Liebe Grosseltern, wandert mit unseren Kindern!
Wenn ihr als Grosseltern mit unseren Kindern wandert, ist das bei uns Eltern immer gern gesehen. Doch was könnt ihr tun, damit eure Enkel noch lieber mit euch auf eine Wanderung kommen? Acht Tipps vom Wanderpapa.
1. Die alten Zeiten
Bevor ihr mit den Enkeln loszieht, erinnert euch an eure eigenen Erfahrungen: Welche Ansprüche hatten eure Eltern an euch als Kind? Welche hattet ihr an eure Kinder? Und umgekehrt? Welche dieser Ansprüche sind seither überholt, welche gelten noch immer? Versucht, möglichst wenige Ansprüche zu haben und hinterfragt insbesondere Ansprüche, die ihr für selbstverständlich haltet. Sind diese wirklich wichtig? Ist es bedeutsam, dass das Sandwich erst in der Mittagspause verdrückt wird? Muss der Kleine alles selbst wandern oder trage ich ihn auch mal kurz? Diskutiert diese Fragen auch mit uns Eltern.
2. Rituale schaffen
Kinder lieben es, wenn ihre Grosseltern mitwandern. Nutzt diesen Vorteil und fördert ihn mit einem kleinen Ritual: Tragt fürs Picknick das Dessert mit. Spielt unterwegs immer dasselbe lustige Spiel. Erfindet immer eine spannende Geschichte aus Wörtern, welche die Kinder bestimmen dürfen. Habt immer Gummibärchen in der Hosentasche und versteckt sie unterwegs.
3. Vergesst Sonntagsspaziergänge
Wer hat sie als Kind nicht gehasst, jene Sonntage, an denen die ganze Familie loszog, um auf einem breiten Weg mit viel Sonne und Aussicht stundenlang geradeaus zu marschieren? Am langweiligsten war es, wenn die Eltern noch ihre Freunde mitnahmen. Perfid an Sonntagsspaziergängen ist, dass man sich plötzlich auf einem befindet, ohne dass man es realisiert hat. Seid bei der Planung eurer Wanderungen also achtsam!
4. Weglein, keine Strassen
Eine Familienwanderung soll abwechslungsreich sein. Also keine breiten, geraden Wege, sondern dünne Pfade, die sich durch die Landschaft schlängeln. Idealerweise durch sich abwechselnde Landschaften: Wälder, Felder, Flussufer, Berge. Und immer wieder Orte einbauen, wo spontanes Spielen möglich ist: ein Bach, ein kleiner Wasserfall, eine Höhle, …
5. Gestresste Grosseltern sind uncool
Plant für die Wanderung genügend Zeit ein, damit ihr Zeit habt für Spiele, Picknick, Bräteln, fürs Nichtstun. Langweilig wird das nie, irgendwas wird den Kindern schon einfallen, seid beruhigt. Wenn Grosseltern aber unter Zeitdruck sind, macht es den Kindern keinen Spass mehr. Ich verdopple also die reine Wanderzeit jeweils, so ist die Zeit auf meiner Seite. Und ich kann flexibel und überlegt auf Pannen und Störungen reagieren.
6. Lernt von den Kindern
Wer mit Kindern unterwegs ist, hat neugierige Begleiter bei sich. Kinder stellen lustige Fragen, sehen die Dinge aus einer anderen Perspektive als wir Erwachsenen. Freut euch darüber und lernt gemeinsam mit den Kindern wieder zu staunen. Und vielleicht könnt ihr die Kleinen ja mit eurem Wissen begeistern. Falls ihr zu wenig zu wissen glaubt: Im Buch Wanderpapa gibt es Blufferzettel über viele Themen. Man kann sie in zehn Minuten memorisieren, um dann auf der Wanderung vor den Kindern zu imponieren.
7. Kleine Tricks
Und was, wenn sich die Kinder unterwegs hinsetzen und streiken? Seht es als Kompliment. Solche Szenen bieten die Kinder sonst nur uns Eltern, weil sie ganz genau wissen, dass wir sie niemals im Stich lassen würden. Streiken die Kleinen also bei euch, ist das ein grosser Vertrauensbeweis. Also, locker bleiben! Macht eine Pause, spielt ein Spiel – ein Klassiker wie „Wer bin ich?“, „Ich sehe was, was du nicht siehst“ – und lenkt die Kinder ab. Vielleicht habt ihr eine Münze im Hosensack und erfindet zusammen mit den Kindern ein Spiel. Oder ihr habt einen Würfel eingepackt und würfelt abwechslungsweise: Wer eine eins hat, muss Holz berühren. Bei einer Zwei muss man etwas Gelbes finden. Bei einer Drei…
8. Habt Flausen im Kopf
Kinder lieben es, wenn Erwachsene das Kind in sich wiederfinden. Eine Tannzapfenschlacht, im Bach von Stein zu Stein balancieren oder auch einfach lustige Witze erzählen. Steigt auf die Ideen der Kinder ein, auch wenn sie mal nicht vernünftig sind. Die Kinder werden euch unterwegs alles lehren, was es braucht fürs Familienwandern.
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