Escursionismo in estate • Sentieri Svizzeri

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Heilbäder Nr. 0207
Vättis — Bad Ragaz • SG

Heilbäder

Eine gute halbe Stunde dauert die Postautofahrt vom Bahnhof Bad Ragaz hinauf nach Vättis, durchs Fenstern lassen sich am Gegenhang bereits Teile des Wanderweges erkennen, über den diese Route führt. Vättis, das südlichste Dorf im Taminatal, liegt unterhalb des Calanda und ist auch Ausgangspunkt, um über den Kunkelspass ins bündnerische Tamins-Reichenau zu gelangen. Als Kulturgut von nationaler Bedeutung zu erwähnen ist das Drachenloch, eine Wohnhöhle aus paläolithischer Zeit. Funde aus dieser hoch oberhalb von Vättis gelegenen Höhle sind im Ortsmuseum (altes Schul- und Rathaus) zu besichtigen. Über einen (zu Beginn leider geteerten) Flurweg führt die Wanderung zunächst über Wiesen, dann der Tamina entlang bis zum Mapraggsee. Nach einem kurzen Aufstieg der Fahrstrasse entlang zweigt man nach rechts ab und quert den Hang unterhalb von Vasön. Dann folgen ein Abstieg, eine Bachquerung und die recht steile Gegensteigung bei Glarona, bevor nach ca. zweieinhalb Stunden Valens auftaucht. An der Klinik vorbei, deren grünlichweisse Fassade schon von weitem sichtbar ist, führt die Route in den Wald hinunter Richtung Altes Bad Pfäfers. Ein Schild gibt Auskunft darüber, ob der Schluchtweg geöffnet ist. Ein Abstecher (ca. 5 Min.) zur Naturbrücke, die über die Tamina hinüber zum Dorf Pfäfers führt, lohnt sich. Zurück auf dem Wanderweg steigt man zum Alten Bad Pfäfers - ebenfalls ein Kulturgut von nationaler Bedeutung - hinab. Der Eintritt in die wild-romantische Taminaschlucht mit der warmen Quelle sowie die Besichtigung der Badestuben im Alten Bad sind ein Muss. Bad Ragaz ist via Schluchtweg in einer halben Stunde erreichbar. Wellness-Begeisterte können sich dort ab Juni 2009 in der wiedereröffneten Tamina-Therme im Fünfstern-Hotel im warmen Quellwasser verwöhnen lassen.
Durchs Nozontal Nr. 0210
Croy • VD

Durchs Nozontal

Das Nozontal im Kanton Waadt ist ein echtes Naturwunder mit zahlreichen Wandermöglichkeiten für jedermann. Ein Beispiel ist der Rundweg ab dem SBB-Bahnhof Croy an der Linie Lausanne-Vallorbe. Wir folgem dem Lauf eines Kanals in Richtung Romainmôtier, vorbei an Gärten, die sich allmählich von der milden Vorfrühlingssonne erwecken lassen. Der erste Kontakt mit dem Nozon ist eine alte Steinbrücke. Es lohnt sich, sich ein Stündchen Zeit zu investieren für den Besuch der Abteikirche im mittelalterlichen Marktflecken Romainmôtier und erst anschliessen den Waldweg in Richtung des Campingplatzes von Envy einzuschlagen. Weiter auf der Strasse nach Moiry, von der man bei klarem Wetter einen überwältigenden Blick auf den Mont-Blanc und zahlreiche andere Alpengipfel geniesst. Nach links in einen langen Weg einbiegen, der durch einen Eichenwald führt, der noch in tiefem Winterschlaf verharrt. Aber Märzenbecher oder Leberblümchen bilden bereits schmucke Teppiche. Dabei nicht vergessen, nach den Tafeln des «Sentier du patrimoine» (Kulturweg) Ausschau zu halten. Die leiten Interessierte zu einstigen Stätten der Kalk- und Eisenproduktion. Wer mag, kann einen kleinen Abstecher machen, um über einem von Büschen überwachsenen Tal die «carrière jaune» zu erahnen, einen Steinbruch, dessen golden schimmernder Stein für zahlreiche Gebäude der Region verwendet wurde. Am Höhenpunkt 622 bei Bec à l'Aigle steigt man über einen steilen, steinigen und rutschigen Weg zum Ufer des Nozon hinunter, aus dessen schäumenden Fluten rund geschliffene, moosbedeckte Steine ragen. Nach dreimaliger Überquerung des Flusses auf kleinen Brücken sowie einer leichten Steigung gelangt man zum imposanten Dard-Wasserfall. Noch ein paar Kurven ist die Strasse nach Croy zurück erreicht.
Über dem Rafzerfeld Nr. 0211
Rafz — Stn. Hüntwangen-Wil • ZH

Über dem Rafzerfeld

Die S5 ab Zürich bis Endstation oder die S22 ab Schaffhausen fahren zum Ausgangspunkt der Wanderung: Rafz, das jenseits des Rheins, geografisch also schon in Deutschland liegt. Vom Bahnhof führt die Bahnhofstrasse ins Zentrum. Es lohnt sich, den malerischen Fachwerkhäusern etwas Aufmerksamkeit zu schenken. Geradewegs gelangt man auf der Berglistrasse zur gelben Tafel, die zum Gnal, einem herrlichen Aussichtspunkt, hinaufführt. Hier bietet sich ein Päuschen an, um die Sicht auf das Rafzerfeld mit seinen riesigen Feldern und den grössten Kieswerken der Schweiz zu geniessen. Bereits auf der Höhe angelangt, führt der Waldweg zum Hüsliholz. Dort verlangt die Wegkreuzung eine Entscheidung. Soll man links hinunter gegen Rafz und den Reben entlang bei Fernsicht wandern, oder lieber auf dem Höhenweg im Wald bleiben? Beim Flüestig vereinen sich die beiden Wege wieder. Der Blick reicht auf dem Grat gegen Norden bis weit nach Deutschland hinein. Angenehmen Waldwegen tragen einen zur Strasse Hüntwangen?Bühl und weiter nach Gnüll, das die Landesgrenze bildet. Den Grenzsteinen entlang ist es ein Katzensprung zum Käppeleberg, wo ein schönes Wegkreuz die Wanderer zur Besinnung einlädt. Der Wegweiser zeigt jetzt abwärts und bald ist Günzgen erreicht. Ein kurzes Stück der Strasse entlang, dann führt ein Feldweg zum Rhein. Vor dem Kraftwerk Rheinsfelden folgt die Route dem Waldrand und später dem Rhein entlang aufwärts. Idyllische Plätze laden zum Verweilen. Eine kurze Steigung, durch den Wald und schon ist der Bahnhof Hüntwangen nicht mehr fern. Von hier fährt die S-Bahn wieder nach Zürich oder Schaffhausen.
Luzerner Hinterland Nr. 0209
Buttisholz — Willisau • LU

Luzerner Hinterland

Die Wanderung von Buttisholz nach Willisau ist eine leichte Frühlingswanderung ohne grosse Höhendifferenzen. Im Gebiet Geiss und nochmals vor Willisau gibt es einige Abschnitte auf Teerstrassen; sonst führt die Route durchwegs über Naturbelag. Der Ausgangsort Buttisholz verfügt über ein geschütztes Ortsbild von nationaler Bedeutung. Auffälligstes Merkmal ist der offen geführte Dorfbach, der von einer Ahornallee gesäumt ist. Sehenswert sind auch die Dorfkirche sowie das (allerdings nicht öffentlich zugängliche) Schloss. Vom westlichen Ende der Dorfallee gelangt man durch Landwirtschaftsgebiet zum Rotbach und durch den Soppiseewald weiter zum Soppensee. Der See liegt wie ein glitzerndes Juwel in einer grünen Wiesenebene. Darüber sind am Horizont die wilden Zacken der Pilatuskette zu sehen. Rings um den See ist ein Uferweg angelegt. Auf der gegenüberliegenden Seeseite steigt der Weg an und mündet kurz vor dem Weiler Buholz in einer Spitzkehre in die Wanderroute, die von Wolhusen her Richtung Willisau führt. Auf abwechslungsreichem Höhenweg geht es nun durch Wald, über Ackerland und aussichtsreiche Hügelzüge zum Dörfchen Geiss und über Blochwil weiter zur Moorlandschaft Ostergau. Wo einst Torf abgebaut wurde, erfreuen heute mehrere Teiche und Wassergräben das Auge. Das letzte Wegstück führt in den gut erhaltenen mittelalterlichen Stadtkern von Willisau. Hier braucht man nicht lange nach einem Wander-Zvieri oder einem Mitbringsel zu suchen: In mehreren Bäckereien des Städtchens sind die bekannten Willisauer Ringli erhältlich.
Wiriehore Nr. 0245
Nüegg • BE

Wiriehore

Das 2304 Meter hohe Wiriehorn ist der Hausberg des Diemtigtals und ein herrlicher Wanderberg. Rundherum verläuft eine aussichtsreiche Wanderung, auf den Gipfel führt ein markierter Bergwanderweg und als Zugabe kann man beim Wandern am Wiriehorn auch noch etwas gewinnen. Bei der Talstation der Wiriehornbahn, beim Berggast­haus Nüegg oder bei der Alphütte in der Heiteren erhält man einen Wettbewerbstalon, der im Verlauf der Runde mit einer Lochzange abzuknipsen ist – und schon bestehen intakte Chancen auf einen der zahlreichen Gewinne. Also nichts wie hinauf, mit der neuen 6er-Sesselbahn von der Tal­station Riedli (Postautohaltestelle) zur Bergstation Nüegg und zum beliebten Berggasthaus. 3 ½ Stunden dauert die Runde um das Wirie­horn, wer einen Gipfel~ abstecher plant, packt noch 1 ½ Stunden oben drauf. Der Weg folgt anfänglich dem Strässchen zur Alp Schwarzenberg mit einem kleinen Bergrestaurant und einer Alpkäserei. Dann wird es etwas steiler, über saftige Alpweiden geht es hinauf nach Tubelfärrich und zur Abendmatte. Rechter Hand erheben sich mächtig die Fels­wände des Wiriehorns, der Wiesenpfad geht in felsiges Terrain über, führt steil hinauf in die Lücke zu P. 2031. Genusswanderer steigen nun direkt ab zur Bergstation Nüegg. Wer sich das sensationelle Panorama vom Thunersee bis zu den Hochalpen nicht entgehen lassen möchte, biegt beim Wegweiser mit der OL-Lochzange rechts ab und steigt hinauf auf den Gipfel. Im grossen Steinmann versteckt sich das Gipfelbuch und da wir schon den Stift in der Hand halten, füllen wir gleich noch den Wettbewerbstalon aus. Schliesslich locken als Preise viele Überraschungen, die weitere Besuche im Diemtigtal versprechen.
Etang de la Gruère Nr. 0246
Tramelan — Le Bémont (JU) • BE

Etang de la Gruère

Der Etang de la Gruère ist ein lauschiger Moorsee, eingebettet in die Weiden der Freiberge, etwa auf halber Wegstrecke zwischen Tramelan und Saignelégier. Die leichte Wanderung kann beliebig variiert werden, schon am Ausgangspunkt Tra~ melan gibt es mehrere Möglichkeiten, um auf markierten Wegen zum Etang de la Gruère zu gelangen. Abschnit­ten auf Hartbelag folgen Pfade über saftige Wiesen, ein Paradies nicht nur für Wandernde, sondern auch für Kühe und Pferde. Hinter Moulin de la Gruère versteckt sich im Wald der unter Natur­schutz stehende Etang de la Gruère. Der Moorteich ist ca. 500 Meter lang, an der schmalsten Stelle 60 Meter breit und erreicht eine Tiefe von 4,5 Metern. Charakteristisch ist seine braune Farbe, Ergebnis des Zerset~ zungsprozesses der Vegetationsreste zu Torf. Der See ist ein Ziel bei jedem Wetter, selbst wenn es regnet, dann nämlich zeigt er sich in wunderbar mystischer Stimmung. Der einstündige Seerund~ gang ist äusserst lohnenswert. Auf einem wunderschön angelegten Weg wan­dert man über weiche Waldböden, Holzstege und Brücken, immer mit Blick auf den dunklen See, der einer vielfältigen Tier-und Pflanzenwelt seltenen Lebensraum bietet. Wer am oberen Ende des Sees den Rundweg verlässt, erreicht nach etwa einem Kilometer das nordwestlich gelegene Centre Nature Les Cerlatez mit einer vielfältigen Ausstellung zum Thema Moore. Auf dem Weg zum Etang des Royes und weiter nach Le Bémont machen dann die Freiberge ihrem Namen alle Ehre. Die offene Landschaft vermittelt tat­sächlich so etwas wie Freiheit, die man nicht nur zu Fuss geniesst, sondern auch hoch zu Ross, wie die auffallend vielen Reiter, die hier unterwegs sind, zeigen.
Hohwacht Nr. 0247
Melchnau — Langenthal • BE

Hohwacht

Die Mittelland-Wanderung im bernischen Oberaargau hat Überraschen­des zu bieten. So lohnt sich beim Ausgangspunkt Melchnau unbedingt der kurze Aufstieg auf den Schlossberg zu den beiden Burgruinen Grü­nenberg und Langenstein. Deren Herren gehörten zu den bedeutends­ten mittelalterlichen Adelsfamilien im Oberaargau und ihre Burgen waren einst imposante Anlagen. Von der Kirche in Melchnau wandert man dorfauswärts, bummelt an Kornfeldern vorbei zum Rastplatz Pauli, wo sich zwischen Schatten spendenden Bäumen Tische, Bänke und eine Grillstelle verstecken. Ein schmaler Pfad führt links hinein in den Wald und steigt stetig an bis zur Hohwacht, einst eine wichtige Höhenfeuer-Signalstation. Von den auch Chutzen genannten Signalpunkten konnten mittels Feuerzeichen Alarm ausgelöst oder Meldungen weitergegeben werden. Heute steigt man hier auf den 21 Meter hohen Aussichtsturm, der eine spektakuläre Rundsicht bietet, und kehrt am Fusse des Turms im Restaurant ein. Beim Abstieg leiten uns die gelben Wegweiser über den Weiler Bürgis­weier und den Rappechopf nach Gutenburg hinunter. Ins Bad Guten­burg kam man einst zur Kur, seine Geschichte verlief jedoch ähnlich wie diejenige anderer Kurbäder: Nach dem Ersten Weltkrieg blieben die Gäste aus, die grosse Zeit des Bädertourismus neigte sich dem Ende zu, in Gutenburg versiegte zudem die Mineralquelle. Das Element Wasser spielt jedoch zwischen Lotzwil und Langenthal nach wie vor eine wich­tige Rolle, denn hier liegt ein Teil der reaktivierten Wässermatten. Diese Wässersysteme, die auf das Wirken der Mönche des Zisterzien­serklosters St. Urban zurückgehen, sind ein einzigartiges kulturhisto­risches Denkmal und sorgen ganz nebenbei für ein entspannendes Wandererlebnis.
Untersee Nr. 0248
Ermatingen — Mammern • TG

Untersee

Die Wanderung am südlichen Ufer des Untersees bietet ein prächtiges Stück Bodensee: naturbelassene Ufer und lauschige Buchten, idyllische Dörfer und Kleinstädte und auf den Anhöhen des waldreichen Seerückens Schlösser, die sich jedoch grösstenteils den Blicken der Öffentlichkeit entziehen. Eine Ausnahme macht Schloss Arenenberg. Erbaut Mitte des 16. Jahrhunderts, erwarb 1817 Hortense de Beauharnais das Schloss und lebte dort mit ihrem Sohn Louis Napoléon, dem späteren Kaiser Napoleon III. Heute ist Schloss Arenenberg mit seiner herrlichen Parkanlage im Besitz des Kantons Thurgau und beherbergt ein Napoleonmuseum. Nicht öffentlich zugänglich sind die Schlösser Salenstein und Eugensberg, da steigt man eben wieder hinab zum See und bestaunt in Berlingen, wie zuvor schon in Ermatingen, die charakteristischen Riegelhäuser. Herrlich ist sodann der aussichtsreiche Weg zum Städtchen Steckborn, wo am Seeufer die Türmchen und Hauben des Turmhofs einer Festung gleich in die Höhe ragen. Am Untersee wandert man auch auf der Via Rhenana. Das grüne Quadrat mit der Routennummer 60 signalisiert diese Highlight-Route im «Wanderland Schweiz». Die Route folgt der einst bedeutenden Wasserstrasse von Untersee und Hochrhein. Es lohnt sich daher ein Besuch von Stein am Rhein, wo sich der Untersee zum Rhein verengt. Die Altstadt besticht mit Fachwerkhäusern sowie kunstvollen Erkern und Fassadenmalereien. 192 Meter über der Stadt thront die Burg Hohenklingen, die einen sensationellen Weitblick bietet. Sich treiben lassen auf dem Strom – diesen verführerischen Gedanken sollte man in die Tat umsetzen: Die Schifffahrt von Stein am Rhein nach Schaffhausen führt durch eine der schönsten Flusslandschaften Europa.
Rheinfelden Nr. 0249
Magden — Rickenbach (BL) • AG

Rheinfelden

Auf der Wanderung durch das Hügelland des Baselbieter und Aargauer Jura sind der Aussichtsturm auf dem Sunnenberg und die Ruine Farns­burg die Höhepunkte. Ausgangspunkt ist Rheinfelden, die älteste Zäh­ringerstadt der Schweiz. Die Stadt am Rhein blickt zurück auf eine bewegte Geschichte. 1844 entstanden zwei Salinen und kurz darauf wurde die Natursole zum Baden verwendet. Heute entspannt man sich in der Wellnesswelt «Sole uno» und erfährt im Fricktaler Museum eine Menge über die Geschichte der Region. Man bummelt durch die engen Gassen der malerischen Altstadt und spaziert auf der Alten Rheinbrücke mal kurz über die Grenze ins badische Rheinfelden. Mit dem Postauto erreicht man in wenigen Minuten Magden. Nur kurz ist der Aufstieg durch die Rebberge, dann geht’s auf der Anhöhe weiter und schliesslich auf den Sunnenberg, ein beliebtes Ausflugsziel. Bei guter Sicht zeigt sich vom Aussichtsturm ein Panorama vom Jura über den Schwarzwald bis zu den Vogesen. Einkehren kann man zuweilen auch, denn die Naturfreunde Möhlin bewirtschaften an Sonn- und Feiertagen das Turmstübli. Beim Chlei Sunnenberg wenden wir uns südwärts und folgen dem Wald­rand des Schönenbergs bis zum kleinen Dorf Buus. Nächstes Ziel ist die Ruine Farnsburg oberhalb des gleichnamigen Landgasthofs mit Hof­gut, wo zottige Galloway-Rinder und Bisons weiden. Im Jahr 1330 erbaut, war die Farnsburg einst eine der bedeutendsten Burgen im oberen Baselbiet. Kinder fühlen sich in dem Gemäuer zurückversetzt in die Zeiten der Ritter und Burgfräulein. Man schlendert zwischen den zer­fallenen Mauern umher, steigt über die steinerne Wendeltreppe auf die Schildmauer und späht, wie einst ein Wachtposten, weit übers Land. In 40 Minuten erreicht man schliesslich Rickenbach und das Postauto zurück nach Rheinfelden.
Davos Jakobshorn Nr. 0250
Jakobshorn — Davos Platz • GR

Davos Jakobshorn

«... der Zug wand sich gebogen auf schmalem Pass; man sah die vor­deren Wagen, sah die Maschine, die in ihrer Mühe braune, grüne und schwarze Rauchmassen ausstiess ...» Nach Davos reist man, wie schon Hans Castorp in Thomas Manns Roman «Der Zauberberg», mit der Rhätischen Bahn, aber natürlich längst nicht mehr mit Dampf. Mit 1560 m ü. M. ist Davos die höchstgelegene Stadt Europas. Sonne, ein frisches Lüftchen und schöne Aussichten sind also garantiert. Ein perfekter Logenplatz ist das Jakobshorn, in wenigen Minuten mit der Luftseilbahn erreichbar. Auf 2590 m ü. M. schaut man weit hinunter nach Davos und hinüber zum Weissfluhgipfel. Dann geht’s los zur gross­artigen Panoramawanderung auf schmalem Gratweg zum Jatzhorn. Herrlich ist der Blick zurück zur Bergstation und hinab ins Dischmatal. Der Weg ist weiss-rot-weiss markiert, führt nun etwas exponiert um den Felsturm des Witihüreli herum und erreicht die Tällifurgga, den Übergang vom Dischma-ins Sertigtal. Welch ein Postkartenblick! Am Fuss von Mittaghorn, Plattenflue und Hoch Ducan liegen im Talboden die beliebten Ausflugsziele Sertig Sand und Sertig Dörfli, mit dem im Jahr 1699 erbauten Kirchlein. «In flachem, steinigem Bett kam ein Bergwasser die rechtsseitige Höhe herab, ergoss sich schäumend über terrassenförmig gelagerte Blöcke und floss dann ruhiger gegen das Tal hin weiter, von einem Stege mit schlicht gezimmertem Geländer malerisch überbrückt.» Es ist noch immer, wie Thomas Mann es beschrieben hat: Hinten im Tal rauscht ein Wasserfall und der Sertigbach schlängelt sich talauswärts. In 1¼ Stun-den sind wir von der Tällifurgga ins Sertigtal abgestiegen, dann geht es über Clavadel zurück nach Davos. Wer nach der luftigen Gratwan­derung müde ist, wartet in Sertig Dörfli oder auch erst in Clavadel auf den nächsten Bus.
Architektur Nr. 0255
Sumvitg • GR

Architektur

Wie ein Schiff am Landesteg steht die mit Lärchenholz geschindelte Kappelle am Hang über dem kleinen Weiler Sogn Benedetg. Zwischen dem soliden Treppenaufgang aus Beton und dem Zugang zum Gotteshaus tut sich ein schmaler Spalt auf, über eine Art Brücke tritt man ins Innere: Sanft gebrochen fällt das Licht des Himmels durch den hohen Fensterkranz in den schlicht gehaltenen Raum. Feine Stützpfeiler aus hellem, roh belassenen Holz fangen es ein und lenken den Blick in rhythmischer Kadenz zur Apsis, der Altarnische. «1988 wurde die "Caplutta nova" eingeweiht», steht in der Inschrift beim Eingang zu lesen. Sie ersetzt die zum Kloster Disentis gehörende Kappelle aus dem 13. Jahrhundert, deren Ruine kurz vor dem Weiler rechterhand der Wanderroute zu sehen ist. In der Nacht vom 9. auf den 10. Februar 1984 war sie von einer Lawine zerstört worden. Den Wettbewerb unter regionalen Architekten für einen Neubau an sichererem Ort gewann der Entwurf des gelernten Zimmermannes Peter Zumthor: ein frühes Projekt des Architekten der Therme Vals. Von der Kappelle aus steigt die Wanderroute im Wald auf, schlägt unterhalb der Alp Dadens Sut einen grossen Bogen und führt über aussichtsreiche alpine Matten in den Talkessel des Val Murtès. Hier hat sich an den Hängen auf beiden Seiten zugleich die Lawine damals losgerissen. Vorsicht verlangt der Wanderweg durch die Verbauungen, die heute das Anrissgebiet schützen. Bei Crap Ner angelangt, führt der Weg über dicht mit Heidelbeersträuchern bewachsenen Waldboden steil abwärts, zurück nach Sumvitg.
Der Saane entlang Nr. 0204
Marly — Grangeneuve • FR

Der Saane entlang

Mal hart am Wasser, mal auf Sandsteinklippen hoch über den Flussmäandern führt die Wanderung südlich von Freiburg der Saane beziehungsweise der Sarine entlang. Am besten fährt man mit dem Bus vom Freiburger Bahnhof nach Marly, Haltestelle Marly Cité. Nach wenigen Hundert Metern durch Wohnquartiere taucht das Ufer der Gérine auf, welcher die Route flussabwärts folgt. Vor der Mündung in die Sarine führt eine Brücke über die Gérine, und kurz darauf setzt sich der Wanderweg der Sarine entlang fort, diesmal flussaufwärts. Immer wieder erlauben es Kiesbänke, nahe ans Wasser hin zu gehen. Die andere Flussseite wird von steilem Wald und abenteuerlichen Sandsteinformationen begrenzt. Bei einer Flussbiegung führt der Weg an einem Flusskraftwerk vorbei, und nach einer Brücke zur Abtei Hauterive. Das Zisterzienser-Kloster kann auf Voranmeldung besichtigt werden, und im Klosterladen gibt es Bücher und Broschüren zum geistlichen Leben zu kaufen sowie kulinarische Spezialitäten wie die Kloster-Guetzli oder Klosterliköre. Der Weiterweg führt aufwärts auf die Uferfelsen und durch das Waldreservat La Souche. Bei La Truffière wird abermals die Uferseite gewechselt. Von jetzt an gehts flussabwärts. Die Wanderung am anderen Ufer entlang eröffnet ganz neue Perspektiven auf die Flusslandschaft der Sarine. Nach den Prés d'en Bas steigt der Weg wieder gemächlich an in Richtung Grangeneuve, wo man durch die landwirtschaftliche Forschungsanstalt Agroscope zur Bushaltestelle wandert.
Der Thur entlang Nr. 0177
Frauenfeld — Stn. Müllheim-Wigoltingen • TG

Der Thur entlang

Beim Bahnhof Frauenfeld beginnt die Wanderung und folgt dem braunen Wegweiser «Thurweg». Auf der linken Seite der Murg geht es bis zur Militärbrücke, dann über die Allmend zur Thur. Bei Schiessbetrieb ist eine Umleitung möglich. Der Weg folgt der Thur aufwärts durch den Auenwald bis zur Brücke bei Pfyn, wo der Biberlehrpfad beginnt. Bald verraten angenagte Bäume und Astburgen im Wasser die Anwesenheit des Bibers. Wer die Tiere beobachten möchte, beginnt am besten erst kurz vor der Dämmerung nach den Tieren zu schauen, denn Biber sind nachtaktiv. Eine Taschenlampe sollte auf alle Fälle im Gepäck sein. Von den über 450 Bibern in der Schweiz leben gegen 100 im Thurgau, wo sie vor 35 Jahren aus Norwegen im nahen Nussbauersee ausgesetzt worden sind. Zwischen 20 und 30 Tiere bewohnen das Biotop, welches diese Wanderung durchstreift. Es ist möglich, dass Biberköpfe lautlos durchs Wasser gleiten. An zwölf Tafeln an zwei Rundkursen beidseits der Thur erfährt der Besucher Interessantes über das Leben dieser scheuen Wasserbewohner und ihre Gewohnheiten. Wer nicht zu spät dran ist, kann mit dem Bus ab Haltestelle Biberpfad nach Frauenfeld fahren. In einer halben Stunde erreicht man den Bahnhof Felben zu Fuss. Es lohnt sich, die Wanderung dem Flusslauf weiter bis zur Eisenbahnbrücke bei Müllheim zu führen. Dem Bahngleis entlang erreicht man in wenigen Minuten den Bahnhof Müllheim, wo die S-Bahn bis spät am Abend wieder nach Frauenfeld oder weiter nach Winterthur und Zürich fährt.
Göscheneralpsee Nr. 0190
Göschenen — Göscheneralp • UR

Göscheneralpsee

Eine Zweitageswanderung, deren Etappen sich problemlos auch einzeln absolvieren lassen, erschliesst das idyllische Göschenertal, eine vom Urner Reusstal nach Westen gegen die vergletscherte Dammastockgruppe ansteigende Talfurche. Der erste Tag führt von Göschenen hinauf zum Göscheneralpsee. Das zweite Teilstück, etwas kürzer und mit weniger Höhenunterschieden, umrundet den Stausee. Die ganze Route führt durch Granitgestein, was die Chance eröffnet, unterwegs auf ein Spitzlein aus blitzendem Bergkristall zu stossen. Nach einer gemächlichen Einlauf-Stunde zwischen himmelhohen Gebirgsflanken folgt der Abstecher ins Voralptal, eines der unbekanntesten und einsamsten Täler der Zentralschweiz: 300 Höhenmeter bis zur Verebnung bei Sand, wo eine ausgedehnte Rast zwischen Felsblöcken an der Voralpreuss für die Anstrengung des Aufstiegs entschädigt. Nach der Stärkung ein kurzer Abwärts-Rückmarsch von Sand durchs Voralptal zurück ins Göschenertal, dann setzt sich die Wanderung gegen den Staudamm zu fort. Dieser Abschnitt führt durch Moränen des Dammagletschers im Talhintergrund, dessen Zunge vor Jahrtausenden noch bis in tiefere Lagen reichte. Seit 1962 spiegelt sich der Gletscher nun im Stausee, der die Göscheneralp unter Wasser setzte. Damals versank auch das bei Alpinisten legendäre Gasthaus «Dammagletscher»; grösser und moderner wurde ein Nachfolgebau - ideal zum Übernachten - beim Nordende des 540 Meter langen Staudamms erstellt. Eine Umrundung des Gewässers lässt die gerade wegen ihrer baumlosen Kargheit so eindrückliche Bergwelt ohne grosse Anstrengung erleben. Die zweite Etappe der Expedition kann auch unabhängig vom Anstieg durchs Göschenertal absolviert werden: Vom Bahnhof Göschenen fahren Postautos zum Staudamm Göscheneralp hoch.
Rund um den Gantrisch Nr. 0136
Gurnigel, Wasserscheidi — Untere Gantrischhütte • BE

Rund um den Gantrisch

Wer die Vielfalt des Gurnigel-Gantrisch-Gebiets an einem Tag kennenlernen möchte, dem sei der Gantrisch-Rundweg empfohlen. Auf der beliebten Rundwanderung ist für jeden etwas dabei: Alphütten zum Einkehren, Wege durch grünes Weideland, schmale Felsgrate, zwei aussichtsreiche Voralpenpässe und selbst eine Besteigung des Gantrisch ist möglich. Von der Wasserscheide, welche die Wasser von Gürbe und Sense trennt, geht es auf breitem Wanderweg mühelos hinein in den Talkessel des Nünenenbergs. Linker Hand blickt man hinab ins Aare- und Gürbetal, nach rechts in das Tal der Sense. Dominierend sind jedoch die steilen Wände von Nünenenflue und Gantrisch, die sich kurz hinter der Alp Obernünenen vor dem Wanderweg aufbauen. Eine Lücke trennt beide Berge voneinander, der Leiterepass. Früher musste man über Leitern nach oben klettern, heute führt ein felsiger Serpentinenweg hinauf. Der markierte Bergweg leitet um den Gantrisch herum, zieht - mit schönen Blicken auf Stockhorn und Niesen - hinüber zur Aussichtswarte des Schibenspitz (ohne Gantrischbesteigung höchster Punkt der Rundwanderung). Noch aussichtsreicher ist es eine Etage höher, auf dem Gipfel des Gantrisch. Dieser lässt sich vom Schibenspitz aus in einer halben Stunde besteigen, trittsichere Berggänger tun dies bereits vom Leiterepass aus (Halteseile). Vom Wetterhorn bis zum Wildhorn reicht die Fernsicht und tief unten liegt das Gantrischseeli. Der Abstieg erfolgt über einen grasdurchsetzten Felsgrat und über Alpweiden, dann über den Morgetepass auf unschwierigem Weg an die Ufer des idyllischen Sees. Von hier aus sind die Obere- wie die Untere Gantrischhütte bzw. die Postautohaltestelle an der Passstrasse in wenigen Minuten zu erreichen.
Klöntalersee Nr. 0137
Rhodannenberg — Innerthal • GL

Klöntalersee

Zwei Stauseen stehen am Beginn und am Ende dieser recht langen, doch wandermässig problemlosen Passroute vom Glarnerland in den Kanton Schwyz. Der Klöntalersee ist ein natürliches, durch Bergstürze entstandenes Gewässer, dessen Spiegel vor gerade 100 Jahren durch einen Damm etwas erhöht wurde. Der Wägitalersee hingegen überflutete ein zuvor landwirtschaftlich genutztes Bergtal, um das Unterland mit Elektrizität zu versorgen. Beide Seen werden im Sommer angenehm warm zum Baden. An- und Rückfahrt zur Tour erfolgen am besten mit dem Postauto, wobei die Klöntallinie ab Glarus nur im Sommerhalbjahr verkehrt. Der Anstieg, mit seinen nicht einmal 1600 m ü. M. lässt sich der Schwialppass schon früher als andere alpine Übergänge begehen, erfolgt in zwei Etappen, unterbrochen durch die Ebene von Richisau, wo auch die Kantonsgrenze verläuft. Wer will, kann die Tour also auch erst hier beginnen. Beim Abstieg gegen das Wägital hat man die Sonne im Rücken, was den See mit den sich darin spiegelnden Bergen zum Glitzern bringt. Im Unterschied zum Klöntalersee mit seiner gewaltigen Felskulisse vermochte der jüngere und weniger spektakuläre Wägitalersee kaum literarische Wellen zu schlagen. Unserer Begeisterung tut dies keinen Abbruch, Hauptsache sind die Forellen: Fangfrisch auf der Restaurantterrasse serviert, helfen sie, die unterwegs verbrauchten Kräfte rasch zu regenerieren.
Auberge de l'Onde, St-Saphorin Nr. 0128
Lutry — St-Saphorin • VD

Auberge de l'Onde, St-Saphorin

Einst war sie Charlie Chaplins Stammbeiz, heute ist die Auberge de l’Onde im romantischen Weindörfchen St-Saphorin ein beliebtes Wanderziel im Lavaux. 2007 wurde das grösste zusammenhängende Weinbaugebiet der Romandie ins Weltkulturerbe der Unesco aufgenommen: Die kunstvoll angelegte Terrassenlandschaft bildet eine einmalige Kulturlandschaft. Hier finden sich malerische Dörfer, verwinkelte Strässchen mit Natursteinmauern und lauschige Aussichtspunkte. Überall kann man kleine Pinten und Caves entdecken, die zum Degustieren einladen. Drei Weinbaugebiete durchquert die Wanderroute, die von Lutry nach St‑Saphorin führt; dahinter folgt Chardonne. Villette, Epesses, Dézaley – alles klingende Namen mit grosser Geschichte. Das gilt besonders für den Dézaley, der in der steilsten und gleichzeitig ältesten Weinbauzone gedeiht: Bereits im 12. Jahrhundert wurden die Terrassen von Zisterziensermönchen angelegt. Aber auch die anderen Etiketten profitieren von den berühmten «drei Sonnen» des Lavaux: der Sonne am Himmel, der Sonne, die vom Genfersee zurückgestrahlt wird, und der Sonne, die der Boden als Wärme speichert. So hat es der Dichter Ferdinand Ramuz beschrieben, wahrscheinlich bei einem Glas Wein im Dorfkern von St‑Saphorin. Hier liegt auch unser kulinarisches Wanderziel. In der prächtigen Auberge de l’Onde gibt es Terroirküche vom Feinsten. Zum Angebot in der gemütlichen Pinte gehören Felchen aus dem Lac Léman, Entrecôte vom Grill, Tartare, diverse Salatteller sowie kalte Plättli mit Wurstspezialitäten und würzigem Tomme aus der Romandie. Wer es ganz edel mag, kann im imposanten Cheminéesaal im oberen Stock eine erstklassige Gourmetküche geniessen, die allerdings auch ihren Preis hat. Ergänzt sei, dass die Wanderung ausschliesslich über asphaltierte Strassen führt. Trotzdem gehört sie vom Erlebniswert her zu den Perlen der Romandie.
Mont Tendre Nr. 0083
Le Pont — Col du Marchairuz • VD

Mont Tendre

Die Schweizer Jurahöhenwege bieten dem Wanderer ein weitmaschiges Netz an Strecken mit wenig Schwierigkeiten. Auf sechshundert Kilometer kann er hier zwischen Zürich und Genf unterwegs sein. Mit seinen 1679 Metern ü.M. stellt der Mont Tendre die höchste Erhebung des Schweizer Jura dar. Vom gesamten Jura überbietet ihn nur der Gipfel der Cret de la Neige in Frankreich um 40 Höhenmeter. Wunderschöne ausgiebige Wanderwege führen in der Nähe des Lac de Joux in der Westschweiz durch Kalkstein garnierte Wald- und Weideflächen über eher sanfte Gebirgsrücken zu seinem Gipfel hinauf. Alphütten laden unterwegs ein und Kühe stehen Spalier. Manchmal versperren sie auch den Weg. Als Höhepunkt einer Wanderung auf dem Jura Höhenweg zwischen Vallorbe und Col du Marchairuz bietet der Gipfel des Mont Tendre bei klarem Wetter herrliche Ausblicke über den Genfer See bis zu den dahinter liegenden Savoyer Alpen. Wer in dieser Region wandern möchte, sollte sich gut informieren über die teilweise raren Verkehrsanbindungen. Eine Bahnlinie verbindet Vallorbe mit Le Pont und Le Brassus am Lac de Joux. Nur an den Wochenenden im Sommer gibt es eine Buslinie zwischen Col de Marchairuz und Le Brassus, die nach Nyon führt. Für eine Übernachtung im Hotel Col de Marchairuz sollte man sich besser rechtzeitig voranmelden. Mit einer Zwischenübernachtung lässt sich die Weite der Jurahöhen erst richtig auskosten. Verschiedene Möglichkeiten bieten sich danach an, um seinen Wanderweg fort zu setzen.
Weissenstein Nr. 0100
Stn. Oberdorf — Kurhaus Weissenstein • SO

Weissenstein

Wo einst das Jurameer wogte, brandet heute im Herbst häufig Hochnebel an den Jurasüdfuss. Darüber erhebt sich, die hellen Abstürze in der Sonne glänzend, der Weissenstein als Solothurns Hausberg. Diesen Wanderklassiker wollen wir auf einer wenig begangenen, doch landschaftlich äusserst lohnenden Route erklimmen: von der Bahnstation Oberdorf (Linie Solothurn-Gänsbrunnen-Moutier) durch den Felsenkessel der Steinig Chlus zum Gasthof Hinter Weissenstein. Vor dem Anstieg gibt es einen Abstecher zum Steinbruch Steingrueben, wo in steilgestellten Kalkplatten zahlreiche Saurierfährten entdeckt worden sind. Die 145 Millionen Jahre alten Abdrücke 50 Tonnen schwerer Pflanzenfresser stehen als sensible Geotope unter Naturschutz und lassen sich von einer Beobachtungsplattform mit Informationstafeln in Augenschein nehmen. Der anschliessende Zickzackweg führt rasch in die Höhe und zu dieser Jahreszeit oft aus grauer Nebelwatte in strahlendes Herbstwetter unter tiefblauem Himmel. Gleich drei Gaststätten mit Sonnenterrassen laden dann auf dem Weissenstein zur verdienten Rast ein. Beim traditionsreichen, doch modern renovierten Kurhaus bei der Sesselbahn-Bergstation öffnet sich über dem Nebelmeer das 400 Kilometer umfassende Alpenpanorama zwischen Säntis im Osten und Montblanc im Westen. Noch eindrücklicher ist die Aussicht von der nahen Röti auf 1395 m ü. M., wo der Rundblick nun auch über die benachbarten Jurahöhenzüge geht. Nach der Rückkehr auf gleichem Weg zum Kurhaus wartet die Talfahrt auf luftigem Sessel am Drahtseil nach der Bahnstation Oberdorf.
Nachmittagsrunde an der Alp Grindel Nr. 2212
Gschwandtenmaad • BE

Nachmittagsrunde an der Alp Grindel

Diese einfache Rundwanderung im Rychenbachtal führt zwar zu keinem klassischen Gipfelziel, bietet aber dennoch eine grossartige Aussicht zur spektakulären Gipfelarena der Rosenlaui. Die Tour verläuft auf der Sonnenseite des Tals. 1970 wurde dort die Alp Grindel mit einer Strasse erschlossen, die lange Serpentinen aufweist und teilweise auch asphaltiert ist – ideal für Fahrzeuge, weniger attraktiv für Wanderinnen und Wanderer. Die früheren Fusswege im Alpgebiet gerieten schon bald in Vergessenheit. Nach 2020 kam es aber glücklicherweise zu einem Umschwung. In der Gemeinde Schattenhalb, auf deren Grund die Alp liegt, erinnerte man sich an die alten Pfade, legte sie frei und erklärte sie wieder zu Wanderwegen. Seither kann man an der Alp Grindel schöne historische Wege nutzen, die sich harmonisch ins Gelände fügen und sich kurvenreich in die Höhe ziehen. Statt auf hartem Asphalt oder monotonem Schotter wandert man nun über blumenreiches Weideland und wurzeldurchzogenen Waldboden. Dieses Projekt zur Verbesserung der Wanderwege wurde 2024 mit dem Prix Rando ausgezeichnet. Von der Postautohaltestelle im Talgrund geht es zunächst sanft aufsteigend zum Rufeneschärm-Schutzhüttchen, dann auf zusehends steiler werdendem Pfad über Alpweiden und durch Wald nach Mettlen. Noch vor der Alphütte schwenkt man in den Wanderweg ein, der in Richtung Chrüteren signalisiert ist. Er führt in stetem Wechsel von leichten Auf- und Abstiegen als Höhenweg talauswärts. Die Schlüsselstelle der Tour ist der Chrüterengraben. Das Bachbett ist mit grossen Steinen durchsetzt; einen eigentlichen Weg hinüber gibt es nicht, dafür steht eine quer über den Graben gespannte Metallkette als Haltemöglichkeit zur Verfügung. Wenig später gelangt man im Gebiet Untere Chrüteren an einer weiteren Alphütte vorbei, danach senkt sich der Weg talwärts. Im Abstieg via Schwendeli geniesst man grossartige Ausblicke zur scharf gezackten Silhouette der Engelhörner auf der gegenüberliegenden Talseite.
Chiese e cappelle della Val Capriasca Nr. 2210
Lamone-Cadempino • TI

Chiese e cappelle della Val Capriasca

La Cappella di San Zeno si trova sull’omonimo Monte, a 240 metri sopra Lamone. Sarà l’unica salita degna di nota di questa escursione. Da qui, la vista si apre sulla Val d’Agno, l’aerodromo, l’autostrada e la zona industriale. Non lontano da questo mondo sempre attivo, la silenziosa passeggiata è dedicata ai villaggi e alle chiese della Val Capriasca. Dalla Cappella di San Zeno si attraversa un bosco di betulle e castagni per arrivare alla Chiesa di San Giorgio e Maria Immacolata, costruita nel 1647. Si riparte in direzione Origlio attraverso una maestosa scalinata e si guadagna subito qualche metro di dislivello salendo a Ponte Capriasca, con la sua Chiesa di Sant’Ambrogio che merita una visita. Si prosegue verso Vaglio, dove sorge la Chiesa in Jugendstil dei Santi Antonio di Padova, Giacomo e Filippo, del 1916. Percorrendo la stradina «in Altràda», si raggiunge il sentiero che attraversa il bosco e che conduce alla Chiesa di San Clemente. Qui, quando la siccità persisteva, si pregava per la pioggia. Non lontano si trova la Torre medioevale di Redde. Imboccando un bel sentiero nel bosco, si scende verso Origlio e il suo lago. Sulla sponda occidentale opposta c’è il sentiero che riscende ripido a Lamone. E il Monte San Zeno saluta dall’alto.
Vom Solothurner Limpachtal an die Aare Nr. 2209
Messen, Dorfplatz — Büren an der Aare

Vom Solothurner Limpachtal an die Aare

Behäbige Bauernhäuser, Miststöcke davor … doch der Eindruck trügt: Messen im solothurnischen Limpachtal ist weit mehr als ein Bauerndorf. Messen ist der wirtschaftliche Dreh- und Angelpunkt des Limpachtals. Hier gibt es ein medizinisches Zentrum, eine Bäckerei und einen Supermarkt, Gewerbebetriebe, Restaurants und ein Schwimmbad. Und hier wird intensive Landwirtschaft betrieben. An der Kirche vorbei und entlang des streng kanalisierten Messibachs wandert man über weite Felder. Nur eine Strasse stört die geradlinige Ordnung. Sie verläuft quer über die Ebene Richtung Oberramsern. Hierhin führt auch die Wanderung, die nun die Limpachebene verlässt und zum Bucheggberg hochsteigt. In Lüterswil verlässt man auch den Kanton Solothurn und wandert an der Grabenöle vorbei dem Berner Oberwil b. Büren entgegen, wo Emmentalerkäse fabriziert wird. Durch den Eichwald schliesslich erreicht man Büren an der Aare. Das Städtchen ist dank seiner 108 Meter langen Holzbrücke bis heute ein – wenn auch inzwischen beruhigter – Verkehrsknotenpunkt.
Gemütliche Wanderung durch den Regionalpark Aargau Nr. 2208
Zeihen, Stauftel — Schinznach Dorf, Oberdorf • AG

Gemütliche Wanderung durch den Regionalpark Aargau

Kaum aus dem Dorf Zeihen heraus, rattert ein Güterzug vorbei, Laster und Autos verschwinden lärmend im Bözbergtunnel. Keine Minute später jedoch umfasst die Wandernden Ruhe. Die junge Sissle fliesst leise gurgelnd. Etwas weiter oben fällt das Wasser über eine 5,4 Meter hohe Felsstufe. Es ist der höchste Wasserfall im Kanton Aargau. Der Einstieg in diese Wanderung überrascht, und abwechslungsreich geht es weiter. Da ist das eingassige Strassendorf Linn, Geschäftsstelle des Juraparks Aargau. Da verwundert es nicht, dass man hier auf Teiche, Holz-, Lesesteinhaufen, Hochstammbäume und Hecken trifft, alles Strukturen, die von einem sorgfältigen Umgang mit der Natur zeugen. Höhepunkt in Linn aber ist die 800-jährige Linner Linde. Weiter geht es zum Linnerberg, von wo aus das industrielle Aargau beeindruckt. Bei der Waldlichtung Möösere schweift der Blick auf die mit Buchenwäldern bestockten Hügel, aus denen mittelalterliche Burgruinen ragen. Und schliesslich führt ein mit Mauern aus Jurakalk gestützter Weg entlang von Rebbergen ins Dorf Schinznach und zur Busstation. Ein Rundgang durchs Dorf vor der Heimreise lohnt sich.
Wanderung vom Col du Pillon an den Arnensee Nr. 2130
Col-du-Pillon — Feutersoey • VD

Wanderung vom Col du Pillon an den Arnensee

Der Col du Pillon verbindet die beiden Kantone Bern und Waadt. Beliebt ist er im Sommer bei Töfffahrern und im Winter bei Skifahrerinnen, die auf den Strassen oder auf dem Glacier ihren Kick suchen. Doch der Col du Pillon ist auch Ausgangspunkt für ruhigere und wunderschöne Wanderungen – so wie die Tour über den Arnensee nach Feutersoey. Direkt hinter der Talstation Glacier 3000 startet diese Wanderung. Der Pfad schlängelt sich zu Beginn steil über Wurzeln in die Höhe. Die erste Verschnaufpause folgt bereits kurze Zeit später am Lac Retaud. Wer mag, streckt kurz die Füsse ins kühle Nass oder trinkt einen Kaffee mit Blick auf den kleinen See. Danach geht es über Wiesen weiter, immer wieder im Austausch mit Kühen und anderen Wandernden. Das Ziel: Der Col de Voré. Dort warten ein namensloser See, ein prächtiges Bergpanorama und Natursteinmauern, die die Kantonsgrenze zwischen dem Waadtland und Bern markieren. Nun beginnt der Abstieg ins Tschärzistal. Erst gemächlich, wird der Weg immer steiler. Bald schon schimmert in der Tiefe «die Perle des Saanenlands», der Arnensee. Spätestens hier ist es mit der Ruhe für den Moment vorbei, denn der Stausee ist ein beliebtes und wunderschönes Ausflugsziel. Ein Duft nach frisch grillierter Cervelat liegt in der Luft, auf und im See tummeln sich Schwimmerinnen, Angler, Pedalofahrer und SUPler. Die Stimmung ist fröhlich, die Laune gut. Wer nicht selbst grillieren mag, verköstigt sich mit einer Bratwurst oder eine Portion Pommes im «Huus am See». Zwar mit schwerem Magen, aber erfrischt nach einem Sprung in den See, folgen 200 Höhenmeter Aufstieg. Die Anstrengung verschwindet aber zum Glück vor dem Idyll des Moors. Kurzzeitig fühlt man sich in den hohen Norden versetzt ob der Holzstege, die für trockene Füsse sorgen. Nach den Höhenmetern folgt der letzte Abstieg zurück nach Feutersoey, von wo aus der Bus zurück zum Col du Pillon fährt oder man den Rückweg nach Gstaad oder nach Hause antritt.