Wandervorschläge • Schweizer Wanderwege

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Zwischen Emmental und Berner Oberland Nr. 1964
Eriz, Säge • BE

Zwischen Emmental und Berner Oberland

Im Eriz ist Endstation, für den Bus und für den Privatverkehr. Nicht gerade einsam ist man hier, aber doch weit weg von den grossen Touristenströmen. Die Wanderung beginnt auf einer kurzen, asphaltierten Hofzufahrt. Durch ein Waldstück mit gemütlichen Rastmöglichkeiten führt der Weg zum Rotmoos – einem Naturschutzgebiet und eine dem Nadelwald entsprungene Moorlandschaft. Mit viel Glück ist hier das seltene Auerhuhn zu erblicken, das grosse Reviere und ungestörte Lichtungen bewohnt. Mit einem guten Auge findet man besondere Blumen und Pflanzen wie Fieberklee oder Sonnentau. Die Strecke zum Hängst wird vom Glockengeläute der Weidetiere begleitet und von den sanften Klängen eines Windglockenspiels, das an einem charmanten Bauernhaus hängt. Beim Abstieg zum Bödeli säumen imposante Nadelbäume den Weg. Nach dem Überqueren der Strasse wird man bald vom Rauschen der Zulg erfüllt. Dort startet ein Rätselweg mit kniffligen Fragen über die Region. Aber Achtung: Auf der Suche nach der richtigen Antwort ist der gut gepflegte Grillplatz am Flussufer schnell verpasst. Eine Pause vor dem Ziel lohnt sich, um sich für den letzten Abschnitt der Wanderung zu stärken.
Wanderidylle bei Winterthur Nr. 1965
Rämismühle-Zell — Elgg • ZH

Wanderidylle bei Winterthur

Winterthurs geschäftiges Treiben liegt nach ein paar Minuten Fahrt mit der S-Bahn hinter einem. Mitten in der Idylle beginnt die Wanderung mit einem ersten kurzen und knackigen Anstieg. Danach geht es ohne grosse Anstrengungen weiter nach Lettenberg, wo man sich im Studio Blade ein massgefertigtes Messer aneignen kann. Hier präsentiert sich bereits ein Vorgeschmack auf die Aussicht, die einen heute noch beglücken wird. Weit unten Turbenthal und in der Weite die Alpen. Wer kein Picknick dabeihat, lässt sich später im wunderschönen Garten des Gasthofs Gyrenbad verwöhnen. Von dort ist es nicht mehr weit zur Burgruine Schauenberg, wo eine Feuerstelle zur Rast einlädt. Das Panorama reicht bei guter Fernsicht bis zu den Berner Alpen mit Eiger, Mönch und Jungfrau. Kein Wunder, dass dieser Ort nach der Zerstörung der Burg im Jahr 1344 als ein Teil eines Warnsystems genutzt wurde, das Albis, Pfannenstiel, Uetliberg, Lägern, Zürichberg und Kyburg verband. Der Abstieg von diesem geschichtsträchtigen Ort ist sanft. Bevor es auf dem letzten Abschnitt nach Elgg durch ein schattiges, wildromantisches Tobel mit Wasserfällen geht, setzt man sich gerne in der Wirtschaft zur Guhwilmühle in den Garten und lässt die wunderbaren Eindrücke Revue passieren.
Winterwunderland oberhalb des Walensees Nr. 1883
Habergschwänd • GL

Winterwunderland oberhalb des Walensees

Die Schneeschuhtour beginnt mit einer Sesselfahrt von Filzbach nach Habergschwänd, dem Ausgangspunkt der Wanderung. Die Geschichte von Filzbach geht zurück bis zur Zeit von Kaiser Augustus. Einst Standort eines Wachturmes, lebt die Ortschaft oberhalb des Walensees heute grösstenteils vom Tourismus. Vom Bergrestaurant Habergschwänd begibt man sich nun über den Zuezboden, vorbei am Skiclubhaus Hausen zur markanten Felswand des Sunnespitz. Dabei werden zwei Bäche überquert und kurz nach dem Wegweiser Habergschwänd Winkel nach links abgebogen. Skitourengänger kamen hier auch vorbei, die auf den Hängen ihre Slalomspuren hinterlassen haben. Auf dem Nüenchamm imponieren grosse Eiszapfen, die von den verschneiten Bäumen hängen. Auf dem Sattel des Ober Nüen angekommen, bezaubert die Aussicht auf den gefrorenen Obersee, den Rautispitz und auch den Fronalpstock zwischen den Bäumen. Man verliert nun einige Höhenmeter beim kurzen Abstieg durch einen winterlich verschneiten Wald. Die schon schöne Aussicht wird bei der Ankunft an der Lichtung Steinböden in ein eindrückliches Bergpanorama verwandelt. Nachdem man den Sattelboden hinter sich gelassen hat, folgt der zweite kleinere Aufstieg hoch zur Chrampfegg. Auf stetiger Höhe geht es nun durch mehr oder weniger dichte Wälder, bis nach der Alphütte Mittlist Nüen der letzte Abschnitt der Tour beginnt. Dabei lässt sich ab und zu tief unten der Walensee auf der linken Seite blicken. Nach einem steileren Abstieg erscheint schon die Sesselbahn. Der Weg führt auf dem bereits bekannten Abschnitt zurück zur Bergstation Habergschwänd.
Wilde Schlucht in den Freibergen Nr. 1960
Pré-Petitjean — Glovelier • JU

Wilde Schlucht in den Freibergen

Auf dieser Wanderung entlang des Bachs Le Tabeillon lässt sich die Vielfalt des Juras in gut vier Stunden erleben: Der Weg führt über saftige Weiden, entlang malerischer Weiher, vorbei an schroffen Kalkfelsen und durchquert dichte Nadelwälder. Ausgangspunkt ist der unauffällige Bahnhof Pré-Petitjean. Bereits die Fahrt hierhin ist landschaftlich reizvoll und bahntechnisch spektakulär. Nur dank Spitzkehre und -schlaufe lassen sich auf kurzer Distanz 300 Höhenmeter überwinden. Zunächst wandert man auf breitem Weg mit Weitblick zum Naturschutzgebiet Plain de Saigne. Wer nicht bereits dort der Versuchung einer langen Rast erlegen ist, hat mit den Moorweihern Pré des Combes und Etang de Bollement zwei weitere Möglichkeiten zum Verweilen. Unterwegs verrät ein altes Wasserrad die ehemalige Existenz eines Sägewerks. Wie eine Kerbe in der Landschaft erstreckt sich nun die Combe Tabeillon von den Freibergen hinunter nach Glovelier. Nur der sanft abwärtsführende Wanderweg und die rote Eisenbahn führen durch die wilde, urwaldähnliche Schlucht. Das Feuchtgebiet begeistert mit reichhaltiger Flora und Fauna. So ist es unter anderem Heimat von Teichrohrsänger, Eisvogel und Geburtshelferkröte.
Von der mäandernden Saane zur wilden Ärgera Nr. 1961
Grangeneuve — Marly, Gérine • FR

Von der mäandernden Saane zur wilden Ärgera

Die Wanderung startet beim Institut Agricole Grangeneuve, auf dessen Grundstück sich ein öffentlicher Waldlehrpfad befindet, und führt bereits nach kurzer Gehzeit zum wunderschönen, in einer Saaneschlaufe eingebetteten Kloster Hauterive. Dieses wird von ca. 20 Zisterziensermönchen bewohnt und kann geführt besichtigt werden. Sorgfältig mit Figuren geschnitzte Zaunpfähle säumen den weiteren Weg dem Flussufer entlang und lenken die Kinder hervorragend vom Wandern ab. Immer wieder bietet sich die Möglichkeit, auf einer der zahlreichen Kiesbänke eine Rast einzulegen, die steil aufsteigenden Sandsteinfelsen zu bestaunen und am Wasser zu spielen. Später überquert man zum ersten Mal die Saane und biegt in ein Waldstück ab, auf dessen Strecke sich einige gemütliche Grillstellen befinden. Über eine Bogenbrücke, vorbei am Kraftwerk Hauterive, schlängelt sich der Weg weiter der Saane entlang bis zur Einmündung der Ärgera. Auch dort lässt es sich in den schönen Wäldchen und auf den Kiesbänken nochmals herrlich rasten und baden. Nach ein paar problemlos bewältigbaren, kurzen Steigungen führt das letzte Teilstück schnurgerade der Ärgera entlang. Am Zielort Marly befinden sich einige Restaurants, wo der Nachwuchs mit einer wohlverdienten Glace belohnt werden kann.
Rund um die Stadt Neuenburg Nr. 1810
Neuchâtel — Neuchâtel, Place Pury • NE

Rund um die Stadt Neuenburg

Viele kennen Neuenburg, das Schloss, die Altstadt und die Gebäude aus gelbem Sandstein. Aber wer kennt die Umgebung mit den Wäldern und den städtischen Seeufern? Die hier vorgestellte Wanderung, die sich perfekt eignet für den Winter, führt durch diese schöne Umgebung. Vom Bahnhof aus bringt der Bus die Wanderer zur Haltestelle Vallon de l’Ermitage, ein Begriff, wenn es um die Höhen rund um Neuenburg geht. Vorbei am botanischen Garten führt die Route zum einzigen, dafür aber steilen Anstieg der Strecke. Das Centre Dürrenmatt mit dem vom Tessiner Architekten Mario Botta entworfenen Gebäude und die Ermitage-Felsen, von denen aus man den See und die Stadt bewundern kann, laden zum Verweilen ein. Der mit Kalksteinfelsen durchsetzte Wald bietet nun eine lange flache Passage. Zwischen den kahlen Bäumen erahnt man eine Lichtung, wo die Abtei von Fontaine-André aus dem 12. Jahrhundert steht. Der Weg führt anschliessend unter der 1910 in Betrieb genommenen Standseilbahn durch, die von La Coudre auf den Chaumont fährt. Bei der für Freizeitaktivitäten beliebten Waldlichtung Prise Gaubet führt der Weg langsam hinunter nach Saint-Blaise. Dort eröffnet sich ein wunderschöner Blick auf die Felder, dann auf den östlichen Teil des Neuenburgersees und schliesslich auf die Weinberge. Nun wird das hübsche Weinbaudorf Saint-Blaise durchquert, bevor man wieder das Seeufer erreicht, eine Gegend mit Vorbildcharakter, was Renaturierung angeht. Sie bietet Buchten, Schilfflächen und einladende Wege. Nun erreicht man den Archäologiepark des Museums Laténium und den belebten Parc des Jeunes Rives. Am Ende der Wanderung entzücken der Hafen von Neuenburg und der Quai Osterwald im Stil der Belle Époque.
Im Schnee über den Gemmipass Nr. 1811
Gemmipass — Sunnbüel • VS

Im Schnee über den Gemmipass

Schon im 18. und 19. Jahrhundert überquerten erste Touristen die Gemmi. Unter diesen befanden sich Künstler, Dichter und Politiker, wie etwa der Berner Universalgelehrte Albrecht von Haller, Mark Twain, Alexandre Dumas, Lenin und Picasso. Sie alle logierten im Berghotel Schwarenbach auf halbem Weg zwischen Leukerbad und Kandersteg. Die ursprüngliche Zollstation wurde 1742 zum Berghaus umgebaut und ist auch heute ein willkommener Etappenort, wo man sich – zurückgelehnt an die sonnenwarme Hauswand – gerne bewirten lässt. Während der Seilbahnfahrt hinauf zum Gemmipass könnte mancher Bauch ein wenig rebellieren, so steil schwebt die Kabine die Felswände entlang in die Höhe. Von oben sieht Leukerbad aus wie ein Spielzeugdorf. Diesen Tiefblick von der Aussichtsplattform sollte man nicht verpassen, ehe man sich den Dreitausendern und der Weite des Daubensee-Plateaus zuwendet. Tiefgefroren und zugeschneit lässt sich der See unter der weissen Hochfläche jedoch nur erahnen. Planierte Trassees überqueren die glitzernde Fläche, die einen für Langläufer, die anderen für Winterwanderer. Dass der Weg über die Gemmi immer noch so viel Natur zu bieten hat, ist nicht selbstverständlich. In den 1950er-Jahren bestanden Pläne für eine Passstrasse, die glücklicherweise wieder in der Schublade verschwanden. So «zieren» denn heute nur ein paar Hochspannungsleitungen die ansonsten kaum berührte Landschaft. Auf dem Sunnbüel am Ende der Wanderung verführt noch einmal eine Berghausterrasse dazu, sich Sonne und Bergsicht noch länger hinzugeben, bevor es mit der Luftseilbahn wiederum schwindelerregend steil nach Kandersteg hinuntergeht.
Schneeschuhtour am Niederhorn Nr. 1938
Beatenberg Vorsass — Habkern, Post • BE

Schneeschuhtour am Niederhorn

Es soll die längste signalisierte Schneeschuhtour im Kanton Bern sein. Mit 18 Kilometern ist das gut möglich – und zu den schönsten gehört sie alleweil. Mit zwei Seilbahnen wird der Ausgangspunkt Beatenberg Vorsass erreicht, wo sich Schlittler, Skifahrer, Wanderer und Schneeschuhläufer im Bergrestaurant treffen. Ein Stück weit teilt man sich den präparierten Weg, bevor sich die Routen bei Flösch trennen. Durch den lichten Föhrenwald verläuft der Schneeschuhtrail über Oberburgfeld bis zur Chüematte, wo an schönen Wochenenden ein Beizli mit Blick auf Eiger, Mönch und Jungfrau zur Rast einlädt. Hier gibt es eine erste Abkürzungsmöglichkeit Richtung Waldegg/Beatenberg. Anschliessend steigt der Trail an bis zur einsamen Alp Oberberg am Gemmenalphorn. Meist bewegt man sich auf dieser Tour nahe der Waldgrenze, wo sich Birkhühner besonders wohlfühlen. Die signalisierte Route zu verlassen, ist aus Rücksicht auf die Wildtiere nicht ratsam. Weiter geht es hinauf auf den Grat, von wo sich ein prächtiger Blick hinunter ins Justistal und zu den Sibe Hängste bietet. Die Kalksteinfelsen des Bergkamms fallen in Richtung Emmental steil ab, laufen auf der Berner Oberländer Seite hingegen sanft aus und bilden die riesige Alp Seefeld. Über Vorders, Mittlers und Hinders Seefeld geht es durch eine faszinierende Moorlandschaft bis zum Grüenebergpass. Bei Hinders Seefeld kann man ein zweites Mal abkürzen Richtung Habkern. Vom Pass steigt man entlang der Alpstrasse bis nach Habkern ab. Hier wachsen die Bergfichten besonders gleichmässig und liefern zuverlässig Nachschub für die Sägerei im Dorf. Aus den schönsten Stücken fertigt der Familienbetrieb Bernatone seine Alphörner. Besseres Tonholz wächst kaum irgendwo sonst.
Ruhe tanken im Gadmertal Nr. 1939
Nessental, Schwendi — Gadmen, Obermaad • BE

Ruhe tanken im Gadmertal

Das Gadmertal ist vor allem im Sommer als Wanderziel bekannt, doch auch im Winter lohnt es sich, ins schneereiche Tal zu reisen. Am besten ab Januar, wenn die Sonne wieder für längere Zeit zu sehen ist. Im Tal gibt es drei ausgeschilderte Winterwanderwege, für diese Wanderung werden zwei zusammengehängt. Jener von Fuhren nach Obermad verläuft meist eben und sonnig am Fusse der Gadmerflüö, einer Bergkette, die oft auch als Gadmerdolomiten bezeichnet wird. Dass sich Gadmen vom althochdeutschen gadum ableitet, sieht man hier gut: Zahlreiche kleine Scheunen, Gaden eben, sind hier anzutreffen. Weil im Tal oft Lawinen niedergehen, soll man die markierten Wege nicht verlassen. Eine Ausnahme ist die historische Passstrasse von 1811, die geräumt wird, damit die Bewohner überhaupt ihr Haus verlassen können. So zieht man los von der Postautohaltestelle «Nessental, Schwendi», wo man übrigens auch in den ausgebauten Bauwagen des B&B Evergrin übernachten kann. Das Strässchen führt dem Gadmerwasser entlang, bis es kurz vor der Talstation der Triftbahn ansteigt und in Haarnadelkurven die Talstufe meistert. Hier leisten je nachdem Spikes oder Stöcke gute Dienste. Bald ist der Talboden und damit Fuhren erreicht, vorher verzaubert einen aber noch ein kleiner, vereister Wasserfall am Wegrand. Entschleunigend wirkt vor allem auch die Ruhe hier: Da der Sustenpass im Winter geschlossen ist, brausen auch keine Töffs durchs Tal. Eine Wohltat.
Zu den Geissen auf Sattel-Hochstuckli Nr. 1935
Sattel Mostelberg • SZ

Zu den Geissen auf Sattel-Hochstuckli

Schon mal auf einer Winterwanderung Glace ge- gessen? Und dazu noch aus Geissenmilch? Diese einfache Wanderung bietet Gelegenheit dazu, verbunden mit einem Besuch im Stall. Im Ziegenhof Blüemlisberg werden in den ersten Monaten des Jahres die Zicklein geboren. Man darf sie besuchen, was besonders die Kinder entzückt. Die Jungen hüpfen im Stroh und schnuppern neugierig an den Fingern der Kinder. An der Bergstation Sattel-Mostelberg beginnt die Rundwanderung. Sie verlässt bald den Skirummel und führt im Gegenuhrzeigersinn um den Engelstock herum. Der sonnige Höhenweg stellt nur wenige Herausforderungen an die Wandernden. Bald erreicht man die Alpwirtschaft Engelstockweid: Sie ist im Winter geschlossen, doch ein Kühlschrank mit Getränken hilft über den ersten Durst hinweg. Mit Aussicht auf den Schwyzer Talkessel mit Reuss, Lauerzer- und Urnersee und auf die Zentralschweizer Alpen geht es weiter zum Blüemlisberg mit seinen Geissen. Der Hofladen mit der Glace lädt zur Rast ein. Anschliessend führt ein Strässchen zum Aussichtspunkt Mostelegg und wieder hinunter zum Herrenboden zurück ins Skigebiet. Der Rückweg zur Bergstation wird schliesslich mit einem Schlenker zur Hängebrücke ausgebaut. Übrigens: Glace aus Geissenmilch «böckelet» nicht. Im Blüemlisberg gelten strenge Hygienevorschriften, damit die Milch nicht verunreinigt wird. Dies könnte sich negativ auf den Geschmack auswirken. Also nur Mut, probieren Sie die Glace!
Im Val Terbi Nr. 1809
Courchapoix, village • JU

Im Val Terbi

Das Val Terbi liegt östlich von Delémont und ist ideal für Wanderungen im Spätherbst. Und das umso mehr, wenn hier die Sonne scheint und der Nebel das Mittelland bedeckt. Auf dieser schönen Rundwanderung, die von Courchapoix über Montsevelier und wieder zurück führt, kann man die Ruhe dieser Region in vollen Zügen geniessen. Nachdem die Wandernden etwas höher gestiegen sind, um die Aussicht auf das Tal zu geniessen, und dann einige Felder überquert haben, folgen sie fast eben der Lichtung. Der Weg dringt hier und da in den Wald ein. In einer kleinen Geländefalte steht ein Schild, das die Legende der Hairodes, der kleinen Zwerge, erzählt. Hier kann man auch ihre Höhle besichtigen. Man erfährt zudem, dass der Ort früher von Köhlern und Eisenhandwerkern besiedelt war. Sobald die bewaldeten Hänge an der Grenze zum Kanton Solothurn verlassen sind, führt die Route nach Süden und erreicht in einer hügeligen Landschaft das Dorf Montsevelier. Ein schmuckes Dorf ist es, mit seinen alten Bauernhöfen und der Kirche, deren Relikte aus dem Jahr 1635 stammen. Nach einem kleinen, steilen Anstieg kann man den Ort von oben bewundern: Montsevelier liegt im Herzen der umliegenden Hügel. Der Weg führt nun in Richtung Westen weiter. Auch hier ist der Blick auf das Tal imposant. Linker Hand erscheint das Dorf Corban, rechts schweift der Blick auf den bewaldeten Hang. Noch ein paar Schritte, und der Ausgangspunkt Courchapoix ist erreicht.
Im Hochmoor von Rothenthurm Nr. 1934
Rothenthurm • SZ

Im Hochmoor von Rothenthurm

Rothenthurm im Kanton Schwyz liegt zwar nur auf 900 Metern Höhe. Doch die Winter sind eisig kalt hier oben und oft nebelfrei. Sogar die Biber, die über die Hochebene zwischen Rothenthurm und Biberbrugg mäandriert, friert dann zu. Auf dieser Ebene breitet sich das grösste zusammenhängende Hochmoor der Schweiz aus. Eine überaus wertvolle Landschaft, gekennzeichnet durch extreme Artenarmut. Im Hochmoor gibt es keinen Kontakt zum Grundwasser und somit keine Nährstoffe. Die Torfmoose, die im Hochmoor als eine der wenigen Pflanzen gedeihen, verrotten nicht, sondern sterben ab. So wächst das Hochmoor – pro Jahr um rund einen Millimeter. Es entsteht Torf, ein einst begehrter Heiz- und Isolierstoff. Das Hochmoor in Rothenthurm ist dafür verantwortlich, dass die Moorlandschaften in der Schweiz heute geschützt sind. Die Armee wollte in der Rothenthurmer Moorlandschaft einen Waffenplatz bauen. Die Auseinandersetzung hielt das ganze Land in Atem und endete 1987 mit der Annahme der sogenannten Rothenthurm-Initiative, durch welche die Moore der Schweiz unter Schutz gestellt wurden. Albert Marty organisiert Moorführungen. Er liebt die Jahreszeiten im Moor, im Winter schätzt er die Stille und Ruhe. Und die Kälte. Diese kann ganz schön bissig sein auf der kurzen Winterwanderung zwischen dem Bahnhof Rothenthurm und dem «Steinstoss-Stubli» mit seinem urigen Gastraum. Sie führt an ehemaligen Holzhütten für den Torfabbau vorbei – den Turpehüttli – und quert auf halbem Weg die Biber. Der markierte Weg sollte nicht verlassen werden. Das Moor ist auch im Winter eine sensible Landschaft.
Winterwandern durch Surses in zwei Akten Nr. 1936
Cunter, vischnanca — Riom, vischnanca • GR

Winterwandern durch Surses in zwei Akten

Wenn der Schnee fällt, heisst es: Bühne frei für die pinke Signalisation, die durch diese gemütliche Wanderung führt. Als Schauplatz dient das verschneite Surses, ein Seitental des Albulatals. Zu den Hauptprotagonisten gehören drei kleine Dörfer, Cunter, Salouf und Riom, und ein Fluss, die Julia, auf Rätoromanisch Gelgia. Die Winterwanderung beginnt bei Cunter, nahe Savognin. Die Burg von Riom ist bereits von Weitem zu erkennen. Doch der Bogen spannt sich: Man wählt nicht den direkten Weg hinauf, sondern bleibt auf dem Talboden, geht von der Kirche von Cunter den Weg links, der zur Julia führt, und folgt ihr flussabwärts in Richtung Salouf. Nach einer kurzen Passage durch das Industriegebiet geht es über eine Brücke auf die andere Seite des Flussufers. Beim Kieswerk am Stausee Lai da Burvagn biegt die Route nach links ab. Hier beginnt der sanfte Aufstieg nach Salouf. Historische Bauten prägen das Ortsbild des Dorfes. Szenenwechsel: Der Weg macht eine Linksschlaufe durchs Dorf und präsentiert im nächsten Abschnitt, was bisher hinter einem lag. Eine neue Aussicht auf die umliegende Berglandschaft und mittendrin das Dorf Parsonz. Auf einer Bank lässt sich diese Szenerie genauer betrachten, bevor es in Richtung Cunter nach Riom geht. Am oberen Dorfrand befindet sich die gemütliche Ustareia Taratsch, die lokale Spezialitäten in Szene setzt. Im Café Carisch folgt die Zugabe, im Rampenlicht der Zuckerbäckerei steht feine Patisserie. In der Burg von Riom gehen ebenfalls manchmal die Scheinwerfer an. Denn die dramatische Kulisse der rund 800-jährigen Festung wird während des Origen Festival Cultural zur Bühne für Musik, Tanz und Theater – Vorhang auf!
Auf der Rigi Scheidegg Nr. 1932
Rigi Scheidegg • SZ

Auf der Rigi Scheidegg

Die Schneeschuhwanderung beginnt bei der Bergstation der Luftseilbahn Kräbel-Rigi Scheidegg und führt in mehreren Kehren hinunter zu Punkt 1598, der Abzweigung zum Berggasthaus Rigi-Burggeist. Hier gibt es den original Gersauer Käsekuchen. Er ist weitherum bekannt. Das Rezept ist streng geheim. Man kann ihn in der Gersauer Bäckerei Artepane kaufen oder hier im Berggasthaus Rigi-Burggeist geniessen, im einzigen Restaurant auf der Rigi Scheidegg vor oder nach dieser herrlichen Schneeschuhwanderung über die Gersaueralp. Vom Berggasthaus geht es leicht absteigend zur Alp Altstafel. Es folgt ein kurzes Stück über einen etwas steileren Hang zu einem Hag mit einem Gatter: Es ist die Kantonsgrenze zu Luzern. Über die verschneite Alpweide führt der Weg nun zum Stafel Gütsch mit dem Alpkreuz mit Sicht auf den Vierwaldstättersee, auf den Bürgenstock und den Pilatus. Eindrücklich sind auch die Nagelfluhfelsen in der entgegengesetzten Richtung. Kurz darauf beginnt schon der Aufstieg durch den Dimmerwald zum Hinder Dosse, wo man auf den breiten Winterwanderweg zwischen Rigi Kaltbad und Rigi Scheidegg trifft. Ohne Schneeschuhe geht es nun zurück in Richtung der Bergstation der Luftseilbahn Kräbel-Rigi Scheidegg.
Entschleunigung bei der Stadt Freiburg Nr. 1838
Abbaye de Hauterive • FR

Entschleunigung bei der Stadt Freiburg

Auf dieser knapp neun Kilometer langen Wanderung in Freiburg lassen sich die herrlichen Herbstfarben in vollen Zügen geniessen. Dieser sanft hügelige Rundweg ist nur ein Steinwurf von der Stadt Freiburg entfernt und gut zugänglich. Der Startpunkt ist bei der Abbaye de Hauterive. Nach 50 Metern geht es zunächst den Schotterweg hinauf nach Grangeneuve auf der rechten Seite. Nach der Käserei geht es weiter in Richtung des grossen Bauernhofs La Tioleyre, und mit der ersten Abzweigung auf der linken Seite wird die Wanderung fortgesetzt. Ein paar hundert Meter weiter nimmt man an der Kreuzung den Sentier de la Tuffière. Dieser Weg begleitet das Mäandern der Saane und ist gut ausgeschildert. Der Fluss entspringt kilometerweit entfernt am Sanetschpass im Wallis und mündet, nachdem er verschiedene Seen gespeist hat, in die Aare. Der idyllische Weg führt die Wandernden durch den schönen Herbstwald und lädt immer wieder zu kleinen Pausen auf den Waldbänken und Picknickplätzen ein. So kann die Farbpalette der Bäume, die den Weg meterhoch überragen, ausgiebig bewundert werden. Nach etwa 45 Minuten ist die Tuffière-Brücke erreicht und überquert. Nach 50 Metern geht es dem ausgeschilderten Weg nach auf die linke Seite. So gelangt man am rechten Ufer zurück zum Ausgangspunkt Hauterive. Dort sollte man sich die Zeit nehmen, die berühmte Abtei von Hauterive aus dem 12. Jahrhundert zu besuchen. Dieses geschichtsträchtige Gotteshaus ist ein Ort, um neue Energie zu tanken oder im herrlichen Garten auf einer Bank ein Sonnenbad zu nehmen. Im Klostershop gibt es eine Reihe von künstlerischen Werken der Mönche, wie Aquarelle, Holz- und Steinskulpturen. Auch kulinarische Produkte werden angeboten.
Kurz an die Sonne oberhalb Locarno Nr. 1937
Cardada (Funivia) — Capanna Cimetta • TI

Kurz an die Sonne oberhalb Locarno

Gegen die Melancholie bei grauem Winternebelwetter hilft ein Ausflug an die Sonne, etwa nach Cardada ob Locarno. Hier gibt es einen leichten Schneeschuhtrail hinauf zur Cimetta. Und weil Cardada früher ein beliebtes Skigebiet war, gibt es hier auch reichlich Möglichkeiten, sich beim Aufstieg kulinarisch verwöhnen zu lassen. Der Rückweg von Cimetta nach Cardada lässt sich bequem mit der Sesselbahn bewältigen. Von der Bergstation ist man in wenigen Minuten im Feriendörfchen und in der Casa Colmanicchio, dem besten Restaurant auf Cardada. Hier befindet sich auch die Talstation der Sesselbahn nach Cimetta. Gleich rechts neben der Bergstation fängt der Aufstieg an. Nach einigen Schritten betritt man lockeren Wald und gewinnt dank ein paar Kehren schnell an Höhe. Nach einer halben Stunde ist die Alpe Cardada mit der Capanna Cardada erreicht. Ein paar Hundert Meter weiter befindet sich das nächste Restaurant, die Capanna Lo Stallone. Nun folgt der letzte kurze Aufstieg zur Cimetta, dem Gipfel. Erst geht es in Richtung der Sesselbahn. Kurz bevor man das Trassee erreicht, ändert der Weg die Richtung und steigt zum Gipfel an. Hinunter zur nahen Bergstation der Sesselbahn mit der Capanna Cimetta ist es nur mehr ein Katzensprung.
Am Sonnenhang des Bellinzonese Nr. 1928
Bellinzona — Gudo, Serta • TI

Am Sonnenhang des Bellinzonese

Das Tessin zählt zu den traditionsreichen Weinbaugebieten der Schweiz. Auf den überwiegend kleinräumig parzellierten und im Nebenerwerb bewirtschafteten Flächen wird hauptsächlich Merlot angebaut. Zu den bevorzugten Lagen gehört die Gegend um Bellinzona. Insbesondere die Hänge nördlich des Talflusses Ticino profitieren von hervorragender Besonnung. Quer durch das Rebgebiet zieht sich die «Via delle vigne». Der Weinweg beginnt in Sementina und führt nach Gudo. Die Tour lässt sich aber gut bereits in Bellinzona starten; auf diese Weise ergibt sich eine einfache und abwechslungsreiche Wanderung für einen Tagesaufenthalt im Tessin. Das erste Teilstück folgt dem Talfluss Ticino durch den Auenwaldpark Saleggi-Boschetti. Nach der Unterquerung der Autobahn geht es dem Wildbach Sementina entlang aufwärts, danach auf dem Weinweg in stetem Auf und Ab Richtung Westen. Zwischendurch werden Waldgebiete durchquert, doch immer wieder öffnen sich schöne Ausblicke zur Magadino-Ebene und zum Monte Tamaro. Dass hier ein ungewöhnlich mildes Klima herrscht, zeigt sich deutlich an der Vegetation: Neben Kakibäumen sieht man auch vereinzelte Olivenbäume und sogar Agaven.
Weisse Weiden im Waadtländer Jura Nr. 1929
La Givrine • VD

Weisse Weiden im Waadtländer Jura

Die Umgebung von St-Cergue in der Südwestecke des Waadtländer Juras erinnert landschaftlich ein wenig an Skandinavien. Zwar bäumt sich die Jurakette noch einmal kräftig zur La Dôle auf, ehe sie zum Genfersee ausläuft. Doch abgesehen von diesem gebirgigen Ausreisser ist die Topografie der Gegend vornehmlich von sanften Formen geprägt. Ausserhalb des Dorfs, das auf einem Plateau hoch über dem Genfersee liegt, gibt es viel juratypisches Weideland, das von Tannenwäldern kreuz und quer durchzogen wird. Wenn Schnee liegt, was hier dank der Höhenlage im Winter häufiger vorkommt als im Flachland, bietet die Landschaft eine wunderbar ruhige Weite: In Wellen breitet sich das Mosaik von offenem Gelände und Waldgebieten bis zum Horizont aus. Ein vielseitiges Netz von Schneeschuhtrails durchzieht die Gegend. Doch auch mit gewöhnlichen Wanderschuhen hat man Gelegenheit, den Reiz dieser Landschaft in vollen Zügen zu geniessen. Dafür eignet sich der Winterwanderweg, der vom Weiler La Givrine zur Alphütte Vermeilley führt. Er verläuft auf einem breiten Trassee, quert verschneite Weiden und zwischendurch auch kleine Waldgebiete. Gelegentlich kreuzt man eine Loipe, doch meist wandert man durch einsame Weiten.
Schattenspiele im Val d’Anniviers Nr. 1930
Vercorin, poste — Grimentz, Carovilla • VS

Schattenspiele im Val d’Anniviers

Morgenstund hat Gold im Mund: Das gilt jedenfalls bei dieser Wanderung. Sie verbindet die beiden Skigebiete Vercorin und Grimentz. Die Route ist an der Westseite des Val d’Anniviers angelegt, die etwas schattiger ist als der Sonnenhang von St-Luc und Chandolin. Damit führt die Tour durch eine Gegend, die im Hochwinter nur bis zum Mittag gut besonnt ist. Am Ziel der Wanderung in Grimentz verschwindet die Sonne an den kürzesten Tagen des Jahres bereits um 14 Uhr hinter den Bergen. Deshalb empfiehlt es sich, die Wanderung am Vormittag anzutreten. Die Topografie hat einen unschlagbaren Vorteil: Auch wenn es im Verlauf des Winters schon länger nicht mehr geschneit hat, zeigt sich die Landschaft hier oft noch immer gut eingeschneit und winterlich. Die Route verläuft fast durchwegs ausserhalb des Pistengebiets. Nach einem zackig steilen Einstieg geht es mit kleineren Auf- und Abstiegen taleinwärts. Mehrere Abschnitte führen durch schattige, tief verschneite Wälder. Dazwischen werden sonnig gelegene und aussichtsreiche Maiensässe durchquert. Der maschinell präparierte Winterwanderweg ist durchwegs auf Strässchen oder breiten Wald- und Alpwegen angelegt und verläuft parallel zu einer Langlaufloipe.
Weitsicht im Luzerner Hinterland Nr. 1931
Wauwil — Alberswil, Dorf • LU

Weitsicht im Luzerner Hinterland

Hier ist der Kanton Luzern am weitesten: Wo sich heute die riesige Ebene des Wauwilermooses ausdehnt, lag einst ein See. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde er trockengelegt. Seither wird die Moorebene landwirtschaftlich genutzt. Ein Teil des Gebiets gilt als Wasser- und Zugvogelreservat von nationaler Bedeutung. Ein Beobachtungsturm bietet einen guten Einblick. Einen noch umfassenderen Blick auf die Gegend geniesst man von der Burg Kastelen. An der Ruine kommt man auf der Wanderung von Wauwil nach Alberswil vorbei. Unterwegs geniesst man schöne Ausblicke zu Rigi und Pilatus, dahinter zeichnen sich die Gipfel der Glarner, Urner und Berner Alpen ab. Die Tour führt zunächst quer durch das Wauwilermoos nach Schötz, von dort über sanft gewelltes Wiesenland zum bewaldeten Burghügel. Die einstige Wehr- und Wohnanlage der Grafen von Kyburg wurde im Bauernkrieg beschädigt und verfiel danach. Um die Jahrtausendwende hat man sie restauriert und konserviert. Bei dieser Gelegenheit wurde ein stählerner Aussichtsturm in den Steinturm eingezogen. Von dessen oberer Plattform öffnet sich eine eindrückliche Aussicht über die Mauerzinnen hinweg zum Wauwilermoos und zu den Alpen.
Schneeschuhtour auf der Ibergeregg Nr. 1933
Ibergeregg • SZ

Schneeschuhtour auf der Ibergeregg

Der Ausgangspunkt der Wanderung ist die Passhöhe Ibergeregg, die man im Winter mit dem Auto oder einem Alpentaxi ab Schwyz oder Oberiberg erreichen kann. Eine Postautoverbindung gibt es im Winter nicht. Vom Restaurant Passhöhe führt die markierte Schneeschuhroute zuerst nach Südosten durch den Nadelwald in Richtung Felszahn des Chli Schijen. Hier trifft man auf das typische Moor- und Waldgelände, in dem sich das Auerwild wohlfühlt. Darum ist es auf dieser Tour sehr wichtig, den Schneeschuhpfad nicht zu verlassen. In den tiefen Mulden unter den ausladenden Ästen können sich im Winter viele Tiere gut verbergen. Die Bäume sind an dieser Stelle mit Flechten verziert, was von wenig Licht und viel Feuchtigkeit zeugt. Ab dem kleinen Pass auf Pt. 1502 geht es zurück zum Ausgangspunkt der Passhöhe Ibergeregg. Diesmal aber führt der Weg am abschüssigen Südhang des Chli Schijen entlang und weiter durch lichtere Baumbestände. Zwischendurch kann man auf die Innerschweizer Bergwelt rund um den Stoos blicken. Fronalpstock, Chlingenstock, Hängst oder Lauchstock sind in einem imposanten Grat aufgereiht. Weiter westlich kann man sogar den Pilatus erkennen. Gut, wer hier früh unterwegs ist. Gegen Ende Winter kann der Schnee aufgrund der Geländeausrichtung und der niedrigen Höhe sehr sulzig werden. Die Alphütten am Ober Altberg mit dem markanten Kreuz in den weiten Bergmatten laden zum Verweilen und zum Picknick an der Sonne ein. Via Chalchboden erreicht man wieder ein bewaldetes Gebiet, das westseitig zur Passstrasse und zur Ibergeregg führt. Noch einmal kann man von hier die markanten Mythen bestaunen.
Hügeltour im Appenzellerland Nr. 1922
Schwägalp, Säntis-Schwebebahn — Kronberg • AR

Hügeltour im Appenzellerland

Zuerst hinauf, dann hinunter: So verlaufen Wanderungen in den Bergen üblicherweise. Bei der Schneeschuhwanderung von der Schwägalp zum Kronberg verhält es sich etwas anders: Nach einem sanften Aufstieg geht es abwärts, zum Abschluss gibt es einen beachtlichen Anstieg. Die Tour weist noch eine weitere Besonderheit auf: Auch in milden und eher schneearmen Wintern findet man hier – zumindest im ersten Teil – geradezu arktische Verhältnisse vor. Während der Wintermonate bleibt die Sonne nämlich den ganzen Vormittag hinter dem mächtigen Bollwerk des nahen Säntis. Der Auftakt der Wanderung führt deshalb durch eine oft tief verschneite Landschaft; an den Bäumen hängt dicker Raureif. Das ändert sich nach der Chammhaldenhütte, wo sich das Panorama zusehends auffächert. Westlich des dominanten Alpsteins erstrecken sich malerisch gestaffelte Reihen von Hügelkämmen, die sich bis ins Toggenburg ziehen, im Osten schweift der Blick zum Hohen Kasten und zu den Vorarlberger Höhen. Auch die Sonne ist jetzt über den Säntis geklettert und heizt einem beim nun folgenden Aufstieg Richtung Kronberg wacker ein. Die frische, klare Bergluft und die weite Rundsicht bringen viel Genuss beim Finale der Wanderung.
Am Sonnenhang von Grindelwald Nr. 1923
Bussalp — Grindelwald, Mühlebach Schule • BE

Am Sonnenhang von Grindelwald

Der «Höhenweg 1600» im Tal von Grindelwald ist ein beliebtes Sommerziel, bietet aber auch im Winter reichen Genuss. Ohne grosse Aufstiege verläuft er über verschneite Alpweiden und durch stille Bergwälder. Seinen Namen trägt er, weil sich ein grosser Teil der Strecke um eine Höhenlage von rund 1600 Metern bewegt. Als präparierter Winterwanderweg führt der aussichtsreiche Höhenweg von der Bussalp zunächst zum Holzmattenläger hinunter, von dort in leichtem Auf und Ab dem Sonnenhang entlang taleinwärts. Unterwegs öffnen sich immer wieder eindrückliche Ausblicke auf den weitläufigen Talboden von Grindelwald und zur Gipfelkette von Wetterhorn, Schreckhorn und Eiger. Besonders schön ist die Aussicht bei den Alphütten von Holewang und von Nodhalten. Dazwischen wird ein Lawinenhang gequert – allerdings völlig gefahrlos, denn eigens für die Winterwanderer steht eine Galerie zur Verfügung. Der Abstieg ins Tal führt in weiten Kehren bei eindrücklicher Sicht aufs Wetterhorn nach Mühlebach. Er verläuft auf einem Strässchen, das streckenweise auch als Schlittelweg genutzt wird. Ist die Strecke bereits aper, dann ist es angenehmer, mit der Gondelbahn ab Bort nach Grindelwald zurückzukehren.
Rundtour auf Schneeschuhen im Greyerzerland Nr. 1924
La Valsainte, Couvent • FR

Rundtour auf Schneeschuhen im Greyerzerland

Charmey ist ein Eldorado für das Schneeschuhlaufen. Signalisierte Routen gibt es unter anderem am Vounetse-Westhang und entlang des Jaunbachs. Ein anspruchsvoller, aber landschaftlich besonders eindrücklicher Trail ist im weitläufigen Tal des Bergbachs Javro angelegt. Ausgangspunkt ist das Kloster La Valsainte. Dabei dürfte es sich um einen der stillsten Orte der Schweiz handeln, denn der Kartäuserorden, dem das Kloster zugehört, ist für eine besonders strenge Observanz bekannt: Schweigen, Einsamkeit, Gebet und Arbeit prägen das Leben der Mönche. Weil Aussenstehende keinen Zutritt haben, ist es nicht möglich, die klösterliche Stille hinter den Klostermauern als Besucher zu erleben. Doch Ruhe findet man auch in der umliegenden Natur, denn in der Gegend gibt es kaum Hektik und Zivilisationslärm. Die Rundtour führt vom Kloster zuerst auf der Schattseite durch bewaldete Tobel und über verschneite Weiden zum Gehöft Pré de l’Essert. Die kleine Kapelle auf dem nahe gelegenen Hügel ist ein schönes und aussichtsreiches Zwischenziel. Durch Wälder und über offenes Gelände geht es auf der Sonnseite in einem weiten Bogen zurück nach La Valsainte.