Zunächst wandert man in nördlicher Richtung einige hundert Meter auf der Alpstrasse Tal einwärts. Schon bald folgt ein Wegweiser mit der Aufschrift «Partnun», der links wegführend auf den Wanderweg zeigt. Über Weiden und durch lichte Wälder, immer die markante Schijenflue im Blick, erreicht man die Alp Carschina Untersäss und gleich danach die Heinzenkapelle St. Antönien. Werfen Sie einen Blick hinein, es lohnt sich! Nun geht es etwas steiler bergan bis nach Partnun zum Berghaus Alpenrösli. 150 Höhenmeter und eine halbe Stunde später steht man unvermittelt am kristallklaren Partnunsee. Grillstellen und zwei Ruderboote laden zum Verweilen ein. Das benachbarte Österreich ist gleich «hinter den Bergen» und so erstaunt es nicht, dass es hier zahlreiche ehemalige Schmugglerpfade gibt. Ist man schon einmal hier, gehört eine Seeumrundung dazu, bevor man sich auf den Rückweg macht. Zunächst auf dem Aufstiegsweg, dann ein kleiner Abstecher via Partnunstafel und Berghaus Sulzfluh, geht es wieder abwärts in Richtung St. Antönien. Obwohl ab «Äbi» der Rückweg mit dem Hinweg identisch ist, nimmt man das Tal jetzt anders wahr. Falls noch Energie vorhanden ist, wandert man bis zum Dorfkern mit den alten Häusern und der 500-jährigen Kirche und geniesst die heimelige Atmosphäre.
Von Liestal nach Rheinfelden Nr. 1656
Liestal — Rheinfelden • BL

Von Liestal nach Rheinfelden

Das Baselbiet ist nicht Berggebiet, aber dafür schönes Hügelland. Der höchste Punkt des Kantonshauptorts Liestal ist mit 636 Meter die Spitze des Aussichtsturms auf dem Schleifenberg. Das markante Zwischenziel der Wanderung sieht man bereits vom Bahnhof aus. Nach der Durchquerung der Altstadt geht es durch Wohnquartiere aufwärts in den Wald und in mässigem, aber anhaltendem Aufstieg am Rand einer abschüssigen Felsklippe zur Bergwirtschaft Schleifenberg. Zwischen den Bäumen hindurch hat man bereits erste eindrückliche Tiefblicke in die Ebene gehabt. Vollends öffnet sich die Sicht, wenn man auf den 30 Meter hohen Aussichtsturm steigt. Von der höchsten Plattform der 1891 errichteten Stahlkonstruktion kann man bei klaren Verhältnissen den Schwarzwald, die Vogesen und die Alpenkette sehen. Auf einer breiten, kiesbedeckten Waldstrasse steigt man zum Stächpalmehegli ab und gelangt über Hersberg zum Blauenrain. Alsbald öffnet sich ein malerischer Ausblick: Die prachtvolle Anlage des ehemaligen Stifts Olsberg liegt im Tälchen des Violenbachs, das von sanft geneigtem, mit unzähligen Obstbäumen bestandenem Wiesland geprägt ist. Hinter der mittelalterlichen Baugruppe erkennt man in der Ferne verschiedene Hochbauten der Stadt Basel. In leichtem Abstieg führt ein Waldweg an den Dorfrand von Magden. Parallel zum Magdenerbach geht es von da nach Rheinfelden. Das Ortsbild des Zähringerstädtchens ist von nationaler Bedeutung. Wegen der bedachten Stadtplanung ist die Stadt mit dem Wakker-Preis des Schweizer Heimatschutzes ausgezeichnet worden.
Von Klosters zur Alp Garfiun Nr. 1657
Klosters Platz • GR

Von Klosters zur Alp Garfiun

Im Osten des Dorfs Klosters öffnet sich das Tal der jungen Landquart. Der Wildbach hat bereits eine ungestüme Reise von der Silvretta mit viel Gefälle hinter sich und schlängelt sich nun durch den weiten Talboden. Der hintere Teil des Tals ist im Winter nicht bewohnt, das Bergrestaurant Alp Garfiun ist jedoch offen. Erreichbar ist es auf einem schön angelegten Winterwanderweg. Der erste Teil der Route führt von Klosters Platz zunächst direkt der Landquart entlang nach Äuja, von Bündelti an dann etwas erhöht querfeldein unterhalb der Häuser von Monbiel taleinwärts, bis er etwas östlich des Walserdörfchens in die Strasse mündet. Dieser erste Abschnitt der Wanderung lässt sich auch überbrücken, indem man mit dem Postauto ab Klosters bis zur Endstation Monbiel/Parkplatz fährt und von dort auf dem Strässchen taleinwärts wandert. Ab Monbiel unterliegt die Strasse einem Fahrverbot. Völlig verkehrsfrei ist sie jedoch nicht - im Winter wird sie von Kutschen befahren. Man braucht aber gar nicht durchwegs auf der Strasse zu wandern. Bereits einen Kilometer hinter Monbiel verzweigt sich die Wanderroute in zwei Äste. Der gewalzte Weg, der zum Weiler Schwendi hoch und danach an erhöhter Lage über den Pardenner Boden zur Alp Garfiun führt, ist sonniger gelegen, bietet eine schöne Aussicht in den Talhintergrund und empfiehlt sich daher für den Hinweg. Auf dem Rückweg hingegen lohnt es sich, auf der Strasse zu bleiben. Sie verläuft nahe am Flussbett der Landquart. Weil der nahe Gatschieferspitz die Sonne noch bis weit in den Februar fast den ganzen Tag verdeckt, ist die Landschaft hier viel winterlicher und bietet einen entsprechend malerischen Anblick.
Schneeschuhtour am Mont Pèlerin Nr. 1658
Stn. Mont Pèlerin • VD

Schneeschuhtour am Mont Pèlerin

Der Mont Pèlerin (Pilgerberg) ist zwar nur wenig mehr als 1000 Meter hoch, doch wegen der erhabenen Lage hoch über dem Genfersee gilt der Hausberg der Stadt Vevey gleichwohl als richtiger Berg. Im Winter sind auf dem Höhenrücken zwei Schneeschuh-Rundwege ausgeschildert, die sich gut zu einer Tagestour kombinieren lassen. Bei der Standseilbahn-Bergstation folgt man zunächst der gelb signalisierten Wanderroute und erreicht schon bald den Wald. Bei der Lichtung Mivy beginnt die eigentliche Schneeschuhroute. Der längere der beiden Rundwege, die hier im Winter für Schneeschuhläufer signalisiert sind, trägt die Nummer 1, nördlich davon schliesst sich Nummer 2 an. Bei Pré de Joux treffen die beiden Runden aufeinander. Wer mit einer dreistündigen Tour genug hat, schlägt hier die links abgehende Route ein. Es lohnt sich jedoch, eine Zusatzschlaufe einzulegen. Unterhalb der Maison Blanche gelangt man zu einem Wasserlauf und in den Wald, erreicht dann die Lichtung Bois-de-Ban und von dort in kurzem, aber steilem Aufstieg den Gipfel des Mont Chesau. Hier öffnet sich eine grossartige Aussicht auf den Genfersee und zu den Savoyer Alpen. In sanftem Abstieg geht es über den Weiler Chesau nach La Mollie und in einem grossen Bogen sanft aufwärts zur Pré de la Demoiselle. Die Route liegt hier oft im Wald, doch immer wieder gewähren Abschnitte auf offenem Gelände schöne Ausblicke ins nahe Freiburgerland und zum Genferseebecken. Über Mivy geht es auf dem gleichen Strässchen wie beim Hinweg zurück zur Bergstation Mont Pèlerin.
Gipfeltour auf den Monte Caslano Nr. 1660
Caslano stazione — Magliaso • TI

Gipfeltour auf den Monte Caslano

Wild wachsende Christrosen kommen in der Schweiz einzig im Südtessin vor. Wie ihr Name sagt, blühen sie oft bereits zur Weihnachtszeit. Den leuchtend weissen Blüten begegnet man aber auch bis in den März. Ein Standort, an denen sie reichlich vorkommen, ist der Monte Caslano. Der bewaldete Felsrücken, der von den Einheimischen Sassalto genannt wird, erhebt sich wie ein riesiger Buckel am Rand der Schwemmebene des Malcantone. Sein höchster Punkt liegt zwar bloss etwa 250 Meter über dem Seespiegel. Gleichwohl weist er mit einigen Steilhängen, Flühen und schmalen Pfaden einen rundum bergigen Charakter auf. In aller Regel lässt er sich problemlos besteigen - es sei denn, in der Gegend liegt ausnahmsweise einmal viel Schnee. Im Winter sind leider der An- und der Rückmarsch etwas beschwerlich: Weil die Schiffe nicht fahren, muss man eine längere Hartbelagsstrecke in Kauf nehmen. Der hübsche alte Dorfteil von Caslano liegt am Fusse des Monte Caslano. Der Aufstieg zur Gipfelkuppe zieht sich in einem Halbkreis durch den Südhang. Ganz oben befindet sich eine kleine Kapelle, die am Rand einer Felsklippe steht. Die Aussicht auf den See und ins Sottoceneri ist grossartig. Von der Westseite des Sassalto führt ein kurzer, aber steiler Abstieg durch Laub- und Palmenwald nach Torrazza. Das Dörfchen liegt an der schmalsten Stelle des Luganersees. Weil er hier nur wenige Dutzend Meter breit ist, sieht er eher wie ein Fluss aus. Über das Wasser hinweg sieht man ins italienische Nachbardorf Lavena und kann den Passanten zuwinken, die dort am Ufer spazieren. Zurück nach Caslano gelangt man auf einem Uferweg, der bis zum Weiler Piatta auf einem Strässchen, danach auf einer malerischen Promenade verläuft.
Von Marbach nach Bumbach Nr. 1661
Marbach LU, Dorf — Bumbach, Alpenrose • LU

Von Marbach nach Bumbach

Im Grenzgebiet von Entlebuch und Emmental liegt die Marbachegg. Der aussichtsreiche Hügelrücken ist mit einer Seilbahn erschlossen und mit Skipisten ausgestattet. Winterwanderwege führen von beiden Talseiten hinauf. Werden sie kombiniert, dann ergibt sich eine kontrastreiche Wanderung abseits des Pistenrummels. Von Marbach herauf verläuft die Route durchwegs auf einem Strässchen, das sporadisch von Anwohnern befahren wird. Die Strecke wird nicht schwarz geräumt, und weil sie mehrheitlich in Schattenhängen verläuft, bleibt die Schneeschicht auf der Fahrbahn auch nach längeren sonnigen Perioden gut erhalten. Die kurvenreiche Aufstiegsstrecke bietet reiche perspektivische Abwechslung, auch wenn die Aussicht zur Schrattenfluh und zum Talboden vielerorts durch Bäume eingeschränkt wird. Einen markanten Wendepunkt erreicht man auf rund 1300 Meter Höhe: An einer Weggabelung steht eine schöne alte Holzscheune, dahinter öffnet sich die Sicht nach Süden zum Hohgant und zur Augstmatthornkette. Mit diesem kolossalen Panorama vor Augen gelangt man in kaum merklichem Aufstieg zum Gehöft Wittenfärren – zweifellos der schönste Abschnitt der Wanderung. Zunächst recht steil auf einem Alpweg, vom Bauerngut Unterlochsitli an dann mit etwas geringerem Gefälle auf einem Strässchen gelangt man via Wäldli nach Unterlochseite. Einige Gehminuten später verlässt die signalisierte Winterwanderroute die Strasse und führt zunächst über verschneites Weideland, später dann auf einem Zubringersträsschen zur Postautohaltestelle beim Restaurant Alpenrose in Bumbach hinunter.
In einer Stunde um den Berg Nr. 1696
Caslano Stazione • TI

In einer Stunde um den Berg

Einen Berg zu Fuss umrunden in etwas mehr als einer Stunde, ist das möglich? Ja, am westlichsten Seezipfel des Lago di Lugano, wo sich auf einer Halbinsel der Monte Caslano, auch als Sassalto bekannt, erhebt. Selbst mit einer Gipfelhöhe von "nur" 525 Meter über Meer präsentiert er sich den Besuchern bereits bei der Anfahrt nach Caslano im besten Licht. Die kurze, jedoch landschaftlich reizvolle Wanderung startet bei der gleichnamigen Station und führt entlang der Via Stazione zum ältesten Dorfteil direkt beim See. Ein Abstecher in die engen Gassen des typischen Tessiner Dorfes lohnt sich dabei allemal. Beim Dorfplatz, beziehungsweise der Piazza, folgt man den Wegweisern "Giro/Tour Monte Caslano" und macht sich via "Poncione - Torrazza" im Uhrzeigersinn auf den Weg. Schon bald sind die letzten Häuser von Caslano hinter uns und es folgt eine sehr interessante Naturlandschaft. Hier gibt es auf kleinstem Raum eine Vegetation, welche für die gesamte Tessiner Region repräsentativ ist und daher auch unter dem Schutz der Eidgenossenschaft steht. So sind entlang des Weges Linden, Ulmen, Robinien, Kirschbäume, Kastanien, Eschen, Ahorn sowie zahlreiche Sträucher zu finden. Dank den verschiedenen Gesteinsarten aus unterschiedlichen Zeitepochen ist die geologische Sicht ebenfalls interessant. Hinweise dazu gibt es auf den zahlreichen erklärenden Bildtafeln. Auf halber Strecke erreicht man das kleine Dorf Torrazza, wo schöne Blicke ins schweizerisch-italienische Dorf Ponte Tresa auf den Wanderer warten. Der Rundgang endet auf der Piazza und mündet wieder auf den Weg zurück zur Station Caslano. Trotz des hohen Hartbelagsanteils lohnt sich diese abwechslungsreiche Rundwanderung.