Schweizer Wanderwege | Wandervorschläge • Schweizer Wanderwege

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Walenpfad Nr. 0587
Chrüzhütte — Brunnihütte SAC • NW

Walenpfad

Wer zum ersten Mal die Bannalp besucht, dem stockt im ersten Augenblick der Atem, so himmelstürmend türmen sich die Gipfel der Walenstöcke und ihre dunklen Flühe über der Bannalp auf. Doch da sind auch die Matten mit den grasenden Kühen und der Bannalpsee inmitten des Tales, welcher der ganzen Szenerie eine mystische, aber auch beruhigende Note verleiht. Verschiedene Rundwege und der Kinderwan~ derweg «Zwärgliweg» führen um den Bannalpsee, sodass sich die Anreise auch für gemütliche Wanderungen lohnt. Der Walenpfad, der um die Walenstöcke herum nach Brunni führt, verlangt hingegen gute Trittsicherheit und Schwindelfrei~ heit. Von der Bergstation Chrüzhütte gehts zuerst leicht abwärts zum Berghaus Urnerstafel östlich des Bannalpsees. Von dort steigt der Weg an zur Alp Oberfeld, wo Wandernde den ersten Durst stillen und Alpprodukte wie Ziegenkäse kaufen können. Danach folgt der anspruchsvollste Teil der Tour. Sowohl die steilsten Aufstiege wie auch die exponiertesten Passagen mit schwindelerregenden Tiefblicken sind bis zur Walegg zu bewältigen. Die Walegg ist der höchste Punkt der Wanderung und ein willkommener Platz für eine Rast. Auf der anderen Seite steigt man ab zur Walenalp, wo eine Schweizer-Familie-Feuerstelle zur nächsten Pause einlädt. Danach gehts noch einmal bergauf durch Wald, über Geröllfelder und Alpweiden nach Rosenbold und zur Brunnihütte. Für müde Füsse ist hier der «Kitzelpfad» der willkommene Abschluss. Dieser Barfussweg um den Härzlisee führt über unterschiedliches Bodenmaterial wie Holzschnitzel, Wasser oder Kies, sodass die Fusssohlen angenehm massiert und zuweilen auch etwas gekitzelt werden.
Obwaldner Höhenweg Nr. 0588
Melchsee-Frutt — Eggen • OW

Obwaldner Höhenweg

Der Obwaldner Höhenweg umrundet den ganzen Kanton Obwalden. In fünf Tagesetappen führt er vom Pilatus über den Glaubenberg zum Brünigpass, dann hinüber zur Melchsee‑Frutt und weiter über den Storeggpass nach Grafenort. Die letzte Etappe von der Melchsee‑Frutt nach Eggen oberhalb Grafenort kann auch gut als Eintagestour unternommen werden. Der Weg ist jedoch ziemlich anspruchsvoll, er verlangt gute Trittsicherheit, Schwindelfreiheit, eine solide Ausdauer und etwas Orientierungsvermögen. Der ganze Weg ist zwar mit den Wanderlandwegweisern mit der Routen~ Nummer 57 ausgeschildert, und auch weiss‑rot~ weisse Farbmarkierungen sind vorhanden, doch diese sind nicht immer optimal sichtbar, und die Wegspur ist im Gras und Gestrüpp zuweilen kaum zu erkennen. Wer sich die Route vornimmt, erlebt aber neben der Anstrengung eine abwechslungs~ reiche Landschaft und Aussichten auf grüne Hügel, schroffe Flühe und spitze Felsgipfel. Als Einstimmung wartet auf der Melchsee‑Frutt der spiegelnde Melchsee. Dann führt der Weg den wilden Flanken des Melchtals entlang. Der Anfang des Weges bis Unter Stafel ist noch leicht. Dann folgt der anspruchsvollste Teil bis Unter Boden. Hier ist der Weg nicht immer deutlich zu sehen, er führt durch teilweise abschüssiges Gelände, wo auch mal ein Geländerseil gute Dienste leistet. Danach ist noch genügend Ausdauer gefragt für das mehrmalige Auf und Ab bis zum Storeggpass. Dahinter gehts noch hinab zur Alp Eggen, von wo eine kleine Luftseilbahn nach Mettlen hinunter~ schwebt. Ein letztes, aber gemütliches Auslaufen entlang der Engelberger Aa führt zum Bahnhof Grafenort.
Pilatus Nr. 0589
Gfellen — Pilatus • LU

Pilatus

Als letzte Etappe der Rundtour Luzern‑Napf‑Pilatus bietet sich die sensationelle Alternativroute ab Gfellen im Tal des Grossen Entlenbachs an. Bei der Endstation des Postautos beim Hotel/Restau~ rant Gfellen folgt man dem Wegweiser zu den einzelnen Ferienhäuschen. Rasch ist der Asphalt hinter einem und der allmähliche Anstieg erfolgt auf einem Wiesenpfad bis zum Hof Mittlisthütten. Hier steigt der Pfad in der schattigen Schlucht des Eibachs an. Dort, wo der Weg verschüttet, bieten Seile sicheren Halt. Bei der ersten Abzweigung via Alpeli zum Risetestock. Achthundert Meter tiefer grüsst Gfellen im Sonnenlicht, und im Südwesten sind neben dem Stockhorn in der Ferne die Berner Alpen erkennbar, aber auch der Blick vom Titlis über die Urner Alpen bis zum Tagesziel Pilatus nimmt einen gefangen. Ab jetzt ist der Höhenweg mit seinem spektakulären Rundblick ein ständiges Auf und Ab. Der Pfad ist oft felsig, führt teilweise auch über Heide‑ und Grasland mit schönem Hochmoorcharakter. Nach der Tripolihütte sind stotzige Passagen mit Holztreppen und Seil~ sicherung zu bewältigen, bis der Aussichtspunkt Mittaggüpfi erreicht ist. Von hier trennen einen drei abwechslungsreiche Wegstunden vom Pilatus, für die man lieber mehr Zeit einrechnet, denn rasches Gehen ist in Karstgelände unmöglich. Auch gilt es, nach dem 200 Meter tiefer gelegenen Felli die «eingebüsste» Höhe bis zum Widderfeld wieder wettzumachen. Der überhängende Abstieg über Felsen, der jetzt folgt, ist mit Seilen und Eisenstangen gesichert, am besten steigt man ihn rückwärts gehend hinab. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind hier unerlässlich, auch für die Passage vom Gemsmättli auf dem Gratweg bis zum Tomlishorn hinüber. Von da ist das Ziel mitsamt japanischen Touristen nicht mehr weit.
Grande Cariçaie Nr. 0599
Cudrefin, La Sauge — Estavayer-le-Lac • VD

Grande Cariçaie

Die Wanderung durch die Grande Cariçaie, das grösste Seeuferfeuchtgebiet der Schweiz, beginnt beim Naturschutzzentrum La Sauge. La Sauge liegt am Broyekanal. Die Anreise hierhin erfolgt mit dem Schiff, mit Rufbussen oder Mietvelos ab Bahnhof Ins. Auch kleine Rundwanderungen lohnen die Reise nach La Sauge, und wer sich die ganze Wanderung vornimmt, kann sie auch auf zwei Tage aufteilen, zum Beispiel mit Übernachtung in Portalban. Auch eine Übernachtung in der Auberge de La Sauge ist möglich. Mit einem Aufbruch zeitig am Morgen ist die anschliessende Wanderung auch in einem Tag machbar. Im Natur~ schutzzentrum La Sauge lohnt es sich, ein wenig Zeit zu verbringen. Die Ausstellungen und die Vogelbeobachtungshütten an den Weihern sind unbedingt einen Besuch wert. Vielleicht zeigt sich ja sogar ein prächtig blauer Eisvogel. Die Wanderung folgt dann dem Chemin des Trois‑Lacs, der Wanderland‑Route Nummer 71. Sie führt zuerst in gerader Linie durch den üppigen Uferwald oder an dessen Rand nach Cudrefin, anschliessend mit einigen Schlenkern vom Ufer weg nach Protalban. Kaum eine Stunde nach Portalban taucht bei Gletterens das Pfahlbaudorf Village Lacustre auf. Die rekonstruierte Siedlung aus der Jungsteinzeit kann besichtigt werden, und an Kursen lernen die Besucher die damalige Lebensweise und das einstige Handwerk kennen. Via Chevroux, Forel und Autavaux gelangt man schliesslich nach Estavayer‑le‑Lac. Das Schloss Chenaux aus dem 13. Jahrhundert, die Altstadt mit den vielen Lauben und Bistros bildet den interessanten und gemütlichen Schlusspunkt dieser Wanderung.
Bellinzona Nr. 0600
Bellinzona — Giubiasco • TI

Bellinzona

Bellinzona wird über die Passerelle verlassen, welche die Bahnanlage überspannt, und man steigt der gelben Markierung folgend zur Kirche von Artore hinauf. Hier eröffnet sich ein schöner Ausblick über die Stadt. Am Waschhäuschen vorbei führt der Weg aufwärts, bis er nach den letzten Häusern in einen alten Saumweg übergeht, der gleichmässig steigend im Schatten spendenden Kastanienwald nach Monti di Artore hinaufführt. Der ebene Fahrweg bringt einen nach Monti di Ravecchia. Beim Kirchlein geniesst man eine wunderschöne Sicht über die Magadinoebene bis zum Lago Maggiore. Bei guter Fernsicht grüssen sogar die Walliser Alpen mit dem Monte~ Rosa‑Massiv. Nach einer Stärkung im nebenan liegenden Grotto fällt der Weg steil den Wald hinunter und erreicht die Strasse bei Monti di Pedevilla. Ihr folgt man bis Paudo. Bis hierher fährt das Postauto. Wer genug Zeit hat, beginnt nun den Abstieg nach Pianezzo, die Fahrstrasse kann dank guter Markierung grösstenteils vermieden werden. Das teilweise mit modernen Häusern verbaute Pianezzo besitzt eine spätmittelalterliche Kirche mit übermalten Fresken der beiden Patroni Giacomo und Filippo. Ein letzter steiler Abstieg über Lôro führt nach Giubiasco hinunter. Hier empfängt einen die von Lorenzo Custer neu gestaltete Piazza Grande mit der Kirche San Maria Assunta mit wechselnden Kunstausstellungen. Nur wenige Gehminuten entfernt liegt der Bahnhof, von dem aus die S 10 und S 20 im Halbstundentakt nach Bellinzona zurückfahren.
Sonniger Monte Bré Nr. 0573
Monte Brè — Castagnola • TI

Sonniger Monte Bré

Ab Lugano Bahnhof fährt der Bus Nummer 1 nach Cassarate, von wo die Drahtseilbahn auf den Hausberg von Lugano, den Monte Brè, fährt. Auf 925 Metern über Meer gelegen, gilt er als einer der sonnigsten Punkte der Schweiz, und er ist ein hervorragender Ausgangspunkt für eine Wanderung zum Monte Boglia oder weiter zu den Denti della Vecchia. Eine Treppe führt auf den Gipfel und Aussichtspunkt. Wer genug Sonne getankt und den Blick auf Lugano hinunter ausgekostet hat, kann den Abstieg beginnen - über eine längere Treppenpassage und durch Wald wird das 300‑Seelen‑Dorf Brè erreicht, das am Osthang des Berges liegt. Nach einem kurzen lichten Weg- stück, gesäumt von Rebhängen, taucht die Route wieder in den Wald hinein und windet sich eher steil hinunter nach Gandria, das am Ufer des Lago di Ceresio liegt. Das ehemalige Fischerdörfchen mit seinen verwinkelten Gassen und verschachtelten Häusern, die am steilen Hang zu kleben scheinen, sind auf jeden Fall einen Streifzug wert. Dort beginnt auch der Olivenweg. Gekennzeichnet ist er mit einem Olivenbaum‑Logo und folgt dem Seeufer bis nach Castagnola. Man wähnt sich in mediterranen Gefilden mit den malerischen Örtchen und Beizchen, die am Weg liegen, und die ganze Szenerie scheint einem Film wie «Über den Dächern von Nizza» entstiegen, mit der Verfolgungsjagd auf einer Küstenstrasse hoch über dem Mittelmeer. Hier auf dem Olivenweg wird niemand gejagt, sondern friedlich gewandert, und 18 Informationstafeln erzählen über Geschichte, Botanik und den Anbau des Olivenbaums sowie die Verarbeitung der Früchte. Ein Gratisprospekt dazu ist bei Lugano Turismo erhältlich, eine detaillierte Broschüre gibt es ebenfalls dort zu kaufen. Ab Cassarate fährt der Bus Nummer 2 zurück zum Hauptbahnhof.
Höhenwanderung zur Fafleralp Nr. 0574
Lauchernalp — Fafleralp • VS

Höhenwanderung zur Fafleralp

Zu Recht zählt diese Höhenwanderung auf dem Lötschberg‑Panoramaweg zur Fafleralp zu den Klassikern. Eingebettet zwischen den Berner und den Walliser Alpen wandert man umgeben vom Grün der Wiesen und Wäldchen, dem Blau der sprudelnden Bergbäche und mit stetem Blick auf die imposanten karg‑weiss‑grauen Gipfel der Hochgebirgswelt. Um in den Genuss dieser Stimmung zu kommen, gilt es für diejenigen, die von der Berner Seite her anreisen, zuerst einmal in die richtige Komposition des «Lötschbergers» zu steigen, um ins Wallis und nicht ins Simmental zu gelangen. Nach der Postautofahrt von Goppenstein nach Wiler geht’s mit der Seilbahn weiter auf die Lauchernalp. Bei einem Morgenkaffee auf der Terrasse des Restaurants bei der Seilbahn werden die Sinne geweckt, und es bietet sich die Gelegenheit zum Gipfelraten. Das lohnt sich, denn der Blick ist fantastisch, hinunter ins Lötschental und hinüber aufs fast 4000 Meter hohe Bietschhorn. Zuhinterst im Tal präsentiert sich die Lötschenlücke ganz in Weiss und weckt die Lust, auch einmal dort zu stehen. Der Weg ist einwandfrei signalisiert, man braucht bloss der grün markierten Route Nummer 56 von «Wanderland Schweiz» Richtung Fafleralp zu folgen. Angenehm läuft es sich auf dem gut ausgebauten Naturbelag über die grünen Wiesen. Dabei kommen Wandernde in den Genuss eines Sonnenbades, das die südexponierte Lage des Höhenweges mit sich bringt. Kinder werden sich freuen, wenn ihnen jemand die Sagen von den Tafeln vorliest oder erzählt, die unterwegs am Wegrand stehen. Ein schönes Teilstück führt auf einem kleinen Pfad durch ein Wäldchen, und wer die Badehose dabei hat, kann sich im kleinen Schwarzsee eine Erfrischung gönnen. Die Route endet auf der Fafleralp, zum Beispiel bei einem Eistee oder einem Most im Restaurant. Nicht zu verfehlen ist der grosse Parkplatz, von dem aus das Postauto wieder zurückfährt.
Zum Creux du Croue Nr. 0575
La Cure • VD

Zum Creux du Croue

Weit oberhalb des Genfersees, hinter dem Col de la Givrine, liegt an der Schweizer Grenze das Noirmont‑Massiv, durch welches diese Wanderroute führt. Hier präsentiert sich der Jura von seinen schönsten Seiten, mit seiner Weite, den Weiden, besprenkelt mit Waldstücken, Einzelbäumen und den obligaten Trockenmauern. Es handelt sich um eine lokale Route von Schweiz Mobil, der Kartenausschnitt mit Route lässt sich also auch im Massstab 1:25 000 auf www.wanderland.ch ausdrucken – was empfehlenswert ist. Vom Bahnhof La Cure aus beginnt die Wanderung ein Stück auf der Fahrstrasse dorfauswärts, von der Landesgrenze weg in die Schweiz hinein. Beim Bahnübergang steht ein Wegweiser, der die Richtung nach Creux du Croue angibt. Ein kleines Stück führt der Weg durch Siedlungsgebiet, und schon eröffnen sich die Weiten der Juraweiden. Man halte Ausschau nach den gelb gepinselten Wanderwegmarkierungen auf Steinen. Die Erhebung des Noirmont sticht deutlich aus der Landschaft heraus. Vorbei geht’s an den Höfen Les Coppettes und L’Arzière und durch die Combe aux Tassons. Der Creux du Croue am Fuss des Mont Pelé ist dann das Highlight der Wanderung, eine wahre Naturschönheit. Es ist ein kleiner Talkessel mit Torfmoorboden, der sich im Herbst schön verfärbt. Mitten drin steht ein Schafstall. Der obere Rand der Mulde, an dem der Wanderweg vorbeizieht, ist ein idealer Picknickplatz. Der Wegweiser zeigt dann die Richtung zurück nach La Cure an. Kleine Weglein steigen am Rand des Talkessels hinauf bis zum Aussichtspunkt des Noirmont auf gut 1500 Metern über Meer. Der Blick nach Frankreich zeigt eine weite Moor‑ und Seenlandschaft, die im Winter ein Langlaufparadies ist. Nach dem Abstieg trifft der Weg nach einigen Schlaufen in der Nähe von Les Coppettes wieder auf die Ausgangsroute und führt über die gleichen weitläufigen Juraweiden nach La Cure zurück.
Nach Seelisberg Nr. 0576
Beckenried — Seelisberg • NW

Nach Seelisberg

Die Leitlinie dieser Wanderung bildet der Vierwaldstättersee, dessen Name von den vier angrenzenden Waldstätten, den heutigen Kantonen Uri, Unterwalden, Schwyz und Luzern, herrührt. Umgeben von den Bergen der Zentralschweiz liegt der Ferienort und Ausgangsort Beckenried am Südufer des Sees. Startpunkt der Wanderung ist die Schifflände in Beckenried. Nicht zu übersehen ist da der riesiege Pfosten mit unzähligen Wanderwegweisern als Ideenlieferant für folgende Wandertage. Diese Wanderung nach Seelisberg folgt der Schweiz‑Mobil‑Route Nummer 2, sie ist gut signalisiert und das Ziel lässt sich problemlos finden. Los geht’s in Richtung Risleten, zuerst auf Hartbelag der Seepromenade entlang mit Blick auf die Rigi auf der anderen Seeseite. Nach Rütenen entzieht sich die Autobahn hoch oben dem Sichtfeld, aus Häuserfassaden werden grüne Baumkleider und der Untergrund wechselt zum Kiesweg. Eine imposante Baggeranlage steht bei Risleten draussen im See und regt die Fantasie an. Hier wird jedoch nicht nach Öl oder Schätzen gebohrt, sondern Kiessandmaterial für die Innerschweizer Bauwirtschaft aus dem Wasser geschippt. Dann drängt sich der Weg in die urchig‑schöne Risletenschlucht hinein und klettert steil hoch zu einem stiebenden Wasserfall. Es folgt ein schöner Teil auf einem waldigen Höhenpfad. Zwischen den Bäumen hindurch schimmert der See mit Gersau auf der gegenüberliegenden Seeseite. Das letzte Wegstück verläuft wieder auf Hartbelag nach Seelisberg, wo sich die Wanderung bei einem kühlen Getränk ausklingen lässt. Wer noch nie auf dem Rütli war, könnte das nun nachholen, es liegt ganz in der Nähe. Von Seelisberg hinunter nach Treib erspart die Standseilbahn den Abstieg zu Fuss. Wer genug Zeit hat, kann von hier aus gemütlich mit dem Schiff nach Luzern fahren.
Kleinkraftwerke Nr. 0577
Gossau (SG) — Flawil • SG

Kleinkraftwerke

In Gossau folgen Wandernde in der Bahnhof~ unterführung dem Wegweiser Richtung Herisau. Nach dem Wald führt der Weg rechts Richtung Marstal, wo einst eine Pulvermühle stand, zum Weiler Zellersmüli an der Glatt. Dann steigt der Fahrweg etwas bergan, und kurz darauf wird Schwänberg erreicht. Sehenswert sind das Rathaus, das nie als solches benutzt wurde, und das Rutenkaminhaus, dessen funktionstüchtiger Kamin aus Weidenruten geflochten und mit Lehm verkleidet ist. Weiter führt der Weg steil abwärts zur gedeckten Holzbrücke über den Wissbach. Darunter befindet sich das letzte der einst drei Kraftwerke am Wissbach. Der Weiher ist wegen seines Amphibienreichtums von kantonaler Bedeutung. Weiter oben lädt ein Rastplatz zum Verweilen. Darauf führt der Weg vom Kraftwerk der Druckleitung folgend durch den imposantesten Teil der Schlucht zum Stauweiher hoch. Nach dem Einlasswerk des Stausees weist der Wegweiser steil nach Egg hinauf. Die Talmühle, das oberste Kraftwerk, wurde 2006 stillgelegt, weil die Konzession auslief. Die beiden andern Werke dürfen bis 2026 Strom produzieren. Auf der Egg erfreut einen die herrliche Fernsicht, bevor der Weg zur Tobelmühle hinabsteigt. Oberhalb der Glatt zweigt die Route zur Salpeterhöhle ab, wo der Legende nach einst der Heilige Kolumban Rast machte. Heute ist die Höhle wegen Einsturzgefahr nicht mehr zugänglich. Bei der Eisenbahnbrücke führt die Route nach Burgau, einem Haufenweiler mit bäuerlichkleinstädtischem Gepräge. Das Rathaus ist eines der ältesten Gebäude des Kantons St. Gallen. Von hier trennt einen nur noch ein kurzes Stück bis zum Ziel am Bahnhof Flawil.
Kleinkraftwerke Nr. 0578
Bahnhof Vernier-Meyrin — Genève • GE

Kleinkraftwerke

Ab Genf erreicht man per Bus die Station «Vernier, Ecole» oder mit dem Zug in 10 Minuten Vernier‑Meyrin. Vom Bahnhof folgen Wandernde der Hauptstrasse Richtung Vernier‑Genève, zweigen rechts ab durch die Av. Louis Pictet und 300 Meter später wieder rechts in die Route de Vernier, wo die Busstation «Ecole» auftaucht. Dann folgt man den Wegweisern «Voie verte» dem Friedhof entlang, entweder via Ch. de Sales oder via Ch. de l'Esplanade/Ch. de Poussy, bis zur Kirche. Direkt gegenüber beginnt der markierte Wanderweg, der zur Rhone hinunterführt. Rund drei Stunden dauert dieser Spaziergang fluss~ aufwärts, der in leichtem Auf und Ab durch das idyllische Naturschutzgebiet «Rade et Rhône genevois» verläuft, das als Zugvogelreservat von internationaler Bedeutung gilt. Unterhalb von Le Lignon überquert die Route den Fluss und folgt dem Sentier du Rhône. In Le Lignon stehen die beiden höchsten Gebäude des Kantons sowie das mit seinen über 1000 Metern längste Gebäude Europas. Gegen Ende der Wanderung unterquert die Route den massiven, steinernen Pont Butin (1926 fertiggestellt), steigt zur Fahrbahn hinauf und führt dem Friedhof und einer Schrebergar~ tensiedlung entlang nach La Jonction, wo Arve und Rhone zusammenfliessen. Die Route überquert die beiden Flüsse auf der Rue des Deux Ponts, biegt rechts auf den Quai du Seujet ein, wo bereits das Pumpwerk, das Bâtiment des Forces Motrices, zu erblicken ist. Zwischen 1885 und 1892 erbaute der Ingenieur Turettini dieses Kraftwerk, das auch der Kontrolle des Wasserstands des Genfersees diente. 1992 wurde das Pumpwerk aufgegeben und umgenutzt – heute finden in diesem kunst~ vollen Bau Konzerte und Theater statt. In wenigen Minuten erreicht man von hier den Bahnhof Genf.
Kleinkraftwerke  Nr. 0579
Siebnen — Innerthal • SZ

Kleinkraftwerke

1909 kaufte die Stadt Zürich das Kurhotel Bad und sicherte sich damit ein Standbein im hinteren Wägital. Erste Pläne für den Bau eines Kraftwerks mit dem Wasser der Wägitaler Aa lagen schon im ausgehenden 19. Jahrhundert vor, doch erst 1921 folgte der erste Spatenstich. Der dazwischen~ liegende Weltkrieg hatte das Projekt verzögert, die Argumente dafür jedoch gestärkt: Die Schweiz musste energietechnisch unabhängig werden. Die Bevölkerung vor Ort hatte sich zu fügen. Innerthal wurden weiter hangaufwärts neu aufgebaut. 40 Prozent der Bevölkerung sah sich jedoch gezwungen, ausserhalb der Heimat eine neue Existenz aufzubauen. 1920 zählte das Dorf in den Schwyzer Alpen 363 Personen, zehn Jahre später, als das Tal geflutet war, noch 223. Heute erscheint das hintere Wägital als idyllisches Wandergebiet mit einem stillen See, der nur im Frühling mit den typisch kahlen Rändern als grosser Stausee zu erkennen ist. Zum Kraftwerk gehört auch der deutlich kleinere Stausee bei Rempen, der als Ausgleichsbecken dient. Mit billigem Strom kann hier Wasser hochgepumpt und damit Elektrizität gespeichert werden. Auf der Wanderung vom Kraftwerk Siebnen aus geht man kurz vor Flüebödeli unter dicken Druckstollen durch, bald darauf werden oberhalb von Rempen die Druckleitungen am Hang erkennbar. Neben dem Wasserkraftwerk und dessen Geschichte beein~ drucken die landschaftlichen Gegensätze des Tals: Lange wandert man durch eine liebliche Hügellandschaft. Bei Vorderthal steigt der Weg eine steile Felsstufe hoch zum Oberi Tritt. Dort öffnet sich überraschend der Ausblick auf die alpine Landschaft über dem See.
Kleinkraftwerke Nr. 0580
Aigle — Leysin • VD

Kleinkraftwerke

Von Aigle im Rhonetal führt die durchgehend markierte Route anfänglich am Schloss vorbei (mit Weinbaumuseum Musée de la vigne et du vin) durch Rebberge zum Fuss der bewaldeten Flanke, in deren Tiefe der Wildbach Grande Eau das Ormont‑Tal entwässert. Parallel zum Wanderweg verläuft die Schmalspurlinie nach Les Diablerets. Wer will, kann sich einen Teil der Steigung durch Bahnfahrt ersparen. Plambuit, Exergillod und Les Fontanelles heissen die im Stundentakt bedienten Zwischenstationen, alle mit Halt auf Verlangen. Am Beginn der Hangtraverse über dem schluchtartigen Talgrund, unweit des Campingplatzes von L’Ecluse, befindet sich ein Abenteuerpark. Nicht ganz so abenteuerlich, aber durchaus abwechslungsreich verläuft dann der in drei Abschnitte gegliederte Wandertag. Zuerst geht es teils auf einem Strässchen, dann auf ungeteertem Waldweg und schliesslich auf schmalem Pfad in ständiger Steigung bis zur 900‑Meter‑Höhenlinie bei der Bahnhaltestelle Les Fontanelles. Hier senkt sich die Route zur Brücke Pont de la Tine, wo das Wasser der Grande Eau strudelnd in einer Schlucht verschwindet. Wenige hundert Meter von dieser eindrücklichen Stelle entfernt steht das Wasserkraftwerk Centrale du Pont de la Tine. Trotz dem futuristisch angehauchten Design fügt sich die Anlage gut in die Landschaft ein. Druckleitung und Generatoren nutzen ein Gefälle von 253 Metern, um bei maximaler Leistung 5,6 Megawatt umweltfreundlicher Naturmade‑Star‑Energie zu erzeugen. Eine Rast beim Kraftwerk mit Zwischenverpflegung aus dem Rucksack (denn unterwegs auf der ganzen Strecke gibt es kein Restaurant) liefert den Beinmuskeln die nötige Energie für den nun folgenden Anstieg zum Tagesziel Leysin, dem Touristenort hoch über Aigle.
Aufs Stockhorn Nr. 0568
Chrindi Mittelstation — Stockhorn Bergstation • BE

Aufs Stockhorn

Diese Wanderung führt auf einen beliebten Ausflugsberg im Berner Oberland: das Stockhorn, das sich einem mit seiner markanten, senkrecht hochragenden Form gut einprägt. Der 2190 Meter hohe Berg ist der höchste der voralpinen Stockhornkette, die rund 13 Kilometer lang ist und das Simmental im Süden vom Stockental im Norden trennt. Wer diese schöne Wanderung lieber weniger bevölkert geniessen möchte, tut gut daran, einen Tag unter der Woche dafür auszuwählen. In Erlenbach trägt die Luftseilbahn einen zur Mittelstation Chrindi hoch. Von dort aus existieren mehrere Routenvarianten auf den Gipfel. Diese hier folgt zu Beginn dem Erlebnispfad. Der führt über dem Hinterstockensee einen Felspfad entlang, steigt dann in einigen Kehren aufwärts und geht um die Südseite des Cheibenhorns herum zur Alp Vorderstocken. Am Wegrand sind die Tafeln und Posten des Erlebnispfads zum Lebensraum Stockhorn gut sichtbar verankert. Er will zum Selberprobieren animieren, was vor allem Kindern Spass machen wird. Da gibt es zum Beispiel ein Xylophon aus verschiedenen Hölzern aus der Region, die selbst bei gleicher Grösse und Dicke unterschiedlich klingen. Eine Begleit~ broschüre ist für sechs Franken bei den Stockhornbahnen erhältlich. Auf halbem Weg um den Oberstockensee zweigt man links ab zur Oberstockenalp. Dort biegt die Route scharf links ab, führt quer über eine Wiese, den Bergwanderweg‑Markierungen auf den Steinen folgend, zum Strüssligrat. Auf dem Strüssligrat eröffnet sich der Blick auf die Nordseite zu Hohmad und Möntschelespitz, zwei Gipfeln im Osten der Gantrischkette. Nach einem letzten Anstieg über den Südhang, den Gleitschirmflieger gern als Startplatz nutzen, ist die Gelegenheit gekommen, den Durst auf der Sonnenterrasse des Panoramarestaurants zu stillen und den Blick auf den Thuner‑ und Brienzersee und 200 Alpengipfel zu geniessen.
Delémont überblicken Nr. 0569
Courrendlin — Vicques • JU

Delémont überblicken

Vier Kilometer südöstlich von Delémont liegt Courrendlin, das sich beidseits der Birs erstreckt. Aussteigen heisst es an der Bushaltestelle «Courrendlin, écoles». 200 Meter südlich in Richtung Moutier, bei der Kreuzung ausgangs des Dorfes, startet die Wanderung. Linker Hand geht’s los, erst den Wald entlang, dann hindurch und über Weideland zur Bergerie, in deren Umgebung nicht Schafe, sondern Esel weiden. Dort zweigt die Route links ab und folgt ebenen Weges dem Waldrand, an einer Waldhütte vorbei. Beim gemütlichen Gehen lässt sich die Aussicht auf das Vallée de Delémont und das Val Terbi auskosten. Dann geht’s auf Kiessträsschen durch den Wald hoch und an zwei unerwartet auftauchenden Grotten vorbei. Die Route gelangt auf eine Forststrasse, dort wird rechts abgezweigt. Es folgt ein schönes Teilstück entlang der Krete Vaferdeau, die gern zum Klettern genutzt wird. Es eröffnen sich Ausblicke auf die Klus der Gorges de Moutier‑Courrendlin. Hier ist der Moment gekommen, das Sandwich auszupacken. Der Weg verlässt bald darauf den Wald und führt über eine Matte zur Besenbeiz des lokalen Skiklubs, die jeweils an Wochenenden geöffnet ist. Die Wanderweg‑Markierungen leiten weiter nach Rebeuvelier. Die Route führt durchs Dorf hindurch und danach in den Wald hinein in Richtung Vicques. Eine kleine Schlucht schmückt das Waldstück. An der Kreuzung ausgangs des Waldes wählt man den Wanderweg links. Schon von Weitem sticht ein dreieckiges Gebäude aus dem Dorfbild von Vicques heraus: Bei der Konstruktion aus dunklem Spannbeton mit vielen Glasfenstern, die an das Komplexauge einer Fliege erinnern, handelt es sich um die Kirche Notre‑Dame du Rosaire, die erstaunlicherweise bereits 1959 bis 1961 entstanden ist und bei deren Bau die Einwohner von Vicques teilweise Fronarbeit leisteten.
Aufs Schloss Heidegg Nr. 0570
Oberschongau — Gelfingen • LU

Aufs Schloss Heidegg

In Hitzkirch kreuzen sich die Züge der Linie Luzern–Lenzburg. Nur wenige Minuten nach Ankunft der beiden Züge fährt jeweils der Bus Nummer 7 und bringt die Wandernden auf die sonnigen Höhen des weitläufigen Lindenbergs. Bevor man jedoch mit der Wanderung auf dem Freiämterweg in Oberschongau beginnt, lohnt sich der Besuch der Wallfahrtskapelle St. Ulrich. Danach wechseln sich sanfte An‑ und Abstiege im Schatten des Waldrandes mit herrlichen Ausblicken hinunter ins Seetal ab. Beim Hämiker Berg, wo man sich im Restaurant Hippotel zum ersten Mal richtig stärken kann, wird die Hochebene von Müswangen überquert. Und nach einer kurzen Waldpassage ist der Horben erreicht. Hier eröffnet sich eine traumhafte Aussicht auf Voralpen, Zugersee und hinein in die Innerschweiz. Das wussten auch die Äbte von Muri zu schätzen, denn hier steht ihr «Schlösschen» – heute im Privatbesitz –, das einst zum Kloster Muri gehörte. Die Kapelle zu Ehren der Heiligen Wendelin und Ubaldus dagegen kann besichtigt werden. Gestärkt von einem feinen Essen im Restaurant Horben geht’s Richtung Ober Illau weiter, wo die Route nach rechts über Felder gegen Lieli absteigt. Ein schönes Bänklein mit einer Panoramatafel kurz vor Lieli ist zugleich der Anhaltspunkt, dass sich links im Wald die Ruine Nünegg versteckt. Nach der Durchquerung des Dorfes Lieli nähert man sich allmählich dem Schloss Heidegg. Es ist bekannt für seinen grossen Rosengarten, den Rebberg und die Hochzeitskapelle. Die Highlights des Schlossguts sind die Kugelbahn und eine Ecke für Kissenschlacht im Schlossestrich, welche Eltern vor die Herausforderung stellt, ihre Kinder für die letzten 15 Minuten der Wanderung zum Bahnhof Gelfingen zu motivieren.
Gratwandern Hoher Kasten Nr. 0571
Hoher Kasten — Brülisau • SG

Gratwandern Hoher Kasten

Inmitten der lieblich‑hügeligen appenzellischen Märchenlandschaft mit den Streusiedlungen, den typischen Bauernhäusern, die wie Puppenhäuser anmuten, liegt das Dorf Brülisau. Dort ist auch die Luftseilbahn zu Hause, die den Hohen Kasten bequem in acht Minuten Schwebezeit erschliesst. Im Drehrestaurant mit den Panoramafenstern lässt sich bei einem Kaffee die Rundumsicht geniessen: ins Rheintal hinunter und auf die umliegenden Gipfel wie Altmann oder Säntis. Der erste Teil der Route führt als Höhen‑ und Gratwanderung über den geologischen Wanderweg, der Trittsicherheit und Schwindelfreiheit voraussetzt. Interessierte können sich bei 14 Schautafeln über die geologischen Phänomene des Alpsteins informieren, alle andern geniessen die Aussichten auf die Gipfel rechter Hand und sind vollauf beschäftigt mit dem geistigen Schmieden künftiger Wanderausflüge. Wer kurz vor dem Restaurant Staubern den Blick hebt, entdeckt einen gelben Briefkasten, der hoch oben mitten am Fels klebt - er entstammt dem Projekt Kunst auf dem Grat und nicht Briefe schreibenden Vögeln. Nach dem Restaurant mit einer Seilbahn ins St. Galler Rheintal hinunter lichtet sich die Reihe der Entgegenkommenden merklich. Genussreich geht’s weiter der Höhe entlang bis zur Saxer Lücke. Ein letzter Blick nach Liechtenstein hinüber, dann steigt man hinab zum Berggasthaus Bollenwees mit seinem idyllischen Seelein. Die Route steigt weiterhin ab, vorbei am Fälensee. Nach einer schönen Talebene taucht mit dem Sämtisersee der dritte See des Tages auf. Das letzte Teilstück nach Brülisau zurück führt über Hartbelag steil abwärts. Wer zu Kniebeschwerden neigt, ist gut beraten, die Wanderstöcke einzusetzen. Nach dem Waldausgang ist der Anfangs‑ und Endpunkt der Wanderung, die Talstation der Luftseilbahn, schon von Weitem zu sehen. Ein kühles Getränk im Restaurant nebenan ist nach der langen Wanderung redlich verdient.
Schatzalp und Strelapass Nr. 0572
Schatzalp • GR

Schatzalp und Strelapass

300 Höhenmeter über Davos thront die Schatzalp auf einer Sonnenterrasse in Südlage. Hinauf gelangen Wandernde in nur vier Minuten mit der Schatzalp‑Standseilbahn ab Davos Platz. Nach dem Aussteigen bietet das Jugendstil‑Hotel Schatzalp einen imposanten Empfang. Der Anblick versetzt einen in vergangene Zeiten. Wer auf der Zeitreise im Jahr 1924 Halt macht, trifft auf Thomas Mann, der in dem Luxus‑Sanatorium - was das Hotel damals noch war - weilte und sich zu seinem Roman «Der Zauberberg» inspirieren liess. Doch die Region bietet mit der traumhaft schönen Berglandschaft auch in der Gegenwart genug. Los geht die Wanderung erst einmal gemächlich zur Podestatenalp. Ab dort steigt der Weg stetig an zur Latschüelfurgga. Wiesen und Weiten lenken von der Steigung ab. Und mit jedem zurückgelegten Höhenmeter weitet sich der Blick auf die Berge. Rechts oben dominiert das karg‑schöne Schiahorn, das behütend hinter dem Strelapass steht und sich auch erwandern lässt. Bei der Latschüelfurgga ist auf 2400 Metern die maximale Höhe erreicht. Der Mittelbünden Panoramaweg, der sich von Davos aus hier hochwindet, überquert die Furgga und steigt auf der andern Seite nach Arosa hinunter. Auf der hier beschriebenen Wanderung wird jedoch die Höhe gehalten, es folgt eine Spitzkehre, und der Weg führt zum Strelasee, zur Strelaalp und schliesslich zum Strela‑ oder Hexenpass. Dort lohnt es sich, die alpine Umgebung im Restaurant auf sich wirken zu lassen und aufs Schiahorn zu schauen. Es ist gut möglich, dass sich dort Steinböcke blicken lassen. Dann folgt der Abstieg zurück zur Schatzalp. Wer empfindliche Knie hat, nimmt am besten Wanderstöcke mit. Und wem unten nach der Wanderruhe nach etwas Geschwindigkeit zumute ist, hat auf der Schatzalp die Gelegenheit, die Sommerrodelbahn auszuprobieren.
Chellenchöpfli und Passwang Nr. 0567
Bergstation Wasserfallen • BL

Chellenchöpfli und Passwang

Reigoldswil liegt im Kanton Basel-Landschaft, zuhinterst im Tal der Hinteren Frenke. Nach Reigoldswil gelangen Wandernde ab Liestal mit dem Bus Nummer 70 bis zur Haltestelle «Reigoldswil Dorfplatz». Markierungen führen zur Talstation der Wasserfallenbahn, von wo die fröhlich gelben Kabinen der Gondelbahn zur Bergstation Wasserfallen hochschweben. Und schon weilt man auf den Höhen der Basler Juralandschaft, einem beliebten Wandergebiet. Am Seilpark und an der Vorder Wasserfallen vorbei geht’s los über die Hintere Egg zum Chellenchöpfli. Durch Laubwald, der im Herbst wunderschön in allen Farben leuchtet, windet sich der Weg hoch auf den Aussichtspunkt, der zugleich der höchste Punkt des Kantons ist. Der Passwang, der mit ein paar Metern mehr auftrumpfen kann, gehört schon zum Kanton Solothurn. Auf dem Chellenchöpfli lässt sich die Rundumsicht geniessen, eine Panoramatafel benennt die Alpengipfel, die sich in weiter Ferne hinter Hügeln und dem Mittelland schüchtern präsentieren. Über eine Waldkrete führt der Weiterweg zum Passwang und damit zu einem weiteren Aussichtspunkt. Es lohnt sich, beim Sendemast innezuhalten und noch einmal die Ausblicke zu geniessen. Anschliessend geht’s über die typischen Juraweiden hinunter zur Bergwirtschaft Vogelberg, wo sich die Gelegenheit bietet, einzukehren. Nun steigt der Weg kurz an über Weideland, taucht in den Wald des Schattberges ein, wendet sich wieder zurück auf die Wiese und führt dann über die Hinter Wasserfallen zurück zum Ausgangspunkt. Hier trägt einen die Gondel wieder hinunter nach Reigoldswil, oder wer Kindheitserinnerungen wiederaufleben lassen möchte, kann bei der Bahn ein Trottinett mieten und nach Reigoldswil hinunterbrausen.
Klewenalp Nr. 0592
Stn. Klewenalp — Emmetten • NW

Klewenalp

In knapp zehn Minuten trägt einen die Gondel von Beckenried hinauf auf das Klewenalp‑Plateau in 1600 Metern Höhe. Nach einem Kaffee auf der Sonnenterrasse des Berggasthauses wird der rollstuhl‑ und kinderwagentaugliche Wanderweg um den Klewenstock unter die Füsse genommen. Bereits nach fünf Gehminuten schmiegt sich als eines der letzten Häuser der Klewenalp das Alpstübli in die Wegkurve. Unter dem Sessellift durch, dann lediglich ein kurzes Wegstück weiter und schon taucht rechterhand das Naturfreundehaus Röten auf. Kaum dreht der Weg um den Klewenstock herum zeigt sich schon eine Fahne im Wind flattern: Weiss‑rot wie das Nidwaldner Wappen sind die Sonnenschirme, die auf der Terrasse des Berggasthauses Tannibüel Schatten spenden. In dem kleinen Tal, das sich hinter dem Klewenstock auftut, sind Wandernde nun endgültig in einer Welt angekommen, wo die Zeit langsamer läuft. Über blühende Alpwiesen führt der Weg weiter. Bald verengt sich das Tal. Wie eine nahezu biblische Raststätte präsentiert sich nach einem kurzen Aufstieg auf der Twäregg eine aus mächtigen Baumstämmen gezimmerte Picknicktafel. Von der Twäregg führt der Weg im Zickzack hinab zur Stockhütte. Kurz vor der Bergstation der Gondelbahn, die die Wanderung um den Abstieg nach Emmetten verkürzen kann, findet sich ein neu eingerichteter Rastplatz am Waldrand. Hier zweigt linkerhand ein steiler Weg ab hoch zum Stock. Lehrtafeln informieren über den Nutzen der Bäume zum Schutz vor Lawinen, Steinschlag, Rutschungen und Murgängen. Der Stock lohnt mit einem letzten Rundumblick, bevor der Abstieg hinunter nach Emmetten folgt.
Romantische Hotels Nr. 0617
Sachseln — Sarnen • OW

Romantische Hotels

Diese Wanderung führt an mehreren Orten vorbei, die mit dem Nationalheiligen «Bruder Klaus» eng verbunden sind. Hauptziel dieser Route, die ganzjährig begangen werden kann, ist das ehemalige Kurhaus Nünalphorn, das heutige Hotel Paxmontana. Nach einer umfassenden, von der Denkmalpflege eng begleiteten Restaurierung wurde es im Dezember 2011 wiedereröffnet. Schon von aussen ist die Bezeichnung «romantisches Hotel» zutreffend, aber die Jugendstil‑Interieurs verleihen dem Haus einen ganz speziellen Charakter. Die Wanderung beginnt am Bahnhof in Sachseln, und bereits nach wenigen Minuten erscheint die Pfarr‑ und Wallfahrtskirche St. Theodul aus dem 17. Jahrhundert im Blickfeld. Beidseits der Eingangspforte zeigen Mosaiken den Bruder Klaus, dessen Gebeine und Eremitenrock im Kircheninnern verehrt werden. An den Turm der Kirche angebaut ist die Grabkapelle des Heiligen. Durch ein neueres Wohnquartier steigt der Weg über Endi bergwärts nach Flüeli‑Ranft. Hier lohnt sich die Besichtigung der auf einem Hügel thronenden Kapelle St. Borromäus. Auch das Geburts‑ und das Wohnhaus von Bruder Klaus stehen hier (nur von April bis Oktober geöffnet). Ein Muss ist der Abstieg in die Ranftschlucht zur Eremitenklause und zur Oberen und Unteren Ranftkapelle. Nach dem Wiederaufstieg schlendert man durch die Pergola zum Hotel Paxmontana. Wer hier nicht übernachten will, kann zur Hohen Brücke weiterwandern. Sie wurde 1893 erstmals erbaut, die heutige Brücke stammt von 1943 und ist mit 100 Metern Höhe über dem Fluss angeblich die höchste Brücke Europas. Dem Rand der Melchaaschlucht entlang gelangt man zu einer Lourdesgrotte und erreicht kurz danach Sarnen.
Im Préhisto-Parc Nr. 0470
Réclère — Damvant • JU

Im Préhisto-Parc

In der Haute‑Ajoie, an der Grenze zu Frankreich, versteckt sich eine unterirdische Wunderwelt. Ein Rundgang durch die Grotten von Réclère gleicht einer Zeitreise, und im Préhisto‑Parc informiert ein Lehrpfad über die Entwicklung der Tierwelt auf unserem Planeten. Der Höhlenrundgang und der Weg durch den Dinosaurierpark sind für Kinder aller Altersgruppen geeignet. Aber aufgepasst Kinder: Hinter den Bäumen versteckt sich nicht der kleine Littlefood mit seinen vier Dinofreunden, die wir aus «einem Land vor unserer Zeit» kennen, sondern Dinosaurier und Raptoren in Lebensgrösse lauern dort. Schon die ersten Schritte der geführten Höhlentour versetzen in Erstaunen: ein beleuchtetes, unter~ irdisches Amphitheater empfängt die Besucher. Ein Gefühl fast wie bei Jules Vernes «Reise zum Mittelpunkt der Erde». Die Besucher erfahren, dass Stalagmiten und Stalaktiten Steingebilde von Kalkablagerungen sind und dass die spekta~ kulärsten Gebilde Namen haben. Der «Dom» zum Beispiel ist mit einer Höhe von 15 Metern der grösste bisher in der Schweiz entdeckte Stalagmit. Nach einer Stunde ist man wieder an der frischen Luft und was man dann nebenan im Préhisto‑Parc erlebt, erscheint wahrhaftig wie aus einem Land vor unserer Zeit. Gebannt starren die Kinder in den Jurawald und machen sich auf die Suche nach ihren Lieblingen: Wo steckt Littlefood, der kleine Brontosaurier? Am Weg steht dann tatsächlich ein Stegosaurus, in den Bäumen hängt ein Pteranodon und staunend blicken die Kinder auf zu einem riesigen Plateosaurus. Eine Hängebrücke führt über einen See mit zwei kämpfenden Fischsauriern und dann sind sie plötzlich da, die schaurig‑schönen Bestien die uns so faszinieren: ein Oviraptor, ein Deinonychus und ein fürchterlich aussehender Tarbosaurus. Zum Glück sind wir nur im Préhisto‑Parc und nicht im Jurassic Park.
Zum Sensorium in Rüttihubelbad Nr. 0471
Worb — Walkringen • BE

Zum Sensorium in Rüttihubelbad

Auf dem Barfussweg verschiedene Materialien spüren, Hölzer und Steine zum Klingen bringen, im Dunkelraum in eine andere Welt eintauchen ... diese und noch viele weitere sinnliche Erfahrungen warten im Sensorium in Rüttihubelbad auf interessierte Kinder. Dieser Ausflug eignet sich auch für kleine Kinder sehr gut. Von Worb folgt man dabei den gelben Wegweisern über den Worbberg und erreicht in einer Stunde das Rüttihubelbad. Einst wurde hier gekurt, heute macht man auf 40 spielerisch angelegten Stationen vielfältige Sinneserfahrungen. Wo nur beginnen? Vielleicht bei den Horchrohren, wo Schallwellen eingefangen werden, oder bei den Impulskugeln, wo Rhythmus und Kraft sichtbar werden? Faszinierend sind auch die Klangschalen und der grosse Gong. Kon~ zentration und Gefühl sind nötig um schöne Klänge entstehen zu lassen. Das Sensorium wurde nach den Ideen des deutschen Denkers Hugo Kükelhaus gestaltet. Der Pädagoge und Künstler entwickelte bereits in den 30er‑Jahren Holzspielzeuge. Holz ist daher auch im Sensorium ein wichtiges Element. Mit dem Dendrophon werden warme Klänge erzeugt, beim Lithophon klingen die Steine. Der Barfussweg wird ohne Schuhe, mit verbundenen Augen begangen, er führt über Felder, die mit verschieden Materialien gefüllt sind: mit Steinen, Holz~ stämmen, Wolle oder Sand. Die Aufmerksamkeit ist ganz auf die Begegnung von Fuss und Boden gerichtet. Um viele Sinneserfahrungen reicher verlassen die Besucher das Sensorium. «Walkringen 35 Min.» steht auf dem gelben Wegweiser. Es ist ein Spaziergang: die Allee entlang, eine Erinnerung an die Zeit des Kurwesens, hinab ins Wikartswilmoos und am Bach entlang nach Walkringen mit Bahn‑ und Busanschluss nach Worb und Bern.
Auf dem Klangweg Toggenburg Nr. 0472
Selamatt — Oberdorf • SG

Auf dem Klangweg Toggenburg

Wer weiss was ein Melodiegampfi ist? Eine Baumrätsche, ein Klangträmel oder ein Singstein? Und was machen Flipperkästen am Wanderweg? Es sind nur einige von vielen Instrumenten auf dem Toggenburger Klangweg. Dieser führt als einfache Panoramawanderung von der Alp Selamatt bei Alt St. Johann bis nach Oberdorf bei Wildhaus. Die vielen Klanginstallationen am Wegrand können im Verlauf der Wanderung von Kindern ausprobiert und bespielt werden. Flötenzaun, Glockenbühne oder Horchplatz. Die von bekannten Instrumentenbauern geschaffenen Installationen machen neugierig. Da kann man hören, wie ein Baum Töne transportiert, wie Wasser klingt und wie Kieselsteine auf dem Grund eines Flusses Melodien von sich geben. Auch die Felsen geben Töne von sich. Hierzu wurden verschiedene Löcher ins Gestein gebohrt, sodass sie als Blas-, Schlag- oder Resonanzinstrumente gespielt werden können. Und in die beiden Felsendidgeridoos können die Besuchenden flüs~ tern, singen oder hineinblasen. Texttafeln liefern bei jedem Instrument Hintergrundinformationen. Der Klangweg ist für Kinder jeden Alters geeignet. Drei Bergbahnen (Alt St. Johann-Selamatt, Unterwasser-Iltios und Wildhaus-Oberdorf) führen herauf; mit dem Klangwegbillet kann sich jede Familie ihre eigene Route zusammenstellen. In 2 Stunden lässt sich der ganze Weg erwandern oder nur Teilstücke davon, inklusive Pausen und dem Experimentieren mit den Instrumenten dauert es aber länger. Und was hat es nun mit den Flipperkästen auf sich? Bei den Flipperkästen auf dem Klangweg schlagen die Stahlkugeln Glocken und Kuhschellen an und sorgen so für ein besonderes Klangerlebnis.