Escursionismo in estate

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Von der Schwägalp nach Urnäsch Nr. 1142
Schwägalp — Urnäsch • AR

Von der Schwägalp nach Urnäsch

Diese aussichtsreiche Wanderung im Alpsteingebiet führt von der Schwägalp am Fuss des Säntis hinunter nach Urnäsch, dem Herkunftsort von Eishockeytorwart Jonas Hiller und der früheren Skirennfahrerin Sonja Nef. Dabei wandert man auf Alpsträsschen an verschiedenen Alpen vorbei, quert auf schmalen, gewundenen Pfaden Wälder und farbige Moorlandschaften, kommt an märchenhaften Häusern vorbei und wird auf langgestreckten Höhenzügen von überwältigenden Ausblicken überrascht. Der Säntis mit seinen schroffen Felsen und Steilwänden ist dabei allgegenwärtig. Im attraktiven Wandergebiet um die Schwägalp ist man selten alleine unterwegs: Zusammen mit vielen anderen meistert man den kurzen Aufstieg zur Chammhaldenhütte mit ihrer einladenden Aussichtsterrasse. Dies ist unterwegs die einzige Möglichkeit zum Einkehren. Die meisten Wanderer biegen beim Langälpli ab hinauf zum Kronberg und schweben von dort mit der Luftseilbahn hinunter zum Bahnhof Jakobsbad. Richtung Spitzli geht es in leichtem Auf und Ab einem Gratrücken entlang weiter. Dabei gibt es herausfordernde Tiefblicke in die erstaunlich steilen Hänge. Von oben scheint Urnäsch schon ganz nah zu sein. Doch bevor man sich dort unten eine Erfrischung gönnen kann, ist zuerst ein steiler Abstieg vom Spitzli hinunter nach Grossdürren zu meistern. Etwas weniger steil geht es dann den sonnenbeschienenen Hängen entlang weiter über Blattendürren hinunter nach Urnäsch. Vor der Abreise mit dem Zug lohnt sich ein Rundgang durch den hübschen Dorfkern mit gut erhaltenen Häusern in regionaltypischer Architektur. Am 13. Januar treiben sich hier jeweils die bekannten Silvesterkläuse herum, die weit über die Grenzen von Urnäsch und dem Appenzell bekannt sind.
Fabelhafte Areuse Nr. 1143
Noiraigue — Boudry • NE

Fabelhafte Areuse

Ein Fluss, wie eine Wundertüte. Immer, wenn man meint, das sei es gewesen, dreht die Areuse noch einmal auf. Überrascht, fasziniert und bezaubert. Und das schon seit über 100 Jahren. 1886 entstand der Verein «Sentiers des Gorges de l’Areuse». Sein Ziel: Die Wege, Pfade, Treppen, Geländer und Brücken entlang der Gorges de l’Areuse zu unterhalten. Und das sind nicht gerade wenige. Der Lauf des mal wilden, mal zahmen Flusses wird auf der Wanderung von Noiraigue bis Boudry ganze 17 Mal überquert - vom einfachen Metallsteg über die moderne Designbrücke bis zur berühmten Steinbogenbrücke beim Saut de Brot. Mal spaziert man bequem am breiten Ufer des Flusses, mal schaut man bang in die Tiefe, wo das Wasser fast nicht mehr sichtbar ist. Die Areuse ist ein Zufluss des Neuenburgersees, sie fliesst durch das Val de Travers. Ausgangspunkt der Wanderung ist Noiraigue. Bald senkt sich der Weg in die Schlucht. Man passiert ein Wasserkraftwerk. Es ist das erste von vielen. Die Wasserkraft der Areuse wird seit dem 14. Jahrhundert genutzt. Kurz darauf leuchten grün bemooste Steine mystisch im trägen Wasser. Doch der Schein trügt: Es folgt der Saut de Brot, diese Stelle war unpassierbar, bevor 1876 der Wanderweg gebaut wurde. Er führt über Treppen und Brücken, die Areuse brodelt tief unterhalb in der Schlucht. Nach einem kurzen Stück durch den Wald erreicht man Champ-du-Moulin-Dessous. Die Areuse ist nun breiter und gebändigter, kurz nach der Pont de Vert gibt es einen riesigen überhängenden Felsen, auf den ein kleiner Pfad steil hinaufführt. Doch die Areuse lockt, sie zwängt sich wieder durch eine enge Schlucht, hat sich tief in die Erde gefressen, der Weg ist ausgesetzt und spektakulär. Nach der Pont des Clées wird es ruhiger, etwas später erkennt man die ersten Häuser von Boudry - und ist fast ein bisschen wehmütig, die Wildheit hinter sich zu lassen.
Spiel und Erdgeschichte Nr. 1144
Praz • FR

Spiel und Erdgeschichte

Die Wanderung beginnt im Zentrum des Dorfes Praz, das mit dem Bus (Haltestelle «Praz (Vully), village») oder mit dem Schiff von Murten her erreicht werden kann. Zunächst geht es in nördlicher Richtung zu den Weinbergen. Sobald die Steigung beginnt, geht es direkt links nach Les Roches Grises. Der schmale Wiesenweg führt durch die goldenen Reben. Zuoberst gelangt man linkerhand auf eine Strasse. Nach einer Haarnadelkurve biegen die Wandernden rechts auf einen Waldweg ab, der durch den Wald noch weiter hinauf bis zu den Roches Grises führt. Hier können die Kinder die Sandsteinhöhlen mit der Stirnlampe erforschen. Noch etwas weiter geht es hinauf zum Restaurant Mont Vully. Nach der Pause wandert man im Auf und Ab durch Weiden und Wälder in Richtung La Sauge / Cudrefin. Manchmal geht es auch über Asphalt, aber der Stein Pierre Agassiz, das nächste Ziel, ist es wert. Die Gletscher trugen diesen Findling während der letzten Eiszeit direkt aus den Alpen hierhin. Auch hier können die Kinder (unter Aufsicht) auf dem 5 Meter hohen Felsblock herumklettern. Danach führt ein angenehmer Weg entlang einer Böschung weiter durch den Wald. Auf der Nordseite des Mont Vully ist mit dem Plan Châtel auf 650 Metern der höchste Punkt des Vully-Hügelzuges erreicht. Die Rundumsicht ist herrlich. Zahlreiche Bänke laden zum Verweilen und Geniessen ein. Auf der einen Seite erblickt man die Alpen und den Murtensee, auf der anderen den Neuenburgersee und den Chasseral. Danach geht es der Krete entlang bis zur Flur Sur le Mont de Nant. Hier beginnt der Abstieg, zuerst im Wald und dann erneut durch die Reben und auf Asphalt. Aber die Aussicht und die herrlich herbstlichen Weinberge lassen einen die harte Strasse vergessen. In Praz warten wieder das Schiff oder der Bus.
Herbstwanderung über die Muetegg Nr. 1146
Äussere Altmatt — Unterägeri • SZ

Herbstwanderung über die Muetegg

Mit dem Bus oder Zug gelangt man zur Dritten Altmatt am Rande des Rothenthurmer Hochmoors. Der Wanderweg führt direkt über das prächtige Moor, das 1987 schweizweit bekannt wurde, als die Armee das Gebiet als Waffenplatz nutzen wollte und der Naturschutz das Projekt verhindern konnte. Nach dem Bibersteg steigt der Weg bergan zum Schönenboden. Ein letzter Blick über das Moor zum Ausgangort, dann geht es im Wald zur stillen Oase St. Jost hinauf. Die Kapelle und das kleine Beizlein, das an Wochenenden geöffnet ist, laden zum Verweilen. Auf dem Fahrweg wandert man gemütlich zum Ratenpass. Die Fernsicht auf die Alpen und auf die nähere Umgebung ist traumhaft. Im Restaurant kann man sich kulinarisch verwöhnen lassen. Zahlreiche Ausflügler nutzen die herrliche Gegend für Spaziergänge, zum Beispiel zum Gottschalkenberg, der in rund einer halben Stunde erreichbar ist. Die Wandernden bleiben auf dem Ägeritaler Panoramaweg in Richtung Abschwändi. Dort geht es nochmals ein kurzes Stück steil bergauf, bevor der angenehm flache Weg über die Muetegg führt. Der Name Panoramaweg irritiert ein wenig, denn der Wald lässt uns auch im Spätherbst nur hin und wieder einen Blick auf die einmalige Aussicht werfen. Dafür erfreuen wir uns an den herrlichen Farben, die der Wald im Sonnenschein preisgibt. Beim Waldaustritt nach der Mangelhöhe geniesst man den Blick zu Rigi und Pilatus. Der Weg führt abwärts zur Wanderhütte Grümel, wo sich eine letzte Rast lohnt. Weiter hinunter geht es zunächst zum Hof Hintertann und auf der Fahrstrasse mit Hartbelag erreicht man schliesslich Hinter Schneit. Hier kann man direkt nach Oberägeri wandern, oder man schlägt den Weg nach rechts ein und steigt nochmals kurz bergan, um über Hinterwinden nach Unterägeri zu gelangen, wo der Bus über Oberägeri - Sattel nach Rothenthurm zurück oder nach Zug hinunter fährt.
Les hauteurs du lac Majeur Nr. 1179
Locarno — Tenero • TI

Les hauteurs du lac Majeur

Les randonneurs ont le choix entre trois itinéraires pédestres pour se rendre de Locarno à Tenero. Le sentier bétonné des bords du lac est praticable toute l’année. Le chemin «Collina bassa», aménagé à mi-hauteur de la colline, passe en grande partie sur un revêtement dur, mais offre de beaux coups d’œil sur le lac. L’itinéraire de la «Collina alta», lui, se situe encore plus haut. Il surplombe par endroits les zones d’habitation et traverse de vastes forêts de châtaigniers. On peut le parcourir en hiver s’il n’est pas recouvert de neige et admirer la vue sur le lac Majeur lors de belles trouées entre les arbres. De la gare de Locarno, on se dirige vers la vieille ville pour bifurquer peu avant la Piazza Grande dans la Via delle Monache et entamer la montée. On rejoint rapidement le chemin de croix pavé qui monte à l’église de pèlerinage de Madonna del Sasso. De Monti della Trinità, un escalier gravit la pente et rejoint la forêt. Avant d’y pénétrer, on jette un coup d’œil derrière soi sur le vaste delta de la Maggia et les îles de Brissago. Le chemin naturel traverse sur un faible dénivelé la belle châtaigneraie, franchit un ruisseau et passe par plusieurs endroits où des bancs invitent à une halte. Au lieu-dit All’Eco, le chemin se rapproche de la limite de la zone d’habitation, longe des maisons puis monte vers la bifurcation de Ronco di Bosco. L’itinéraire se poursuit à plat, par de beaux chemins naturels, s’élève parfois par une route asphaltée, jusqu’à ce que l’on rejoigne le vieux pont de pierre en arc Pont del Sipp. C’est ici que commence la descente, tout d’abord agréable sur un chemin forestier, puis sur la pente un peu plus raide d’une petite route et enfin de manière encore plus abrupte, par des escaliers. En passant devant l’église paroissiale de San Bernardo, à Contra, on rejoint Fraccia, puis Tenero.
Luftiger Gipfel, scharfe Grate und weiter Himmel Nr. 1138
Innerthal — Innerthal, Post • SZ

Luftiger Gipfel, scharfe Grate und weiter Himmel

Steile Pfade und schmale Grate führen über den Zindlenspitz. Wer schwindelfrei und trittsicher ist, erlebt hier eine alpine Atmosphäre mit weiter Sicht und noch weiterem Himmel. Wer mit dem Postauto anreist, muss bereits ab Innerthal zu Fuss gehen. Das ist zugegebenermassen nicht optimal, da etwa drei Kilometer über Hartbelag führen, bevor man auf den Wanderweg abbiegen kann. Wer mit einem Auto anreist, kann bis Vorderbruch fahren. Nach der Haarnadelkurve über den Ziggenbach gibt es einen Parkplatz (bei Pt. 923), und gleich gegenüber beginnt der Wanderweg. Ein streckenweise steiniger Pfad führt hinauf zur Alp Zindlen. Ein mächtiger Felszahn ragt darüber in den Himmel, und da soll es hinaufgehen? Wer darob gleich noch durstiger wird, der ist auf der Alp Zindlen richtig. Hinter einem Türchen, angeschrieben mit «Selbstbedienung», finden sich Getränke und ein Kässeli. Und da ist auch noch ein Wegweiser, der unmissverständlich in Richtung Zindlenspitz zeigt. Na also, dann weiter über steile Kehren aufwärts. Ein paar Meter muss sogar etwas im Fels gekraxelt werden, und der Gipfelgrat ist ziemlich luftig. Aber welch eine Belohnung, hier oben zu stehen: das erhabene Gefühl, weit über der Alltagswelt zu stehen, die Sicht über den halben Alpenbogen und jetzt, im Herbst, das zauberhafte Licht und die besondere Stille. Wer noch nicht an seine Grenzen gekommen ist, wählt als Abstieg die weiss-blau-weiss markierte Route, die etwas unterhalb des Gipfels beginnt und auf der Nordseite des Zindlenspitzes hinunterführt. Ein erstes Stück über den Grat ist ziemlich ausgesetzt und mit einigen Ketten ausgerüstet. Anschliessend gehts durch einen steilen Hang hinunter nach Hohfläschenmatt. Entspannt lässt sich nun der weitere Abstieg geniessen, mit Zwischenhalt bei der bewirteten Hohfläschhütte. Wenig später verzweigen sich die Wege, um entweder zurück nach Innerthal zu wandern oder via Aberliboden hinab nach Vorderbruch.
Ausflug auf den Mont-Sujet Nr. 1127
Nods — Orvin • BE

Ausflug auf den Mont-Sujet

Der Mont-Sujet (zu Deutsch auch Spitzberg) erhebt sich am Südfuss des Chasserals und steht diesem in nichts nach. Der 1382 Meter hohe Berggipfel ist zwar etwas kleiner und zieht weniger Wanderer an, überrascht aber umso mehr durch seine Schönheit und Ruhe. Es empfiehlt sich, davon zu profitieren, denn bald könnte der Mont-Sujet mit ein paar Windrädern bestückt werden. Die Wanderung beginnt in Nods bei der Bushaltestelle «Bas du Village» und führt durch eine Baumallee, wie es sie nur noch selten gibt. Stufenweise geht es immer höher hinauf. Es lohnt sich, einen Blick zurück auf den Tessenberg (Plateau de Diesse) zu werfen, diese Hochebene zwischen dem Bielersee und dem Chasseral, auf der sich Felder und Dörfer lieblich abwechseln. Nach der Überquerung von Wytweiden führt ein steilerer Weg durch den Wald mit typischen Jurakalkfelsen und schliesslich wieder über Wiesen. Aber noch ist es nicht geschafft! Es geht weiter hinauf, vorbei an gekrümmten, vom Wind geformten Bäumen, die den Befürwortern der Windräder recht zu geben scheinen. Langsam wird die Landschaft immer karger. Hier und da steht ein Steinmännchen – geschafft! Wie herrlich! Im Westen scheint der Sendeturm auf dem Chasseral ganz klein, beinahe auf Augenhöhe. Im Osten zieht sich das Juramassiv weiter. Zu Füssen erstreckt sich das Mittelland im Halbkreis bis nach Westen hin mit den Voralpen und Alpen im Hintergrund. Ein kostbarer Augenblick der Stille. Danach geht es gemächlich durch Tannenwälder wieder abwärts. Ein Skilift kündigt an, dass es nicht mehr weit bis nach Prés-d'Orvin ist. Dieser mit zahlreichen Ferienhäuschen geprägte Ort ist einer der Wintersportorte im Jurabogen. Parallel zur Hauptstrasse, aber mit genügend Abstand zu dieser, führt ein mit stolzen Eichen gesäumter Weg ins Dorf Orvin, das auch das Ziel der Wanderung ist.
Farbige Überraschung bei den Jöriseen Nr. 1140
Wägerhütta — Röven • GR

Farbige Überraschung bei den Jöriseen

Diese lohnende Bergwanderung beginnt bei Wägerhütta unterhalb des Flüelapasses und führt über einsame Pässe und urtümliche Täler zu besonderen Bergseen. Nach einem kurzen, steilen Schlussanstieg ist die Winterlücke erreicht. Beim Blick zurück fällt der Schuttkegel von Punkt 2666 auf, der von früheren Gletschern wie ein kleiner Vulkankegel geformt wurde. Nach einigen Schritten abwärts an kleinen, namenlosen Bergseen vorbei, leuchtet plötzlich türkisfarbenes Wasser in der Ferne. Bei trübem Licht wirkt diese Farbe in der sonst grauen Gerölllandschaft so intensiv, dass es beinahe unwirklich scheint. An einem weissen Palmenstrand wäre diese Farbe keine Überraschung, doch hier oben hätte sie wirklich niemand erwartet. Der Abstieg auf beweglichem Geröll erfordert etwas Aufmerksamkeit, dann sind die Jöriseen erreicht. Obwohl alle Seen nahe beieinander liegen, schimmern nicht alle türkisfarben und sind etwas milchig getrübt. Einzelne Seen sind klar und spiegeln die Farben des Himmels. Dahinter steckt der Jörigletscher, dessen mit Gesteinsmehl angereichertes Wasser unterirdisch in einzelne Seen fliesst und die wunderschöne Türkisfarbe entstehen lässt. Auch bei bewölktem Himmel verfehlen die Jöriseen ihre Wirkung nicht! Mehr oder weniger deutliche Wegspuren führen weiter zum Jöriflesspass. Hier ist es besser, wenn man den Weg nicht im Nebel suchen muss! Von der Passhöhe führt wieder ein deutlicher Wanderweg weiter, hinunter ins wilde, von eiszeitlichen Gletschern geformte Val Fless. Im Herbst sind die grasigen Hänge goldbraun verfärbt, die Alpgebäude sind wintersicher verriegelt, Kuh- und Ziegenglocken verstummt. Der munter sprudelnden Aua da Fless entlang führt ein Alpsträsschen hinunter nach Röven an der Flüelapassstrasse.
Auch ein Hügel ist ein Berg Nr. 1254
Schinznach-Bad — Wildegg • AG

Auch ein Hügel ist ein Berg

Eben noch im Verkehrschaos des Mittellands, schon taucht man ein in das Rauschen der Blätter und das Knacken der Äste. Die Sonnenstrahlen lassen das Buchenlaub golden schimmern. Die Wanderung über den Chestenberg, an dessen beiden Enden je ein Schloss liegt, ist empfehlenswert. Sie startet am Bahnhof Schinznach-Bad, zehn Fussminuten von hier liegt das gleichnamige Kurbad. Die Route führt in die andere Richtung, dorfaufwärts, man passiert den Friedhof und taucht in den Wald. Erst folgt man einem Forstweg, bald biegt rechts ein schmaler Fusspfad ab. Liebevoll angelegte Holztritte erleichtern Steigungen. Auch Holzbänke zum Ausruhen gibt es immer wieder. Zum Beispiel da, wo sich der Blick auf Holderbank und Schloss Wildenstein öffnet. Oberhalb Chärnenberg steigt der Weg für einmal mehr, flacht dann aber ab. Man ist nun schon ganz nah beim Schloss Wildegg, das am einen Ende des Chestenbergs liegt. Zunächst lässt man Wildegg aber links liegen und geht über den Chestenberg. Die Bezeichnung Berg verdient er kaum, es ist mehr ein Grat, auf beiden Seiten geht es zuweilen steil bergab. Und das Mittelland liegt tief unten. Die höchste Stelle ist zum Glück angeschrieben, sonst würde man sie glatt verpassen. Was nicht schlimm wäre, denn die unerwartete Einsamkeit und Wildheit hier oben ist Erlebnis genug. Der Chestenberg war in der Spätbronzezeit besiedelt. Die Häuser befanden sich ganz oben am Steilhang, man findet die Markierungen gut. Schliesslich erreicht der Wanderer das einsam gelegene Schloss Brunegg. Es befindet sich in Privatbesitz. Nun dreht man um und geht der Flanke des Chestenbergs entlang zurück. Kurz vor Schloss Wildegg streift man den Dorfrand von Möriken und erreicht über einen Feldweg den zum Schloss gehörenden Bauernhof.
La magnificenza del barocco alle porte di Soletta Nr. 1283
Rüttenen — Solothurn • SO

La magnificenza del barocco alle porte di Soletta

Nei primi anni del 1660, Johann Viktor von Besenval, figlio di patrizi di Soletta, visitò i più splendidi castelli d'Europa durante il suo Grand Tour. Venti anni più tardi e con la buona prospettiva di diventare l'uomo più influente di Soletta, Besenval si dedicò a realizzare il sogno di possedere un castello proprio. Ispirato dai modelli francesi e italiani, Johann Viktor von Besenval commissionò un'opera d'arte totale in stile barocco alle porte della città, il castello di Waldegg, che in Svizzera rappresenta uno degli esempi più salienti di costruzione profana barocca, con i suoi giardini e i viali alberati che si estendono nel paesaggio. Dalla fermata dell'autobus in pochi minuti si giunge all'eremo con le cappelle di Santa Verena e San Martino, la casetta dell'eremita e svariate grotte. A chi volesse concedersi una pausa, basta fare una piccola deviazione per il ristorante Kreuzen o percorrere circa duecento metri dall'uscita della gola per accomodarsi nell'appartato giardino del ristorante Pintli all'ombre di antichi castagni. Non lontano da qui si trova già il castello di Waldegg. Un'esposizione presso il castello mette in evidenza l'epoca in cui Soletta era sede degli ambasciatori francesi. Attraversando il viale dei tigli, che nella parte inferiore presenta ancora esemplari originari, si scende fino all'Aare e, costeggiando il fiume, a Soletta.
Tre castelli e un villaggio abbandonato Nr. 1284
Bellinzona • TI

Tre castelli e un villaggio abbandonato

Un tempo tre possenti castelli sbarravano la valle di Bellinzona contro gli attacchi dei Confederati. Queste imponenti vestigia del Medioevo sono un accompagnatore fisso di questa escursione nel passato. Si parte dalla stazione e, lungo un itinerario intercalato da scalini e un tratto di strada (non un sentiero), si giunge fino al fiabesco castello di Montebello. Ci si sposta poi in direzione di Artore verso il castello di Sasso Corbaro: qui vale la pena prendere una piccola deviazione verso il terrazzo belvedere del castello per ammirare la meravigliosa vista su Bellinzona e su Castelgrande, fortificazione che sorge sulla collina al centro della città. Quindi si passa attraverso vigneti e frutteti, toccando un bosco misto di castagni e una pittoresca gola. Lungo il percorso ci si imbatte in mura in pietra distrutte, ruderi di abitazioni più modeste, ma anche nei resti di costruzioni più grandi che costituiscono il villaggio abbandonato di Prada. Sul finire del XVI secolo Prada era abitata ancora da una quarantina di famiglie. Quattrocento anni fa imperversò in questa zona la cosiddetta Peste del Borromeo e il luogo pertanto venne abbandonato. Per rientrare a Bellinzona si riparte quindi da Prada e si scende a valle passando per Scarpapè in direzione di Giubiasco. Da qui si gode di una stupenda vista su Castelgrande e sul Piano di Magadino fino al Lago Maggiore. Ancora un ultimo sguardo da sud verso il castello di Montebello e ben presto ecco che si ritorna ai giorni nostri.
Da Habsburg al castello di Wildegg Nr. 1286
Brugg — Wildegg • AG

Da Habsburg al castello di Wildegg

L'escursione attraverso l'ex Eigenamt asburgico abbina due importanti castelli dell'Argovia: Hausburg, sede originaria dei potenti Asburgo, e Wildegg, la barocca proprietà demaniale circondata da un ampio parco. Dalla stazione di Brugg si attraversa un appartato tratto di bosco per giungere al villaggio di Hausburg, in cui sorge l'omonimo castello. Visitando la corte di Hausburg si capisce cosa mosse Radbot I d'Ausburgo a scegliere questo luogo nell'XI secolo per far erigere il suo castello. Si apprende dell'ascesa degli Asburgo a dinastia più importante d'Europa sulla «Habsburger Königsweg» che in sei audio-stazioni conduce dalla rovina fino in cima alla torre. Da questo punto si gode una meravigliosa vista del paesaggio circostante. Se la visibilità è buona il panorama abbraccia la Foresta Nera e lo Jura fino alle Alpi. Il percorso reale scende dal castello costeggiando il cimitero di Schinznach-Bad e risale ripido fino al punto panoramico che si erge sopra Scherz. Una volta in alto si viene ricompensati dalla bellissima vista su Aare e Gisliflue. Si prosegue lungo un divertente sentiero di radici sulla montagna di Chärne e si ritorna giù verso Wildegg. Ecco che lo sguardo si apre subito sul complesso del castello feudale di Wildegg con il Lenzburg e lo Jura nello sfondo. Il castello di Wildegg fu fondato dagli Ausburgo e alla fine del XV secolo passò sotto il controllo della famiglia Effinger, che vi dimorò per oltre undici generazioni. Nella galleria degli antenati una voce narra ai visitatori eventi emozionanti dei precedenti signori del castello. Con i suoi giardini, un bosco e un podere, la barocca proprietà demaniale è oggi unica nel suo genere in Svizzera.
Dalla città attraverso la foresta fino a Kyburg Nr. 1287
Winterthur, Breite — Kyburg • ZH

Dalla città attraverso la foresta fino a Kyburg

Dalla grande torre di Kyburg, 750 anni fa, Rodolfo di Asburgo fece vagare lo sguardo attraverso l'Eschenberg fino ai vulcani dell'Hegau, oltre l'Irchel, il Lägern verso Uetliberg e fino alle Alpi Bernesi. All'inizio di questa variegata escursione attraverso l'antico distretto di caccia di Kyburg il sentiero corre lungo il margine del bosco e lascia lo sguardo libero di abbracciare l'abitato quasi centenario delle cooperative in cui vivono gli impiegati delle poste e dei trasporti pubblici, costruzioni industriali e il grattacielo delle Sulzer. Degli animali di taglia più grande attendono poco dopo gli escursionisti: cervi, mufloni, bisonti e lupi in uno dei più antichi parchi naturali della Svizzera. Il Wildpark Bruderhaus è stato in passato eremo, quindi casa dei poveri e nel XIX secolo sede dei sovraintendenti forestali della città. Da questo punto si prosegue per l'antico borgo di Eschenberg, che 200 anni contava ancora quasi 100 abitanti. Nelle zone di depressione crescevano i frassini (in tedesco Eschen, da cui deriva il nome della località), mentre oggi i faggi caratterizzano le foreste sottoposte a rimboschimento. Da questo punto si scorge per la prima volta il castello di Kyburg, meta dell'escursione. Per raggiungerla, si prosegue attraverso un dirupo e un bosco, scendendo verso la Linsental. Qui nel 1846 un ponte di legno coperto venne installato al posto della semplice passerella di legno che veniva puntualmente inondata in caso di piena. Si arriva al castello dopo aver superato un dislivello di 150 metri o circa 420 gradini. Giunti in cima, il museo ospitato nel castello di Kyburg narra dei conti e dei balivi che una volta, sebbene quasi sempre a cavallo, avrebbero intrapreso lo stesso sentiero verso Winterthur.
Da un lago all'altro fino al castello Nr. 1285
Kurhaus Voralp — Schloss Werdenberg • SG

Da un lago all'altro fino al castello

Se si passa per il lago di Werdenberg con l'autopostalee, la meta della gita appare già dinanzi agli occhi: Il castello sorge in modo imponente sulla propaggine di un dorso montano - con al di sotto due vicoli su cui sorgono le case di legno che sono antiche quasi quanto l'originario castello dei conti di Montfort. Il laghetto ai piedi della montagna del castello fungeva da bacino di riserva per Werdenberg. L'altro lago formatosi sul terreno del comune di Grabs è il lago prealpino su in alto nel paesaggio montano della catena dell'Alvier. Si tratta del punto di partenza dell'escursione. Il lago montano venne originato dalla caduta di rocce nell'era glaciale e oggi costituisce il cuore di un paesaggio alpino che sembra tratto da un libro illustrato. A causa dei meandri formati dal fiume, la pianura del Reno è priva di case e paesaggi culturali. Altro discorso per i dorsi montani che si stagliano lontani e parzialmente coperti da boschi. Qui, sui ripidi pendii sorgono imponenti masserie, si pratica ancora l'allevamento del bestiame e nel punto esposto al sole il conte faceva svernare i suoi cavalli. Verso Grabs si allarga ancora di più l'intero paesaggio a ciascuna svolta della strada di montagna. Quasi si perde la panoramica in basso, fino in lontananza, della valle del Reno, mentre il dorso montano diventa piatto e i fianchi montani si possono quasi toccare. Bosco, prato e lago di montagna si mescolano indistintamente in un paesaggio senza tempo che è rimasto immutato dall'epoca dei conti. Dal lago, l'escursione prosegue attraverso prati e passa da Chalchofen a Lidmäl lungo un breve tratto del sentiero in quota della valle del Reno. Dopo aver attraversato il bellissimo bosco protetto a stupire sarà la vista sulla valle del Reno. Appena prima della meta si passa per il luogo di ristoro per grigliate di Egeten e si giunge al castello dal suo lato montano
Magia di otto secoli fa sul lago di Thun Nr. 1288
Thun — Oberhofen a. T. • BE

Magia di otto secoli fa sul lago di Thun

L'imponente torrione del castello di Oberhofen ricorda quel tempo ormai remoto, intorno al 1200, in cui i baroni von Eschenbach edificarono la loro fortezza sulle sponde del lago di Thun. La trasformazione da castello medievale a confortevole residenza in una posizione da sogno si è protratta per un periodo piuttosto lungo e testimonia di una storia sempre in divenire. La cappella quattrocentesca decorata da affreschi risale a questa antica famiglia di proprietari. Dal 1652 al 1798 nel castello venne istituito un baliaggio, periodo in cui fu realizzata la segreta. In cima alla torre la stanza da fumo, di stile orientaleggiante e unica nel suo genere, apre uno sguardo in un altro mondo. Il «fumoir» venne realizzato su incarico del conte Albert de Pourtalès, diplomatico prussiano nato a Neuchâtel, che acquistò il castello nel 1844 e lo fece ristrutturare come residenza estiva per a sua famiglia. Dal castello di Thun il sentiero lambisce prima il popolare lungolago fino a Hünibach. Da quel punto s'inerpica sulle tracce dei pellegrini di Giacomo e segue i margini del bosco con una vista mozzafiato sul lago e sulla parata di vette delle Alpi Bernesi. La discesa per tornare al lago si snoda attraverso il trasognato bosco della Balmflue, dove 200 anni fa una grande frana deve aver seppellito una caverna segreta. Così come questa escursione costituisce un crocevia tra cultura e natura selvaggia, anche con la visita del castello di Oberhofen ci si trova su una linea di confine tra sogno e realtà
Da Neirivue al castello di Gruyères Nr. 1289
Neirivue — Gruyères, Bahnhof • FR

Da Neirivue al castello di Gruyères

Sulla collina sopra il borgo medievale di Gruyères troneggia l'omonimo castello comitale. La storica cittadina sorge a 100 m sopra la pianura del fiume Saane ed è la meta di questa escursione, a cui da il La lo scampanio delle mucche del villaggio di Neirivue nel Canton Friburgo. Non a caso, l'itinerario per buona parte percorre i pascoli di tali animali. La cosa non stupisce, dal momento che la regione figura tra i principali produttori di formaggio della Svizzera. Per i piedi il fondo del terreno è piacevolmente variegato, passando da prati a strade asfaltate e sentieri tra i boschi, e in montagna anche salita e discesa si bilanciano. Solo dopo l'ultimo tratto di bosco si scorge in alto il castello di Gruyères. Subito la salita prosegue verso il borgo, dove infine ci si può concedere un dessert con meringa e doppia panna della Gruyères. Il museo del castello di Gruyères offre uno spettacolo multimediale che è una buona introduzione agli otto secoli di architettura, storia e cultura del castello stesso. Il castello innalzato nel XIII secolo è stata la dimora di una lunga serie di conti di Gruyère, fino all'ultimo esponente che lo dichiarò in bancarotta nel 1554. Successivamente le città di Friburgo e Berna si spartirono la proprietà, che in successione passò nelle mani dei castellani friburghesi, dei prefetti e delle famiglie Bovy e Balland, finché nel 1938 lo Stato di Friburgo rilevò il castello e vi fondò il museo.
Dal castello di Hallwyl al castello di Heidegg Nr. 1290
Boniswil — Gelfingen • AG

Dal castello di Hallwyl al castello di Heidegg

L'escursione collega due castelli risalenti a oltre 800 anni fa, il castello circondato da un fossato d'acqua di Hallwyl nell'Argau e il castello posto in altura di Heidegg a Lucerna. Per secoli furono entrambi centri di potere di famiglie nobili. Hallwyl und Heidegg non condivisero il destino di quasi tutti i castelli della Seetal che sono stati distrutti dai Confederati nella guerra di Sempach. Intorno al 1900, le rispettive proprietarie, una svedese a Hallwyl e un'americana a Heidegg, nel tentativo di dare maggiore spazio a natura e genuinità, fecero realizzare dei parchi nelle zone circostanti i loro castelli per uso privato esteso ai loro ospiti. Oggi i sentieri sinuosi, gli esotici alberi giganti e i pittoreschi angoli e scorci sono diventati parchi pubblici aperti a tutti i visitatori. Le quattro ore dell'escursione trascorrono tra zone ombreggiate, panoramiche e con un alternarsi di punti di interesse. Si giunge fino a Aesch attraverso vigneti e prati lungo la riva lacustre. È possibile iniziare l'escursione ad Aesch dopo una traversata in battello del lago di Hallwil. Da lì si prosegue sul fianco del Lindenberg attraverso boschi fino Hitzkirch, dove una volta fu fondata una commenda dell'ordine teutonico.
A proposito di Les Grangettes a Chillon Nr. 1291
Le Bouveret — Château de Chillon • VS

A proposito di Les Grangettes a Chillon

Chateau Chillon è un fantastico castello circondato da un fossato d'acqua che è stato già fonte di ispirazione per artisti come Rousseau, Hugo, Delacroix o Courbet. Prima di scoprire il fascino incantevole del castello di Chillon, chi proviene da Le Bouveret sarà subito colpito dal percorso dominato da una natura intatta. Lungo il tragitto, infatti, si attraversa la zona protetta di Les Grangettes sulle sponde del Lago di Ginevra. Questi ultimi resti delle aree paludose formate dal Rodano, che 150 anni fa ricoprivano la pianura, costituiscono oggi una zona umida di importanza internazionale, in cui avvistare gli uccelli più svariati, scoiattoli, rane e persino castori. Da Villeneuve si scorge già in lontananza il castello di Chillon, un'elegante appendice aggrappata alle sponde del Lago di Ginevra. L'attuale forma del castello è il risultato delle nuove costruzioni e delle conversioni effettuate nel corso dei secoli. Non stupisce, quindi, che si possa parlare di tre grandi ere per quanto riguarda questo castello: l'epoca savoiarda, bernese e vodese. E la storia si spinge ancora più indietro nel tempo, con i primi insediamenti sulle rocce di Chillon risalenti già all'Età del bronzo.
Da Concise al castello di Grandson Nr. 1292
Grandson — Concise • VD

Da Concise al castello di Grandson

Questa tranquilla escursione conduce lungo l'idilliaco lago di Neuchâtel fino al maestoso castello di Grandson, dove, durante la guerra dei Borgogna nel XV secolo, fu scritta la storia svizzera. Situata tra i vigneti risalenti al Giurassico inferiore e il lago di Neuchâtel, Concise non poteva che essere il punto di partenza più idillico per questa escursione. Dalla stazione si attraversa rapidamente il trasognato villaggio e ci si immerge in un tratto di bosco tranquillo. A chi si trova oggi dinanzi a questo idillio della natura risulta difficile immaginare che questo luogo sia stato il teatro principale della sanguinosa battaglia di Grandson e, ugualmente, che nel 1476 il duca di Borgogna, Carlo «il Temerario», fu sconfitto dall'esercito dei Confederati. In questa camminata tutta pianeggiante si attraversa un tranquillo bosco che si estende lungo le rive del lago. Qui e lì si incontrano punti in cui fermarsi, per un bagno o un barbecue, e godere persino di un panorama alpino, se la visibilità lo consente. Chi lo desidera, può abbandonare il sentiero per lo più asfaltato ed esplorare la riva lacustre su un percorso forestale. Dopo un cammino di quasi due ore, il sentiero conduce infine direttamente all'affascinante cittadina medievale di Grandson. Già da lontano si nota come il maestoso castello domina la località con le sue imponenti torri circolari e le mura di fortificazione. Una singolare atmosfera medievale circonda la vecchia fortezza che ospita l'esposizione dedicata alla guerra dei Borgogna. La straordinaria collezione di armi, armature e balestre, nonché di modellini del castello e della battaglia, riaccendono in modo suggestivo il ricordo di questo rilevante momento della storia svizzera.
Zwischen üppig Grün und steinig Grau Nr. 1136
Restaurant Simmenfälle — Engstligenalp • BE

Zwischen üppig Grün und steinig Grau

Einen Startkaffee gefällig? Die bereits in der Sonne liegende Terrasse des Restaurants Simmenfälle lockt. Wer noch etwas morgenträge ist, darf sich ruhig ein wenig Mut «antrinken». Mit etwas Koffein im Blut erscheinen die bevorstehenden 1300 Höhenmeter Aufstieg kaum der Rede wert. Doch keine Sorge! Auch ohne Aufputschmittel sind Hochgefühle garantiert, und auf diesem abwechslungsreichen Weg werden Stunden und Meter nebensächlich. Gleich zu Beginn wird man hingerissen von den tobenden Wassermassen der jungen Simme. Je nach Wasserstand ist ein Trampelpfad, der das Ufer entlangführt, sogar gesperrt. Aber auch auf dem offiziellen Wanderweg kommt man am unteren Ende der Schlucht und oben bei der sogenannten Barbarabrücke den Simmenfällen ganz nahe und kann sich klitschnass spritzen lassen. Der Wasserstand hängt einerseits von der Schneeschmelze und von Regenfällen ab, andererseits von den Gletscherseen ganz weit oben beim Glacier de la Plaine Morte. Vor allem der Faverges-See füllt sich immer wieder mit Schmelzwasser und bricht irgendwann durch, sodass eine Unmenge Wasser auf einen Schlag talwärts braust. Anschliessend führt der Bergweg durch blumenreiche Flanken, mal durch steilere Hänge und wieder über sanfter geneigte Matten bergan. Immer wieder muss man stehen bleiben und die Weitblicke geniessen: zurück über das grüne Obersimmental und hinauf in die steinige und eisige Welt des Wildstrubels. Viele Kehren entschärfen die Steilheit des obersten Abschnitts. Auf einmal wird das Gelände flacher, die Sicht weitet sich auf alle Seiten, und der Ammertenpass mit seinem Rundumpanorama ist erreicht. Schon ist das Ziel, die weitläufige Engstligenalp, zu sehen. Der Abstieg ist nicht mehr weit, die Bergrestaurants warten. Und vielleicht findet gerade eine Älplerchilbi statt, wo müde Wanderinnen und Wanderer mit lüpfiger Musik empfangen werden.
Sommerfrische und Orte der Kraft Nr. 1137
Stockhütte — Niederrickenbach • NW

Sommerfrische und Orte der Kraft

Die Stockhütte ob Emmten ist für Bergtouristen sehr gut erschlossen. Steigt man aus der Gondelbahn, tritt man auf eine grosse Sonnenterrasse. Auch für die Unterhaltung ist reichlich gesorgt: Linkerhand ist ein Spielplatz eingerichtet, um rasant nach Emmten herunterzufahren, stehen Bikeboards zur Miete bereit und das Goldi-Maskottchen, das auf familienfreundliche Angebote in der Region hinweist, grüsst von der Wand. Im Wald gibt es eine Bogensafari, wo man mit Pfeilen auf täuschend echt aussehende Hirsche zielen kann. Zur Klewenalp führt auch ein Kinderwagen- und Rollstuhl-tauglicher Weg, mit zahlreichen Möglichkeiten, unterwegs einzukehren: vom betriebsamen Berggasthaus über das Tipi-Dorf mit einfachem Alpbeizli, bis zu Picknickplätzen mit Feuerstelle, Tischen und Bänken. Ein erster solcher Picknickplatz befindet sich auf der Twäregg. Nach gut 200 Höhenmetern Anstieg durch den Wald tritt man hinaus auf dem kühn vorstehenden Sporn. Hier entfaltet sich vor dem Blick die überwältigende Kulisse des Schwalmis: eine mächtige Felswand, schroff, wild und wunderschön, Natur pur. Rechterhand am Horizont erkennt man das «Satteli». Eine gute Stunde später führt die Wanderung über diesen Übergang. Damit taucht man ein in das rauhere und naturbelassenere Hinterland der Innerschweizer Berge. Flach zieht sich der Weg hinüber zur Brisenhütte des SAC, Ausgangspunkt für abenteuerliche Gratwanderungen oder die Tour auf den Brisen. Der Weg abwärts führt steil und schmal über blühende Alpwiesen. Man glaubt, die Kraft spüren zu können, die moderne Mystiker an diesem Ort gemessen haben wollen. Seit dem Bildersturm im 16. Jahrhundert ist Niederrickenbach ein Wallfahrtsort. Im Kloster Maria-Rickenbach lebt eine Gemeinschaft von 15 Benediktinerinnen.
Im Luzerner Seeland Nr. 1175
Sursee — Menziken • LU

Im Luzerner Seeland

Im Jahre 1790 liessen die Chorherren des Stifts St. Michael in Beromünster oberhalb des Dorfs einen Spazier- und Meditationsweg anlegen, und zwar so, dass zahlreiche Sträucher und Bäume den Grundriss einer Kathedrale formten. Das Areal ist zwar mittlerweile verwaldet, doch noch immer ist die sakrale Grundstruktur deutlich erkennbar: Das 7 m breite und 115 m lange Mittelschiff wird von zwei je 4 m breiten Seitenschif-fen flankiert. Die aussergewöhnliche Anlage gibt es auf einer Wanderung durch das sanft hügelige Grenzgebiet der Kantone Luzern und Aargau zu entdecken. Vom Bahnhof Sursee geht es durch die hübsche Altstadt nach Mariazell. Beim Strandbad öffnet sich ein schöner Ausblick auf den Sempachersee. Nach der Überquerung der Autobahn taucht man oberhalb von Schenkon in wohltuende Stille ein. Ein breiter Fahrweg führt im Chäseriwald aufwärts. Weiterhin ansteigend geht es durch die Weiler Grüt und Waldi zum Blosenberg. Über den 217 m hohen Sendeturm wurde während Jahrzehnten das Programm von Radio Beromünster in die ganze Schweiz ausgestrahlt. Ende 2008 wurde der Betrieb eingestellt. Der Sendeturm steht seither unter Denkmalschutz. Bei prachtvoller Aussicht ins nahe Aargauer Mittelland und zum Hügelzug des Erlosens geht es in leichtem Abstieg zum Schlössliwald, der die Waldkathedrale birgt, und zur Stiftskirche Beromünster. Das Bauwerk geht auf das 11. Jahrhundert zurück und erlangte seine heutige Gestalt im 17. und 18. Jahrhundert. Es gilt als eine der schönsten spätbarocken Kirchen der Schweiz. Nach der Durchquerung des Fläcke im Ortskern von Beromünster gelangt man zum Flüsschen Wyna, dem ein schmaler Pfad durch ein reizvolles Waldtobel folgt. Kurz nach Maihusen betritt man Aargauer Boden, und schon bald erreicht man das Zentrum von Menziken und damit das Ziel der Wanderung.
Im Baselbieter Jura Nr. 1176
Rothenfluh — Tecknau • BL

Im Baselbieter Jura

Die sanften Hügelwellen des Baselbieter Juras kann man praktisch während des ganzen Jahres durchstreifen. Perfekt für eine winterliche Wanderung eignet sich beispielsweise die Hochebene im oberen Ergolztal. Dank der mässigen Höhenlage bleibt Schnee hier meist nicht lange liegen, sodass man auf den Flurwegen und Strässchen gut vorankommt. Die Tour führt durch eine reizvolle Kulturlandschaft mit unzähligen Kirschbäumen, die auch in der vegetationslosen Zeit einen zauberhaften Anblick bieten. Schmucke Dörfer, deren malerisches Ortsbild von schönen alten Bauernhäusern geprägt ist, säumen den Weg. Ausgangspunkt der Tour ist das ringförmig angelegte Bauerndorf Rothenfluh. Über Wiesland und durch Waldgebiet geht es nach Anwil hinüber. Auf dem Dorfplatz in der Ortsmitte zieht ein prachtvoller achteckiger Brunnen den Blick auf sich. Über offenes Gelände gelangt man in leichtem Auf und Ab nach Oltingen, einem weiteren dörflichen Bijou. Die wunderschön gelegene reformierte Pfarrkirche oberhalb des Dorfs weist bedeutende spätgotische Fresken auf. Viel Weite und eine eindrückliche Aussicht auf die umliegenden Höhen des Tafeljuras erlebt man auf dem nun folgenden Abschnitt nach Wenslingen. Das ehemalige Bauerndorf verfügt ebenfalls über ein wohltuend intaktes Ortsbild und einen hübschen Dorfplatz. Für den Abstieg nach Tecknau stehen zwei verschiedene Routen zur Verfügung. Wenn viel Schnee liegt oder das Terrain vereist ist, sollte die nördliche Variante entlang des Aletenbachs gewählt werden. Bei schneefreien Verhältnissen ist dagegen der direkte Weg an der aussichtsreichen Ruine Ödenburg vorbei zu empfehlen. Die wohl über 1000 Jahre alte Burg wurde bereits 1180 aufgegeben. Weil ihr ursprünglicher Name im Laufe der Zeit verloren ging, wurde sie im Volksmund einfach zur «öden Burg».
Wilde Wasser am Piz Ela Nr. 1243
Filisur — Preda • GR

Wilde Wasser am Piz Ela

Eigentlich hätte der Selabach in Filisur zur Stromproduktion genutzt werden sollen. Doch der Bergbach hat die Angewohnheit, im Winter zu versiegen. Also gab man die Pläne wieder auf. Im Sommer hingegen rauscht der Selabach wild und unüberhörbar durchs Val Spadlatscha, von seinem Quellgebiet am Fusse des Piz Spadlatscha bis zur Mündung in die Albula. Sein Wasser machen sich die Menschen trotzdem gerne zunutze: Auf der Alp Prosot, wo jährlich bis zu fünf Tonnen Käse produziert werden, liefert der Bach Strom für die Melkmaschine sowie für die Lampen und Geräte im Alpgebäude. Weiter unten im Tal, bei Sela, lässt der Bach ein Wasserrad munter klappern. Früher bezog man aus ihm Trinkwasser. Das Val Spadlatscha ist vom Menschen geprägt. Holz und Heu wird hier gewonnen, auf den saftigen Weiden sömmern Kühe und Rinder, in den ehemaligen Heuställen geniesst man Maiensässferien. Seit 2012 gehört das Seitental des Albulatals zum Naturpark Ela. Auf einer Zweitageswanderung lassen sich das Val Spadlatscha und die Bergwelt um den Piz Ela erkunden. Nach dem Start in Filisur wird auf breitem, aber steilem Waldweg die Maiensässsiedlung Sela erreicht. Die als Walserweg markierte Route führt nun weniger stark ansteigend dem Selabach entlang zur gemütlichen Elahütte, einer Selbstversorgerhütte im Quellgebiet des Bergbachs. Unterwegs lohnt sich ein Abstecher zur Alp Prosot, wo Käse verkauft wird. Am zweiten Tag umwandert man den markanten Piz Ela nahezu. Der Weg bringt einen erst auf den Pass d’Ela mit toller Aussicht auf das Tinzenhorn, danach am Lai Grond entlang und über die 2831 Meter hohe Fuorcla da Tschitta ins urtümliche Val Tschitta. Ein langer Abstieg führt über die Sommersiedlung Naz zum Bahnhof Preda.